An Weihnachten feiern die Christen die Geburt von Jesus, also die Menschwerdung Gottes. Die moderne Naturwissenschaft hat mit solchen Ereignissen ihre Schwierigkeiten. Sie feiert seit Darwin die Menschwerdung der Natur. Oder, um es mit Schellings schönem Satz zu formulieren: „Die Natur schlägt im Menschen die Augen auf“.
Bei Friedrich Engels wurde daraus die Menschwerdung des Affen. Er wollte damit zu Recht darauf hinaus, dass Menschen die Welt gemeinsam und aktiv verändern, durch „Arbeit“, und sie nicht nur kontemplativ betrachten, und dass sich die Menschen dadurch zugleich auch selbst formen. So entstehen z.B. Briefträger, Politiker oder Computer-Kids. Da hat Engels sicher recht, die Menschwerdung des Affen verdreht allerdings die realen Karrieren in dieser speziellen Zweierbeziehung, viel öfter machen sich Menschen zum Affen.
Noch einmal zurück zu Schelling: Was sieht die „Natur“ eigentlich, wenn sie die Augen aufschlägt? Und wer blickt da auf was? Wie das Bewusstsein in die Welt passt und warum uns die Welt erkenntnismäßig überhaupt zugänglich ist, ist ein Thema für Weihnachtsspaziergänge, und für Weihnachtslektüren, z.B. Thomas Nagels neuem Buch „Geist und Kosmos“. Es beschäftigt sich mit den naturphilosophischen Problemen des Augenaufschlagens. Es wird sicher nicht das letzte Buch zu diesem Thema sein.
Allen Leser/innen wünsche ich frohe Weihnachten und alles Gute für 2014.
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