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Nebenan hat Thilo Trumps Zoll-Formel aufgegriffen. Sie macht gerade die Runde durch die Medien und erfährt dabei viel Spott. Allerdings tut man Trump, dem “sehr stabilen Genie“, damit Unrecht. Die US-Regierung hat bereits darauf hingewiesen, dass zwei wissenschaftlich komplexe Parameter in der Formel stecken, alteuropäisch-griechisch mit Epsilon und Phi bezeichnet, die man in ihrer numerischen Konkretisierung als 4 und ¼ keinesfalls vernachlässigen darf.

Aus Gründen der Bible-Belt-bildungsadjustierten Nachvollziehbarkeit hat die US-Regierung einen weiteren Term der Formel weggelassen, der aber eigentlich für das Verständnis der explosiven Kraft der neuen Zollpolitik ganz entscheidend ist.

Die vollständige Formel, von den Geheimdiensten der Heard- und McDonald-Inseln geleakt, sieht nämlich so aus:

Unter der Voraussetzung e gleich m mal c-Quadrat erkennt man, dass die Trumpschen Zollwerte nicht nur von der numerischen Konkretisierung der oben genannten Parameter Epsilon und Phi abhängen, sondern auf einer tieferen Ebene auch auf Einsteins revolutionäre Formel für die Äquivalenz von Masse und Energie beruhen. Diese Äquivalenz steckt hinter der Sprengkraft der Atombombe.

Ich denke, das sollte man wissen.

Kommentare (4)

  1. #1 Ron
    5. April 2025

    Ich weiß jetzt nicht ob im Zähler oder im Nenner, aber damit das eine runde und komplexe Angelegenheit wird, bringen Experten noch -i² und π^0 ins Spiel.

  2. #2 Oliver Gabath
    7. April 2025

    Mein Schwiegervater zitiert gern einen seiner Mathe-Profs: “Wir beginnen mit einer intelligenten Darstellung der 0.”

  3. #3 Omnivor
    An ’Nordpol’ von NRW
    7. April 2025

    Seit ich vor 60 Jahren meine ersten Western-Groschenromane gelesen habe, weiß ich, dass “stable” im amerik. English “Pferdestall” heißt.
    Mit “stable genius” meinte Dump also, dass er der beste Hengst im Stall sei.

  4. #4 Frank Wappler
    11. April 2025

    Joseph Kuhn schrieb (5. April 2025):
    > Nebenan hat Thilo Trumps Zoll-Formel aufgegriffen [ https://scienceblogs.de/mathlog/ ].

    Nach (offenbar) eigenem Bekunden hat Thilo Kuessner eine Formel aufgegriffen und in seinem ScienceBlog als “Formel der Woche” präsentiert, “von der ihm jemand erzählt hatte”. Von “Trumps Zoll-Formel”, wie sie im obigen ScienceBlog-Beitrag gezeigt und im oben verlinkten (und woanders “offizielle Mitteilung” genannten) Dokument als “Reciprocal Tariff Calculations” beschrieben ist, unterscheidet sich Thilos “Formel der Woche” in einigen (womöglich wesentlichen) Formalitäten.

    > dass zwei wissenschaftlich komplexe Parameter in der Formel stecken, alteuropäisch-griechisch mit Epsilon und Phi bezeichnet, die man in ihrer numerischen Konkretisierung als 4 und ¼ keinesfalls vernachlässigen darf.

    Noch billigerer Spott lässt sich über all jene[1] gießen, die die (positive) Zahl 4 als numerische Konkretisierung des betreffenden Parameters “Epsilon” überhaupt in Betracht ziehen, da dieser Paramter in der o.g. “offiziellen Mitteilung” folgendermaßen als eine negative Zahl beschrieben ist:

    Let \varepsilon < 0 represent the elasticity of imports with respect to import prices

    [ 1: Daa schließt zwangsläufig auch die Verfasser der o.g. “offiziellen Mitteilung” selbst ein. ]