Die dritte Lektion, die wir nach der Wiederwahl Trumps lernen können, ist eine sehr alte Lektion: Wahlen in großen Ländern sind Wahlen für die ganze Welt.

Trump schließt den Einsatz des Militärs nicht aus, um die Kontrolle über den Panamakanal und Grönland zu bekommen.

Außerdem fordert er die Erhöhung der Verteidigungsausgaben in der NATO auf 5 %. Wohlfahrtsstaat ade. Da wird für die Sanierung der Bahn oder den sozialen Wohnungsbau nicht viel übrig bleiben, sie spielen in Trumps Monopoly keine Rolle.

Auch Mark Zuckerberg hat erkannt, was die Uhr geschlagen hat und schafft das fact-checking ab. Wahr und falsch war gestern.

Es ist wohl soweit: “Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen”.

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Folge 1
Folge 2

Kommentare (12)

  1. #1 PDP10
    7. Januar 2025

    Sieht so aus als ob “Die Zeit beginnt bedenklich wiederum zu werden”

    Lessing, Nathan der Weise.

    (Und vorhin habe ich das Stück aus dem Regal geholt in dem es seit 12 Jahren steht und werde es endlich mal lesen …)

  2. #2 PDP10
    7. Januar 2025

    Und jetzt schleimt sich auch noch der Mark beim Trump ein wie ein kleiner Junge der den irgendwie wichtigen Onkel in der Familie lieb fragt ob er auch noch ein Stück Schokolade kriegen kann.

    Wie sich jetzt langsam herausstellt, dass diese von so vielen als Genies gefeierten Tech-Milliardäre charakterlich doch nur kleine, miese Kröten und opportunistische Schmierlappen sind war eigentlich ziemlich erwartbar. Ist aber in dieser Massivität dann doch überraschend.

  3. #3 hto
    8. Januar 2025

    @PDP10: “Ist aber in dieser Massivität dann doch überraschend.”

    Na da wirste sicher noch viel mehr überrascht sein, wenn CDU/CSU nach der Wahl den Schwenk zur AfD machen werden, weil auch die deutsche Wirtschaft das für ihre großen patriotischen Pläne zum Umbau / der Umerziehung der Arbeitskräfte braucht, nachdem die “homöopathische” Globalisierung nunmal so krachend gescheitert ist!?
    😉

    • #4 Joseph Kuhn
      8. Januar 2025

      @ hto:

      “wenn CDU/CSU nach der Wahl den Schwenk zur AfD machen”

      Man muss als Erwachsener nicht alles glauben.

      “Umerziehung der Arbeitskräfte”

      Dazu braucht es nicht die AfD, das erledigen Arbeitsmotivationsexperten wie Lindner, Bäte oder Raffelhüschen mit ihren Vorwürfen, die Menschen würden zu wenig arbeiten und gerne blaumachen, daher bräuchte es mehr Druck. Bei Ihnen persönlich stimmt es ja vielleicht sogar? 😉

  4. #5 hto
    8. Januar 2025

    @PDP10

    Ausserdem sollte Dich die Wiederherstellung der “freien” Meinungsäußerung freuen, denn dann wirste sicher nicht mehr von “linksgrünversifften Kommunistenverbrechern” mit Kommentaren getriggert!? 😉

  5. #6 RPGNo1
    8. Januar 2025

    Weitere Ergänzung: Trump möchte sich auch Kanada einverleiben. Willkommen im neuen alten Zeitalter des Imperialismus.

    https://www.spiegel.de/ausland/kanada-und-donald-trump-justin-trudeau-weist-fusions-drohung-aus-den-usa-entschieden-zurueck-a-1a97173a-38cd-4e7b-831b-a51b1921de40

  6. #7 Dietmar Hilsebein
    8. Januar 2025

    Wenn Trump einen Furz läßt, steht es in allen Gazetten. Für einen Narzißten gibt es nichts schöneres.

    • #8 Joseph Kuhn
      8. Januar 2025

      @ Dietmar Hilsebein:

      Das mag zwar so sein, aber damit sind die Folgen der narzisstischen Präsidentschaft Trumps leider nicht erledigt. Wir werden sie, auch in harter Währung, noch zu spüren bekommen, siehe den Demokratielehrsatz Folge 3.

  7. #9 Staphylococcus rex
    8. Januar 2025

    Eine Auffälligkeit der aktuellen Trump-Administration besteht darin, dass Trump keine wirklich eigene politische Agenda verfolgt, sondern an der ideologischen Nabelschnur der Heritage foundation hängt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Project_2025

    Ein paar kleine eigene Akzente hat Trump in seiner Agenda 47 gesetzt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_47

    Allerdings haben Project 2025 und Agenda 47 große Überschneidungen, insbesondere bei der Gleichschaltung des Staatsapparats, wobei die Gesinnung der zukünftigen Staatsdiener eine entscheidende Rolle spielen soll. Damit wären wir ganz tief in einer historischen Parallele, nämlich der McCarthy-Ära mit dem kleinen Unterschied, dass es damals gegen die Kommunisten ging, heutzutage dagegen gegen “woke” Elemente.
    https://de.wikipedia.org/wiki/McCarthy-%C3%84ra

    Der folgende Satz zur McCarthy-Ära liest sich für mich bedenklich aktuell:
    “Das Vorgehen McCarthys und des HUAC stieß bei einem großen Teil der amerikanischen Bevölkerung auf breite Zustimmung. Der Soziologe Samuel A. Stouffer attestierte in einer 1954 durchgeführten Studie eine weite Verbreitung von Verschwörungsdenken, unkritischem Antikommunismus und Intoleranz gegenüber abweichendem Denken und Verhalten insbesondere in ländlichen und kleinstädtischen Schichten des Mittleren Westens.[44] Da sich die Verhöre vor allem gegen Intellektuelle, hochgestellte Regierungsbeamte und andere Privilegierte richteten, glauben Jürgen Heideking und Christof Mauch, dass sich in ihnen „der Drang der Mittelklassegesellschaft [manifestierte], ihre eigenen Normen allgemein verbindlich zu machen und politisch-kulturelle Abweichungen vom akzeptierten Meinungsspektrum in möglichst engen Grenzen zu halten“.[45]”

    Letztendlich scheiterte McCarthy nicht an den Demokraten, sondern daran, dass er sich in seiner Paranoia mit dem Militärisch-Industriellen Komplex angelegt hat und von dieser Gruppe kaltgestellt wurde, nachdem er seine Aufgabe in der frühen Phase des kalten Krieges erfüllt hat. (Aktuell ist der geostrategische Gegner nicht die UdSSR, sondern China). Derzeit sind die Schreihälse der Tea-Party und der Maga-Truppe unverzichtbar für die Mehrheitsbeschaffung. Elon Musk mit seiner Firma SpaceX wäre im weiteren Sinne auch dem militärisch-Industriellen Komplex zuzurechnen. Mich persönlich irritiert, dass es in den letzten Monaten keine organisierte Gegenwehr des republikanischen Establlishments gegeben hat. Die Nähe der Heritage Foundation (und des Project 2025) zum republikanischen Establishment spricht dafür, dass Trump zumindest teilweise dafür instrumentalisiert wird, im kommenden kalten Krieg mit China den rechtskonservativen Kräften für mindestens 10 Jahre politisch freie Bahn zu schaffen.

    • #10 Joseph Kuhn
      8. Januar 2025

      @ Staphylococcus rex:

      “dem militärisch-Industriellen Komplex … zum republikanischen Establishment … den rechtskonservativen Kräften”

      Solche Gruppierungen und Milies gibt es, aber ich habe etwas Bauchschmerzen damit, ihnen das Wesen eines handelnden Subjekts zuzuschreiben, wenn man keine konkrete, sich untereinander abstimmende und somit konzertiert agierende Personengruppe angeben kann. Das kriegt dann leicht etwas Verschwörungstheoretisches, mit geheimen, unbekannten Strippenziehern im Hintergrund. In dem Fall wird Trump zur Puppe von ominösen Puppenspielern. Aber ist das so? Ich fürchte, er ist selbst ein Strippenzieher.

      “im kommenden kalten Krieg mit China”

      Der ist längst da. Was vielleicht kommt, ist ein heißer Krieg mit China, wenn die Egomanen (und natürlich die politischen Gruppierungen dahinter) meinen, ihn gewinnen zu können.

      “Elon Musk”

      Er steht nicht als Strippenzieher hinter Trump, sondern neben Trump. Beide ticken gleich: “Was ich will, bekomme ich auch.” Wie auch Peter Thiel, Charles Koch und andere Magnaten. Das Verhältnis dieser Leute zu Gruppierungen wie dem “militärisch-Industriellen Komplex”, dem “republikanischen Establishment” oder den “den rechtskonservativen Kräften” ist ein Thema für Politolog:innen heute, ebenso, wie weit der Vergleich mit McCarthy trägt. Man muss sich vor der Suggestivkraft solcher Bilder hüten, oder in den Worten Nietzsches: “Parmenides hat gesagt ‘Man denkt das nicht, was nicht ist’; – wir sind am anderen Ende und sagen: ‘Was gedacht werden kann, muss sicherlich eine Fiktion sein'”.

  8. #11 Dietmar Hilsebein
    8. Januar 2025

    In Amerika kräht ein Hahn und in Europa gackern die Hühner obschon sie keine Eier legen.

    Wir werden sie, auch in harter Währung, noch zu spüren bekommen

    Ist so neu auch nicht. Erst waren es 3%, jetzt 5% und wenn wir das geschafft haben, werden es 10%. Trump zeigt einfach auf, wer hier Herr und wer Vasall ist. Unser werter Herr Bundeskanzler hätte mit Macron längst etwas auf die Beine stellen können, stattdessen hat er gehofft, daß es in den USA schon nicht so schlimm werden würde. Das rächt sich jetzt. Und nun? Wir machen einfach so weiter wie bisher: jammern.

  9. #12 Robert
    8. Januar 2025

    Man kommt gar nicht hinterher. Jetzt will Trump den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umbenennen.

    Wenn er wie angekündigt den Klimaschutz abschafft, erreichter wenigstens eines: Make Greenland green again.