Stefan Lanka ist ein promovierter Biologe, der die Existenz des Masernvirus und den Sinn der Masernimpfung bestreitet. Für Masernerkrankungen macht er statt des Virus z.B. Trennungstraumata verantwortlich. Anders als viele esoterisch vernebelte Impfgegner spielt er dabei nicht die antiwissenschaftliche Melodie, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gebe, als sich unsere Schulweisheit träumen lasse, sondern er ist der festen Überzeugung, streng wissenschaftlich zu argumentieren. „Wissenschaftlichkeit“ ist bei ihm allerdings zu einem bloßen Talismann degeneriert, mit dem er sozusagen magisch die Wahrheit seiner Sicht der Dinge beschwört. Der offene wissenschaftliche Prozess, bei dem Befunde zu einer Fragestellung gesammelt und abgewogen werden – und der bei Bewährung einer Erklärung zu einem (manchmal vorläufigen) Ende kommt, ist seine Sache nicht.

Jetzt springt ihm Harald Walach zur Seite. Natürlich wolle er, Walach, nicht bestreiten, dass die Masernimpfung sinnvoll ist, aber …

Tja, was will er eigentlich? Auf die triviale Tatsache hinweisen, dass empirische Wissenschaft nicht zu einem letzten Ende kommt und auch gut belegte Erkenntnisse infrage gestellt werden können? Dazu bräuchte es nicht so viele Worte, wie sie Walach zur Verteidigung Lankas aufbringt. Und dazu müsste er auch nicht ausgerechnet das Beispiel Lanka bemühen. Vermutlich will er damit indirekt seine eigenen „unkonventionellen“ Ansichten legitimieren, er stilisiert sich ja seit einiger Zeit zur Speerspitze der Aufklärung, die sich vom langweiligen Mainstream abhebt. Im Detail will ich mich mit seinem Text nicht beschäftigen, das ist SIWOTI. Aber einen – für seine Argumentationsstruktur zentralen – Satz daraus möchte ich doch hier einmal zur Diskussion stellen. Dass es das Masernvirus gebe und dass es die Masernerkrankung verursache, sei zwar wissenschaftlicher Konsens, so Walach, aber das zähle wissenschaftlich letztlich nicht:

„Nun ist Mehrheitsmeinung, gerade in der Wissenschaft, kein ausreichend guter Ratgeber, auch wenn sie uns Menschen als sozialen Wesen, und auch Wissenschaftler sind soziale Wesen, näher liegt als individuell isolierte Analyse. Historische Beispiele könnten zur Genüge angeführt werden, dass und wie Mehrheitsmeinungen falsch liegen.“

Keine Frage. Ständig werden in der Wissenschaft Mehrheitsmeinungen revidiert, vom Nutzen der Schonhaltung bei Rückenschmerzen bis hin zum Eisengehalt des Spinats, sonst gäbe es keinen wissenschaftlichen Fortschritt. Mehrheit verbürgt nicht Wahrheit. Aber was folgt daraus, oder besser gefragt, was folgt daraus nicht: Garantiert nicht, dass daher jede abweichende Meinung genauso „wissenschaftlich“ ist wie die Mehrheitsmeinung. Nur weil sich immer wieder auch Außenseiterpositionen gegen lange behütete herrschende Lehrmeinungen durchsetzen, ist nicht jede Außenseiterposition nobelpreisverdächtig. Weitaus häufiger hat man es, gerade wenn es um querulatorisch vertretene Positionen geht, schlicht mit Unfug zu tun. Daher ist hier meine Version des Walachschen Diktums:

„Nun ist eine prägnante abweichende Meinung, gerade in der Wissenschaft, kein ausreichend guter Ratgeber, auch wenn sie uns Menschen als sozialen Wesen, und auch Wissenschaftler sind soziale Wesen, näher liegt als der komplexe und oft unverständliche Forschungsprozess. Historische Beispiele könnten zur Genüge angeführt werden, dass und wie solche Meinungen falsch liegen.“

Mehrheit verbürgt nicht Wahrheit, aber erst recht steht Mehrheit nicht einfach für mehrheitlichen Irrtum. Wissenschaftlicher Konsens ist in den weitaus meisten Fällen das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit, vieler Daten, intensiver wissenschaftlicher Debatten und wiederholter Korrekturen an den ursprünglichen Hypothesen. Genau das Gegenteil von Lankas Talisman-Wissenschaftlichkeit.

Kommentare (25)

  1. #1 rolak
    8. November 2015

    Im Detail

    Genial! wollte ich schreiben, Super! unterstützen, Mit Tippfehlern zur erfrischenden Mehrdeutigkeit! fordern, doch hier halluzinierte wer nach fast durchgemachtem WE – das ‘t’ stand sozusagen kopf, ‘Im Defail’ war gelesen worden…

    Zum Walachschen Text: Was für ein Schlingern zwischen Schwammigem, was für ein Aufblasen von <exakt Nichts> zu bedeutungsschwanger scheinenden Sprachgebilden, was für ein Zwangsdifferenzieren von Gleichem zu scheinbar Gegensätzlichem.

    Er hat keine Eier einfach zu sagen, daß er den LankaProzeß schlicht zum Anlaß nimmt, mit reichlich Frustabbau in Form eines rants gegen die ungeliebte andere Wissenschaft ein wenig Druck aus den sich stapelnden SelbstRechtfertigungen zu nehmen. pun intended.

  2. #2 Dr. Webbaer
    8. November 2015

    Walach argumentiert schlüssig im Sinne eines naturwissenschaftichen Relativismus.
    Diese Forderung – ‘Daher kann man die Ausschreibung nur als Provokation sehen, die die wissenschaftliche Gemeinschaft zum Überlegen aufruft.’ – mag formal korrekt sein, es mag korrekt sein, dass ein “weltliches” Gericht nicht in der Lage sein sollte diesbezüglich angelegte Wette oder “Provokation” zur Auszahlung gelangen zu lassen.

    Blöderweise wird es dies absehbar tun, was soo schlecht nicht sein muss, auch wenn “epistemologisch und so” letztlich falsch.
    Gerichte müssen nicht soo schlau urteilen.

    ‘Prägnant’ heißt eigentlich ‘vorgeburtich’, hmm, hmm…

    Leutz wie Herr Walach könnten sozusagen aus der Hölle gekommen sein, woll?

    MFG
    Dr. W (der für die WebLog-Nachricht dankt)

    • #3 Joseph Kuhn
      8. November 2015

      @ Webbär:

      “Walach argumentiert schlüssig im Sinne eines naturwissenschaftichen Relativismus.”

      Was auch immer ein “naturwissenschaftlicher” Relativismus sein soll, in dem hier genannten Text argumentiert Walach nicht relativistisch, was er andernorts durchaus tut. Hier stellt er Wahrheit gerade nicht als einen nur kontingenten Blick auf die Dinge infrage, sondern er fragt nach dem Stellenwert des wissenschaftlichen Konsenses. Zurecht weist er darauf hin, das Wissenschaft ein sozialer Prozess ist, aber das faktenorientierte Wesen dieses Prozesses übergeht er, am Ende steht dann der wissenschaftliche Konsens nicht viel besser da als Lankas wilde Einfälle. Natürlich kann man die Position vertreten, dass die Erde vielleicht doch eine Scheibe ist, aber ein vielversprechender Forschungsansatz ist das nicht.

  3. #4 chris
    8. November 2015

    @ Dr. Webbaer

    So er aus der Hölle kam, hat er doch was zu erzählen, oder?

  4. #5 chris
    8. November 2015

    Ach, Trennungstrauma? Soso. Ist ja interessant. Ich wusste immer schon, dass ich ein Nachzügler bin. (ich bin über 40 und habe im Januar 2015 meine erste Masernerkrankung gehabt).

    Aber dabei war ich der Meinung, dass es ein “Assimilierungstrauma” gewesen sei. Die Trennung davor vonstatten ging. So kann man sich täuschen.

  5. #6 BreitSide
    Beim Deich
    8. November 2015

    Was der Braune da wieder von Gerichten schwafelt… 🙄

    War er es nicht, der gerichtlich die Zahl Pi auf 3,14 ohne weitere Stellen begrenzen lassen wollte?

    • #7 Joseph Kuhn
      8. November 2015

      @ BreitSide: Bitte nicht jeden Thread mit Webbären-Schelte beglücken, das nervt auf die Dauer doch etwas und trägt auch nichts zum Thema bei. Danke.

      • #8 BreitSide
        Beim Deich
        8. November 2015

        Ich wollte halt den Unsinn mit den Gerichten nicht unkommentiert stehen lassen 😉

  6. #9 Ludger
    8. November 2015

    Wenn man sich zur “Mehrheitsmeinung, gerade in der Wissenschaft” äussert, wäre es wichtig zu benennen, von welcher “Wissenschaft” man redet. Beispiel: Nachdem am 5. November 2015 der Geschichtswissenschaftler Hans Mommsen gestorben war, wurde berichtet, dass er aufgrund seiner Forschung zur Erkenntnis gekommen sei, dass Hitler im Gegensatz zu Stalin ein schwacher Diktator gewesen sei. Mit der Aussage habe er sich im Widerspruch zu vielen anderen Geschichtswissenschaftlern befunden. Zu dieser Beschreibung könnte die Aussage von Herrn Wallach passen:

    „Nun ist Mehrheitsmeinung, gerade in der Wissenschaft, kein ausreichend guter Ratgeber, auch wenn sie uns Menschen als sozialen Wesen, und auch Wissenschaftler sind soziale Wesen, näher liegt als individuell isolierte Analyse. Historische Beispiele könnten zur Genüge angeführt werden, dass und wie Mehrheitsmeinungen falsch liegen.“

    Sogenannte “Geisteswissenschaften” haben allerdings nicht die Messmethoden wie zum Beispiel die “exakten Wissenschaften”, zu denen die Medizin auch nicht so richtig zählt. In der Medizin geht es bei einer Erkenntnis auch um den Level of Evidence. Auf einem niedrigen Evidenzniveau kann es natürlich unterschiedliche Meinungen geben, nur sind diese Meinungen in der Regel irrelevant. Bei einem hohen Evidenzniveau kommen die abweichenden Meinungen eher von den Spinnern.

    • #10 Joseph Kuhn
      9. November 2015

      @ Ludger: Wie gesagt, Mehrheit verbürgt keine Wahrheit, in den Geschichtswissenschaften sicher noch weniger als in den Naturwissenschaften. Herr Walach bezieht sich in seinem Text auf die ursprünglichen biologischen Studien zum Nachweis, dass ein Virus Masern verursacht. Hier sieht er methodische Schwächen, die Lankas Position rechtfertigen würden. Lanka geht es aber nicht darum, methodische Schwächen in alten Studien anzumerken, er schiebt die ganze seitdem aufgehäufte Erkenntnislage einschließlich der Wirksamkeit der Masernimpfung zur Seite. Um mein Beispiel aus Kommentar #3 aufzugreifen: Man wird auch Schwächen finden in den alten Belegen zur These, dass die Erde keine Scheibe ist. Trotzdem macht das jemanden, der heute die Erde für flach hält, noch nicht zu jemandem, der den Mainstream herausfordert, bei dem man die Möglichkeit in Rechnung stellen muss, dass entscheidende Entdeckungen “häufiger vom Rande des akzeptierten Establishments als aus ihrem Zentrum” kommen und dessen These ein neues sauberes Forschungsprogramm verdient. Das fordert Walach ja am Ende seines Beitrags zum Nachweis des Masernvirus – wie gesagt, vermutlich um seine eigenen Arbeiten zu rechtfertigen.

  7. #11 Michel
    8. November 2015

    Wie lange muss man den Herrn Wallach denn noch an einer Universität ertragen? Er hat doch jetzt schon genug mit seinen dilettantischen Büchern verdient.
    Schämen sich die Frankfurter nicht?

  8. #12 Dr. Webbaer
    9. November 2015

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Was auch immer ein “naturwissenschaftlicher” Relativismus sein soll, in dem hier genannten Text argumentiert Walach nicht relativistisch, was er andernorts durchaus tut.
    […]
    (…) das Wissenschaft ein sozialer Prozess ist (…)

    Jein. Da war schon eine ganze Menge Wissenschaftsrelativistisches dabei in seinem Aufsatz.
    Aber der Schreiber dieser Zeilen hat keine Lust diesbezüglich zu vertiefen, wenn es sein muss: OK, aber nicht gerne.

    (…) am Ende steht dann der wissenschaftliche Konsens nicht viel besser da als Lankas wilde Einfälle.

    So schaut’s aus.

    MFG
    Dr. W (der diesen Texten Walachs durchaus einen gewissen Charme zuspricht, auch im Zerstörerischen – vielleicht kann Walach aber auch besser)

  9. #13 Dr. Webbaer
    9. November 2015

    Zum Gericht und so, hier mal schauen:

    (…) Ich bin gespannt, wie das Gericht entscheidet.
    […]
    Wir dürfen gespannt sein. Wir wohnen im Moment einem historischen Prozess bei, bei dem Wahrheit verhandelt wird. (Walach, Quelle)

    Natürlich sollte ein Gericht keine ‘Wahrheit verhandeln’, wenn wissenschaftliche Erkenntnis gemeint ist, egal wie der wissenschaftliche Konsens nun genau ausschaut.
    Köstlich wird die Sache nur dadurch, dass Stefan Lanka ein Preisgeld von 100.000 Euro ausgelobt hat, was den Zivilprozess erzwingt, wenn geklagt wird.
    Womöglich wird das herangezogene Gericht pragmatisch urteilen.
    (Dies auch an Kommentatorenkollege “BreitSide”.)

    Vergleiche auch mit diesem bemerkenswerten Vorstoß des Erich Schneiderman:
    -> https://www.nytimes.com/2015/11/06/science/exxon-mobil-under-investigation-in-new-york-over-climate-statements.html?_r=0

    MFG
    Dr. W

  10. #14 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/11/06/geht-sterben/
    9. November 2015

    Hat Hr. Wallach eine Entdeckung gemacht, die der Schulmedizin widerspricht? Kann er sie reproduzieren? Können sie Dritte gemäß seiner Beschreibung auch reproduzieren?

    Hat er gar nicht?

  11. #15 Philippe Leick
    9. November 2015

    Walachs hier besprochenes Argument ist doch im Kern nichts anderes als das berüchtigte Galileo-Gambit: “Das Establishment hat Galileo niedergemacht, es macht Lanka nieder, Galileo hatte recht…”

    Viel interessanter finde ich die Doppelmoral in Walachs Forderungen. In seinem Text kritisiert er Grundlagenforscher dafür, dass sie in der Regel ohne perfekte Placebokontrolle arbeiten. Auf solche Schwächen in den im Lanka-Prozess vorgelegten Publikationen weist er hin. Schaut man sich aber Walachs Publikationsliste an, so findet man einige Arbeiten [1], in denen er eine Abkehr von rigorosen, randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Studien fordert und “weichere” Evidenz wieder salonfähig machen möchte. Und das ausgerechnet im Bereich der Alternativmedizin, wo Placebo- und verwandte Effekte ein Riesenproblem sind…

    [1] H. Walach: „Reinventing the Wheel Will Not Make It Rounder: Controlled Trials of Homeopathy Reconsidered”, The Journal of Alternative and Complementary Medicine, 9:1 (2003), Seiten 7-13

    • #16 Joseph Kuhn
      9. November 2015

      “Walachs hier besprochenes Argument ist doch im Kern nichts anderes als das berüchtigte Galileo-Gambit”

      Das ist ein Aspekt, ein wesentlicher, aber ich glaube, er will noch etwas anderes. Indem er den wissenschaftlichen Konsens vom realen Forschungsprozess ablöst und wie ein bloßes Kommunikationsergebnis unter den etablierten Forschern erscheinen lässt, werden Forschungsergebnisse sozusagen entsubstanzialisiert: Vom wissenschaftlichen Faktum bleibt eben nur noch der diskursive Konsens. Wer sich dagegen auflehnt, hat demnach soviel Faktizität auf seiner Seite wie der Mainstream. Man kann immer wieder von vorn anfangen, unbeschwert von dem, was man schon weiß. Und wenn man den wissenschaftlichen Konsens dann noch – Galileo-Gambit – als dogmatische Unterdrückung kreativer und innovativer Köpfe darstellt, fühlt man sich und seinesgleichen vermutlich als “Speerspitze der Aufklärung”.

  12. #17 RAJ
    10. November 2015

    @Joseph Kuhn
    Sie beschreiben das Spiel, das hier gespielt wird, meines Erachtens sehr treffend. Spöttisch könnte man sagen, dass die Nachwirkung des unvergesslichen Conrad-Desasters erfordert, Beliebigkeit als Sinnhaftigkeit erscheinen zu lassen und diese Suggestion wissenschaftsphilosophisch und -historisch hochzustilisieren. Bekanntlich kennzeichnet den kompetenten Wissenschaftler, sinnvolle und an den jeweiligen Stand des Wissens ankoppelbare Hypothesen, seien sie noch so spekulativ, von aus den Fingern gesogenen Phantasien unterscheiden zu können, und zwar per substanzieller, inhaltlicher Argumentation. Wer allerdings im Ernst die Fragestellung verfolgte, dass sich Raum-Zeit-Löcher in mit Aluminiumfolie ausgekleideten, der Forderung der Globalskalierung genügenden CD-Boxen öffneten, die dann dazu führten, dass auf Zetteln dargestellte Zahlen über mit den Händen gefasste Kabel als Zahlbegriffe in das Gehirn bzw. Bewusstsein übertragen wurden — der wird sich wohl natürlicherweise auch berufen fühlen, der Wissenschaft den Lehr- und Zuchtmeister zu geben.

  13. #18 Michael
    10. November 2015

    Danke, Herr Kuhn für Ihren Beitrag und die ergänzenden Kommentare.
    Als Frankfurter finde ich diese “wird-man-wird-ja-wohl-noch-fragen-dürfen”-Wissenschaft reichlich peinlich. Die kulturwissenschaftliche Beleuchtung unserer (in den verschiedenen Kulturkreisen und Epochen) Begriffe von Gesundheit und Heilung – ein nützliches Vorhaben.
    Der fatale Eindruck aber, an diesem Institut gäbe es nicht nur „Verbalwissenschaften“ (U. Kutschera) sondern auch so etwas wie an medizinischen Fakultäten, nämlich medizinische Forschung und Ausbildung – ich meine: der Eindruck ist beabsichtigt.
    Denn (O-Ton von der Uni-Webseite):
    „[…] werden Ärzte zunehmend auch in den Bereichen Medical Wellness und Spa, Tourismus und Sport […] tätig. Auch hier dürfte sich ein akademischer Abschluss in „Kulturwissenschaften und Komplementärer Medizin“ als spürbarer Wettbewerbsvorteil darstellen.“
    „In diesem Markt der Alternativmethoden dürfte eine universitäre Zusatzqualifikation dem Arzt einen nicht zu unterschätzenden Image-Gewinn einbringen“
    Komplementärkompetenz in wunschbasierter Medizin und Wellness – 10.000 Euro, die sich lohnen. Nach den neuen Zugangsbedingungen dürfen sich nun auch Personen ohne akademischen Abschluss in Gesundheitswissenschaften, ohne Hochschulreife für diesen Masterstudiengang bewerben. 24 Jahre, eine abgeschlossene Berufsausbildung, dazu noch eine Aufnahmeprüfung oder ein Probesemester, und der Weg zum „Komplementärmediziner“ steht offen. Natürlich nicht: Mediziner darf sich der Absolvent nur nennen, wenn er vorher schon einer war. Aber Heilpraktiker mit MA in Komplementärmedizin ist ja auch etwas.
    „Die Komplementärmedizin wird in Deutschland bereits von mehr als 50% der Bevölkerung in Anspruch genommen und die Akzeptanz steigt stetig.“
    Mit der Begründung, „das Volk glaubt ja dran“, kann man noch in 200 Jahren Masterarbeiten über das Besprechen von Warzen vergeben. Methodische Schwächen an der bisherigen Forschung zu diesem Thema werden sich bei feinsinniger Analyse auch immer finden.

  14. #19 Dr. Webbaer
    10. November 2015

    Korrekt, es geht im Naturwissenschaftlichen nicht um das was denkbar, also möglich ist, sondern um die Empirie, die theoretisiert werden soll, i.p. Beschreibung, Erklärung und Prädiktion, ausschnittsartig, näherungsweise und an Interessen (!) erkennender Subjekte gebunden, wobei der letztlich immer zu bestehend habende, der sozusagen große Erkenntnisvorbehalt [1], draußen bleiben muss.

    Walach fährt hier eine (zersetzende) Misch-Strategie, die einerseits relativistisch ist, i.p. Epistemologie letztlich nicht falsch, und andererseits den empirischen Bezug fordert, gar neue Forschungsvorhaben anstoßend.
    Was wirklich “mies” ist.

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Naturwissenschaft ist eine Veranstaltung der Primaten, sie findet keine letztlichen Wahrheiten, denn die um Erkenntnis bemühten Subjekte sind Weltteilnehmer und keine Weltbetreiber – wobei es selbst für Weltbetreiber schwierig wäre bestimmten (betriebenen und umfänglich vorliegenden) Mustern den Wahrheitswert ‘wahr’ zuzusprechen.

  15. #20 Karl Mistelberger
    11. November 2015

    Die Texte dieses Herrn sollten hier als Walach Ipsum Erwähnung finden: Choose your ipsum Ein Absatz Bavaria Ipsum ist durchaus angebracht:

    Krummhaxata Goaßbog, halbseidener, Bodschal, Pfundhamme, mogsd a Wadschn, Affnasch, Saggrament, Betschwesta, ja, wo samma denn, Lausbua, Bierdimpfl, Schlawina, Schoaswiesn, Griasgram, Lausbua, Rutschn, Pfundhamme, gscherte Nuss, elendiger, Hundsbua, Saggrament, hoit’s Mei, i glaub, dir brennt da Huat, Bagaasch, Schdeckalfisch, Hundsgribbe, Bettbrunza, Schrumsl, Voiksdepp, Voiksdepp, Chaotngschwerl, Dreeghamml, Eisackla, glei foid da Wadschnbam um, Betschwesta, kropfata Hamml, Eisackla, damischa Saupreiß, Zipfebritschn, Heislschlaicha, Schdeckalfisch, Rotzgloggn, Aushuifsbaya, Wurznsepp, Spinotfressa, Palmesel, Britschn, Schdeckalfisch, oida Daggl, Schbringgingal!

  16. #21 Realistischer
    24. November 2015

    Weder Mehrheit noch Minderheit sind relevant, sondern die Methoden, deren Anwendung und die nachvollziehbare Dokumentation all dessen.
    Darüber hinaus gilt: was noch nicht erforscht wurde, davon kann man auch noch nichts wissen. Dafür sind Spekulationen umso beliebter – und umstrittener.

  17. […] schreibt der Gesundheitswissenschaftler Joseph Kuhn in seinem Blog Gesundheits-Check: […]

  18. #23 WolfgangM
    9. Dezember 2015

    Lanka bezweifelt ja, dass es Viren gibt. HI-Viren nicht und auch Im Speziellen das Masernvirus nicht. Und darauf angesprochen, was denn die Ursache des Masernausbruchs in Berlin war- tönt er “es waren die Asylanten”. Und die dumme schwerst antisemitische Schräglage des Dr Hamer mit seiner unerträglichen Germanischen Neuen Medizin gehört ja auch zu Lanka.
    Man kann es ja auch einfacher sehen- seit 50 Jahren gibt es die Masernimpfung- das ist ein abgeschwächtes Masernvirus ohne nennenswerte Pathogenität – da steht auf dem Fläschchen drauf. Masernvirus, und auch wieviel Masernviren da drinnen sein müssen – seit 50 Jahren- und dann gibts staatliche unabhängige Kontrollinstitute, die kontrollieren, ob da tatsächlich die angegebene Menge an Masern-Viren wirklich drinnen ist.

    Glaubt denn Lanka wirklich, dass sich seit 50 Jahren die staatliche Virologen amüsieren, was ihnen die impfstoffproduzierende Industrie da anbietet- Fläschen wo was draufsteht, was es aber in echt nicht gibt? Es sind ja die Asylanten- klar die gibts.
    Herr, schmeiss Hirn vom Himmel.

  19. #24 Anastasia
    14. Dezember 2015

    Wenn die allerersten Daten schwach sind, was ja Prof. Walach mit seiner Analyse deutlich zeigen konnte, sollte der Konsens zumindest wackeln, auch wenn es den beteiligten Forschern nicht schmeckt.

    • #25 Joseph Kuhn
      14. Dezember 2015

      “Wenn die allerersten Daten schwach sind (…), sollte der Konsens zumindest wackeln”

      Überlegen Sie selbst einmal, ob das logisch ist und warum es auf die “allerersten Daten” ankommen sollte.