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Christian Lindner will eine radikale Wirtschaftswende, kein Weiter-so. Ein Weiter-so will aber eigentlich niemand, weder die Gewerkschaften noch die Autofirmen noch die Fridays for Future. Die Frage ist also nicht Weiter-so – ja oder nein, sondern in welche Richtung sollen tiefgreifende Reformen gehen.

Christian Lindner hat vor ein paar Tagen in der Sendung „Caren Miosga“ empfohlen, mehr Musk und Milei zu wagen und es danach bekräftigt. Man konnte zunächst noch meinen, er habe sich in einem akuten emotionalen Aufruhr nach dem Rauswurf aus der Ampel und dem Kommunikationsdesaster um die D-Day-Geschichte vielleicht nur im Ton vergriffen, oder wolle eine Ablenkungsdiskussion anzetteln, aber er scheint es doch ernster mit den beiden Herren zu meinen. In einem Video auf Icks wendet er sich an Friedrich Merz und wirbt noch einmal für die beiden, auch wenn er sich “nicht jede Meinung von denen abschauen” will.

Musk und Milei stehen aber nicht einfach für radikale wirtschaftliche Reformen, sondern für radikale wirtschaftliche Reformen ohne Rücksicht auf Soziales und Demokratie. Sie wollen nicht mehr Demokratie wagen, sie stehen nicht für mehr bürgerliche Freiheit, sie stehen auch nicht für Wettbewerb, sondern im Gegenteil sehen sie die Demokratie wie auch den Wettbewerb explizit als Einschränkungen der Macht der Superreichen. Man kann die vielseitigen Bemühungen dieser Leute in dieser Richtung gut belegt nachlesen, z.B. in Quinn Slobodians „Kapitalismus ohne Demokratie“.

Entweder hat Lindner also den liberalen Kompass verloren oder er will die FDP gezielt radikalisieren, anders als die österreichische FPÖ nicht nationalliberal bis nationalkonservativ, sondern libertär bis autoritär. Eine solche libertäre Partei könnte auch aus Sicht von geldigen Leuten hierzulande, etwa Müllermilch-Müller oder Zitelmann, durchaus attraktiver sein als eine AfD in der Schmuddelecke, sei es im Parlament oder auch außerhalb.

Die Demokratie in Deutschland bräuchte allerdings eine liberale, auch bürgerrechtlich engagierte Partei. Gegen radikale wirtschaftliche Reformen wäre nichts einzuwenden – wenn damit auch eine echte Verbesserung von Infrastruktur (Bahn usw.), Wohnungsbau, Pflegenotstand usw. einherginge, also eine Reform nicht in der Richtung, für die Milei oder Musk stehen, sondern eher in die Gegenrichtung.

Lindner hat aber vermutlich bewusst nicht gesagt, wir brauchen mehr “New Deal”. Mag sein, dass ihn die erlebte Machtlosigkeit beim Rauswurf aus der Ampel getriggert hat, aber ihn scheint das Machtmenschentum von Milei und Musk doch auch als solches zu faszinieren. Eine FDP, die dem folgt, wäre nicht mehr die FDP der bürgerlichen Freiheit und des wirtschaftlichen Wettbewerbs, wie man sie über viele Jahre der alten Bundesrepublik kannte. Es wäre eine FDP, der es egal ist, dass Art. 1 des Grundgesetzes die Menschenwürde schützt, nicht die Dividenden und schon gar nicht eine Übermenschenwürde der Oligarchen. Die FDP wird sich entscheiden müssen, ob sie für sich selbst mehr Musk und Milei oder mehr New Deal wagen will.

—————–
Edit 22.12.2024: Makroskop hat den Beitrag mit ein paar zusätzlichen Bemerkungen vor einigen Tagen auch veröffentlicht: https://makroskop.eu/43-2024/musk-und-milei-als-vorbilder-der-fdp/

Kommentare (89)

  1. #1 Staphylococcus rex
    6. Dezember 2024

    Das sind meinerseits rein subjektive Eindrücke, ich sehe aktuell nicht unbedingt die Gefahr eines Zerfalls der FDP. Die Liberalen hatten schon immer zwei Gesichter, einerseits freiheitlich im Sinne der Bürgerrechte, andererseits libertär im Sinne des unreglementierten freien Unternehmertums. Bisher haben es beide Parteiflügel immer wieder miteinander ausgehalten. Beide Parteiflügel wissen, eine Spaltung würde beide mit Sicherheit unter die 5%-Hürde drücken.

    Aber ich sehe durchaus die Anzeichen eines heftigen Richtungsstreits. Auch hat die AfD ihre Wähler aus mehreren Gruppen rekrutiert: Neonazis, Wutbürger, der rechtskonservative Rand von CDU/CSU sowie der libertäre Rand der FDP. Die Äußerungen Lindners könnte man auch als Versuch interpretieren, nach dem unrühmlichen Ampel-Abgang den sicheren Verlust von Wählerstimmen aus dem linksliberalen Lager durch Stimmen aus dem libertären Lager zu kompensieren, um auf Kosten der AfD die 5%-Hürde bei der nächsten Bundestagswahl zu schaffen.

  2. #2 RPGNo1
    6. Dezember 2024

    Die Demokratie in Deutschland bräuchte allerdings eine liberale, auch bürgerrechtlich engagierte Partei.

    Dafür würde sich dann eigentlich Volt anbieten. Vielleicht sollten alle vom BCD (*), ehemals FDP, enttäuschten demokratischen Wähler der Mitte in sich gehen und Volt wählen. Dann klappt es auch mit der 5 % Hürde.

    (*) Bündnis Christian Lindner

    Noch was am Rande. Eric Gujer schmiert in NZZ der FDP Honig ums Maul und spricht von einer “linken Schmutzkampagne” bzw. “Medienkampagne” gegen die FDP, die ja nur “gegen den Zeitgeist” ankämpfe.

    https://www.nzz.ch/der-andere-blick/christian-lindner-und-die-fdp-das-d-day-papier-ist-nicht-das-problem-ld.1860768

    • #3 Joseph Kuhn
      6. Dezember 2024

      @ RPGNo1:

      Natürlich darf man nicht übersehen, dass Wahlkampf ist und so mancher moralischen Entrüstung aus anderer Ecke mangelt es daher sicher auch etwas an „Lauterkeit der Motive“ (CL).

      Was den Kampf gegen den „Zeitgeist“ angeht: den führt auch die katholische Kirche, nicht immer auf der Höhe der Zeit.

  3. #4 RGS
    6. Dezember 2024

    Da redet der liebe Christian den lieben Friedrich über Twitter per Videobotschaft an. Ich bin erstaunt über diese Show. Was soll das?
    Hat der liebe Friedrich schon per Video geantwortet?

    Soll ich das noch ernst nehmen was Herr Lindner gerade macht? Tut mir Leid. Hat er sich das alles selbst ausgedacht?
    Ich kann den Herrn und die Partei nicht mehr ernst nehmen.

  4. #5 RGS
    6. Dezember 2024

    … im Übrigen nannte Friedrich Merz in der Sendung Maischberger vorgestern die Aufforderung Lindners sich an Milei und Musk ein Beispiel zu nehmen geschmacklos.

  5. #6 Tina
    6. Dezember 2024

    Entweder hat Lindner also den liberalen Kompass verloren oder er will die FDP gezielt radikalisieren, anders als die österreichische FPÖ nicht nationalliberal bis nationalkonservativ, sondern libertär bis autoritär. Eine solche libertäre Partei könnte auch aus Sicht von geldigen Leuten hierzulande, etwa Müllermilch-Müller oder Zitelmann, durchaus attraktiver sein als eine AfD in der Schmuddelecke, sei es im Parlament oder auch außerhalb.

    Das ist ein interessanter Gedanke. Vermutlich können gewisse Leute aus Geldkreisen in ihrem Machtstreben auf den rechtsextremen, völkischen Schmuddelanteil tatsächlich gut verzichten, wenn man ihnen eine libertäre Ideologie bietet, die die Bürger auf ungehemmt marktradikale Art und Weise zu abhängigen, stets armutsgefährdeten und somit faktisch unfreien Untergebenen macht, die nicht mehr viel zu melden haben und sich somit besonders gut ausbeuten lassen.

    Ob die FDP diesen Weg beschreiten will, wird man sehen. Alleine, dass so etwas durch Lindner überhaupt zur Diskussion steht, finde ich schockierend. Man fragt sich, ob man irgendwie im falschen Film gelandet ist. Ich hätte das jedenfalls noch vor kurzer Zeit nicht für möglich gehalten. Er hat zwar einige scharfe Reaktionen auf seine Aussagen erhalten, von Ökonomen und sogar von Merz, der sich entsetzt zeigte, aber insgesamt hätte ich mir die Empörung eigentlich größer vorgestellt oder gewünscht. Kann aber auch sein, dass sich gar nicht so viele Leute bisher mit dem Kern der dahinterstehenden Ideologie beschäftigt haben. Auch Miosga hat ja in ihrer Sendung gar nicht reagiert, als Lindner dies zum ersten Mal sagte.

  6. #8 Tina
    6. Dezember 2024

    @Joseph

    Der Artikel in der Süddeutschen ist hinter der Paywall, aber das ist vielleicht auch ganz gut so, dann muss ich mich nicht aufregen ;-).
    Die Leute, die Verständnis für seine Milei / Musk-Aussage zeigen, haben meiner Meinung keine Ahnung, worum es wirklich geht (oder schlechte Absichten s.o.).

    Lindners Videobotschaft auf X finde ich reichlich albern. Von gedanklicher Tiefe keine Spur, nur oberflächliches Blaba von zweifelhaftem Inhalt. Peinlich. Er wirkt allerdings nicht mehr so aggressiv wie bei Miosga, sondern kommt seinem alten Bambi-Image wieder etwas näher. Vielleicht macht ihn das gerade gefährlich, dass er so ungefährlich aussieht (sorry, das musste jetzt sein…).

  7. #9 RGS
    6. Dezember 2024

    Da ist vielleicht die Macht und sein Amt Herrn Lindner etwas zu Kopf gestiegen. Er meint nun scheinbar, dass er eine Art Anspruch erworben habe, das Land zu führen. Interessant wäre genauer zu wissen welche Spindoktoren an ihm herumschrauben.
    Er hat nichts zu verlieren, bei den Umfrageergebnissen momentan. Entweder die FDP fliegt aus dem Bundestag, wonach es momentan aussieht oder sie schafft es wieder und dann wird Lindner als der Retter dastehen. Wobei, dann noch nicht klar ist, ob die FDP an einer Regierung beteiligt würde.
    Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Merz und Söder keinen Besserwisser in Wirtschaftsfragen in Form von Lindner, neben sich haben wollen.

    Nachdem wie ich Merz bei Maischberger diese Woche wahrgenommen habe, sieht es eher nach Schwarz/Grün oder Schwarz/Rot aus, wenn die Mehrheiten dafür reichen.

  8. #10 naja
    6. Dezember 2024

    Klar kann sich da noch was tun, aber es würde mich wirklich extrem wundern, wenn es für schwarz – grün reicht, momentan hat nicht mal die Groko eine Mehrheit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es so bleibt.

    Und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand noch mal freiwillig den Lindner ans Bein bindet. Warum sollte man sich freiwillig denjenigen ins Boot holen, der die letzten drei Jahre alles blockiert hat? Der interne Papier an die Presse durchgestochen hat, der seinen Koalitionspartnern die Butter auf dem Brot nicht gönnt und dann alles hinschmeißen. Die ganze Partei ist momentan dabei, das Loch in dem sie steht, immer tiefer zu buddeln.

    Ich dachte erst, was ist das für ein bescheuerter Move, als die kostenloses Parken in den Innenstädten gefordert haben. Jetzt kommen sie mit Musk und Milei?

    Naja, wenigstens könnte Musk mit seiner Boring Company ihnen weiter dabei behilflich sein, sich tiefer einzubuddeln.

  9. #11 Tina
    6. Dezember 2024

    @RGS

    Lindner wird vermutlich bei keiner anderen Parteien wirklich hoch im Kurs stehen. Nicht nur wegen “Besserwisserei in Wirtschaftsfragen”, sondern auch wegen seiner Unzuverlässigkeit, seiner ständigen Querschießerei und schließlich der ganzen Intrige um das das D-Day-Papier und das Ampelaus. So einen holt man sich nicht ohne Not ins Boot, da ist der Ärger ja von Anfang an vorprogrammiert.

    Ich denke, wenn die FDP nicht ganz zwingend für eine Mehrheit gebraucht wird, sind sie erstmal weg vom Fenster, auch wenn sie es in den Bundestag schaffen sollten. Was die Umfragewerte betrifft, sieht es nach wie vor nach einer neuen GroKo aus. An Schwarz-Grün glaube ich eher nicht, da ist Söder davor und noch ein paar andere auch in der CDU, die das ablehnen und für die Habeck ja der Gottseibeiuns ist. Wobei es natürlich sein kann, dass das nach der Wahl ganz anders aussieht als vor der Wahl.

  10. #12 RPGNo1
    6. Dezember 2024

    @RGS

    Nachdem wie ich Merz bei Maischberger diese Woche wahrgenommen habe, sieht es eher nach Schwarz/Grün oder Schwarz/Rot aus, wenn die Mehrheiten dafür reichen.

    Merz hat auch in anderer Hinsicht seine Fühler Richtung Grüne ausgestreckt. Und diese in Richtung CDU.

    Von den Grünen gab es zuletzt freundliche Signale an die Union, jetzt bedankt sich CDU-Chef Merz auf seine Weise: In der Außenpolitik macht er Gemeinsamkeiten mit der Ökopartei aus. Ganz anders sehe es in der Wirtschaftspolitik aus.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2025-friedrich-merz-sieht-aussenpolitische-naehe-zu-den-gruenen-a-682ffedb-3835-4779-ae36-73de29697808

    Deshalb wanzt sich CL nun an FM heran, um die Restchance zu bewahren, in drei Monaten über Leihstimmen in den Bundestag zu kommen und danach die noch winzigere Chance zu erhalten, doch irgendwie in der nächsten Regierung mitzuwirken.

  11. #13 Tina
    6. Dezember 2024

    Nebenbei fiel mir noch auf, dass Merz bei Maischberger für seine Verhältnisse recht moderat auftrat, also ohne einen seiner hitzigen Ausfälle plus Peinlichkeiten, für die er ja berüchtigt ist. Das sah so aus, als probe er schon mal Kanzler. Auch sein Statement zu Lindners Milei / Musk-Aussage fiel überraschend deutlich aus (völlig entsetzt gewesen, ruiniert das Land, tritt die Menschen mit Füßen).

    Da musste hinterher erstmal der Scharfmacher Linnemann ran und einiges wieder zurechtrücken.

  12. #14 RPGNo1
    6. Dezember 2024

    Die Spiegel-Titelstory

    Die Glaubwürdigkeit der FDP ist schwer beschädigt, Christian Lindner steht als Trickser da. Hat die Partei mit ihm noch eine Zukunft?

    In dieser Zeit aber schnitt Lindner den Apparat der Partei so extrem auf sich selbst zu, wie das allenfalls bei der Partei von Sahra Wagenknecht der Fall ist. Viele Abgeordnete sind ihm bis heute dankbar, ohne den Wahlkämpfer Lindner säßen sie nicht im Bundestag. Doch die Konzentration auf eine Person hat auch Spuren hinterlassen, die bis in die jetzige Krise hineinwirken: Ohne ihn bliebe nicht viel FDP übrig.
    […]
    »Die FDP ist zum Bündnis Christian Lindner geworden, zum BCL. Alles ist auf ihn fixiert«, sagt ein FDP-Mitglied, das einst im Regierungsapparat in Berlin in einem exponierten Amt tätig war.
    […]
    Lindner provoziert. Er attestiert »Corporate Germany« Risikoaversion, bedauert, dass die Jugend sich heute so häufig einen Job im Öffentlichen Dienst wünscht, statt etwa ein Unternehmen zu gründen. Und dann fordert er noch einmal, er sei dafür ja schon viel gescholten worden: »Vielleicht so eine Prise Milei und Musk wagen«, denn »etwas Disruption, Risikofreude, Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft würde unserem Land durchaus guttun«.

    Disruption. Das Wort sticht heraus, gerade bei ihm, der sich einst als Generalsekretär sagte: »Jetzt sprengst du das alles in die Luft.«

    Christian Lindner, so viel lässt sich sagen, ist und bleibt der große Sprengmeister der deutschen Politik.

    https://archive.is/qOtFu

    Ich bin aus dem Nicken gar nicht mehr rausgekommen.

  13. #15 Joseph Kuhn
    6. Dezember 2024
  14. #16 RGS
    6. Dezember 2024

    Ach der Focus! Liest den jemand? Die haben tatsächlich einen Twitternutzer und Fan von Milei gefunden, der Hern Merz rügt! Wow! Ich bin beeindruckt. Bessere Fürsprecher für Herrn Lindner finden sich nicht mehr.

  15. #17 hto
    7. Dezember 2024

    @Kuhn: “Solidarität in kleineren Dosen”

    Das heißt Konserven, von Konservatismus 😉

  16. #18 Ludger
    7. Dezember 2024

    ************************bin an eine falsche Taste geraten, wodurch der Entwurf halbfertig abgeschickt wurde – den unvollständigen Beitrag bitte löschen*************************

    Zur Zeit werden misslungene Formulierungen aus der FDP hochgejubelt (” Er hat ‘Feldschlacht’ gesagt!”), als hätten die was mit der Frage zu tun, welches die beste Politik für die Bundesrepublik zu tun. Die misslungenen Formulierungen aus der FDP werden insbesondere von solchen Leuten als fehlende Moral der FDP gedeutet, die selber nicht im Traum daran denken würden, bei der kommenden Bundestagswahl FDP zu wählen. Die Unterstellung, die FDP strebe einen autoritären Führungsstil wie die Herren Milei oder Musk an, ist absurd. Wir haben ein Problem der Wirtschaft. Das zu lösen gibt es verschiedene Ansätze. Die Folgen des Ansatzes von SPD und Grünen erleben wir gerade. Nachdem der Strompreis durch spezifisch deutsche Politik hier höher ist als in allen vergleichbaren Ländern, sollen die Probleme der Wirtschaft durch Schuldenaufnahme und Dauersubventionen behandelt werden.
    Alternative: Wir kappen drastisch die wuchernden Vorschriften und die zur politischen Steuerung eingesetzten Abgaben und Steuern und befreien die Firmen von ihren Fesseln. Den wirtschaftlichen Fehler, die Kernkraftwerke vorzeitig abzuschalten und stattdessen Kohle- und Gaskraftwerke weiter zu betreiben bzw. neu zu bauen, wird man ja nicht mehr korrigieren können. Es hat aber zum Wirtschaftsproblem beigetragen.
    Diese Probleme werden nicht diskutiert. Man redet lieber über die misslungene Formulierungen aus der FDP (” Er hat ‘Feldschlacht’ gesagt!”).
    Manche würde sich freuen, wenn die FDP aus dem Bundestag fliegt. Das ist kurzsichtig. Es würden den “staatstragenden” Parteien 4,5% Stimmen fehlen, die dann den “Rändern” zugute kommen würden.
    Bitte: diskutiert über Politik und nicht über Petitessen!

  17. #19 hto
    7. Dezember 2024

    @Ludger: “Bitte: diskutiert über Politik und nicht über Petitessen!”

    Ich glaube die Wähler würden sehr gerne über Politik diskutieren, wenn sie direkt wissen dürften was abgeht, also keine Spekulationen über Vorgänge hinter geschlossenen Türen machen bräuchten!?

  18. #20 RGS
    7. Dezember 2024

    @Ludger
    Leider hat Herr Lindner mit quasireligiösem Eifer den Ton gesetzt. Wirtschaftspolitik als Religion. Mit Beschwörungsformeln à la Lindner (Der Markt, der Markt…, mehr Milei und Musk wagen, wir müssen wieder mehr arbeiten…!) werden wir kein Wirtschaftswachstum bekommen.

    Und sein Suppenkasperverhalten: Nein, meine Schuldenbremse lockere ich nicht! wird sogar von der Bundesbank kritisiert.

    Der Strompreis ist ein Thema. Das ist ein sehr kompliziertes Thema. Dass der gestiegen ist liegt in erster Linie an den gestiegenen Öl- und Gaspreisen. Der aktuelle Börsenstrompreis richtet sich immer nach dem letzten Kraftwerk das zur Versorgung noch gebraucht wird und wenn das ein Gaskraftwerk ist, wirds sehr teuer.
    Bestimmt liegt der hohe Strompreis nicht an den sechs AKW, die wir noch hatten und die 5-10% zur Stromerzeugung in D. beitrugen und die mit ihrer Nichtsteuerbarkeit nicht mit der dezentralen Stromerzeugung fluktuierender Erneuerbarer Energien zusammenpassten.

    Die Stromerzeuger machen aktuell Reibach. Gut wer deren Aktien hat, da bekommt man immerhin wieder was zurück von dem was der Strom jetzt mehr kostet.

    Die Abgaben in Form der CO2 Bepreisung, die drastisch ansteigen wird, ist doch gerade FDP Credo.
    Mal sehen was die Leute zu den Preisschocks sagen, die da auf uns zukommen.

    Durch den Wegfall des billigen Gases sind einige Industriebereiche wie Stahl und Chemie nicht mehr wettbewerbsfähig in D. Das wird nicht mehr zu ändern sein. Das Geschäftsmodell stand auf tönernen Füßen.

    Die Autoindustrie, die in Europa gerade unter massiven Überkapazitäten leidet, dümpelt. Ich weiß auch nicht warum wir in D. seit 2019 jedes Jahr ca. 1 Mio. Autos weniger kaufen als bis dahin.

    Das Geschwafel der FDP von der Technologieoffenheit hat da einen großen Anteil dran, dass die Verunsicherung so groß ist. Als würden irgendwo auf der Welt Wasserstoffautos in relevanten Mengen nachgefragt oder E-Fuels irgendwo produziert die auf Nachfrage stoßen. Die FDP macht hier Politik mit einer Faramorgana, wie der Ex-Chef von VW das kürzlich nannte.

  19. #21 RGS
    7. Dezember 2024

    @Ludger
    viele der Förderprogramme für Unternehmen sollten vermutlich eingestampft werden und dafür sollte man den Unternehmen das Geld aus den Förderprogrammen gleich lassen.

    Selbst größere Mittelständische Unternehmen können sich nicht auf Förderprogramme bewerben, weil sie den Förderdschungel nicht bewältigen können, geschweige denn kleine Firmen.
    Das gleiche wäre übrigens bei den Kommunen anzustreben. Statt Hunderter Förderproramme der Länder und des Bundes sollte man den Kommunen dieses Geld so geben und die Verwaltung für diese „Förderitis oder Projektitis“ wäre auch gleich auf beiden Seiten einzusparen.

  20. #22 Ludger
    7. Dezember 2024

    @RGS
    Schon besser. Darüber kann man disputieren. Wer – wie manche Medien- über eine unpassende Wortwahl moralisiert, verschleiert die uns plagenden Probleme. Und schuldenfinanzierte Dauersubventionen des Strompreises für Großunternehmen sind nur eine kurzfristige Lösung und helfen dem Bäcker um die Ecke und den Familien nicht. Darüber muss man doch streiten und nicht darüber, wer und wann und wie das Ende der Ampel herbeigeführt hat. Über das Wann und Wie des Ampelendes wurde in den Zeitungen schon vor einem halben Jahr spekuliert.

  21. #23 RPGNo1
    7. Dezember 2024

    Lindner erhält zumindest zum Teil Rückdeckung vom Chef der Fridrich-Naumann-Stiftung über seine Aussagen zu Musk und Milei.

    Paqué: Ich finde es richtig, dass man mit Blick auf die wirtschafts- und finanzpolitischen Erfolge Mileis sagen will: Mehr Mut zu Reformen wagen. Von Mileis Mut können wir uns etwas abschauen. Allerdings muss man bei Milei immer das Janusköpfige sehen. Das eine ist, was er in der Wirtschafts- und Finanzpolitik leistet, und das andere ist sein Rechtspopulismus.
    […]
    Paqué: Wir sind weder Milei noch Musk. Musk hat völlig krude gesellschaftliche Vorstellungen und einen klaren Rechtsdrall, damit haben wir nichts zu tun. Aber seine disruptive Innovationskraft verlangt Respekt. Warum hat es keinen Deutschen gegeben, der einen Konzern wie Tesla aufgebaut hat?

    https://archive.is/DhBG9

    Allerdings scheint Paqué bei seinem Lob für Musk bzw. Tesla die massiven Kritikpunkte an der Firma oder deren Modelle zu ignorieren.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla,_Inc.#Kritik
    https://en.wikipedia.org/wiki/Tesla,_Inc.#Vehicle_product_issues

    • #24 Joseph Kuhn
      7. Dezember 2024

      @ RPGNo:

      Es ist bei Milei ja nicht nur der Rechtspopulismus. Milei will den Staat nicht reformieren, sondern zerstören. Damit stellt er die kleinen Leute in den Regen. Sie sollen selbst sehen, wie sie zurechtkommen.

      Noch einmal: Gegen Mut zur Disruption an sich ist nichts einzuwenden, aber am Ende sollen alle etwas davon haben und nicht nur die Reichen. Im Moment wächst die Armut in Argentinien.

      Lindner sagte nicht, wir brauchen disruptive Veränderungen bei der Vermeidung von Steuerflucht und Steuervermeidung, beim Eindämmen der enormen Vermögensungleichheit, der Bildungsmisere usw., er fordert keinen New Deal zwischen oben und unten, erst recht keinen Lastenausgleich wie einst Adenauer, er fordert mehr Musk und Milei.

      Wenn er jetzt nicht wiederholt Musk und Milei als Orientierungsmarken genannt hätte, hätte man meinen können, er glaubt halt an die Trickle-down-Theorie, dass die Armen von den Brosamen vom Tisch der Reichen auch was haben und in der Wortwahl unbedacht war, aber inzwischen glaube ich, er meint genau Musk und Milei und nicht nur disruptive Veränderungen.

      Wagenknecht hätte andere disruptive Veränderungen im Kopf, Höcke auch, wieder andere natürlich, das würde man hoffentlich auch nicht als „Mut“ goutieren. Es kommt schon auf die Richtung an.

  22. #25 Ludger
    7. Dezember 2024

    Wenn Politiker mehrdeutige Statements machen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn politische Gegner sich eine von den Bedeutungen herauspicken, um sie dem Politiker um die Ohren zu hauen. Insofern ein rhetorischer Fehler von Lindner.
    F.-J. Strauß ist das häufiger passiert. Er hat dann gerne versucht, sich damit herauszureden, seine Aussage sei ironisch gemeint gewesen.

  23. #26 Tina
    7. Dezember 2024

    …aber inzwischen glaube ich, er meint genau Musk und Milei und nicht nur disruptive Veränderungen.

    Das ist auch genau mein Eindruck. Und das zeigt deutlich, dass Lindner die FDP in genau diese Richtung verändern will. Das wäre dann tatsächlich das Ende der FDP, wie wir sie kannten. Stimmen würden dann nicht mehr aus der bürgerlichen Mitte gefischt, sondern vom rechten Rand der CDU und von der AfD.

    In der Folge könnte sich dann allerdings eventuell eine neue liberale Partei der bürgerlichen Mitte gründen und etablieren.

    • #27 Joseph Kuhn
      7. Dezember 2024

      @ Tina:

      In einem Interview mit dem RND umschwurbelt er gekonnt die menschenverachtenden Ansichten von Musk und Milei:

      „Ich will mich nicht an Stil, politischen Meinungen oder Frisuren orientieren. Aber beide haben den Mut zu Disruption, also grundlegenden Veränderungen.“

      Als ob es um Stil und Frisuren ginge. Um politische Meinungen geht es aber sehr wohl, Disruption nach Wagenbach will er ja sicher nicht. Er will Disruption nach dem Vorbild von Musk und Milei, nach keinem anderen. Oder vielleicht genauer: Er will mit diesen Orientierungsmarken spielen und mit keinen anderen.

      Das RND fragt aber auch nicht gut nach. Sie hätten ihn ja fragen können, ob er keine großen Reformer kennt, die politisch weniger heikel sind. Oder sie hätten ihn fragen können, wenn Frisur und politische Meinung irrelevant sind, ob er dann auch Leute wie Wagenknecht oder Höcke als disruptiv mutig empfehlen würde.

      Ich finde, die FDP bräuchte etwas disruptiven Mut und sollte ein geeignete Anschlussverwendung für Lindner suchen. Sebastian Kurz ging zu Peter Thiel, Lindner kann vielleicht bei Musk arbeiten.

  24. #28 Ludger
    7. Dezember 2024

    @RGS:Das Geschwafel der FDP von der Technologieoffenheit hat da einen großen Anteil dran, dass die Verunsicherung so groß ist. Als würden irgendwo auf der Welt Wasserstoffautos in relevanten Mengen nachgefragt oder E-Fuels irgendwo produziert die auf Nachfrage stoßen. Die FDP macht hier Politik mit einer Faramorgana, wie der Ex-Chef von VW das kürzlich nannte.

    Der Ex-Chef von VW Herbert Diess hat die Firma komplett auf batteriebetriebene Elektroautos ausgerichtet. Er wird nie seine eigene Entscheidung infrage stellen. Insofern ist er als Zeuge parteiisch.
    Den Chef von Toyota habe ich neulich bei Youtube gehört, dass sie weiter Hybrid-Autos bauen, weil sie in viele Gegenden der Welt, in denen es nicht genug Strom zum Aufladen gibt, ihre Autos verkaufen. Dort sind reine Elektroautos b.a.w. unbrauchbar.
    Gegner von E-Fuels verweisen immer auf den sehr schlechten Wirkungsgrad bei der Herstellung. Das ist dann m.E. ziemlich schnuppe, wenn die E-Fuels weit weg von Europa mit Photovoltaik in der Wüste hergestellt werden sollten.
    Wenn die späteren Autokäufer es irgendwann mal praktischer und preiswerter finden, ein Elektroauto zu fahren, dann sollen sie sich nach ihrem Gusto entscheiden, wenn es dann noch eine Entscheidungsfreiheit geben sollte. Ein Szenario, wie von Ulrike Herrmann (Redakteurin der TAZ) beschrieben finde ich da schon wesentlich autoritärer.

    aus Wikipedia:
    “Im 2022 erschienenen Buch Das Ende des Kapitalismus – Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind und wie wir in Zukunft leben werden verficht Herrmann die These, dass die zur Bekämpfung der Klimakrise notwendige ökologische Kreislaufwirtschaft nur durch ein Schrumpfen der Wirtschaft erreichbar sei. Dies bedeute ein Ende des Kapitalismus. Auf der Suche nach Beschreibungen, wie dies zu erreichen sei, fand sie lediglich in der britischen Kriegswirtschaft ab 1940 ein historisches Vorbild der geordneten Schrumpfung durch Rationierung.

    Frau Herrmann würde sich über ein Ende der FDP freuen, wie sie mal bei Youtube gesagt hat.
    Ich mag keine Bevormundung durch den Staat und hoffe daher auf die FDP als Verbündeten.

  25. #29 Tina
    7. Dezember 2024

    @Joseph

    Das denke ich auch öfter mal bei Interviews oder in Talkshows, dass da bessere Fragen hätten gestellt werden können. Einiges wird aber so schon deutlich. Ich finde nach wie vor, dass Lindner öffentlich bisher immer noch zu gut weg kommt für seine Milei / Musk-Aussagen. Könnte vielleicht tatsächlich daran liegen, dass das Bewusstsein für oder die Kenntnisse über die harte libertäre Ideologie nicht ausreichend vorhanden sind. Was Rechtsextreme sind, weiß wahrscheinlich so ziemlich jeder. Aber Libertäre?

    • #30 Joseph Kuhn
      7. Dezember 2024

      @ Tina:

      „Aber Libertäre?“

      Ist ja auch keine homogene Gruppe. Und wer, der bei Verstand ist, will schon mehr Staat als nötig.

      Aber Leute wie Milei und Musk gehören in die Rubrik der Demokratieverächter, sie sehen auch die Marktwirtschaft skeptisch, es sind libertäre Autokraten.

  26. #31 Tina
    7. Dezember 2024

    @Joseph

    Homogene Gruppe natürlich nicht. Man muss auch nicht jede kleine Strömung kennen (wer tut das schon), aber so grob wär schon gut. Journalisten sollten das wissen, finde ich. Auch, dass Milei und Musk nicht in eine der eher harmloseren Kategorien fallen.

  27. #32 RGS
    8. Dezember 2024

    Hier werden die wahren Probleme der Automobilindustrie in Deutschland genannt:
    https://www.elektroauto-news.net/news/automobilindustrie-stellenabbau

    -200.000 Stellen zu viel im Vergleich zum Branchenschnitt weltweit.
    -Abhängigkeit vom Export hochpreisiger Modelle
    -verschlafene Trends der Elektrifizierung: Konnektivität, E-Mobilität, Stromspeicher für Haus und Netz
    -Kontinentalisierung statt Globalisierung
    -Automatisierung
    -Software-definierte Fahrzeuge

  28. #33 naja
    8. Dezember 2024

    @ Joseph Kuhn # 27
    Ich bin auch der Meinung, die FDP hätte bessere Chancen gehabt, wenn Lindner zurückgetreten wäre bzw. wenn es mehr Wissings gegeben hätte. Aber sie hat sich scheinbar auf Gedeih und Verderb an Lindner gehängt. Wahrscheinlich ist Lindner in der FDP too big to fail.
    Lindners Verhalten wiederum erinnert ein wenig an Aiwanger. Andere (Bijan Djir-Sarai) übernehmen (leider, leider) die Verantwortung, während er versucht mit weiteren Provokationen (Milei-Musk) obskures Wählerpotential einzusammeln. Kurz dachte ich, wenigstens spricht niermand mehr über BSW/AfD, leider hat das besonders bei der AfD noch keinen messbaren Effekt.

  29. #34 Joseph Kuhn
    9. Dezember 2024

    Am Rande

    Der oben im Blogbeitrag erwähnte Rainer Zitelmann hat sich im Focus übrigens auch zum Milei-Zitat Lindners geäußert, den Unterschied zwischen Liberalismus und Mileis asozialem Libertarismus geflissentlich verwischend, wenn er fragt, ob die FDP “grüner” oder “sozialer”, sein will, nach seiner Lesart “links”, oder „für klassisch-liberale oder auch libertäre Positionen stehen“ will, als sei das eins. Aber vielleicht hat er es auch einfach nicht verstanden.

    In einem anderen Focus-Beitrag, einer etwas gehässigen Rezension des Buchs „Crazy Rich“ von Julia Friedrichs, führt er seine Rechenkünste vor:

    „Wer drei Millionen Euro hat und wem es gelingt, mit sicheren Anlagen 4 Prozent zu erzielen (…), der hat nach Abgeltungssteuern ca. 3 Prozent und nach Inflation (selbst wenn die Inflationsrate nur bei 2 Prozent liegt) ein Prozent übrig, das sind 30.000 im Jahr oder 2.500 Euro im Monat. Rechnet man die Mietzuschüsse und andere Transferleistungen dazu, bekommt eine Familie, die Bürgergeld bezieht, ähnlich viel.

    Dass da etwas nicht stimmt, ist auch einem Leser in den Kommentaren aufgefallen. Prozentrechnung ist eine Bitch, klar, aber man sollte nicht völlig frei Prozente von irgendwas miteinander verrechnen. Bei 2 % Inflationsrate haben die 3 % Rendite auf 3 Millionen Vermögen, also 90.000 Euro, dann 1.800 Euro weniger Kaufkraft im Jahr und 88.200 sind doch etwas mehr als 30.000 Euro.

  30. #35 Ichbinich
    9. Dezember 2024

    @Joseph Kuhn

    Ja, aber die 3 Millionen sind ja auch weniger wert, was man ja mit bererechnen muss wenn der Kapitalstock gleich bleiben soll.
    Also ich glaube schon, dass die Rechnung so stimmt.
    Was auch immer er damit zeigen will…

    • #36 Joseph Kuhn
      9. Dezember 2024

      @ Ichbinich:

      Ob der Kapitalstock von der Inflation überhaupt betroffen ist, hängt davon ab, wie er konkret aussieht. Aber nehmen wir an, es seien inflationsbetroffene Anlagen. Dass verlieren sie rechnerisch 2 % an Kaufkraft, wären also nur noch 2.940.000 Euro verglichen mit dem Vorjahr wert. Davon 3 % Ertrag sind wieder die 88.200 Euro realer Ertrag verglichen mit dem Vorjahr. Die Rechnung Zitelmanns ist Murks.

  31. #37 Joseph Kuhn
    9. Dezember 2024

    Noch einmal der Meister der flotten Sprüche selbst

    In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt verteidigt Christian Lindner heute noch einmal seine geistigen Anleihen bei Musk und Milei. Eingangs wirbt er erneut für einen grundsätzlichen Wandel in der Wirtschaftspolitik und kommt dann auf seine beiden Vorbilder:

    „Javier Milei und Elon Musk bieten zwei internationale Beispiele, wie diese Probleme angegangen werden. Dies nicht im Detail analysieren zu wollen, wäre angesichts der Lage unseres Landes eine Arroganz, die wir uns nicht mehr leisten können.“

    Inwiefern Musk ein Beispiel für radikalen Wandel in der Wirtschaftspolitik bietet, bleibt Lindners Geheimnis, Musk hat bisher kein politisches Amt. Aber richtig ist, dass man sich die Ideen und Taten der beiden im Detail ansehen sollte.

    Lindner nennt dann kurz ein paar Maßnahmen Mileis und konstatiert, damit habe er Erfolg, so sei „die monatliche Inflationsrate nach horrenden Zahlen in den Monaten davor auf 2,7 Prozent im Oktober zurückgegangen und der Staat verzeichnet nach Jahren hoher Defizite einige Monate mit Überschüssen“. Dass die Armutsquote dafür deutlich nach oben gegangen ist und immer mehr Menschen in Argentinien nicht wissen, wovon sie leben sollen, sagt er nicht. Wenn auf „Erfolge“ verwiesen wird, sollte man immer schauen, für wen es Erfolge sind und was der Preis dafür ist.

    Viel entscheidender aber: Ist denn die Situation in Argentinien mit der in Deutschland vergleichbar? Ist hier der Staat ähnlich korrupt und dysfunktional? Lag hier die Inflation auch bei 300 %? Ist die Radikalkur dort für uns überhaupt auch nur ansatzweise sinnvoll?

    Dann folgt ein Beschwichtigungsversuch:

    „Es stimmt: Sowohl Milei als auch Musk vertreten teilweise extreme, abwegige und bisweilen sogar bestürzende Ansichten und tragen diese mit provokanten Aktionen in die Öffentlichkeit. Dennoch wage ich zu sagen: Hinter den Provokationen von Milei und Musk steckt dennoch eine disruptive Energie, die Deutschland fehlt.“

    Hat die „disruptive Energie“ der beiden nichts mit ihren „abwegigen Ansichten“ zu tun? Und könnte man dasselbe nicht auch über Putin oder Pinochet sagen, und viele andere Maßlose dieser Welt? Warum also ausgerechnet Milei und Musk? Vielleicht, weil er genau das will, was sie wollen?

    „Bei einer Staatsquote um die 50 Prozent, rund 350.000 Beschäftigten allein im Bereich des Bundes (…), unmittelbaren Beteiligungen des Bundes an 118 Unternehmen und mehr als 700 Bundesbehörden gibt es viel Potenzial, durch ambitionierte Eingriffe den Staat kleiner und dabei effizienter zu machen.“

    Mehr Effizienz bei der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und -vermeidung, Umweltvergehen oder Ausbeutung von Notlagen wäre natürlich wünschenswert, aber das meint Lindner gewiss nicht.

  32. #38 RPGNo1
    9. Dezember 2024

    Wenn die FDP in 3 Monaten aus dem Bundestag fliegt sollte und CL dann seinen Posten als Bundesvorsitzender verliert, dann bietet ihm vielleicht Elon Musk einen gutbezahlten Managerposten bei Tesla Deutschland an. Musk hat wie jeder Narzisst gerne Kriecher um sich. 😉

  33. #39 Ichbinich
    9. Dezember 2024

    @Joseph Kuhn

    Meine Rechnung wäre so:

    3% von 3 Millionen sind 90k€. Um dem “Kaufkraftverlust” der 3 Millionen aber entgegenzuwirken, muss der “Kapitalstock” um 2%, also 60k€ erhöht werden.
    Der Rest kann ohne Auswirkung auf die nächsten Jahre verkonsumiert werden. Das sind dann die 30k€.

    Aber ich bin kein Finanzmathematiker 🙂

    • #40 Joseph Kuhn
      9. Dezember 2024

      @ Ichbinich:

      Wofür der fiktive Anlieger seine 90.000 Euro Kapitalertrag (der real nur noch 88.200 Euro wert ist), einsetzen will, bleibt ihm überlassen. Wenn er durch Sparen in dem Jahr mit den 2 % Inflation den rechnerischen Anlageverlust kompensieren will, hat er natürlich weniger für anderes. Aber schlagen Sie Ihre Betrachtung Herrn Zitelmann mal vor, vielleicht fällt ihm dazu ein Steuersparmodell ein, nach dem nicht mehr die 90.000 Euro als Einkommen zu versteuern wären, sondern nur 30.000. Wenn das für Arbeitseinkommen dann auch machbar ist, hätten alle was davon. 😉

  34. #41 Staphylococcus rex
    9. Dezember 2024

    Das o.g. Beispiel ist ein schwerer Fall von Milchmädchenrechnung und Nebelkerze. Eine “sichere Anlage”, das können vermietete Immobilien oder Aktien von “Blue chips” sein, in dem Fall leidet bei einer Rendite von 4% nicht der Kapitalstock unter der Inflation. Eine “sichere Anlage” sind aber auch festverzinsliche Rentenpapiere, in dem Fall heißt die erforderliche Rendite Wunschrendite plus Inflationsrate, das wäre in dem Fall 6%. Wer 3 Mio. € anlegen kann, hat in der Regel die Zeit, vorher über solche Details nachzudenken. Wer dagegen ein Buch zu diesem Thema schreibt und derartige Details unterschlägt, dem darf man das vorsätzliche Werfen von Nebelkerzen unterstellen.

  35. #42 hto
    wo die Schuld- und Sündenbocksuche ...
    9. Dezember 2024

    #34
    Was so eine kleine “Bemerkung am Rande” alles aufzeigend bewirken kann – All die kleinen entzündeten Nebelkerzen, die mit dem aufflammenden Aktienmarkt so ihre “Erfahrungen” gemacht haben und dem beschleunigten Verfall der “Werteordnung” entsprechend Vorschub geleistet leistet haben, aber trotzdem, oder gerade deshalb, nichts als …!? 😉

  36. #43 RGS
    9. Dezember 2024

    Herr Lindner durfte im Handelsblatt sein Glaubensbekenntnis zum Besten geben: Mehr Markt, weniger Staat. Er war drei Jahre in der Regierung.
    Jetzt heult er rum und redet Deutschland schlecht.

    Wie geht es den deutschen Großunternehmen wirklich?
    Dazu empfehle ich folgende Studie:
    https://newforum.org/vermoegensbildung-wie-schlecht-geht-es-den-deutschen-unternehmen-wirklich/

    Daraus:
    „Insbesondere bei börsennotierten Familienunternehmen hat die Bruttoersparnis gemessen an der aggregierten Wertschöpfung zugenommen, von unter 30 Prozent im Jahr 2002 auf knapp unter 40 Prozent im Jahr 2019.“

    „Die Perpetuierung der Eigentumsverhältnisse kann auch eine wenig dynamische Unternehmenslandschaft begünstigen, die aufgrund mangelnder Bereitschaft zur strukturellen Veränderung langfristig die Gefahr einer Fehlallokation von Ressourcen birgt. Das spiegelt sich auch im internationalen Standortranking des IMD World Competitiveness Center wider, wonach Deutschland jüngst nicht nur aufgrund mangelhafter wettbewerbspolitischer Rahmenbedingungen zwei Plätze abgefallen ist. Auch sind Unternehmen in Deutschland zu langsam, wenn es um die Entwicklung und Integration von Zukunftstechnologien geht.

    All dies zeigt: Während der Wunsch nach Planbarkeit und Forderungen an die Politik insbesondere in Zeiten von hohen Energiekosten, Inflation, Fachkräftemangel und Klimakrise durchaus gerechtfertigt sind, ist eine Dramatisierung der Situation seitens der Unternehmen weder zielführend noch angemessen. Die Unternehmen selbst stehen ebenfalls in der Bringschuld, den Standort Deutschland zu stärken und der Transformation mutig zu begegnen. Anstatt einzig auf politische Lösungen zu warten, können sie durch verstärkte Investitionen und agile Geschäftsmodelle einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland leisten. Die erforderlichen Mittel dafür sind vorhanden.“

  37. #44 Jolly
    9. Dezember 2024

    @Ichbinich

    Also ich glaube schon, dass die Rechnung so stimmt.

    D’accord.

    Alles andere, was hier präsentiert wurde sind Milchmädchenrechnungen.

    Was uns lehrt, 3 Millionen sind halt nicht viel Geld. Wer nur so wenig hat, sollte nicht nur das Geld für sich arbeiten lassen, sondern auch ernsthaft in Erwägung ziehen, sich z.B. durch Arbeit etwas dazuzuverdienen.

  38. #45 RGS
    9. Dezember 2024

    Ich hätte noch einen Vorschlag für ein Wahlplakat für Herrn Lindner:
    Er nimmt sich eine Kettensäge von Stihl und stellt sich vor das Finanzministerium. Slogan: Ich will hier wieder rein. (WHOOOAAAAMM`!!!)
    Ich bin sicher, die FDP kommt damit über 5%.
    😉

  39. #46 naja
    9. Dezember 2024

    @ RGS
    In schwarz-weiss vielleicht

  40. #47 RPGNo1
    10. Dezember 2024

    Wann immer man denkt, er könnte nicht noch tiefer gehen für die FDP beweist einem Linder das Gegenteil. Jetzt tituliert er das “D-Day”-Papier als “Praktikanten-Papierchen”, dass er nicht gebraucht hätte.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fdp-christian-lindner-nennt-fdp-ausstiegsplan-praktikanten-papierchen-a-bb91ead9-436f-4745-8e7b-ebc356943068

    • #48 Joseph Kuhn
      10. Dezember 2024

      @ RPGNo1:

      Wir sind ganz offensichtlich gleichgeschaltet, siehe nebenan, der gleiche Gedanke mit einer Minute Abstand. Hast du damals auch den Gates-Chip mit der Impfung implantiert bekommen oder liegt es an der Walachschen schwachen Quantentheorie mit kozyrevverspiegelter Gedankenverschränkung? 😉

  41. #49 hto
    10. Dezember 2024

    @Kuhn & Co. #tiefer

    Aber nicht das ihr dann, wenn er den “Möllemann” macht, von einer Spitze in der gleichermaßen Verschränkung fabuliert! 😉

  42. #50 RPGNo1
    10. Dezember 2024

    @JK

    Ne, das war mein Jedi-Geistestrick, der dich dazu gebracht hat, den gleich Artikel zu kommentieren. 😉

    „Das sind nicht die Droiden, die ihr sucht.“

  43. #51 Staphylococcus rex
    10. Dezember 2024

    Nach meinem Verständnis ist der libertäre Kapitalismus gar nicht so neu, eigentlich ist es der unreglementierte Kapitalismus der freien Konkurrenz. Dieser Kapitalismus war bereits Mitte des 19. Jahrhunderts umstritten und führte zu heftigen sozialen Kollateralschäden. Warum wohl fühlten sich damals Marx und Engels bemüßigt, über die Lage der arbeitenden Klasse insbesondere in England zu schreiben?

    Neben den sozialen Kollateralschäden verstärkt der Kapitalismus der freien Konkurrenz die Ungleichheit, und damit meine ich nicht nur die soziale Ungleichheit, sondern führt zur Bildung von Kartellen und Monopolen. Warum wohl haben viele Staaten Behörden vergleichbar unserem Kartellamt?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wettbewerbsbeh%C3%B6rde

    Was haben die Bürger davon? Wurden die Versprechen der Trickle-down-Ökonomie irgendwo wirklich erfüllt? Und nur als kleine Anmerkung, damit dies funktionieren kann, muss das Kapital erst einmal im Land bleiben, eine Begrenzung der Kapitalflucht wäre bereits ein staatlicher Eingriff, der unvereinbar mit libertären Ansichten ist.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Trickle-down-%C3%96konomie

  44. #52 Staphylococcus rex
    10. Dezember 2024

    Die Großspender scheinen den aktuellen Kurs der FDP zu honorieren:
    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/grossspenden-parteien-bundestagswahl-100.html
    Allerdings sind Spenden nur bedingt als Wahlkampfbarometer tauglich.

  45. #53 RPGNo1
    11. Dezember 2024

    @Staphylococcus rex

    Danke für den Link. Zwei Punkte verdienen eine Bewertung.

    Schaut man sich die Herkunft der weiteren Spenden genauer an, zeigt sich eine auffällige Häufung der Spenden von deutschen Superreichen an CDU und FDP.

    Es war zu erwarten gewesen, dass die wirtschaftskompetent wahrgenommen Parteien CDU und FDP besonders von solchen Leuten Spenden bekommen, die sich von einer zukünftigen bürgerlichen Koalition die meisten finaziellen Vorteile erhoffen.

    Auffällig ist auch, dass viele Spender immer noch genau 50.000 Euro spenden. Das ist die Grenze, bei der nach altem Recht keine sofortige Veröffentlichung der Spende nötig ist. Laut Martin Reyher von Abgeordnetenwatch könnte das darauf hindeuten, dass die neue Rechtslage bei manchen Spendern noch nicht angekommen ist. Diese gingen möglicherweise davon aus, dass mit einem Spendenbetrag von exakt 50.000 Euro keine sofortige Veröffentlichung erforderlich sei. Laut Parteiengesetz liegt diese Grenze aber inzwischen bei Summen über 35.000 Euro.

    Ich frage mich, ob alle Großspender so glücklich darüber sind, dass ihre “Liebe” zur FDP/BCL bzw Fritze Merz so unmittelbar bekannt wird.

  46. #54 Joseph Kuhn
    13. Dezember 2024

    Kämpft Lindner demnächst gegen hohe Mieten?

    Wohnen wird zunehmend zum Luxus der kleinen Leute. Die Mietpreise steigen ungebremst weiter. Und sie machen Menschen arm, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband in einer aktuellen Studie zeigt. Ob Lindner seinem Vorbild Milei folgend mit “disruptivem Mut” gegen diesen Teil der Inflation angehen wird, z.B. indem er etwas gegen leistungslose Spekulationsgewinne auf dem Immobilienmarkt unternimmt?

  47. #55 Ludger
    14. Dezember 2024

    Lieber Herr Kuhn, Herr Lindner ist Ordoliberaler. Zitat aus Wikipedia:

    Eucken brachte das Leitbild des Ordoliberalismus auf die Formel: Staatliche Planung der Formen – ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses – nein.[8] Ziel des Ordoliberalismus ist es, Sozialgedanken und Leistungsprinzip, Ordnungsauftrag und Dezentralismus miteinander auszusöhnen.

    Im Augenblick scheint es so zu sein, dass aus Sicht von Ordoliberalen die Wirtschaftspolitik durch direkte Lenkung der Wirtschaftsprozesse erfolgt also durch angepasste Steuern, Subventionen und Vorschriften. Das wirtschaftliche Ergebnis ist schlechter als in vergleichbaren Industriestaaten. Was tun? Z.B. diese Wirtschaftsbremsen etwas zurückfahren, flapsig ausgedrückt: etwas mehr Musk und Milei wagen. Das Problem

    Und sie machen Menschen arm, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband in einer aktuellen Studie zeigt. Ob Lindner seinem Vorbild Milei folgend mit “disruptivem Mut” gegen diesen Teil der Inflation angehen wird, z.B. indem er etwas gegen leistungslose Spekulationsgewinne auf dem Immobilienmarkt unternimmt?

    ist ja da, und wird sicher auch nicht von Lindner bezweifelt. Es kommt aber z.B. in Berlin nicht von der FDP. Es war die SPD-Regierung (Stichwort Sarrazin), welche die städtischen Wohnungen an Großunternehmen verkauft hat.
    Wie kommt man aus der Misere heraus, wenn es in der Öffentlichen Hand nicht genug Geld dafür gibt?
    Da gibt es zwei Wege:
    1.: angepasste Steuern, Subventionen und Vorschriften
    oder
    2.: Wohnungen zu bauen als Investment interessant machen.

    Maßnahmen gegen leistungslose Spekulationsgewinne auf dem Immobilienmarkt sorgen nicht für mehr Wohnungen.

    • #56 Joseph Kuhn
      14. Dezember 2024

      @ Ludger:

      Maßnahmen gegen leistungslose Spekulationsgewinne, z.B. bei den Bodenpreisen, können mittelfristig durchaus helfen, das Bauen als Investment wieder attraktiver zu machen. Derzeit kann in manchen Regionen nicht mehr zu vermietbaren Preisen gebaut werden, es lohnt sich nicht. Löhne müssen mit den Mieten und somit auch mit den Baukosten mithalten.

      Mehr dazu und Links: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2024/11/24/wohnen-ist-ein-menschenrecht-irgendwie-rein-theoretisch/

      Ob Lindner ein „Ordoliberaler“ ist, weiß ich nicht, und ob das eine positive Eigenschaft wäre, müsste man auch genauer diskutieren. Manche der „Ordoliberalen“ waren alles andere als humanistisch gesinnt.

  48. #57 RPGNo1
    15. Dezember 2024

    Christian Lindner wurde übrigens mit 94 % auf Platz 1 der FDP-Landesliste von NRW gewählt. Auf Platz 2 ging an Marco Buschmann, Platz 3 soll Bijan Djir-Sarai erhalten.

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-12/fdp-christian-lindner-bundestagswahl-spitzenkandidat-nrw

    “Wir sind auf einem guten Weg. Deshalb: Weiter so, Deutschland. FDP – die Zukunft”
    😉

  49. #58 awmrkl
    FO
    16. Dezember 2024

    @Tina #8

    “Der Artikel in der Süddeutschen ist hinter der Paywall”

    so sollte es für SZ gehen (u.a. auch für spiegel.de, zeit.de, stern.de, …):
    https://och.to/unlock/https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/christian-lindner-elon-musk-javier-milei-li.3160939?reduced=true

  50. #59 Tina
    16. Dezember 2024

    @awmrkl

    Danke!

  51. #60 RPGNo1
    18. Dezember 2024

    Vor den Neuwahlen pflegt die FDP ihren Ruf als Steuersenkungspartei. Ihre Pläne könnten nach SPIEGEL-Informationen rund 188 Milliarden Euro pro Jahr kosten – und dabei vor allem Topverdiener entlasten.

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fdp-und-steuern-die-teuren-wahlversprechen-der-liberalen-a-e3c153fd-a266-4161-8c1f-2a2d9ebea40b

    Wer hätte da gedacht. Wenigstens gibt sich die FDP nicht mehr scheinheilig (Schuldenbremse und so) und gibt offen zu, dass ihr Interesse nur den Reichen und Superreichen gilt.

  52. #61 Tina
    18. Dezember 2024

    Der von Lindner eingeschlagene aggressive und radikale Kurs gegen staatliche Institutionen wird immer deutlicher. Milei mit der Kettensäge lässt grüßen.

    Ein lesenswerter Artikel dazu:

    https://www.riffreporter.de/de/umwelt/lindner-will-umweltbundesamt-abschaffen-fdp-dreht-sich-vom-umweltschutz-ab

    “Die Attacke gegen das UBA ist Teil eines neuen, aggressiven Kurses von Lindner. Seit dem Rauswurf der FDP aus der Ampelkoalition mit SPD und Grünen ist bei ihrem Vorsitzenden eine erstaunliche Radikalisierung und ein Schwenk in Richtung Rechtspopulismus zu beobachten. Vielbeachtet war seine Forderung, Deutschland solle ich am argentinischen Präsidenten Javier Milei und am Tech-Unternehmer und Trump-Vertrauten Elon Musk ein Vorbild nehmen. Beide wollen staatliche Rechte und Strukturen auch im Umweltschutz nicht nur begrenzen, sondern zerschlagen.
    (…)
    … die FDP sucht eine neue politische Nische nahe an der AfD und ist sich selbst für billigste Polemik gegen den Umweltschutz nicht zu schade. Deutschland hat bessere Liberale statt selbstverliebter Möchtegern-Radikaler verdient.”

  53. #62 RPGNo1
    18. Dezember 2024

    Deutschland hat bessere Liberale statt selbstverliebter Möchtegern-Radikaler verdient.

    “Gebt Volt eine Chance!”

  54. #63 Joseph Kuhn
    18. Dezember 2024
  55. #64 hto
    wo der zeitgeistlich-reformistische Kreislauf ...
    19. Dezember 2024

    “Gebt Volt eine Chance!”

    Wann werdet ihr endlich verstehen, dass man im “freiheitlichen” Wettbewerb um die Deutungshoheit der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik nicht liberal sein kann, bzw. weil man es nicht bleiben kann???

  56. #65 RPGNo1
    19. Dezember 2024

    @hto

    Wann wirst du endlich verstehen, dass du ein unwichtiger marxistisch-leninistischer-maoistischer Sofafilosof bist, dessen pseudointellektuelles Geschwätz kein Mensch Ernst nimmt? 😉

  57. #66 Staphylococcus rex
    19. Dezember 2024

    Eine kleine Anmerkung zu den geplanten TV-Duellen: Habeck möchte nicht zwei Duelle, vielleicht läuft es dann auf zwei Trielle hinaus: CDU/SPD/Grüne sowie AfD,FDP/BSW. Ergibt irgendwie auch Sinn, in dem einen Triell die mutmaßlichen Vertreter der nächsten Regierung und in dem anderen Triell die Vertreter vom rechten bzw. linken Rand (wobei es Christian Lindner ist, der seine Partei in Richtung rechter Rand manövriert).
    https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/tv-duell-bundestagswahl-100.html

  58. #67 RGS
    20. Dezember 2024

    @Joseph Kuhn #56
    14. Dezember 2024
    @ Ludger:

    „Maßnahmen gegen leistungslose Spekulationsgewinne, z.B. bei den Bodenpreisen, können mittelfristig durchaus helfen, das Bauen als Investment wieder attraktiver zu machen. Derzeit kann in manchen Regionen nicht mehr zu vermietbaren Preisen gebaut werden, es lohnt sich nicht. Löhne müssen mit den Mieten und somit auch mit den Baukosten mithalten.“

    Für Bodenpreise werden von regionalen Gutachterausschüssen der Städte und Landkreise die Bodenrichtwerte ermittelt in diese Wertermittlung fließen die realisierten Verkäufe im zurückliegenden Zeitraum ein. Sie dienen als Grundlage der Wertermittlung.
    Aktuell sind diese Werte wohl fast überall auf Höchstständen, weil tatsächlich bis zum Ende der Niedrigzinphase diese aufgerufenen Preise Abnehmer fanden.
    Bei dem aktuellen Zinsniveau hat das aber ein Ende, weil die Finanzierungskosten für die allermeisten nicht mehr tragbar sind.
    Hier in der Rhein-Main-Region gehen die Preise von realisierten Verkäufen von Immobilien in der letzten Zeit nach unten, nach meiner Wahrnehmung.
    Beispielsweise wurde ein Haus in der Nähe bei mir erst für 600.000€ angeboten und schließlich für 400.000€ verkauft.
    Es könnte also sein, so meine Hoffnung, dass wir wieder auf das Preisniveau von vor zehn Jahren zurückkommen, das aber auch schon hoch war, oder die Preise realisierter Verkäufe liegen sogar weiter darunter.
    Wenn die Werte sinken, werden geringere Mieten auch wieder rentabler.
    Schwierig wird es für Eigentümer, die in der Niedrigzinsphase teure Immobilien mit hohem Fremdkapitalanteil erworben haben, wenn sie nach zehn Jahren zu höherem Zinsniveau ihre Hypothekenkredite refinanzieren müssen, bei dann niedrigerem Wert ihrer Immobilie.
    Da werden dann die Banken sagen: Da wir wie immer nur 60% des Werts ihrer Immobilie finanzieren können und sie kaum was getilgt haben, können wir ihren Kredit nicht mehr vollständig refinanzieren.
    Wenn dann die Eltern oder andere Verwandte kein vorgezogenes Erbe zur Verfügung stellen drohen einige Privatinsolvenzen und es gibt heulen und zähneklappern.
    Wir werden sehen.

  59. #68 RPGNo1
    20. Dezember 2024

    Immer wenn man denkt, dass die Führung der FDP nicht noch tiefer sinker könnte, beweist uns Christian Lindner das Gegenteil.

    https://bsky.app/profile/carlomasala1.bsky.social/post/3ldqhdazsqc25

    • #69 Joseph Kuhn
      20. Dezember 2024

      … vielleicht steht das Kürzel “CL” inzwischen für Compassion lost, oder für Cerebrum lost? Seinem Namen “Christian” – Anhänger Christi – macht er jedenfalls derzeit keine Ehre.

      —————–
      Nachtrag 21.12.2024

      Lindners “lass mich deine Weidel sein” ist schon irre. Aber im Grunde ist Olaf Scholz’ Reaktion genauso würdelos. Hier wären klare Worte gegen den amerikanischen Hugenberg angesagt gewesen, statt dessen erweckt Scholz den Eindruck, als wolle er es sich mit Musk nicht verderben, “incompetent fool” hin oder her.

  60. #70 Joseph Kuhn
    21. Dezember 2024

    Zur Erinnerung

    “In kaum einem demokratischen Land ist der Anteil der Vermögen der Superreichen an der Wirtschaftsleistung so hoch wie in Deutschland”

    “Würde der Staat Vermögen genauso stark wie Frankreich, Großbritannien oder die USA besteuern, so hätte er jedes Jahr 120 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen.”

    https://www.diw.de/de/diw_01.c.875507.de/nachrichten/superreiche_koennten_den_staat_retten.html

    Musks tweet war verstümmelt, vollständig lautet er:

    “Nur die AfD kann die Superreichen in Deutschland retten”

    Da versteht man, dass sich Lindner herausgefordert fühlt, er lehnt eine höhere Besteuerung der Superreichen ab und nun wird seine Liebe zu Musk so derb verschmäht.

  61. #71 Muskeria
    21. Dezember 2024

    Wenns dumm läuft, gibt Musk Lindner nicht mal einen Korb. Dann hat er seine Unwichtigkeit attestiert.

  62. #72 Tina
    21. Dezember 2024

    “In kaum einem demokratischen Land ist der Anteil der Vermögen der Superreichen an der Wirtschaftsleistung so hoch wie in Deutschland”

    “Würde der Staat Vermögen genauso stark wie Frankreich, Großbritannien oder die USA besteuern, so hätte er jedes Jahr 120 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen.”

    Diese Tatsache kann man gar nicht oft genug wiederholen. Ich habe den Eindruck, dass viele Bürgerinnen und Bürger dies gar nicht wissen. Ob sie diese Politik zu ihrem eigenen Nachteil wirklich gut finden? Eigentlich unverständlich.

    Frankreich, Großbritannien und die USA sind ja nun auch nicht gerade als Hort des Sozialismus bekannt, insbesondere die USA nicht.
    Mit 120 Milliarden Euro ließen sich eine ganze Menge dringende und wichtige Projekte angehen wie beispielsweise die Infrastruktursanierung und deren Ausbau, der Wohnungsbau und vieles mehr.

    Der Musk- und Mileifan Christian Lindner ist inzwischen nur noch lost.

  63. #73 PDP10
    22. Dezember 2024

    “In kaum einem demokratischen Land ist der Anteil der Vermögen der Superreichen an der Wirtschaftsleistung so hoch wie in Deutschland”

    Diesen Satz finde ich sehr merkwürdig. Entweder das DIW hat eine andere Definition von BIP als ich oder ich habe da was nicht verstanden.

    “Vermögen” an sich haben nämlich eigentlich keinen Anteil an irgendeiner Wirtschaftsleistung. Sie sind einfach da. Es sei denn sie werden investiert (Aktien seit Hundert Jahren halten ist keine Investition, BTW). Da wäre dann die Frage wieviel davon investiert wird und ob überhaupt oder ob die Erben (und die meisten Vermögenden sind in der Tat Erben) ihr Vermögen einfach nur zusammen halten.
    Bisschen verkürzt IMHO oder ich habe da etwas nicht verstanden, wie schon gesagt.

    • #74 Joseph Kuhn
      22. Dezember 2024

      @ PDP10:

      Ich habe den Satz so verstanden, dass es um den Anteil des BIP geht, der von Unternehmen der Superreichen erwirtschaftet wird, also den Unternehmen der Klattens, Reimanns, Oetkers usw.

      Aber maile Herrn Fratzscher doch einfach mal an, vermutlich antwortet er.

  64. #75 RPGNo1
    22. Dezember 2024

    Immer wenn man denkt, dass die Führung der FDP nicht noch tiefer sinker könnte, beweist uns Christian Lindner das Gegenteil.

    Ricarda Langs Antwort auf Lindners Cringe-Post. Dafür gibt es von mir Applaus.

    Dear Slim, I wrote you, but you still ain’t callin…

    Wer den Gag nicht versteht, hier die Erklärung.

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100557726/fdp-chef-ricarda-lang-faellt-zu-lindner-nur-ein-satz-ein-aber-der-hat-es-in-sich.html

  65. #76 RGS
    22. Dezember 2024

    Wenn ich in Wikipedia über Musk lese, fallen mir eigentlich auch nur psychologische Kategorien um ihn zu charakterisieren:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elon_Musk

    • #77 Joseph Kuhn
      23. Dezember 2024

      @ RGS:

      Psychologische Aspekte (Sie meinen vermutlich psychopathologische) sind das eine, das geht mir durch den Kopf, wenn ich z.B. die Namen seiner Kinder X Æ A–Xii oder Techno Mechanicus sehe oder seine eigenen Kindheitserfahrungen lese, aber der architektonische Goldrausch in Mar a Lago und die Kindheit des dortigen Hausherrn sind auch ziemlich eigen und wer will schon bei den Superreichen in ihrer eigenen Welt, Money-Aliens, verlässlich die Grenze zwischen exzententrisch und verrückt ziehen. Das neue Buch von Julia Friedrichs heißt übrigens, in diesem Sinne auslegbar, “Crazy Rich”.

      Ergiebiger ist vielleicht doch die soziologische bzw. politikwissenschaftliche Seite. Ich empfehle noch einmal Quinn Slobodian “Kapitalismus ohne Demokratie”, bei der Bundeszentrale für politische Bildung verbilligt für 7 Euro zu beziehen. Zum Einlesen gibt es ohne Paywall einen Auszug bei den “Blättern” 1/2024.

  66. #78 RGS
    23. Dezember 2024

    @Joseph Kuhn
    Ja ich meine psychische Krankheitskategorien.
    Vor allem wenn man liest, dass er alle seine Frauen gezwungen hat, ihre Kinder mit künstlicher Befruchtung zu bekommen. Es erstaunt mich immer, dass es Frauen gibt, die das mitmachen. Bei der Scheidung gab es dann ein paar Milliönchen aus der Portokasse – Peanuts.
    Eines seiner Kinder hat sich ihm widersetzt und hat sein Geschlecht geändert. Nun verdammt er es.

    Trump: dito

    Danke für die Buchtipps.

  67. #79 Joseph Kuhn
    29. Dezember 2024

    FDP-Generalsekretär Marco Buschmann zu Musk:

    “Wer mit einer teils völkischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Partei kokettiert, taugt nicht als politisches Vorbild”

    Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/krasser-widerspruch-zu-den-essentials-von-axel-springer-aufruhr-bei-der-welt-wegen-elon-musks-wahlwerbung-fur-die-afd-12936910.html

    Wenn er das jetzt noch Christian Lindner so erklären kann, dass der das auch versteht …

  68. #80 Joseph Kuhn
    31. Dezember 2024

    Beratungszirkel

    Musk lässt sich politisch von Naomi Seibt beraten, Milei von seinem toten Hund und Christian Lindner, als Endverbraucher, hat wiederum die beiden als Vorbilder.

  69. #81 Joseph Kuhn
    31. Dezember 2024

    Armer Christian

    Da hat er so devot um ein Treffen mit Musk gebettelt – und nun scheint ein Treffen zwischen Musk und Weidel in Vorbereitung zu sein.

  70. #82 Joseph Kuhn
    6. Februar 2025

    Ganz armer Christian

    Erst von Musk verschmäht, jetzt auch noch von Merz:

    “Vier Prozent sind vier Prozent zu viel für die FDP”

    Dafür warnt FDP-Dürr davor, Merz zu wählen:

    “Wer verhindern möchte, dass Robert Habeck wieder Wirtschaftsminister wird, muss jetzt die FDP unterstützen.”

  71. #83 RPGNo1
    7. Februar 2025

    Erst von Musk verschmäht, jetzt auch noch von Merz:

    Um den großen Philosophen Nelson Muntz zu zitieren: Ha ha!

    https://tenor.com/de/view/simpsons-hahah-nelson-simpsons-haha-laugh-gif-12400026

  72. #84 RPGNo1
    12. Februar 2025

    Macht Lindner den Musk?

    FDP-Chef Christian Lindner hat angekündigt, bei einer Beteiligung seiner Partei an einer künftigen Regierung mehrere Ministerien zusammenlegen zu wollen. Damit sollen »mindestens« vier Ministerien wegfallen, sagte der frühere Finanzminister dem »Handelsblatt«. Ein neues Ressort soll entstehen: für Digitales.
    […]
    Gut möglich, dass Lindner versucht, seine Partei mit derart weitgehenden Forderungen im Gespräch zu halten.

    Ein prominentes Vorbild dafür sind die Vorgänge in den USA, wo Elon Musk, reichster Mann der Welt, im Auftrag von US-Präsident Donald Trump Behörden radikal einspart oder auflöst. Prominentestes Opfer ist die Hilfsorganisation USAID. Musk erntet dafür Entrüstung, aber es gibt auch Zuspruch. Der Milliardär verteidigte die Pläne kürzlich bei einer Pressekonferenz.

    So spricht Christian Lindner ebenfalls von der Abschaffung von Behörden. »Ich halte es für möglich, dass im Bereich der Verwaltung 20 Prozent der Stellen in den nächsten Jahren entfallen«, sagt er weiter im Interview.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-fdp-wuerde-vier-ministerien-abschaffen-wollen-a-0190b6bf-2f19-4a74-95b8-3b630e528c77

  73. #86 RPGNo1
    16. Februar 2025

    Gerhard Baum, die große alte mahnende Stimme der Demokratie, ein gewichtiger Vertreter des aussterbenden Astes des Linksliberalismus in der FDP ist verstorben. 🙁

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wegbegleiter-ueber-gerhart-baum-der-inbegriff-eines-liberalen-politikers-a-9fe2af2d-dac6-40f9-badd-ae01f430d19e

  74. #87 PDP10
    17. Februar 2025

    Gerhart Baum und einige Andere wie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger oder Ralf Dahrendorf war der Grund dafür, dass ich seit Ende der Neunziger ziemlich konstant Sozial-Liberal gewählt habe. Das mache ich schon länger nicht mehr.
    Es ist unfassbar wie intellektuell dünn laminierte Schwätzer wie ein Herr Lindner diese Partei abgewirtschaftet haben von einer Partei der Menschenrechte, der Verteidigung der Rechte des Einzelnen gegenüber einem übergriffigen Staat, der Partei der Freiheit des Diskurses – Eine Partei, die wir gerade jetzt im Bundestag dringend brauchen würden – zu etwas, dass sich im Grunde nicht mal Wirtschaftsliberal nennen darf, da die Lindners und Konsorten davon viel zu wenig Ahnung haben, sondern zu einer bloßen Klientelpartei.

    Ich könnte Kotzen.

    • #88 Joseph Kuhn
      17. Februar 2025

      @ PDP10:

      Lindner schreibt in seinem knappen Nachruf auf Baum ganz ungeniert: “Wir werden uns weiter für seine politischen Ziele einsetzen.” Aber vermutlich hat den Nachruf ohnehin der Praktikant geschrieben.

  75. #89 RPGNo1
    17. Februar 2025

    @PDP10

    Mein Eindruck, der sich in den letzten Jahren immer mehr verfestigt hat, ist folgender:

    Christian Lindner hat seit 2013 das konsequent durchgezogen, woran Stefan Kurz in Österreich mit der ÖVP (Liste Sebastian Kurz) gescheitert ist und Sahra Wagenknecht noch einen Parteiaustritt und eine Parteineugründung benötigt hat. Er hat die FDP umgeformt und so ein auf ihn zugeschnittenes “Bündnis Christian Lindner (BCL)” geschaffen, wobei sein Adlatus Wolfgang Kubicki kräftig mitgeholfen hat.

    Die FDP-Mitglieder haben ihn größtenteils gewähren lassen, weil sie den Schock von 2013 (der erste und bisher einzige Rausflug der Partei aus dem Bundestag seit Gründung der Bundesrepublik) nicht verdaut haben und die nachfolgende Erfolge der von Lindner initiierter “Wende” diesem Recht zu geben schienen.