Dieser Punkt kam in der Diskussion aber nur am Rande zur Sprache. Zwischenzeitlich ging es ziemlich zur Sache, weil das Referenzbeispiel „Homöopathie“ sehr kontroverse Positionierungen provoziert hat. Auch im Publikum des Workshops wurden dazu recht heterogene Meinungen vertreten, mit für mich in diesem Kreis unerwartet viel Toleranz gegenüber der Homöopathie. Häufig kam diese Toleranz für die Homöopathie und für weitere Homöopathiestudien allerdings daher, dass man dabei nicht die spezifische Wirksamkeit der homöopathischen Mittel, sondern das gesamte Behandlungssetting vor Augen hatte, also eigentlich die von allen für sinnvoll gehaltene „sprechende Medizin“. Damit in Zusammenhang stand ein anderer interessanter Punkt der Diskussion: Ob nämlich die Emotionalität bei diesem Thema allein daher komme, dass Verfahren wie die Homöopathie die gängige wissenschaftliche Rationalität infrage stellen, oder auch daher, dass gängige Arzt-Patientenbeziehungen infrage gestellt werden, dass also die Homöopathie und andere „alternativmedizinische“ Verfahren auch Momente des Heilens transportieren, die aus der Praxis der Medizin oft verdrängt sind und die – auf anderer Ebene – durch Ansätze der sprechenden Medizin oder des shared decision making erst langsam wieder in die medizinische Praxis zurückgeholt werden.
Further discussion is needed.
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