… war vor kurzem hier auf Gesundheits-Check Diskussionsthema. 1,72 Mio. Euro für einen Mann und 1,43 Mio. Euro für eine Frau wurden dabei genannt – den Berechnungen des Ökonomen Hannes Spengler folgend.
Jetzt hat ein amerikanisches Gericht einer Witwe Schadenersatz in Höhe von 23,6 Milliarden (!) Dollar zugesprochen, weil ihr Mann an Lungenkrebs gestorben war und der Tabakkonzern Reynolds nicht ausreichend vor der Gefahren des Rauchens gewarnt habe. In den USA kommt es zumindest in den Erstinstanzen oft zu hohen Schadenersatzsummen. Dass Amerikaner so viel mehr wert sind als Europäer, ist also nicht anzunehmen. Ob der Wert eines Menschen mit 23,6 Mrd. Dollar angemessen beziffert ist, oder ob das Gericht eher die 1,72 Mio. Euro hätte zugrunde legen müssen, die Spengler errechnet hat, oder ob ein Menschenleben gar nicht in Geld aufzuwiegen ist – die Richter sind nicht darum zu beneiden, hier zu einem ökonomisch und/oder ethisch begründbaren Werturteil kommen zu müssen.
Ein Werturteil haben jedenfalls auch die Aktionäre von Reynolds gefällt: Im Bayerischen Rundfunk war heute zu hören, die Reynoldsaktie sei daraufhin um 1,3 % gefallen. Vielleicht glauben die Aktionäre nicht daran, dass die Summe von 23,6 Mrd. Euro am Ende Bestand hat. Oder es ist ihnen egal, weil aus ihrer Sicht auch diese Summe die Gewinnaussichten des Konzerns auf Dauer nicht beeinträchtigt und Tabakaktien ein „totsicheres Geschäft“ bleiben?
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