Vorgestern hat sich der Bayerische Rundfunk mit dem „tiefen Staat“ beschäftigt, heute haben die Skeptiker von der GWUP noch einmal darauf hingewiesen. Der Ausdruck war vor ein paar Monaten hier im Blog auch schon mal Thema. Beim BR heißt es:
„Seit Mitte der 2010er-Jahre verbreiten rechtsextreme und verschwörungsideologische Kreise die Erzählung von einer angeblich geheimen Elite, die im Hintergrund die Regierung kontrolliere und demokratische Prozesse manipuliere.“
Es geht in dem BR-Beitrag anschließend darum, was man davon zu halten hat. Darum soll es hier aber nicht gehen, sondern um die Zeitangabe. Die passt erstaunlich gut zu den Häufigkeitsangaben im Google Ngram-Viewer für „deep state“. In den deutschen Büchern scheint der Ausdruck zu selten zu sein, der Ngram-Viewer weist dazu keine Daten aus.
Die Formulierung „deep state“ wurde demnach zwar schon um das Jahr 2000 herum häufiger, aber richtig nach oben ging es nach 2010. 2012 wurde Obama wiedergewählt. Bei den britisch-englischen Büchern verläuft die Kurve ganz ähnlich. 2016 kam dort der Brexit auf die politische Agenda. Alles Zufall? Ein Post hoc ergo propter hoc- Fehlschluss? Ein neu aufgekommenes rechtspopulistisches Narrativ? Oder war da etwa gar der tiefe Staat am Werk?
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