Derzeit tobt ein heftiger Kampf zwischen Gesundheitsminister Spahn und den Psychotherapeuten. Unstrittig ist, dass Patienten lange auf einen Therapieplatz warten müssen: Im Schnitt 20 Wochen auf eine Richtlinienpsychotherapie, 6 Wochen auf eine Sprechstunde, 3 Wochen auf eine Akutbehandlung bei dringendem Handlungsbedarf, so die Wartezeitenstudie 2018 der Bundespsychotherapeutenkammer. Die Fallzahlen bei den psychischen Störungen steigen, die…

Vor ein paar Tagen hat die Ärztezeitung auf eine Studie des IfADo, Leibnizinstitut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, hingewiesen, nach der die Einstellung, man habe unbegrenzte Willenskraft, dabei hilft, mit emotionalem Stress besser umzugehen und Erschöpfung auf der Arbeit und zu Hause zu verringern. Das klingt erst einmal schräger als es ist. Das IfADo…

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) wurde in Deutschland vor gut 10 Jahren zunächst für Mädchen eingeführt, mit Blick auf die Verhütung des Gebärmutterhalskrebses. Daran erkranken jährlich etwa 4.600 Frauen und 1.500 sterben daran. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat die Impfung in diesem Jahr auch für Jungen empfohlen, da die Viren auch einige Tumorarten bei…

In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein Artikel von Sebastian Herrmann über die Replikationskrise in der Psychologie. Die Psychologie ist, wie alle empirischen Wissenschaften – von der Ökonomie bis zur Biomedizin – dem Risiko ausgesetzt, dass sich Studienbefunde bei einer Überprüfung nicht bestätigen lassen. So weit, so trivial. Unter den Bedingungen eines Wissenschaftsbetriebs allerdings, der…

Wir leben umweltpolitisch in seltsamen Zeiten. Der Klimawandel dringt getriggert durch Wetterextreme immer mehr ins öffentliche Bewusstsein. Der Ausstieg aus der Verstromung fossiler Energieträger, vor allem der Kohle, vollzieht sich gegenüber dem Ausstieg aus der Kernenergie trotzdem nur im Schneckentempo. Und in der Verkehrspolitik gibt es bestenfalls homöopathische Dosen eines Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs. Zugleich…

Schwierige Verhältnisse Das Verhältnis zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft ist komplex. Darüber werden dicke Bücher geschrieben und die Beziehungen, die dabei diskutiert werden, verändern sich auch noch mit der Zeit, d.h. was gestern analysiert wurde, muss morgen schon nicht mehr ganz zutreffend sein. Mit anderen Worten: Es geht hier um ein Verhältnis, das der ständigen…

Junk Science, Wissenschaftsmüll, ist eines der Probleme, mit der sich unsere Massenwissenschaftsgesellschaft auseinandersetzen muss. Je mehr publiziert wird, desto mehr nimmt der Aufwand zu, Wissen aus dem Müll zu filtern. Echter Müll kann dagegen eine richtig gute epidemiologische Erkenntnisquelle sein. Heute war in der Süddeutschen Zeitung wieder ein Bericht über das Projekt des European Monitoring…

Dass Leute, die die Mondlandung für eine erfundene Story halten, oder die überzeugt sind, es gäbe keine krankmachenden Viren, oft nicht nur einen einzelnen Sprung in der Schüssel haben, sondern ganzheitlich daneben sind, ist bekannt. Die Ablehnung dessen, was als wissenschaftlicher Konsens gilt, ist häufig nicht auf einzelne Themen begrenzt, sondern eine mehr oder weniger…

Nebenan bei den Skeptikern wurde vor kurzem ein Beitrag der Deutschen Welle vorgestellt, in dem es um eine eventuelle europäische Regulation des Alternativmedizinmarkts ging. Dabei gab es auch Daten zur Inanspruchnahme der Homöopathie in verschiedenen Ländern aus einem Survey, den ich bis dato nicht kannte, dem European Social Survey. Er wird seit 2002 alle zwei…

Vor kurzem hatten wir hier über ein abstract der Münchner Homöopathin Sigrid Kruse diskutiert, in dem es über angebliche Therapieerfolge mit Homöopathie beim Prader-Willi-Syndrom ging. Jetzt bin ich über einen Artikel von Jens Wurster gestolpert, der in ähnlicher Weise eher als Werbetext denn als wissenschaftlicher Beitrag einzustufen ist. Wurster war hier auf Gesundheits-Check schon mehrfach…