Die halbe Welt diskutiert gerade darüber, ob Satire alles darf. Ich habe darauf keine Antwort, denke aber, dass zumindest dann, wenn mit satirischen Mitteln ein aufklärerisches Anliegen verfolgt wird, Satire sehr viel darf. Gut, mir ist klar, damit verlagert sich der Streit nur darauf, was ein „aufklärerisches Anliegen“ ist und was dann wiederum damit zu legitimieren ist, was also Aufklärung darf. Aber wie schrieb Theodor Fontane 1895 angesichts des Prozesses gegen Oskar Panizza, der wegen seines satirischen Stücks „Das Himmelskonzil“ verurteilt wurde: „Wer mir zumutet, dass ich die Zeugungsgeschichte Christi glauben soll, wer von mir verlangt, dass ich mir den Himmel in Übereinstimmung mit den präraphaelitischen Malern ausgestalten soll: Gott in der Mitte, links Maria, rechts Christus, Heiliger Geist im Hintergrund als Strahlensonne, zu Füßen ein Apostelkreuz, dann ein Kranz von Propheten, dann eine Girlande von Heiligen, – wer mir das zumutet, der zwingt mich zu Panizza hinüber, oder lässt mich wenigstens sagen: ‚Wie’s in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus.‘ “ (Quelle: Fontane, Brief vom 8. August 1895 an Maximilian Harden, zitiert nach Oskar Panizza, Das Himmelskonzil, Dokumente, FTB 1976, S. 98).

Was Satire darf, ist aber nicht meine eigentliche Frage. Die lautet vielmehr: Was darf Journalismus? Die PEGIDA wirft dem Journalismus bekanntlich vor, zur „Lügenpresse“ verkommen zu sein. Ich frage mich, was ist dann erst von Journalisten zu halten, die sich für PEGIDA stark machen und solche Hasstiraden von sich geben:

“Der irre Kult um Schwule, Gender und Transvestiten: Total abgehobene Politiker und Medien haben sich eine Welt geschaffen, welche nichts mehr mit uns Normalbürgern zu tun hat. In ihrer abgedrehten perversen Conchita-Wurst-Welt laden sie Kinderpornos auf Bundestagsservern herunter und ballern sich mit Drogen zu, weil sie uns Normalbürger offenkundig nicht mehr ertragen können. In ihrer irren Welt debattieren sie über das Verbot von Kindersex im fernen Thailand, nur um gleich nach der Debatte auf Kosten der Steuerzahler mit dem Taxischein aus dem Bundestag auf den nur 1500 Meter entfernten Kinderstrich auf der Berliner Kurfürstenallee zu fahren. Dieses Doppelleben ruft in der Masse der Bevölkerung einfach nur noch Ekel und Abscheu hervor. Wir sagen Euch, dass Eurer Gender-Schwulen-Trassexuellen-Kult mit den realen Problemen der Menschen schlicht nichts zu tun hat.”

Quelle: Udo Ulfkotte: “16 Argumente, um für PEGIDA auf die Straße zu gehen.” Bei Kopp-online einen Tag vor Weihnachten 2014 veröffentlicht. Der zitierte Passus ist Punkt 14 seiner „Argumente“. Ein Kommentar im Blog zoon politikon nebenan hat darauf aufmerksam gemacht.

Dem Kopp-Verlag extra Klickzahlen verschaffen will ich nicht, daher fehlt hier absichtlich der Link. Wer nicht glauben will, dass Udo Ulfkotte das wirklich geschrieben hat, wird sich schon zur Quelle durchgoogeln können. Diese Hasstirade verdient es, aus dem Halbdunkel von Kopp online an’s Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden. Da kotzt sich das ungesunde Volksempfinden aus. Darf Journalismus alles?

Kommentare (61)

  1. #1 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    Es wäre jedenfalls höchst bedenklich, wenn konservative (“rechte”) Journalisten, die sich gerne auch ihre Christlichkeit beziehen, diesbezüglich in der BRD nicht mehr verlautbaren dürften.

    MFG
    Dr. W (der linke vergleichbare Eskapaden ebenso für wichtig zu tolerieren hält)

  2. #2 Sash
    Berlin
    24. Januar 2015

    Das Thema zugegebenermaßen leicht verfehlend antworte ich nicht darauf, ob Journalismus alles darf. Bemerkenswert an Ulfkottes “Journalismus” ist aber, dass man dafür nicht einmal Straßen googeln muss, denn es gibt in Berlin nicht einmal eine Kurfürstenallee, sondern nur einen -damm und eine -straße – letztere tatsächlich mit Straßenstrich, allerdings immer noch 3 Kilometer vom Reichstag entfernt und meines Wissens nicht Minderjährigen vorbehalten.
    Ungefähr ähnlich wahrheitsgetreu würde ich Ulfkottes Meinung zu meiner Distanz als “Normalbürger” zu Menschen anderer sexueller Orientierung einstufen …
    Fragt sich, wer hier die Bodenhaftung verloren hat.

  3. #3 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    Die Kurfürstenstraße müsste gemeint gewesen sein, Distanz, Luftlinie vielleicht 2km, ansonsten 4-5km.
    Ansonsten finden sich im Web einige Hinweise, was das Alter der Prostituierten in diesem Bereich betrifft.

  4. #4 Ludger
    24. Januar 2015

    Darf Satire alles?

    Natürlich nicht! Sie darf z.B. nicht rassistisch sein. Ein neuer “Stürmer” ( https://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer ) müsste verhindert werden. Allerdings: wie ist das Wort “darf” zu verstehen? Juristisch darf Satiere viel, weil sie den Schutz des Grundgesetzes genießt. (Freiheit der Kunst https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html ). Derselbe Artikel des GG schützt auch die Presse. Dabei wird es juristisch schnell schwieriger, wenn die Presse die Persönlichkeitsrechte einer (prominenten) Einzelperson verletzt. Die Prominenten wissen sich nämlich zu wehren: https://de.wikipedia.org/wiki/Caroline-von-Monaco-Urteil_I . Allerdings scheint es relativ risikofrei zu sein, Gruppen zu verunglimpfen wie z.B. im obigen Blog-Text “die” Politiker, die angeblich

    […] auf Kosten der Steuerzahler mit dem Taxischein aus dem Bundestag auf den nur 1500 Meter entfernten Kinderstrich auf der Berliner Kurfürstenallee […]

    fahren.
    Eine andere Frage ist es, ob ein Satiriker oder ein Pressemensch bestimmte Dinge aus berufsethischen Grundsätzen darf. Über Ethik lässt sich allerdings streiten. Allerdings ist eine auf Lügen aufbauende Verleumdung immer unethisch.

  5. #5 Ludger
    24. Januar 2015

    Nachtrag:
    Was die Presse unter berufsethischen Gesichtspunkten “darf” ist im Pressekodex beschrieben. ( https://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/ ). Allerdings ist das härteste Sanktionsmittel des Deutschen Presserates die “Öffentliche Rüge”. Das scheint aber manche Presseorgane nicht zu jucken.

    • #6 Joseph Kuhn
      24. Januar 2015

      In der Tat ein wichtiges berufsethisches Dokument, deshalb hatte ich den Pressekodex am Ende meines Artikels mit der Frage, was Journalismus darf, verlinkt. Ulfkotte verstößt reihenweise gegen die Bestimmungen dort. Es gibt übrigens auch ein staatliches Presserecht, das die besondere Rolle der Presse in der Demokratie regelt. Die Presse hat ja Rechte, die normale Bürger nicht in gleicher Weise haben, z.B. ein Auskunftsrecht gegenüber Behörden. Sie hat daher aber auch besondere Pflichten. Im Bayerischen Pressegesetz heißt es z.B. in Art. 3 (1), dass die Presse dem demokratischen Gedanken zu dienen hat, und im folgenden Absatz 2: “Sie hat in Erfüllung dieser Aufgabe die Pflicht zu wahrheitsgemäßer Berichterstattung (…)”. Gut, Ulfkottes Herausgewürgtes ist vielleicht keine “Berichterstattung”, insofern mag das Presserecht hier nicht einschlägig und seine Tiraden durch die Meinungsfreiheit geschützt sein, ich bin kein Jurist. Was bleibt, ist der Pressekodex, und eine Regel, die doch gerade den Verteidigern der Werte des Abendlandes selbstverständlich sein müsste: Quod non vetat lex, hoc vetat fieri pudor (Seneca).

  6. #7 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    Die Freiheit der Meinungsäußerung wird im Sinne der Aufklärung üblicherweise wie folgt begrenzt:
    A) keine Aufrufe zur Gewalt, keine dbzgl, Drohungen
    B) keine Aufrufe zu Gesetzesverstößen
    C) keine Panik erzeugen (à la dem sachlich unzutreffenden Ausrufen “Bombe gefunden!” im vollbesetzten Theater – der Klassiker hier sozusagen)

    Dazu kämen dann noch wahlweise Einschränkungen im Kontext Pornographie, Blasphemie (ein schwieriger Punkt, insbesondere aus liberaler Sicht) und sogenannte Verbalinjurien betreffend (ebenfalls: ein schwieriger Punkt, schwierig zu verwalten, es müssten die “Ehrpusseligkeit” betreffend Listen geführt werden, ‘Bulle’ ginge bspw. weil angeblich positiv konnotiert, ‘Schwein’ keineswegs).
    Abgerundet wird dieses Package sozusagen noch durch die Tatsachenbehauptungen, die keine Meinung sind oder sein sollen; ebenfalls: schwierig zu verwalten.

    Die Satire ist denn auch womöglich deshalb in die Rechtspflege mit besonderen Rechten eingeführt worden, um die o.g. Grenzen zu erweitern.

    Auch sehr schwierig zu verwalten, der Nazi oder Islamist oder strenge Linksextremist könnte ja zum Satiriker werden, um zu hetzen, der Berufsbegriff des Satiriker ist (zum Glück >:>) ungeschützt.
    Insofern werden der Satire ebenfalls Grenzen gesetzt, bedarfsweise wird dann bspw. “trocken” das Nichtvorhandensein derselben festgestellt.
    Beispielsweise dieser Sportsfreund übt sich denn auch “bestmöglich”.

    MFG
    Dr. W (der noch darauf hinweist, dass die Staaten hier am tolerantesten sind heutzutage, dort darf in einigen Bundesstaaten tatsächlich noch, in etwa im Sinne von Tucholsky, sehr viel gehen – im UK, das ebenfalls (“Bill of Rights”) lange Zeit sehr tolerant war, werden heute aber “Hate Speech”-Gesetze geübt, wie lange Zeit unvorstellbar)

  7. #8 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    PS:
    Die Freiheit der individuellen Meinungsäußerung gilt oder galt natürlich als zentral für aufklärerische Systeme, im Sinne von: ‘Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, mußt du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst.’

  8. #9 Ludger
    24. Januar 2015

    Auszug aus Wikipedia zu Herrn Dr. phil. Udo Ulfkotte:

    Nach eigenen Angaben lebte er zwischen 1986 und 1998 überwiegend in islamischen Ländern […] Diese Aufenthalte hätten sein Islambild mitgeprägt.[5] In einem Fernsehinterview gab er an, in dieser Zeit zum Islam konvertiert zu sein; heute versteht er sich als wiedergeborener Christ.

    Wie soll man das nennen: Verwirrung?

  9. #10 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    ‘Verwirrung’ könnte auch bei anderen FAZ-Kräften vorliegen, wenn sie bspw. wie folgt intonieren:
    -> https://www.faz.net/aktuell/politik/mohammed-karikaturen-was-heilig-ist-13374950.html (Herrmann zeichnet sich für eine Serie derartiger Verlautbarung bei der FAZ verantwortlich)


    Letztlich zählt nicht das Subjekt, das an sich kritisierenswert sein kann, sondern die Verlautbarung.
    Ulfkotte tut natürlich sinnhafter Religionskritik keinen Gefallen, wenn er derart verlautbart, ungünstig aus sich heraus geht.
    Nichtsdestotrotz ist ein Herrmann noch da bei der FAZ und ein Ulfkotte weg.

    MFG
    Dr. W (der sich, fast schwärmerisch, daran erinnert auf langen Reisen die FAZ zK genommen zu haben, die umfängliche FAZ hielt ca. 4 Stunden, der SPIEGEL etwa 2 Stunden, vom STERN soll hier nicht geschrieben werden, aber die Print-Medien waren seinerzeit generell noch erträglich – wussten zwischen Berichterstattung und Meinungsbeitrag zu trennen)

  10. #11 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    * Hermann

  11. #12 DH
    24. Januar 2015

    Es gibt diesen schönen Satz

    “Weil auch Hitler zugestimmt hätte , daß zwei und zwei vier ergibt , ist das kein Grund , die Mathematik zu ändern.”

    Weil es durchgeknallte Irre gibt bei der Medienkritik , ist das kein Grund , jede Medienkritik in dieselbe Ecke zu stellen , wer dies tut – und das ist insbesondere in Teilen der Medien selber unverkennbar – , setzt sich dem Verdacht aus , dies bewußt zu tun , um jedwede Kritik kleinzukriegen , vor allem diejenige , die seriös daherkommt und eine echte Gefahr für weithin korrumpierte Medien darstellt.

    Seriöse Medienkritik gibt es schon seit langen Jahren , wer sie sehen will , wird sie erkennen , wer alles in eine Tonne klopft , wird aber damit leben müssen , über kurz oder lang nicht mehr ernst genommen zu werden.

    Bei Ulfkotte ist es eindeutig , da tobt sich das gesunde Volksempfinden aus , dem ist zuzustimmen , ohne die geringste Einschränkung.

  12. #13 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    @ DH :

    Bei Ulfkotte ist es eindeutig , da tobt sich das gesunde Volksempfinden aus , dem ist zuzustimmen , ohne die geringste Einschränkung.

    Da ist nichts ‘eindeutig’.
    Es bringt auch nichts sich zu erheben, der Common Sense ist zivilisatorisch als Herrschaft der Bürger implementiert, im Rahmen der aufklärerischen Systeme.
    Leutz wie bspw. Fahimi oder Maas, die anscheinend bestimmten Studien folgend, gerne auch: aus dem Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung, die den Rechtsradikalismus oder Rechtsextremismus in der sogenannten Mitte der Gesellschaft erkennen wollen, indizieren zuvörderst nur, dass sie sich vom bundesdeutschen Souverän [1] persönlich entfernt haben.

    Ansonsten scheinen Sie, aus Sicht des Schreibers dieser Zeilen und die bundesdeutschen Verhältnisse meinend, schon ganz ordentlich zu liegen, no prob.

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Der Souverän bleibt das Volk (vs. Bevölkerung), der Drang einiger sich hier abzusetzen, scheint klar., aber Herr Maas wie Frau Fahimi sind nur Personal, auch Frau Merkel und der Vizekanzler nur. So ist dies halt konzeptionell vorgesehen. – Sigmar Gabriel scheint sich hier zuletzt ein wenig zu erheben, was nicht schlecht sein muss.

    • #14 Joseph Kuhn
      24. Januar 2015

      “der Common Sense ist zivilisatorisch als Herrschaft der Bürger implementiert”

      Nein. Zur Demokratie gehört ganz wesentlich der Streit der Argumente, die Kompromissbildung, die Suche nach Mehrheiten trotz Uneinigkeit in der Sache, der Schutz von Minderheiten usw. Die Hypostasierung eines “Volkswillens” ist nicht weit weg von der Forderung nach einem starken Mann, der diesem Willen erkennt und ihm zur Wirklichkeit verhilft. In manchen Gruppen der PEGIDA sicher mehrheitsfähig.

  13. #15 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    Der sog. Presserat mit seinem Kodex ist in der BRD seinerzeit eingeführt worden, auch Kommentar #6 meinend, weil ansonsten der Druck von Links womöglich zu stark geworden wäre, man hat seinerzeit tatsächlich auf Grund allgemeiner öffentlicher Erregung in Betracht gezogen die Springer-Medien zu verbieten,. der Schreiber dieser Zeilen war seinerzeit dabei.

    MFG
    Dr. W

    • #16 Joseph Kuhn
      24. Januar 2015

      “der Schreiber dieser Zeilen war seinerzeit dabei”

      … dass Sie mal die Bild-Zeitung verbieten wollten, alle Achtung. Gut, zum Pommes-Einwickeln gab es immer Alternativen.

  14. #17 Dr. Webbaer
    24. Januar 2015

    @ Herr Dr. Kuhn :
    Es ist ja nicht so, dass der Common Sense, gar im Sinne eines Einstein-Zitats derart abzufrühstücken wäre:

    Common sense is the collection of prejudices acquired by age eighteen.

    …sondern schon eher so, dass er zivilisationsbedingend ist.

    Nöh, dies nur nebenbei angemerkt, es geht ja wohl auch vom Topic (von welchem genau?) ein wenig weg, der Common Sense ist aber vielleicht doch ein interessanter Punkt, auch für Sie.

    MFG
    Dr. W (der sich nun einstweilen auszuklinken hat; seinerzeit natürlich Pro-Springer war)

  15. #18 Alisier
    25. Januar 2015

    @Joseph Kuhn
    Wir haben es hier, und auch in vielen anderen Fällen, eben gerade nicht mit einer Argumentation zu tun ( von “sauber”oder “unsauber” brauchen wir da gar nicht erst zu sprechen), sondern mit einem unkontrolliert hervorbrechenden Konvolut aus Vorurteilen und Behauptungen.
    Genau dasselbe begegnet einem bei den Pegidaisten: Fakten interessieren nur die Wenigsten, und auch wenn sie sich kurz auf eine Argumentation einlassen, ist zu befürchten, dass sie sich kurz darauf wieder in ihre beleidigte Unverstandenenecke zurückziehen.
    Um dann aber deine Frage zu beantworten: Ja, ich möchte das lesen können, unbedingt! Und seit es mehr als nur eine Ahnung ist, dass genau solches Zeug die Pegidas auf die Straße treibt, bin ich noch mehr als zuvor davon überzeugt, dass diese Menschen rigoros und argumentativ sauber in die Schranken gewiesen werden müssen. Und da sind alle gefragt, die das können.

  16. #19 Alisier
    25. Januar 2015

    P.S.: Wer das glaubt, von dem ist beim besten Willen kein konstruktiver Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs zu erwarten. Da hilft nur noch ein Aussteigerprogramm, wobei es dann an der Zeit scheint, solche Programme auch für einige anzuregen, die man als “konservativ” bezeichnet.

  17. #20 Alisier
    25. Januar 2015

    Und um noch eins draufzusetzen: wir brauchen dringend gute Integrationskurse für die webbären dieser Welt, denn die Parallelgeselschaften in denen sie leben, tun niemandem gut, auch ihnen selbst nicht.

  18. #21 Gerald Fix
    25. Januar 2015

    Darf Satire alles

    Darf ich fragen, ob zwischen den beiden Bildern auf Fabian Köhlers Heise-Artikel ein Unterschied darin besteht, was Satire erlaubt ist?

  19. #22 Alisier
    25. Januar 2015

    Dein Satz, Gerald Fix, ergibt so keinen Sinn.
    Das zweite Bild zeigt lediglich, dass die Satire nicht verstanden wurde. Witze zu erklären macht aber keinen Spaß

  20. #23 Dr. Webbaer
    25. Januar 2015

    @ Alisier :
    Der Webbaer ist ziemlich gut darin, in die ‘Schranken zu verweisen’, der Schreibär dieser Zeilen würde abär auch gerne Leutz in ‘die Schranken verweisen’ (was immer dies auch genau bundesdeutsch bedeuten mag), die andere ‘in die Schranken weisen’ möchten.

    MFG
    Dr. W (der sachnah den Islam oder die Unterwerfung als den absehbaren “Knaller” dieses Jhd. einordnet – hier darf gerne auch ‘ausgestiegen’ werden, Aussteigerprogramme meinend)

    • #24 Joseph Kuhn
      25. Januar 2015

      “der sachnah den Islam oder die Unterwerfung als den absehbaren “Knaller” dieses Jhd. einordnet”

      Was heißt “sachnah”? Wohnen Sie neuerdings in einer Dschihadisten-WG oder haben Sie sich gar einen Döner beim Türken um die Ecke geholt? Der Islam als “Knaller” dieses Jahrhunderts? Eine sehr wagemutige Prognose und nach allen Erfahrungen mit historischen Langfristprognosen mit ziemlicher Sicherheit falsch. Wer hätte schon vor 100 Jahren sagen können, was dem 20. Jahrhundert seinen zeitgeschichtlichen Stempel aufprägen wird. Vielleicht erschrecken wir in 50 Jahren jeden Tag über das Klima, einen Völkermord in Asien, einen Meteoriteneinschlag in New York oder darüber, dass der seit Jahren gebräuchliche Gesprächsstoff Webbarix millionenfach Hirnkrebs verursacht. Warten wir das Jahrhundert mal ab.

  21. #25 Statistiker
    25. Januar 2015

    Tja, Alisier, diesen Integrationskurs verweigert der WB seit Jahren……. er möchte einfach in seinem braunen Gehege bleiben, seinen Hass pflegen und einfach nur das Tier im Tier bleiben, das er ist: Unsozial und asozial, hasserfüllt und rassistsisch……

    So ist der Bär, so blabt der Bär, reden geht nicht mit ihm, seine Asozialität ist widerlich und ewig…….

  22. #26 Gerald Fix
    25. Januar 2015

    Das zweite Bild zeigt lediglich, dass die Satire nicht verstanden wurde.

    Tut mir leid, das verstehe ich jezt wirklich nicht. Warum zeigt das zweite Bild, dass die Satire nicht verstanden wurde?

  23. #27 Dr. Webbaer
    25. Januar 2015

    Jeder so gut er kann, Herr Dr. Kuhn, jeder im Rahmen seiner Möglichkeit, seines Könnens und seiner Befugnisse, jeder nach seiner Fa­çon und jedem das Seine.

    Dass der Islam absehbarerweise nicht der “Knaller dieses Jahrhunderts” wird, was womöglich Ihre Lesart wäre, mag sein, sofern das Gegenteil noch behauptet werden kann, auch bei Ihnen.

    Die Unterwerfung oder der Islam kommt mit vielen Konzepten, die Viele nicht gut finden müssen, auch weil der Islam anscheinend diametral zu den Ideen und Werten der Aufklärung steht.

    MFG
    Dr. W

    • #28 Joseph Kuhn
      25. Januar 2015

      “Die Unterwerfung oder der Islam kommt mit vielen Konzepten”

      Weder muss man alle Spielarten des Islam verteidigen noch alles in seinen Hauptströmungen und schon gar nicht den sich auf den Islam berufenden Dschihadismus. Das gilt natürlich genauso für viele christliche Sekten oder sich auf das Christentum berufende Verrückte in der “Army of God” oder in Ku-Klux-Klan-Tüchern. Aber äußere Feinde sind immer gut, wenn man Identität und Homogenität stärken will, das exerzieren ja die islamistischen Haßprediger gegen den Westen gerade genauso vor wie die vom Islam unterworfenen PEGIDANER in Dresden und ihre Webbären. Wobei mich wundert, dass der sich doch immer demonstrativ liberal gebende Webbär plötzlich so engagiert für kulturelle Homogenität und Konformität eintritt – aber gut, vielleicht ist das Ihre besondere Art pluralistischen Denkens und intrapsychischer Multikulturalität.

      Immerhin sehen Sie nicht im “irren Kult um Schwule, Gender und Transvestiten” den “Knaller” des Jahrhunderts, das Thema scheint ja den (derzeit) erzchristlichen Ulfkotte umzutreiben, dessen unsägliche Hetze übrigens das Thema dieses Blogbeitrags war, das nur nebenbei.

  24. #29 Dr. Webbaer
    25. Januar 2015

    Jeder so gut er kann, Herr Dr. Kuhn.

    KA, was ist eigentlich zurzeit noch so uncool an der Idee den Islam als Problem, als Schwein oder zumindest als Aggro-Pudel zu erkennen?!

    MFG
    Dr. W

    • #30 Joseph Kuhn
      25. Januar 2015

      Pfui, Webbärl.

  25. #31 LasurCyan
    25. Januar 2015

    Aggro-Pudel

    Da hat er wiedereinmal eine treffende Selbstbeschreibung gefunden, unbeabsichtigt..

  26. #32 LasurCyan
    25. Januar 2015

    Zurück zum Thema. Stefan Niggemeier schreibt über Sparschweine, bzw einen Mythos selbige betreffend und zitiert den Senf, den Martenstein, Ulfkotte & Co von sich geben:

    Islamisten verdrängen Sparschweine.

    Das ist nicht satirisch gemeint. Meine Fresse..

  27. #33 rolak
    25. Januar 2015

    Stefan Niggemeier schreibt

    ..schon einen feschen Stil, nettes Aufmerksammachen, LasurCyan. Solche NeoMythen (oder wie auch immer) sind gräßlich widerstandsfähig (ichsagnur Kettenbriefe…) und können in geeignetem DiskriminierungUmfeld enormes Schadpotential entfalten, immer wieder aufs Neue.

    Ansonsten dürfen Satire und Journalismus selbstverständlich alles, was ihnen nicht per Gesetz untersagt ist. Bei Bedenken gegen dies Beschränken kann ja auf eine Änderung hingearbeitet werden, egal ob nun per GesetzesInitiative oder Musterprozeß. Doch ein Recht auf RechtsÜbertretung ist klarerweise nicht gegeben.

    Witze zu erklären macht aber keinen Spaß

    Das ist eine Volksweisheit, auf die man bauen kann…

  28. #34 LasurCyan
    25. Januar 2015

    Doch ein Recht auf RechtsÜbertretung ist klarerweise nicht gegeben.

    Jein, rolak. Satire lotet sinnvollerweise die Grenzen der freien Meinung aus und gerät mit dem Gesetz mitunter in Konflikt. DAS macht aber den Wert für die Gesellschaft aus, auch wenn es mitunter schwer ertragbar ist, da Satire oft zu einer Art ‘GegenPropaganda’ verkommt. Ich finde es übrigens korrekt, dass die Freiheit der Satire (es gibt Ausnahmen) nicht unter ‘KunstFreiheit’ subsumiert wird, das ginge zu weit, ‘Bildende Kunst’ als ‘AufklärungsOrgan’ ist irritierenderweise eben Meinungs-fragend und nicht Meinungs-bildend.

  29. #35 DH
    25. Januar 2015

    Interessant an Ulfkotte ist auch , daß er dem gesunden Volksempfinden das Wort redet , es aber gleichzeitig falsch einschätzt , der oben zitierte Ausschnitt ist schlicht paranoid und damit auch wieder nicht konformistisch genug , um am Stammtisch nachhaltigen Erfolg zu haben.

  30. #36 rolak
    25. Januar 2015

    Jein

    Das ist wohl nur semantisch, LasurCyan, ‘ein Recht haben, x zu unternehmen’ bedeutet ja auch ‘mit unternommenem x sicher straffrei bleiben’. Dh auch wenn Satire / Journalismus situationsbezogen durchaus verpflichtet sein können die aktuell geltenden Grenzen zu überschreiten, sind sie deswegen noch nicht berechtigt dazu. Oder anders: Das ist wie bei zivilem Ungehorsam, sinnvoll, doch evtl mit unangenehmen Konsequenzen behaftet, wie oben schon gesagt, “oder Musterprozeß”.

  31. #37 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/01/25/kryptoverbote/
    26. Januar 2015

    Die Nachrichten sprachen heute, und nicht zum ersten Mal (ARD oder ZDF, weiß nicht mehr, ich meine ARD) von einer Islamhasserdemo in Dresden. Nicht im Kommentar, sondern in der Meldung.

    Ich finde das bemerkenswert und unerfreulich. Solange sich die Demonstranten sich nicht selbst als Islamhasser bezeichnen ist so eine Bezeichnung Agitation, außer es wäre eine belegbare Aussage, was bei schwer fassbaren Gruppen wie Demonstranten schwierig sein dürfte.

    In den eigenen Verlautbarungen an die Presse geben sich diese XY-idas ja oft betont liberal und man muss auf die Zwischentöne achten, um das rassistische Basso Continuo rauszuhören.

    Hassen die Demonstranten unzweifelhaft und in Mehrheit denn den Islam? Oder Islamismus? Oder Moslems? Oder Ausländer aus dem Süden und Osten?

    Wenn sich aber das Nachrichtenflagschiff als Gouvernante betätigt, die den Wähler bevormundet läuft zweierlei schief: Die Presse ist nicht gewählt und daher nicht vom Souverän legitimiert parteilich einzugreifen. Außerdem droht sie den Protestler zu unterschätzen.

    Ein Volk dass sich so eine tendenziöse Berichterstattung bieten lässt ist nicht in der Lage die Demokratie zu verteidigen und die Sender versuchen den Opportunismus noch weiter zu treiben.

    Ulfkotte ist selbst eine kranke Reaktionsform auf ein krankes System. Ich beobachte aber viele ähnliche Phänomene von Abweichung die alle die Tendenz zeigen sich gehörig zu versteigen – in teils unterschiedliche Richtungen, das meiste aber irgendwie rechts.

    Es gibt aber keine im guten Sinne republikanische, demokratische, an Menschenrechten orientierte Mitte. Was sich linksgrün vielleicht dafür hält operiert auch nur mit Autorität und Opportunismus. Freiheit für Andersdenkende scheint da keiner verteidigen zu wollen. Demonstrationen zu behindern finden die ok, solange es den richtigen trifft und der richtige ist der politische Gegner – Überraschung!

    Die angeblich konservativen interessierten sich ja noch nie für Freiheit – immer nur Sicherheit und Geschäfte.

  32. #38 Joseph Kuhn
    26. Januar 2015

    @ Stefan Wagner.

    Über die Presse, die Linksgrünen und die Konservativen wissen wir Bescheid – alles ein “krankes System”, aber bei PEGIDA kann man nicht alles über einen Kamm scheren? Und “Ulfkotte ist selbst eine kranke Reaktionsform auf ein krankes System.” PEGIDA auch? Alles Schweine, außer Mutti.

    Bei der Gelegenheit, wenn es schon quer über’s Feld geht, muss ich doch einen Satz aus dem Interview Schilys im aktuellen Spiegel 5/2015 anbringen, in dem er sich auch als sensibler PEGIDA-Versteher betätigt: “Gerade Menschen mit kleinen Einkommen brauchen einen starken Staat, der sie vor Kriminalität schützt”. Da ist der elitäre Blick des Hüttendirektorsohns, gepaart mit der gekonnten Demagogie, die Aktenzeichen-XY-Ängste für sich zu nutzen. Ein SPDler hätte auch sagen können, die Leute brauchen einen starken Staat, der sie besser vor kleinen Einkommen schützt, ihnen mehr Sicherheit gibt, was Bildung, Altersversorgung und Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand angeht – aber das würde die Zielgruppe PEGIDA ja nicht so goutieren. Gut, vielleicht war es gar nicht kalkuliert, sondern nur verkalkt, der Mann ist ja auch schon 82 und erinnert sich vielleicht nicht mehr daran, wie in seiner aktiven Zeit Personal bei der Polizei abgebaut wurde.

    Zurück zu Ulfkotte.

  33. #39 Hobbes
    26. Januar 2015

    Auch wenn ich mit den restlichen Ausführungen von Stefan Wagner hier nicht übereinstimme muss ich ihm recht geben das “Islamhasser” für ein Nachrichtenmedium komplett unangebracht ist.

    Der Islam wird von manchen Medien völlig unkritisch verteidigt. Bei der Tagesschau ist mir das bisher noch niht aufgefallen. Hoffen wir mal das diese Bezeichnung nur eine Ausnahme war. So sehr ich diesen PEGIDA”Haufen” auch nicht mag. So wenig will ich die von offiziellen Medien als “Haufen” ohne ähnliches bezeichnet sehen.

    Etwas Offtopic aber es passt zur fehlenden Islamkritik:
    Ein Freund (Moslem) hat ein Video von diewahrereligion verlinkt welches mich geärgert hat. Da geht es darum das die Moslems die neuen Juden sind. Mit absurden Vergleichen und dem wittern von dunklen Mächten.
    Das von einer Seite dessen Betreiber (Abou-Nagie) vermutlich (nicht nachgewiesen) maßgeblich am aufhetzen von Leuten beteiligt war die “Hamas, Hamas, Juden ins Gas!” skandiert haben.

    Hier ist ein großes Problem. Während radikale Rechte problemlos Spott und Satire ausgesetzt werden können sieht das bei radikalen Salafisten anders aus. Denn hier müsse man ja auf die Gefühle der Leute achten. Während keiner Meiner Freunde auch nur ansatzweise auf die Idee kommen würde mir Propaganda von der NPD zu schicken ist diese Hemmschwelle für salafistische Propaganda nicht gegeben. Denn hier fehlt einfach das Problembewusstsein, da diese immer zu sehr als Opfer da gestellt werden.

  34. #40 Bernd Kammermeier
    26. Januar 2015

    Satire darf alles! Bei uns darf sich sogar ein Herr Ulfkotte auskotzen. Er darf nur nicht erwarten, dass ich ihm den Eimer hinstellen. Und aufwischen darf er dann höchstselbst.

    Im Ernst: Satire darf alles, wenn man erkennt, dass es Satire ist. Journalismus unterliegt der Wahrheitspflicht, was nicht heißt, nicht auch pointiert und deutlich schreiben zu dürfen. Im Gegenteil! Ich wünschte mir öfters eine klarere Sprache. Das Herumgeeier darf man getrost den Politikern überlassen.

    Und egal wer sich lächerlich macht durch seine Äußerungen, wie Herr Ulfkotze, äh… -kotte (Entschuldigung für den Schreibfehler, es soll nicht mehr vorkommen), der diskreditiert sich selbst. Man sollte es nur geraderücken, weil nicht jeder seinen Hirnkasten beim Lesen einschaltet.

  35. #41 noch'n Flo
    Schoggiland
    26. Januar 2015

    @ Bernd Kammermeier:

    Man sollte es nur geraderücken, weil nicht jeder seinen Hirnkasten beim Lesen einschaltet.

    Genau das macht der Nix-im-Kopp-Verlag ja aber nicht.

    Und auch in den sog. “Qualitätsmedien” war die Berichterstattung zu Pegida bislang eher kein Ruhmesblatt – in dem oben verlinkten Gastbeitrag bei “zoon politicon” haben wir mehr über den Antrieb der meisten Pegida-Mitläufer erfahren können, als in wochenlanger Berichterstattung in TV, Radio, Internet und Zeitung. Aber Interviews mit Durchschnittsmenschen, die einfach nur diffuse Bedenken haben und mit einigen gesellschaftlichen Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit schlichtweg überfordert sind, bringen ja auch keine Quote.

  36. #42 Dr. Webbaer
    27. Januar 2015

    @ Bernd :

    Satire darf alles, wenn man erkennt, dass es Satire ist.

    Die Variante ginge womöglich auch?! :

    Satire darf <em alles, selbst wenn erkennt wird (vs. ‘man erkennt’), dass es Satire ist.

    MFG
    Dr. W (der sich demzufolge weiter oben schon um die sinnhaften Grenzen der freien Meinungsäußerung bemüht hat, aber bei Ulfkotte diese ganz klar nicht überschritten sieht – vorsichtshalber noch anmerkt, dass es gut ist, dass Ulfkotte nicht konservativer Mainstream ist)

  37. #43 Dr. Webbaer
    27. Januar 2015

    * Satire darf nicht alles, selbst wenn erkannt wird (vs. ‘man erkennt’), dass es Satire ist.

  38. #44 Trottelreiner
    27. Januar 2015

    @Hobbes:
    Naja, ich weiß ja nicht wer Probleme mit der Verarsche von den meisten Salafisten[1] hätte. Und ein ordentliches Potenzial gäbe es auch, alleine schon der Widerspruch zwischen ethischen Anspruch und dem tatsächlichen Verhalten, das uns ja auch von gewissen anderen “Wiedergeborenen” bekannt ist. Nicht zu vergessen das Verhalten der saudischen Regierung, das ja im Allgemeinen selbst Realsatire ist. Nur leider ist mir keine entsprechende Satire bekannt. Wäre vielleicht zu subtil, ob für Zeichner oder Publikum, sei dahingestellt.

    Was wir stattdessen haben ist das satirische Äquivalent der Schrotkugel, die gleichzeitig Salafisten und “normale” Muslime trifft. Das gibt zwar erfahrungsgemäß einen großen Aufschrei, trifft aber eher nicht gezielt die Salafisten. Keine Ahnung, weshalb das so ist, äh, vielleicht doch…

    Wobei ich bezüglich der Rechten ein ähnliche Phänomen sehe, wer irgendwann mal mit entsprechenden Kreisen zu tun hatte[2], weiß welche Realsatire da abläuft. In der Praxis läuft das dann wieder auf die Herren mit Glatze hinaus.

    [1] “Salafiya” heißt eigentlich nur “Nachfolge”, entsprechend bezeichnet der Begriff auch einige andere Bewegungen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Salafismus#Die_modernistische_Schule_der_Jahrhundertwende
    [2] Ich höre gelegentlich Gothic und Metal, wohne neben einem Fußballstadion und interessiere mich für Ur- und Frühgeschichte. Mehr sage ich nicht ohne meinen Anwalt.

  39. #45 Dr. Webbaer
    27. Januar 2015

    @ Trottelreiner :
    Der Islam oder die bekannte Unterwerfungsveranstaltung im Sinne des Religionsgründers oder Propheten (PBUH) und der Folgenden, hat bemerkenswert geringes satirisches Potential, auch Auschwitz (als Metaphorik, es gab mehrere A.e) hatte dbzgl. nur wenig anzubieten; insgesamt, auch in Mekka wird gerne geköpft, dbzgl. vielleicht mal prüfen, wären letztlich Veranstaltungen zu bewerten, wobei sich die Satire nicht direkt anbietet.

    So viele Fliegen können nicht irren, oder,
    MFG
    Dr. W

  40. #46 Trottelreiner
    27. Januar 2015

    @Dr. Webbaer.
    Ähm bezüglich Mekka, ich erwähnte doch ausdrücklich die saudi-arabische Realsatire, oder? Alleine schon die Bulldozer, die bei jeder archäologischen Ausgrabung bereitstehen. Aber was soll es, so lange die Herren Wahaibiten uns ihr Öl verkaufen und dafür unsere Waffen kaufen…

  41. #47 Dr. Webbaer
    27. Januar 2015

    @ Trottelreiner :
    Es gibt hier verschiedene “Gags”, einer besteht bspw. darin, dass es gerade auch möglich ist in Wüsten Erdöl zu fördern, dass aber andererseits fossile Ressourcen – wir bedenken die Möglichkeit, dass die Biosphäre fast überall geeignet hinterlassen hat, auch die bekannten Zeitmaße zK nehmend, fossilierte und wirtschaftlch nutzbare Überreste der Biosphäre sind überall zu finden (ein wichtiger Aspekt, zuletzt aufgekommen oder allgemein bemerkt über das sog. Fracking).

    D.h. dass es in jenen Regionen überhaupt keine fossilien-bedingten Vorteile gibt, letztlich.
    Dass sich im “Westen” nur einige sträuben, die dbzgl. Gewinnung meinend.

    Ein zweiter “Gag” besteht in der Annahme abhängig zu sein, von jenen Regionen.
    Mit bekannten Implikationen.

    MFG
    Dr. W (der auch gerne im Abgang noch auf dritte “Gags” verweist, die strenge Annahme bestimmten relig. Glaubens scheint im “Westen” auch noch gut anzukommen (statt in etwa; angemessen verdammt zu werden))

  42. #48 Ludger
    27. Januar 2015

    Philosophie ist zwar manchmal unverständlich, aber nicht alles Unverständliche ist Philosophie. Manchmal ist es einfach nur Schrott.

  43. #49 Joseph Kuhn
    27. Januar 2015

    @ Ludger: Ihrer Feststellung zum Unverständlichen ist nicht zu widersprechen. Leider ist auch unverständlich, was Sie damit im Zusammenhang mit Ulfkotte meinen.

  44. #50 Ludger
    27. Januar 2015

    Ich meinte Herrn WBs Formulierungen. Ulfkottes oben zitierte Äußerungen sind ja verständlich, unklar ist nur ob böse oder krank.

  45. #51 Dr. Webbaer
    30. Januar 2015

    @ Ludger :

    (…) böse oder krank (…)

    Hanlon’s Razor könnte hier vergessen worden sein, sofern bekannt natürlich nur.

    Es ist schon allgemein besser zuvörderst den Gegensatz “dumm fahrlässig” zu wählen, anstatt zu pathologisieren, jedenfalls wenn es um das “Städtische” oder Politische geht, um das, was andere so meinen in diesem Sinne.

    Hmm, hmm, gerade derartige Statements wie von Ihnen vielleicht nahegelegt und in den bundesdeutschen “Standardmedien” [1] verlautbart, könnten “Pegidianer” im Negativen aufgeilen und aufgegeilt haben.
    Der Schreiber dieser Nachricht lässt hier Nachsicht walten.

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Vielleicht ist dies einigen entgangen, es findet bei den “Standardmedien” gerade ein gewaltiger Umbruch statt, die Endkunden und Werbekunden brechen weg, die Auflagen sinken sozusagen deutlichst, die Beeinflußbarkeit der Medien durch Investoren nimmt womöglich generell zu. *
    *
    Ein Jakob Augstein hat bspw. für seine Art Meinung ein Medienpool schlicht eingekauft, andere Beispiele könnten genannt werden, wären aber nicht schlicht zu erläutern.

    PS ein Hint:
    Medien betreffend konsumiert der sich informieren Wollende gerne auch im Web und dort zunehmend selektiv.

  46. #52 Ludger
    31. Januar 2015

    @WB:
    Ich zitiere mal Herrn Dr. phil Ulfkotte (Zitat nach Kuhn):

    “[…] In ihrer irren Welt debattieren sie über das Verbot von Kindersex im fernen Thailand, nur um gleich nach der Debatte auf Kosten der Steuerzahler mit dem Taxischein aus dem Bundestag auf den nur 1500 Meter entfernten Kinderstrich auf der Berliner Kurfürstenallee zu fahren. […]

    Diese Aussage ist nicht mit Dummheit zu erklären. Das ist eine absurde Tatsachenbehauptung. Warum gibt es dafür keine sonstigen durch Gegenrecherche gesicherten Nachrichten?
    Antwort 1): Weil die Lügenpresse das unterdrückt.
    Antwort 2): Weil es exklusiv offenbartes Wissen ist.
    Antwort 3): Weil es gelogen ist.
    Wer die Antworten 1 und 2 bevorzugt hat ein Problem mit der Realität (Krankheit).

    Wenn Antwort 3 zutreffen sollte, wäre es ein Fall von Bosheit.

  47. #53 Joseph Kuhn
    9. Februar 2015

    Info-Nachtrag: In den Kommentaren 5 und 6 haben wir über den Pressekodex des Deutschen Presserats diskutiert. Der Deutsche Presserat hat mich heute darüber informiert, der Kopp-Verlag sei nicht Mitglied im BDZV oder im VDZ und habe auch keine Selbstverpflichtung zur Einhaltung des Pressekodex unterzeichnet. Da es sich um einen Buchverlag handele, sei zudem fraglich, ob es sich hier überhaupt um eine Presseveröffentlichung handele. Daher könne der Presserat als Freiwillige Selbstkontrolle der Presse zu dieser Veröffentlichung keine Einschätzung abgeben.

    Nun gut, die Satzung des Presserats und der Pressekodex lesen sich für einen Laien wie mich weniger selbstbeschränkend, aber offensichtlich steht irgendwo im Kleingedruckten, was Presse ist und was nicht und dass es sich in diesem Fall also nicht um Presse handelt und Herr Ulfkotte sein unsägliches Pamphlet dann wohl auch nicht als Journalist geschrieben hat, sondern, wenn man sich seine Worte noch einmal vergegenwärtigt, als demagogischer Schmierfink.

  48. #54 Dr. Webbaer
    10. Februar 2015

    Immerhin scheint geklärt, dass kein Journalismus im Sinne des Deutschen Presserats vorliegen muss, dass es Schmierfinken geben muss & dass der Kopp-Verlag eher die Esoteriker adressiert.

  49. #55 Ludger
    14. März 2015

    In der Papierversion Nr 11 / 07.03.2015 von DER SPIEGEL gibt es einen Bericht von Jan Fleischhauer zur Person von Herrn Ulfkotte: “Im Wald”. Daraus ein Zitat:

    Als sich Ulfkotte wegen eines Schädelbruchs krank meldete, gab es nacheinander drei Erklärungen für die Verletzung. Erst hieß es, es sei über die Katze gestolpert und rückwärts die Kellertreppe hinuntergefallen. Dann lief die Geschichte um, Mitglieder des pakistanischen Geheimdienstes hätten ihn durchs Haus gejagt und dabei die Treppe hinuntergestoßen. In der dritten Variante war er auf dem Weg zum Briefkasten von hinten mit einer Eisenstange niedergeschlagen worden.

    Fleischhauer gibt weitere Beispiele, die man durchaus als Phantasterei von Herrn Ulfkotte auffassen kann. Um so erstaunlicher ist sein Erfolg als Bestsellerautor / Sachbuch (Platz 3 Spiegel-Bestsellerliste noch vor Guido Maria Kretschmer)

  50. #56 Joseph Kuhn
    15. Januar 2017

    Update: Vorgestern ist Udo Ulfkotte an einem Herzinfarkt verstorben. Seine Anhänger vermuten auf Fakebook, dass er umgebracht wurde.

  51. #57 RPGNo1
    15. Januar 2017

    @Joseph Kuhn
    Sehen wir hier den Anbeginn einer neuen VT, nur weil ein rechtsnationalistischer Demagoge eines natürlichen Todes gestorben ist?

  52. #58 rolak
    15. Januar 2017

    umgebracht

    Alternativlos.

    Märtyrer beleben die Szene.
    Ich werde ihn nicht vermissen.

  53. #59 RPGNo1
    15. Januar 2017

    Ich werde ihn nicht vermissen.

    Geht mir genauso. Ein Lichtstrahl am trüben Winterhimmel.

  54. #60 Rainer Ostendorf
    Osnabrück
    2. Februar 2017

    “Der große Mangel deutscher Köpfe besteht darin, daß sie für Ironie, Zynismus, Groteskes, Verachtung und Spott keinen Sinn haben.” Otto Flake, Deutsch-Fanzösisches

    Schöne Grüsse aus der https://www.freidenker-galerie.de

  55. […] wieder neu zu verhandelnden Streitpunkt geht: Was darf Protest? So ähnlich wie die ewige Frage, was darf Satire. Nur […]