(Nachtrag 1.2.2013: Der Bericht ist jetzt online).

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Kommentare (14)

  1. #1 Jürgen Schönstein
    26. Januar 2013

    Eine klitzekleine, geographisch gekackte Korinthe: Der Landkreis nördlich von Kulmbach (KU) ist Kronach und sollte konsequenter Weise mit dem (Auto-)Kennzeichen KC markiert werden – KO ist Koblenz.

    • #2 Joseph Kuhn
      28. Januar 2013

      @ Jürgen: Danke, ich geb’s weiter. Problem erst mal durch Verkleinerung der Karte “gelöst” 😉

  2. #3 Dr. Webbaer
    27. Januar 2013

    Auffällig impfskeptisch sind wirtschaftlich wohlhabende Regionen mit gut gebildeter Bevölkerung.

    Zieht man auch andere demographische Faktoren in Betracht? Weiß man welche Bevölkerungsgruppen außer womöglich den ‘gut Gebildeten’ in ‘wirtschaftlich wohlhabenden Regionen’ einen Einfluss auf die Impfrate haben könnten?

    MFG
    Dr. W

  3. #4 rolak
    27. Januar 2013

    KO ist Koblenz

    Klingt wie eine von Yodas Weisheiten, Jürgen
    Der Nichtkreis, in dem ich einige Jahre lebte, ist garnicht bezeichnet, ER paßte wohl nicht.

    btt: Es ist doch ziemlich erschreckend, zu sehen, wie viele Kreise unter dem Limit liegen.

  4. #5 Joseph Kuhn
    27. Januar 2013

    @ rolak & Yoda: Nicht diskriminiert Erlangen werden, kreisfreie Städte alle nicht gekennzeichnet sein.

    @ Dr. Webbär: Die Impfentscheidungen von Eltern hängen, wie man sich denken kann, von vielen Faktoren ab, z.B. von ihrer Einschätzung der Gefährlichkeit der Krankheit, der Einstellung zur “Schulmedizin”, der Beratung durch Ärzte usw. – siehe z.B. die “Elternbefragung zum Thema Impfen im Kindesalter” der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
    https://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/?uid=f9871d4304b556164be13f2c30afdd2c&sid=10&sub=64

  5. #6 WolfgangM
    28. Januar 2013

    Vor 12 Jahren gabs ja einen heftigen Masernausbruch in Coburg
    https://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/787-coburg-das-canossa-der-impfgegner?catid=66%3Agesundheit

    Und da zeigte sich auch, dass in den umliegenden Landkreisen die Durchimpfungsrate um einiges besser war und dadurch das Masernvirus in diesen Gruppen nicht weiter zirkulieren konnte.

    Im übrigen spielen Rechtsanwälte gerne auf dem Aufklärungsklavier. In den STIKO Empfehlungen steht ja recht klar drinnen über was aufgeklärt werden muss.
    Also über die zu vermeidende Krankheit, Folgen für den Einzelnen für die Allgemeinheit, Nebenwirkungen etc pp. Also zB bei der 6fach Impfung über Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Poliomyelitis, Hepatitis B, Haemophilus influnezae B Infektionen – das dauert so seine Zeit, also wer das mündlich macht wird bald Konkurs anmelden müssen, weil er für die 20 min Aufklärungsgespräch 10-12 € bekommt. Klar sind Aufklärungsblätter hilfreich, aber wie soll man merken, dass die alles verstanden haben? Bei nicht-deutschsprachigen Eltern wäre das ja leicht klar, ob die das verstanden haben, aber wie ist das mit den eher wohlhabenden , eher besser “Gebildeten”, wenn die das nicht mal verstehen?
    Provokannt gesagt: Die ausgebildete supergscheite Biologie Lehrerin mit Doppelnamen, die meint sich feinstofflich und ganzheitlich auszukennen und für die auch die Kinderärztin der Pharmamafia angehört, die ihrem Kind Chemikalien parenteral spritzen will.
    Und wenn man der sagt, dass Kinder ein Recht auf gesundheitliche Versorgung nach state of art haben und unzureichende oder keine Impfungen in den Bereich der Vernachlässigung- eine Form der Kindesmisshandlung- fallen, dann ist der Ofen aus und sie geht zum Heiltaktiker, der darf ja nicht impfen.

    Möglicherweise könnte man die schlechten Durchimpfungsraten durch Anreize erhöhen bzw das monatliche Kindergeld an die Durchführung von Impfungen koppeln.

    Ähnliches hat an der Med Uni Graz mal funktioniert, schlechte Influenza Durchimpfungsraten der Mitarbeiter. Die Personalabteilung hat dann gefunden, da werden ja eine Menge Leute an Influenza erkranken, das kostet uns Geld weil Fehlzeiten.
    Also haben sie gesagt, jeder der sich impfen läßt bekommt eine kostenlose Autobahnvignette (Kosten damals ca 70 €). Auf einmal war die Durchimpfungsrate kein Thema mehr. Leider wurde die Aktion nicht wissenschaftlich begleitet.

  6. #7 Joseph Kuhn
    28. Januar 2013

    @ WolfgangM: Ja, Coburg war ein interessanter Fall. Dass die Schließung regionaler “Impfsenken” bei den Masern aus Public Health-Gesichtspunkten wichtig wäre, darüber wird man sich sicher schnell einig. Die Frage ist, wie soll das geschehen? Ist es wirklich nur ein Informationsproblem? Oder könnte es paradoxerweise auch so sein, dass gerade mehr Bildung und mehr Information zugleich eine Auflösung der traditionellen Compliance mit sich bringt? Dass sich dann die Einstellungen der Eltern zu ärztlichen Ratschlägen ausdifferenzieren, sie sich auch eher “passende” Ärzte aussuchen (und impfkritische Eltern finden impfkritische Ärzte im gutversorgten Südbayern vielleicht leichter als andernorts)? Die eigentlich ja auch erwünschte Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit und die Abkehr von überholten paternalistischen Arzt-Patient-Verhältnissen hätte dann gewissermaßen unerwünschte Nebenwirkungen und “Health Literacy” müsste etwas komplexer gedacht werden als nach dem Muster Aufklärungsgespräch oder Informationsfaltblatt. Aber was würde das konkret bedeuten?

    Anreize wie eine Autobahnvignette können in manchen Fällen bestimmt einen Motivationsschubs geben, aber dass sich Eltern, die grundsätzlich impfkritisch eingestellt sind, damit “überzeugen” ließen, würde mich doch wundern.

  7. #8 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Januar 2013

    Hans Tolzin dreht ja derzeit auch mal wieder hohl:

    https://www.facebook.com/DeutschlandVerbrenntDenImpfpass?fref=ts

    *facepalm*

  8. #9 WolfgangM
    29. Januar 2013

    @Josef
    Ich hab ja nichts gegen die erwünschte Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit., aber halt nur bei Personen über 18 Jhr.
    Aber Impfgegner spielen ja mit der Gesundheit ihrer eigenen Kinder (und der Kinder anderer ).
    Manche von Ihnen mit dem Kalkül und dem Wissen, dass der Infektionsdruck durch die vielen Geimpften stark gesunken ist und es daher leicht ist der Trittbrettfahrerei anzuhängen.
    Was ich nicht verstehe, ist warum diese Eltern das Recht der Kinder beschneiden, eine medizinische Versorgung nach state of art zu haben. In der Pädiatrie wird das üblicherweise als Vernachlässigung- eine Unterform der Kindesmisshandlung- bezeichnet siehe hier- Tab beachten

    https://www.kindesmisshandlung.de/mediapool/32/328527/data/VN-KJA-2005.pdf

    Und Ärzte die eine solche medizinische Unterversorgung unterstützen verletzen in grober Weise ihre ärztliche Sorgfaltspflicht.

    Und wenn für ungeimpfte Kinder kein Kindergeld mehr überwiesen wird, die Eltern also einen finanziellen Nachteil haben, dann ist das zumindest ein Ausgleich für die Kosten, die eine impfpräventable Infektion verursacht- und die können hoch sein, glücklicherweise kanns die wissenschaftliche Medizin häufig wieder richten Wie hier zB

    Ein Impfgegnerkind mit Tetanus 14 Tage Intensivstation- Unikinderklinik München; gezahlt hats die Solidargemeinschaft der Versicherten. Kindesmisshandlung durch die Eltern- was macht da eigentlich die Fürsorge?

    https://www.impfschaden.info/index.php?option=com_ccboard&view=postlist&forum=3&topic=5150

  9. #10 Joseph Kuhn
    29. Januar 2013

    @ WolfgangM: Dass Impfgegner mit der Gesundheit ihrer Kinder spielen, das wissen wir, aber die Impfgegner sehen ja umgekehrt die Impfung als Spiel mit der Gesundheit ihrer Kinder. Die Gruppe ist heterogen, von den von Ihnen angesprochenen “Trittbrettfahrern” bis hin zu den Virenleugnern. Was sie eint ist, dass sie die (grundsätzliche) Impfverweigerung nicht als “Beschneidung der Rechte” ihrer Kinder sehen – würden sie das tun, würden sie ihre Kinder impfen lassen, es sind ja keine Sadisten, die ihren Kindern bewusst schaden wollen. Diesem – aus Ihrer und meiner Sicht “fehlgeleitetem” – Verhalten könnte man mit einer Impfpflicht oder mit Sanktionen bis zu einem gewissen Maße begegnen, aber ideale und nebenwirkungsfreie Maßnahmen wären das sicher nicht, und sie respektieren eben nicht die Patientenautonomie (hier über das Elternrecht stellvertretend). Die Sache hat, um das Stichwort “Beschneidung” aufzugreifen, übrigens manche Parallelen zu der anderen Beschneidungsdebatte, die hier ja auch ausführlich geführt wurde.

  10. #11 Dr. Webbaer
    30. Januar 2013

    Die Sache hat, um das Stichwort “Beschneidung” aufzugreifen, übrigens manche Parallelen zu der anderen Beschneidungsdebatte, die hier ja auch ausführlich geführt wurde.

    Man könnte auch die hier Gemeinten mengenmäßig visualisieren, so wie es die Impfquoten-Grafik des Artikels geleistet hat , und hätte eine Überschneidung oder Korrelation.

    Die Impfquote leidet also womöglich weniger an der Verbreitung ideologisierter Impfkritik als man denken mag.

    MFG
    Dr. W

  11. #12 Joseph Kuhn
    30. Januar 2013

    @ Dr. Webbär: Die Korrelation von Impfquote und Impfverweigererquote ist über alle Landkreise hinweg in der Tat marginal und weil die Impfquote insgesamt mehr von anderen Dingen abhängt, bleiben die herkömmlichen Impfkampagnen mit Impfaufklärung, Ansprache durch die Ärzte etc. auch sinnvoll. Aber sie erreichen vermutlich die Impfverweigerer nicht. In den Landkreisen mit besonders vielen Impfverweigerern hat das allerdings schon Bedeutung für die Impfquote.

  12. […] bei akuten Krisen wie der Pandemie bis hin dazu, was es bedeutet, ernsthaft auf eine informierte Entscheidung beim Impfen hinzuarbeiten und nicht nur auf eine Steigerung der Impfmotivation. Dem sollte man mehr Raum geben. […]

  13. […] auch danach gefragt, ob die Eltern alle Impfungen für ihre Kinder ablehnen. Die Ablehnungsraten sind regional sehr unterschiedlich, mit einigen auffälligen Übereinstimmungen zu den im Versorgungsatlas der Ärzte dokumentierten […]