Ein verbreiteter Topos der Alternativmedizin ist die „natürliche Gesundheit“: Eigentlich sind wir alle gesund, aber die Zivilisation macht uns krank – die Ernährung, weil die Industrie die natürlichen Nahrungsmittel verdirbt, die Arbeit, die entfremdet ist, die „Schulmedizin“, die nicht natürlich heilt. Natürlich (!) ist unser Lebensstil, ist unsere Gesellschaft nicht nur ein Springquell gesunder Einwirkungen auf uns. Es gibt viele „moderne“ Gesundheitsrisiken, von der sozialen Ungleichheit über ungesundes Verhalten wie das Rauchen bis hin zu Fehlentwicklungen in der Medizin, die es zu identifizieren, zu kritisieren und zu ändern gilt. Aber dass Gesundheit ein sozusagen unzivilisierter Naturzustand sei, ist schlicht Unsinn – es sei denn, man will den Anstieg der Lebenserwartung nicht zur Kenntnis nehmen. Sie war vor gut 100 Jahren halb so hoch wie heute und sie war in all den „natürlichen“ Jahrhunderten eher noch niedriger als vor 100 Jahren.

Lebenserwartung_Trend

Gesundheit ist kein Naturzustand. Das Niveau an Gesundheit – und damit Lebenserwartung – das wir heute haben, ist eine gesellschaftliche Errungenschaft. Bessere Ernährung, sauberes Trinkwasser, bessere Wohnverhältnisse, die (bei uns) weniger mörderischen Arbeitsbedingungen und natürlich auch die bessere medizinische Versorgung: all das ist hergestellt, der Natur abgerungen, nicht natürlich gegeben. Die Rückkehr zur Natur wäre die Rückkehr der hohen Kinder- und Müttersterblichkeit, der frühe Tod durch Infektionskrankheiten, regelmäßige Hungersnöte, die ständige Gefahr, durch das Wasser aus dem eigenen Brunnen krank zu werden oder sich mit dem natürlichen Mutterkorn im Getreide zu vergiften. Man kann „im Einklang mit der Natur“ leben, natürlich leben ist dagegen höchst ungesund.

————–
Edit 14.6.2018: Ein Leser hat angemerkt merkte an, der Kurvenverlauf würde durch die zwei dichter aufeinanderfolgenden Jahre am Ende eine Abflachung der Zunahme der Lebenserwartung suggerieren. Der Hinweis ist richtig, wenn man den Wert aus der Sterbetafel 2013/2015 wegnimmt, sieht es etwas weniger verflachend aus:

Lebenserwartung_Trend_erg

Kommentare (46)

  1. #1 michael
    13. Juni 2018

    Irgendwie sieht man gar nicht, dass es seit 1900 zwei Weltkriege , eine Weltwirtschaftskrise und die spanosche Grippe gab.

    • #2 Joseph Kuhn
      13. Juni 2018

      @ michael:

      “Irgendwie sieht man gar nicht …”

      Das ist im Grunde eine Kritik daran, dass ich zur Verdeutlichung des Trends die Linien durchgezogen habe statt die Entwicklung mit einem Säulendiagramm darzustellen. Die Lebenserwartung wird in der amtlichen Statistik mit Sterbetafeln ermittelt. Die wurden früher nicht so oft berechnet. Für die Kriegsjahre liegen diese Berechnungen aus der amtlichen Statistik nicht vor, die Lebenserwartung war da sicher niedriger.

  2. #3 Cornelia S. Gliem
    13. Juni 2018

    auch so ein Irrtum dass steinzeitlich Ackerbauer soviel besser gelebt hätten als Jäger- und Sammler. Dabei in letzter zeit wissenschaftlich gezeigt dass die Jäger wesentlich gesünder und meist länger lebten – allein schon durch größere menschenansammlungen und Seuchen.
    (Auf lange Sicht führte – klar – Urbanisierung allerdings wie der blogartikel zeigt zu mehr Gesundheit und lebenserwartung).
    zivilisationskrankheiten gibt es, aber auch “Wildnis”-Krankheiten – nur andere.
    Allerdings die klassisch genannten propagierten hängen eher mit Großstädten und Umweltverschmutzung zusammen, nicht mit der “ganzen Zivilisation”.

  3. #4 Blake
    13. Juni 2018

    XXXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Bitte bemühen Sie sich um sachliche Kommentare. Aufrufe, manche Kinder bräuchten eine “Schelle in den Nacken”, sind im Übrigen ein Aufruf zur strafbaren Kindesmisshandlung. JK]

  4. #5 Alisier
    13. Juni 2018

    Nö, zu einseitig dargestellt.
    Menschen, die ein Zurück zur Natur bevorzugen, sind nicht immer nur esoterisch angehauchte geschichtsvergessene Superökos.
    Falls es als Provokation gedacht gewesen sein sollte, so ist es zu schlecht formuliert.
    Da wäre ein nochmaliges Insichgehen und präziseres Formulieren nötig gewesen.
    So ist mir das zu billlig.

    • #6 Joseph Kuhn
      13. Juni 2018

      @ Alisier:

      Falls Dein Kommentar als Provokation gedacht gewesen sein sollte, so ist es zu schlecht formuliert. Da wäre ein nochmaliges Insichgehen und präziseres Formulieren nötig gewesen. So ist mir das zu billig. Ein “l” gebe ich gleich zurück.

  5. #7 UMa
    14. Juni 2018

    Nicht zu vergessen ein funktionierendes Rechtssystem.
    Dadurch sterben viel weniger Menschen durch Mord und Totschlag.
    In einigen Ländern vor allem in Süd- und Mittelamerika und Afrika, in denen das nicht so funktioniert, ist der Anteil der Todesfälle durch Mord und Totschlag etwa 100 mal höher als in Europa.
    In frühen Gesellschaften mag das ähnlich gewesen sein.

  6. #8 Alisier
    14. Juni 2018

    Nehme ich an, Joseph.
    Auch weil es ein Spiegel sein sollte.

  7. #9 libertador
    14. Juni 2018

    Die dargestellten Daten alleine taugen allerdings nicht zur Widerlegung des Mythos. Um 1900 hat man ja schon nicht mehr natürlich gelebt. (Ich glaube aber auch nicht, dass das Leben davor besser war)

    Eine Anmerkung noch zur Grafik. Die kann schon recht verwirren. Ich dachte zunächst, dass die Steigung am Ende abnimmt. Da aber der Abstand der Jahre sich ändert, konnte ich das alleine durch hinschauen nicht erkennen, ob das der Fall ist.

  8. #10 schlappohr
    14. Juni 2018

    Ist natürlich die Frage, wie sich diese Kurve entwickeln wird. Die längere Lebenserwartung hat nämlich ihren Preis: Heute muss (zumindest in Europa) niemand mehr hungern, aber damit das so ist, vergiften wir unser Grundwasser mit Nitrat und rotten die Insekten aus. Krankheiten, die früher tödlich waren, sind heute mit einem Arztbesuch erledigt, aber die dazu notwendige Hightech braucht Unmengen Energie und beschert uns den Klimawandel. Das ist alles nicht wirklich gesund. Ich habe den Verdacht, dass es in der Lebenserwartungskurve ein Maximum gibt, und wir das gerade überschreiten.

  9. #11 hmann
    14. Juni 2018

    Einen entscheidenden Anteil an der höheren Lebenserwartung hat die erreichte Mundhygiene und die Zahnmedizin. früher hatten die Leute Angst vor dem Zahnarzt und nach einer Zahnfleischentzündung oder Wurzelvereiterung kam eine Herzbeutelentzündung dazu.
    Ohne Betablocker , also ohne ständige Medikamente, könnten viele das hohe Alter nicht erreichen.
    Also , wenn man mit natürlich = medikamentenlos meint, dann stimmt die Aussage.

  10. #12 gnaddrig
    14. Juni 2018

    @ libertador: Da stellt sich die Frage, was man denn überhaupt als “natürlichen Lebensstil” werten soll. Lebten die ersten jungsteinzeitliche Ackerbauern noch natürlich, oder war das schon “unnatürlich” bzw. zivilisiert? Lebten altsteinzeitliche Jäger und Sammler noch natürlich? Die haben immerhin auch schon Werkzeuge und Kleidung hergestellt, Lebensmittel verarbeitet, kannten Feuer usw. Mit welchem Kriterium könnte man “Natürlichkeit” sinnvoll definieren? Ich wüsste keins.

    Nebenbei: Zur Lebenserwartung ist mir neulich diese interaktive Karte über den Weg gelaufen, wo man die Lebenserwartung vom 16. Jh. bis heute nach Ländern aufgeschlüsselt sehen kann: https://ourworldindata.org/grapher/life-expectancy?year=1918

  11. #13 dzp-nerd
    14. Juni 2018

    @ schlappohr: Ihre Bedenken sind berechtigt und es werden auch Maßnahmen diesbezüglich (mehr oder weniger erfolgreich) getroffen.

    Was die Lebenserwartung angeht: Wie kommen Sie darauf, dass es bei der Lebenserwartung ein Maximum gibt und wie ist es möglich dieses zu überschreiten? Schaut man sich die vergangenen Jahrzehnte an, stellt man in allen Industrienation einen kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung fest. Es gibt also empirisch gesehen keinen Grund von einem Maximum auszugehen.

  12. #14 knorke
    14. Juni 2018

    Ich habe irgendwie im Ohr, dass die durchschnittliche Lebenserwartung z.B. im Mittelalter auch deswegen so niedrig war, weil die Kindersterblichkeit mit eingerechnet wird. Erinnere ich mich da falsch? Weil wenn das so wäre, wäre bei hoher Kindersterblichkeit ein Durschnittswert der Lebenserwartung ja nicht sehr aussagekräftig.

    Ich habe neulich übrigens eine ganz interessante Doku/Reportage oder wieauchimmer aus Anfang der 2000er geguckt: Leben wie in der Steinzeit. Da wurde eine Gruppe von freiwilligen nach 1 Woche Training in ein typisches nachgebautes Steinzeitdorf verfrachtet. Neben den allerlei nicht so überraschenden Erkenntnissen sind dabei aus Gesundheitsaspekten 2-3 Sachen interessant gewesen:
    1) Fleischwunden infizieren sich sehr leicht, Antibiotika sind ein Segen
    2) Getreidebrei wird als maßgebliche Ursache für das Entstehen von Karies als Zivilisationskrankheit vermutet, d.h. Sesshaftwerdung ging mit Karies hand in hand und die Teilnehmer hatten nach 2 Monaten Steinzeitexperiment tatsächlich schlechtere Zähne
    3) Gruppengröße und Produktivität der Gruppe war entscheidend und ein Ausfall konnte durchaus die Überlebenswahrscheinlichkeit aller beeinträchtigen, dank zivilisatorischer Errungenschaften ist sowas heute weitgehend irrelevant, zumindest in der westlichen Welt.

    Die Aussagen der Alternativmedizin sind extrem verwandt mit dem allgemeinen Trend der Naturromantisierung. Je älter ich werde, umso öfter fällt mir das auf und umso mehr ist mir dieser Trend zuwider. Ich würde manch eifrigem naturromantisierer durchaus raten, mal eine Nacht auf einer “Waldläufermatratze” im Wald zu verbringen. Das rückt die Verhältnisse vielleicht etwas grade. Am besten auch kein Wasser oder Wasserfilter mitnehmen. Ich persönlich bin heilfroh, dass ich auf zivilisatorische Annehmlichkeiten nur aus eigener Wahl heraus und zeitlich begrenzt verzichte und nicht etwa, weil ich es muss. Schön, wenn man nicht zum Arzt gehen muss, aber umso schöner, dass man es könnte, wenn man es müsste.

  13. #15 gnaddrig
    14. Juni 2018

    @ dzp-nerd: Ich glaube, mit dem Überschreiten des Maximums war gemeint, dass die Entwicklung der Lebenserwartung nicht immer aufwärts geht, sondern dass die Kurve einen Höhepunkt hat und wir diesen Höhepunkt schon erreicht haben oder kurz davor stehen und sich die Lebenserwartung deshalb in absehbarer Zeit wieder abwärts entwickeln wird.

  14. #16 Lercherl
    14. Juni 2018

    @libertador

    Eine Anmerkung noch zur Grafik. Die kann schon recht verwirren. Ich dachte zunächst, dass die Steigung am Ende abnimmt. Da aber der Abstand der Jahre sich ändert, konnte ich das alleine durch hinschauen nicht erkennen, ob das der Fall ist.

    Die Grafik gehört tatsächlich in die Sammlung “unbrauchbare und irrreführende Darstellungen”. Das liegt auch an Excel und ähnlichen Programmen, wo man bei unregelmäßigen x-Werten eine maßstabsgetreue Darstellung nur mit ziemlichen Verrenkungen hinbekommt.

    @knorke

    Ich habe irgendwie im Ohr, dass die durchschnittliche Lebenserwartung z.B. im Mittelalter auch deswegen so niedrig war, weil die Kindersterblichkeit mit eingerechnet wird. Erinnere ich mich da falsch? Weil wenn das so wäre, wäre bei hoher Kindersterblichkeit ein Durschnittswert der Lebenserwartung ja nicht sehr aussagekräftig.

    Das ist richtig, bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts ist die gesunkene Kindersterblichkeit der Hauptgrund für die gestiegene Lebenserwartung. Die mittlere Lebenserwartung allein ist nicht allzu aussagekräftig. Sieht man noch weitere statistische Kenngrößen an, erhält man ein differenzierteres Bild. Von der Kindersterblichkeit abgesehen ist der wesentliche Unterschied von “früher” (sagen wir, vor 200 Jahren”) zu heute folgender: heute ist die Sterbewahrscheinlichkeit am Minimum (im Alter von 10 Jahren oder so) nahezu null und steigt dann sehr langsam kontinuierlich an, mit zunehmendem Alter immer schneller. Die absolut meisten Menschen sterben mit ca. 80. Früher war die Sterbewahrscheinlichkeit in jungen Jahren zwar auch relativ gering, aber deutlich höher als heute. Das heißt, es gab zwar auch “früher”, vor 100, 200 oder 500 Jahren viele Menschen die 70 oder 80, manchmal auch 90 oder sogar 100 wurden, aber in Summe war die Wahrscheinlichkeit, dass es einen früher erwischt, ungleich höher.

  15. #17 dzp-nerd
    14. Juni 2018

    “… in absehbarer Zeit wieder abwärts entwickeln wird.”

    @ gnaddrig: auch das halte ich für eine sehr mutige Behauptung.

  16. #18 gnaddrig
    14. Juni 2018

    @ dzp-nerd: Ich auch. Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, wie man auf die Idee kommt, aber ich kann nicht beurteilen, welche Faktoren wann in welchem Maß zum Tragen kommen und welche Entwicklung der mittleren Lebenserwartung sich daraus ergibt.

  17. #19 knorke
    14. Juni 2018

    @Lercherl

    vielen Dank. Ich frage deswegen, weil es so viele schöne populärmissverständnisse über das ach so” dunkle” Mittelalter gibt, und mir das daher noch im Ohr schellte. macht sehr viel Sinn.

  18. #20 knorke
    14. Juni 2018

    @schlappohr
    So einfach ist das mit dem Insektensterben nicht. Die Studie aus Deutschland, die diesbezüglich vor 1-2 Jahren (?) rauskam, war methodisch leider sehr mangelhaft, sodass die Frage offen bleiben muss. Ein ähnliches Projekt mit besserer Methodik aus Großbritannien kam nicht zu dem Ergebnis, dass die Artenvielfalt oder Anzahl systematisch abgenommen hätte. Bei den Bienen bin ich weniger im Bilde, wie es da denn nun konkret und abseits von Panikmache und Schönfärberei aussieht. Man könnte jetzt sagen: Lieber ein alarmistisches Ergebnis für eine gute Sache als gar keine Impulse, aber das kann auch nach hinten losgehen und die Schwerpunkte falsch setzen.

    Generell haben wir aber fraglos einige Baustellen, Nitrat im Boden beispielsweise, bei denen wir uns über kurz oder lang die Lebensqualität selbst kaputt machen. Ob und inwieweit das dann für den Durchschnittsdeutschen die Lebenserwartung oder die Gesundheit unmittelbar verschlechtert steht auf einem anderen Blatt.

    Es gilt wie meistens wenn es um Nachhaltigkeits-probleme geht die mit turbokapitalistischen Interessen oder mit dem Wohlstand im Hier und Jetzt kollidieren: Es passiert zu wenig zu spät zu langsam, aber immerhin passiert überhaupt was.

  19. #21 Joseph Kuhn
    14. Juni 2018

    @ libertador:

    “Ich dachte zunächst, dass die Steigung am Ende abnimmt.”

    Der Hinweis ist richtig. Man sollte eigentlich auf gleiche Abstände auf der x-Achse achten. Ganz identisch ist nicht möglich, weil vor dem Krieg die Sterbetafeln nicht genau in 10-Jahresabständen berechnet wurden (und auch nicht von Anfang an aus den Daten dreier Jahre). Am Ende der Linien hatte ich bequemlicherweise nur die neuen Werte angehängt. Wenn man die Werte der Sterbetafel 2013/2015 rausnimmt, flacht es nicht ganz so ab, siehe die ergänzte zweite Grafik am Ende des Beitrags. Einen vollen 10-Jahresabstand gibt es erst wieder mit der Sterbetafel 2016/2018.

    @ knorke:

    “dass die durchschnittliche Lebenserwartung z.B. im Mittelalter auch deswegen so niedrig war, weil die Kindersterblichkeit mit eingerechnet wird”

    Ja, das war noch bis in die Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert ein wichtiger Faktor. Aber für mein Argument kann ich doch die Kindersterblichkeit nicht weglassen. Dass sie früher hoch war, war der Naturzustand. Dass sie heute sehr gering ist, ist Teil unserer durch gesellschaftlichen Fortschritt erzielten Gesundheit.

    @ Lercherl:

    Mein Argument war eigentlich nicht spezifisch die Langlebigkeit. Aber auch die kann man nehmen. Wir haben durch den gesellschaftlichen Fortschritt heute viel mehr Hochaltrige als früher. Vor hundert Jahren gab es kaum Hundertjährige, heute sind es tausende. Ein heute geborenes Mädchen hat, so Berechnungen des MPI Demografie, eine Chance von 28 %, hundert Jahre alt zu werden, bei den Jungen sind es immerhin 7 %. Vor hundert Jahren war diese Wahrscheinlichkeit nahe Null.

    Die Wahrscheinlichkeit, in jungen Jahren zu sterben, war vor 100 Jahren nicht gering, wie Sie schreiben. Damals starb ein Viertel der Kinder im ersten Lebensjahr. Heute sind es um den Faktor 100 (!) weniger.

    Und zur ferneren Lebenserwartung: In der bayerischen Sterbetafel 1891/1900 betrug sie im Alter von 65 Jahren ca. 10 Jahre. Sie ist heute doppelt so hoch, in dieser Hinsicht also ganz analog zur mittleren Lebenserwartung.

  20. #22 Alisier
    14. Juni 2018

    @ knorke
    Ich weiß zwar nicht, wieso wir auch hier wieder bei den Insekten landen, aber auch wenn es OT ist, reichts jetzt langsam: Nur weil eine Frau, die nicht vom Fach ist, behauptet hat, dass die Erhebungsmethoden eventuell nicht sauber seien, müssen sich die Entomologen jetzt sagen lassen, dass ihre Beobachtungen alle falsch sind.
    Die Realitätsverweigerung in dem Bereich ist erstaunlich und erschreckend. Jeder, der seit mehr als dreißig Jahren dabei ist, weiß, wie ernst die Lage inzwischen ist, und selbst die Jüngeren, die den massiven Rückgang nicht selbst erlebt haben, können frühere Allerweltsarten nicht mehr finden. Wahrscheinlich weil die Studien gefälscht sind….
    Weiter mit dem Thema, tschuldigung.

  21. #23 Cornelia S. Gliem
    14. Juni 2018

    Natürlich – da wir unsere Zivilisation ohne Hilfe von außerhalb unserer Natur (=Erde bzw. Mensch) geschaffen haben, ist alles was wir auch technisch besitzen, ebenfalls natürlich. 🙂 das ist natürlich hehe banal.
    Aber die ganze romantisierende Natur-Verliebtheit ist auf ihre Weise total …künstlich; Ergebnis unsere zivilisatorischen Entwicklung.

  22. #24 knorke
    14. Juni 2018

    @Joseph Kuhn: ja ist mir klar. Ich kam ein bissel vom Thema ab und habe das nicht direkt auf den Inhalt des Blogeintrags bezogen wissen wollen, es passte nur grade. Deine Daten gingen ja nicht mal ansatzweise ins Mittelalter zurück. Ich bin mit dem Eintrag absolut einverstanden.

    @Alisier – es sind schon ein paar mehr als eine Frau die nicht vom Fach ist (wer auch immer das ist, habe nicht jeden kritischen Artikel verfolgt). Anderswo macht mans besser und findet den Effekt erstmal nicht – ob nun, weil die Methode besser ist oder weil in Großbritannien pfleglicher mit der Umwelt umgegangen wird, steht erstmal auf einem anderen Blatt, aber wegwischen muss man’s deswegen ja nicht.. Erstmal kann man im Moment sagen: Zu unsauber geforscht um Alarmismus zu verbreiten (und der wurde MASSIV verbreitet). Seriöser wäre es, die Mängel in der Erhebung abzustellen und dann zu sehen was passiert. Nennt sich gute wissenschaftliche Praxis und wird man ja wohl noch verlangen dürfen.

    Das hier ist glaub ich der Blogartikel, den ich damals gelesen habe:
    https://www.bauerwilli.com/englische-insekten/
    Ein Statistiker hat sich des Themas auf anderer Ebene auch angenommen und auf statistischer Ebene Kritik geübt. Der ideologische Umgang mit Wissenschaft, die Schnappatmung, möchte man sagen, geht mir zunehmend gegen den Strich. Aber jetzt gern genug dazu, es ist halt sehr off-topic, aber manches will ich ungern ungesagt lassen.

  23. #25 knorke
    14. Juni 2018

    @Cornelia S. Gliem
    Im Grunde ist es ja, ironischerweise, eine zivilisatorische Erungenschaft, dass man sich angewidert von der Zivilisation abwenden kann, ob nun im Gesundheitswesen, Naturromantismus oder sonstwo. Muss sich halt eine Zivilisation auch erstmal leisten können, so einen Luxus.

  24. #26 PDP10
    14. Juni 2018

    @knorke:

    Das hat du perfekt auf den Punkt gebracht!

  25. #27 Blake
    15. Juni 2018

    Schelle in den Nacken ist Kindesmisshandlung, aber mit das Kind mit Drogen vollpumpen ist in Ordnung?
    Typisch 68er

    • #28 Joseph Kuhn
      15. Juni 2018

      @ Blake:

      “Kind mit Drogen vollpumpen”

      Haben Sie welche genommen? Niemand hier hat auch nur ansatzweise so etwas für zulässig erklärt. Oder meinen Sie das Werben für Impfungen nebenan? Impfungen haben tausenden von Kindern das Leben gerettet, gegen die “gute Natur”, ein gesellschaftlich erreichter Beitrag zum hohen Niveau der Kindergesundheit, das wir heute haben.

      “Typisch 68er”

      Ich finde, nach 70+ sehe ich auf meinem Profilbild wirklich nicht aus. Oder war Rechnen einfach nie Ihre Stärke?

  26. #29 Schlappohr
    15. Juni 2018

    @dzp-nerd

    “Wie kommen Sie darauf, dass es bei der Lebenserwartung ein Maximum gibt und wie ist es möglich dieses zu überschreiten? ”

    Das war so gemeint, wie gnaddrig beschrieben hat: Ein Maximum im zeitlichen Verlauf der Kurve der Lebenserwartung, dann wieder ein Abfall. Und das ist eine Vermutung von mir, keine Behauptung. Aber es scheint mir logisch zu sein. Ein dauerhafter Anstieg der Lebenserwartung bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung ist unmöglich, da die planetaren Ressourcen begrenzt sind. Selbst wenn wir es schaffen, die Umweltprobleme in den Griff zu bekommen, ein stetiges Anwachsen der Weltbevölkerung bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung wird es nicht geben. D.h. schon aus mathematischen Gründen muss das irgendwann rückläufig werden.
    Ich kann leider den Link nicht mehr finden, aber ich meine gelesen zu haben, dass jemand (die WHO?) um die Jahrtausendwende eine Studie zur Weltbevölkerung durchgeführt hat und das Ergebnis war, dass dieser Planet etwa 4 Milliarden Menschen dauerhaft ernähren kann, ohne dass es zwangsläufig zu Ressourcenknappheit oder einer Vernichtung der Natur kommen muss. (Weiß jemand etwas über diese Studie?) Jetzt sind wir 8 Milliarden, und wie bei jeder Population ohne natürliche Feinde ist die Vermehrung bei günstigen Bedingungen exponentiell. Daher meine Annahme, dass die Überschreitung des Maximums in der Kurve irgendwann in naher Zukunft kommen wird.

  27. #30 dzp-nerd
    15. Juni 2018

    @schlappohr:

    Das hört sich aber stark nach malthusianischen Gedanken an und diese habe sich als falsch herausgestellt, da durch Innovation und Fortschritt das exponentielle Bevölkerungswachstum kompensiert werden kann. Trotzdem kann man natürlich dieser Ansicht sein.

    Mein Punkt ist nur: Es gab immer wieder Wissenschaftler die eine Grenze der Lebenserwartung berechnet haben (Olshansky, Fries), aber keine davon hat sich bestätigt. Solange empirisch nichts anderes festgestellt werden kann, sehe ich keinen Grund von einem Maximum auszugehen.

  28. #31 knorke
    15. Juni 2018

    @schlappohr:
    Aktuelle Wachstumsmodelle gehen davon aus, dass die Bevölkerung Ende das Jahrhunderts bei ~11 Mrd. stagnieren wird, d.h. nicht weiter wächst. “peak baby” ist sogar bereits erreicht und es wird vor allem der Anteil alter menschen weltweit zunehmen. Expnonentiell ist daher im Moment extremst unwahrscheinlich, es sei denn man einigt sich auf Exponenten nahe 1…
    Ich empfehle an der Stelle ganz gern auf Youtube die Videos von Hans Rosling zu dem Thema anzugucken. Unterhaltsam, lehrrreich, einprägsam. Schade dass er nicht mehr unter uns weilt.

  29. #32 knorke
    15. Juni 2018

    (“peak baby” meint übrigens nicht die Anzahl von Säuglingen, sondern das Wachstum der Geburtenrate)

  30. #33 libertador
    15. Juni 2018

    @ Joseph Kuhn
    Danke für das Update der Grafik. Demn Anschein nach verflacht es also langsam. So hätte ich es auch erwartet. Mit weiterem Anstieg wird es langsam schwieriger das Leben zu verlängern, aber nicht abrupt.

  31. #34 Schlappohr
    15. Juni 2018

    @dzp-nerd, knorke:

    Danke für die Hinweise, das werde ich mir mal anschauen. Die ganze Grafiken zur Weltbevölkerung, die ich so gefunden habe, zeigen am Ende eine Pol, einen Hinweis auf eine Stagnation habe ich nicht gefunden. Wäre natürlich mal interessant zu sehen, wie die Entwicklung nach der Stagnation weitergeht bzgl. Lebenserwartung und Gesundheit.

  32. #35 Basilios
    Starship Operators
    16. Juni 2018

    Zur besseren Bequemlichkeit und weil ich die Vorträge von Hans Rosling gerne weiter verbreiten möchte:
    Hier sein TED-Talk über das Bevölkerungswachstum und wie es sich seiner Meinung nach in der weiteren Zukunft entwickeln wird und warum er das so sieht.

    https://www.ted.com/talks/hans_rosling_on_global_population_growth?language=de

    • #36 Joseph Kuhn
      16. Juni 2018

      @ Basilios:

      Hans Rosling hatte ein außerordentliches Talent, Statistiken schmackhaft zu machen. Vor ein paar Tagen erschien in der Süddeutschen von Thomas Steinfeld eine Rezension seines letzten Buches Factfulness, leider noch hinter der Paywall. Das Buch liegt bei mir auf dem Lesestapel, ich kann daher noch nichts dazu sagen. Ein älterer Artikel von Steinfeld über Rosling ist frei zugänglich. Gerade weil Roslings Präsentationen so beeindruckend sind, sollte man aber auch aufpassen, dass man sich nicht davon überwältigen lässt. Es schadet nicht, ihn da und dort auch kritisch zu hinterfragen. Seine Sachen ansehen, lohnt natürlich allemal, er war ein Zahlenzauberer.

      Vielleicht noch mal zur Präzisierung meines Arguments: Mir ging es letztlich gar nicht so sehr darum, ob die Verhältnisse besser oder schlechter werden, sondern mehr darum, dass das Niveau an Gesundheit, das wir heute haben, sichtbar u.a. in der Lebenserwartung, nicht von alleine da ist, sondern als öffentliches Gut in einer gemeinsamen Anstrengung der Natur abgerungen ist. Ohne diese gemeinsame Anstrengung würden wir, naturnäher und mehr auf die individuelle Konstitution gestellt, Gesundheit verlieren.

      Der Naturmythos verkennt außerdem, dass der Mensch schon von Natur aus ein gesellschaftliches Wesen ist, oder, wie es Marx in den berühmten Feuerbachthesen formuliert hat: Das “menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse”. Die nackte Natur ist unmenschlich. Das Bild von der Vertreibung aus dem Paradies, das den Menschen zur Arbeitsknechtschaft im Schweiße seines Angesichts zwingt, ist, als Bild des Verlusts einer heilen natürlichen Welt gelesen, grundfalsch. Der Naturmythos hängt daran fest.

  33. #37 Blake
    17. Juni 2018

    Hm.
    Lesen und verstehen scheint nicht ihre Stärke zu sein.
    Und nicht jeder hat das Glück so jung auszusehen, wie er laut Ausweis ist.

  34. #38 Blake
    17. Juni 2018

    Der Wein lässt manch einen aber auch schnell alt aussehen…

    Zu ihrer Beruhigung: vor drei Tagen eine Kombi Auffrischung Repevax erhalten.

    Halt. Sie sind dafür, dass Kindern die Haut mit einer Spitzen Nadel durchstochen wird.
    Ist das nicht Kindesmisshandlung?
    In vino veritas…

    Von einer TCMlerin (ja in der Gemeinschaftspraxis war an dem Tag eben nur diese dort)

    Interessant wäre gewesen zu erfahren, ob nach 13 Jahren eine einfache Auffrischung reicht.
    Sie sagte “jaja, wudde gemacht erste Impfung in Deutschland, isse alles gut”

    Ich bin verunsichert 😀

  35. #39 Basilios
    Starship Operators
    19. Juni 2018

    @Joseph Kuhn
    Danke für den Link-Hinweis. Interessanter Artikel.

    Eigentlich kann ich Dir in allem zustimmen. Ich habe Factfulness bei mir auf der Liste, aber auch noch nicht gelesen. Ja, man darf und sollte Herrn Rosling nicht alles ungefragt abkaufen, aber seine Vorträge und seine kreativen Methoden schnöde Zahlen unterhaltsam und anschaulich darzustellen faszinieren mich immer wieder.
    Des weiteren betrachte ich unsere aktuelle durchschnittliche Lebenserwartung und auch die sonstigen Lebensumstände letztlich ausschließlich als gemeinsame Leistung unserer Kultur, indem wir alle daran mitarbeiten.
    Naturromantik ist schön, hilft da aber eher wenig bis gar nicht.

    \^_^/

  36. #40 amdromed
    23. Juni 2018

    @ michael
    13. Juni 2018 #1

    Ach naja, Kriege haben auf solche Art Statistiken keinen Einfluß, wenn die Sterberate eh hoch ist.
    Und es gibt da diesen Zusammenhang in Bezug der Tatsache, dass, wenn, der eine nicht stirbt, ein anderer dafür sterben wird.
    Am Beispiel einer Gruppe Menschen, die auf einem begrenztem Raum begrenzte Menge an Nahrung vorfindet, und für dieses “Nahrungsangebot” als Gruppe zu groß ist, werden einige an Unterernährung sterben (oder Folgeerkrankungen erleiden, die zum Tot führen).
    Wenn nun aber plötzlich ein Krieg ausbricht, in dem aus dem Grund der kriegerischen Auseinandersetzung Menschen sterben, dann überleben, rein statistisch gesehen, womöglich genauso viele Menschen, als wenn ein Teil der Gruppe wegen Nahrungsmangel sterben würde. U.a. deshalb, weil für die Hinterbliebenen erst durch den Tot der Mitmenschen im Krieg genug Nahrung vorhanden ist.

    Die “Kunst” der “zivilisation” (oder Hochkultur?) ist es nun, gerade diesen Zusammenhang zu entkoppeln.

    Bei Seuchen sieht es womöglich nicht anders aus.

    Diese Aussage ist noch heute kaum zu widerlegen. Mit statistischen Künsten dieser Art (wie oben) jedenfalls niemals.

    Und das wird wohl auch so bleiben. Denn wie es E.P Fischer “nebenan” ausdrückt, liegt die Wahrheit im Geheimnis…welches aus bestimmten Gründen geheim sind.

    Oder anders ausgedrückt:
    Nur durch die (Lebens)Lüge wird man glücklich (und alt…!)

    @ gnaddrig
    14. Juni 2018 #12

    Die Grafiken im Link sind interessant.

    Und sie zeigen offenbar, dass die Lebenserwartung erst nach dem 2. Weltkrieg sich global eindeutig über eine Art “Schallgrenze” des Möglichen hinaus erhöht.
    Eine Art Anzeichen für eine erfüllende/erfolgreiche “Globalisierung”? Oder für was?

    Man übersieht aber leicht, das es nicht der einzigste und erste Wunsch der Menschen ist, möglichst lange zu leben. Sondern eher ein irgendwie schönes Leben zu haben. Und ob das mit dieser “neuen Zeit” seit den Weltkriegen auch so gekommen ist, muß man aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten versuchen, als nur aus der Großtendenz der ansteigenden Lebenserwartung.

    Weil ein langes leben irgendwie “wünschenswert” ist, ist das lange Leben damit noch nicht auch “gut” (für den lang lebenden). Kleiner, aber üblicher Assoziationsfehler, den sich (fast) jeder eingesteht, der in der Situation ist, “alt” zu sein.
    Ich gehe davon aus, dass die Gesellschaft eigene Interessen am langen Leben einiger seiner Mitmenschen hat. Wie egoistisch, anstatt ernsthaft wohlwollend.

    Eine populäre Figur aus der Science-fiction hängt seinem gut gemeinten Grußwunsch (Lebe lang…) dann auch eine Ergänzung an: “und in Frieden”.

    Man kann “Frieden” hier auch fast beliebig austauschen. Gegen Glück, gegen Freude, gegen Wohlergehen, gegen Liebe, … gegen so allerhand “Gutes” eben. Frieden ist ja mit all solchem assoziiert (und nicht ohne Grund).

  37. #41 RainerO
    23. Juni 2018

    @ andromed

    Eine populäre Figur aus der Science-fiction hängt seinem gut gemeinten Grußwunsch (Lebe lang…) dann auch eine Ergänzung an: “und in Frieden”.

    [nerdmode]
    Im Original heißt es eh anders (“Live long and prosper”). Nix mit Frieden oder anderem “Gutem”.
    [/nerdmode]

  38. #42 amdromed
    24. Juni 2018

    Prosper lässt sich eher schlecht ins Deutsche übersetzen (gedeihend!?) ..in einem Wort – sodass der Gruß nicht sperrig wird.
    Man musste das ändern.

    Ich bin aber sicher, da ist irgendwas Positives gemeint.

    Ich habe diese Ergänzung ja sowieso “veruniversaliert”…weils egal ist, was da steht, es ging darum, das allein das lange Leben dasselbe Leben nicht automatisch subjektiv “gut” werden lässt.

    Manche wünschen anderen ein langes Leben, damit sie im Selben auch ordentlich Leid und Unbill ertragen müssen. Die Hölle auf Erden…und so. Die Niedertracht ist unendlich. Und manchmal sogar unsichtbar.

    Und wenn Kuhn die Welt mit Lebenserwartungsstatistiken schönreden will, muß man fragen, ob er denn weiß, was ein Leben ausmacht. Nur das Superlativ “Langlebigkeit”`?

    In seinem neuesten Beitrag (Untergang des Abendlandes?) hat er ja zwischen den Zeilen durchblicken lassen, was er zum langen Leben noch so als fortschrittlich und lebenswert erkennt. Und weil es auch um Sozialismus ging, ist mir sofort aufgefallen, das er sein Leben da in Bayern wahrscheinlich gut geniessen kann und es ihm durchaus gut zu gehen scheint – so in seinem kleinem Reichtum.
    Da kann man leicht voll des Lobes sein…über das, was er lobt. Er ist ja Teil davon. An einer Stelle, an der viele andere gar nicht sein können. Man nennt das Privilegiert… oder?
    Blabla, lebenslang dafür gearbeitet und so…aber eigentlich lag es schon in seinem Schoß…womöglich. Genetisch und sozial.
    Von sich auf Andere zu schliessen, ohne diese Anderen auch zu kennen, ist eher eine Unart, als irgendwie naheliegend und plausibel. Das ist Herrschaftsattitude.

  39. #43 Basilios
    Bones
    24. Juni 2018

    @amdromed

    Ach naja, Kriege haben auf solche Art Statistiken keinen Einfluß, wenn die Sterberate eh hoch ist.

    Woher weißt Du, daß sich da die Einflüße z.B. nicht sogar eher aufaddieren?

    Und es gibt da diesen Zusammenhang in Bezug der Tatsache, dass, wenn, der eine nicht stirbt, ein anderer dafür sterben wird.

    Gibt es da auch eine nähere Erläuterung zu dieser Tatsache? Ich würde da gerne mehr zu erfahren.

  40. #44 Joseph Kuhn
    24. Juni 2018

    @ amdromed:

    “ob er denn weiß, was ein Leben ausmacht … Von sich auf Andere zu schliessen … Das ist Herrschaftsattitude”

    Ich wüsste nicht, dass im Blogbeitrag von meiner Person die Rede war, oder ich gar von meiner Lebenserwartung auf die der Bevölkerung geschlossen hätte – meine Lebenserwartung ist hoffentlich noch nicht festgelegt (“nur der Herr kennt die Stunde”).

    Wenn ich recht verstehe, was ich geschrieben habe, habe ich mich vielmehr für geteerte Fussballplätze mit Erdbeereis ausgesprochen, weil der Linksverkehr in Malta noch immer nicht abgeschafft wurde. Wie Sie etwas anderes aus meinem Beitrag herauslesen konnten, ist mir ein Rätsel.

    Dazu, was das Leben ausmacht und welchen Einfluss die soziale Lage hat, habe ich andernorts genug geschrieben. Nachlesen müssen Sie schon selbst, falls Sie das nicht als “Herrschaftsattitüde” empfinden.

  41. #45 amdromed
    25. Juni 2018

    @ Basilios
    Bones
    24. Juni 2018 #43

    Was ich mit “dieser Art Statistiken” meinte, war auf die Grafik oben gemeint, in der man Krieg und Seuche nicht als Einbruch in der Kurve sehen kann.

    Wer abstrakt denkt, denkt wie du. (Aufsummieren klingt plausibler)

  42. #46 Basilios
    Bones Season 8
    28. Juni 2018

    @amdromed
    Hm…ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe was Du eigentlich meinst.