„Helfen. Warum?“ war der Titel der heutigen Markt Schwabener Sonntagsbegegnungen, einer Veranstaltungsreihe, über die ich hier auf Gesundheits-Check schon zweimal berichtet habe: einmal zu einer Diskussion zwischen Christoph Süß und Werner Bartens über das „gute Leben“, einmal zu einer Diskussion zwischen Gerhard Schröder und Hans-Jochen Vogel um politische Lebenswege.

Über das Thema Helfen haben Bernhard Piendl, der bayerische Landescaritas-Direktor, und Thomas Beyer, der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, diskutiert. Gut, die Namen kennt man außerhalb Bayerns vielleicht nicht, aber Caritas und Arbeiterwohlfahrt sind sicher bekannt. Es sind zwei der sechs Verbände der freien Wohlfahrtspflege – sie gehören zu den größten Arbeitgebern im sozialen Bereich und organisieren auch in großem Umfang ehrenamtliche Arbeit. Das Helfen ist sozusagen ihr Geschäft. Die heutige Sonntagsbegegnung fand in der Orthopädischen Kinderklinik Aschau statt, ein Ort des professionellen medizinischen Helfens also.

Mit der Rolle der Medien begann die Diskussion über das Warum des Helfens. Medienberichte über Katastrophen wie Tsunamis oder Erdbeben lösen regelmäßig eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung aus, aber Medienaufmerksamkeit ist nie von Dauer und wenn sie nachlässt, so die Beobachtung der Diskutanden, lässt z.B. auch das Spendenaufkommen nach. Das sehe ich auch so. Nur auf individuelle Motivation lassen sich nachhaltige Hilfen nicht aufbauen, es braucht auch institutionelle Schienen. Institutionen entlasten die Motivation der Individuen.

Dessen ungeachtet waren sich die beiden Diskutanden einig, dass Helfen zum Menschsein gehört, „es sei uns in die Wiege gelegt“. Ohne hier in die Altruismusdebatte der Evolutionsbiologie einsteigen zu wollen: Der Mensch ist zweifellos ein soziales Wesen und eine Gemeinschaft funktioniert sicher nicht nur, indem staatlicher Zwang verhindert, dass der Mensch des Menschen Wolf ist. Außerdem tut man damit den Wölfen Unrecht, Wölfe sind bekanntlich ausgesprochen soziale Tiere. Ein interessanter Punkt, der leider nur kurz anklang, war der Gedanke, Helfen sei nicht nur etwas, was Menschen, denen es gut geht, für die tun, die in Not sind, sondern es sei – zumindest langfristig – ein reziprokes Verhältnis, eine Arbeit am gemeinsamen Haus der Gesellschaft.

Der aktuellen Situation geschuldet, waren die Flüchtlinge und ihr Hilfebedarf sowie die Leistung der Helferkreise immer wieder Thema des Gesprächs. Auch hier waren sich Piendl und Beyer einig darin, dass man unabhängig von der Herkunft und dem Glauben der Menschen helfen müsse, sei es, dass man als Christ davon ausgehe, dass jeder Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen sei , sei es, dass man vom Grundgesetz ausgehe, das jedem Menschen Menschenwürde zuspricht, egal woher er kommt und woran er glaubt. Dabei kam zwangsläufig auch der gerade vielkritisierte Satz des CSU-Generalsekretärs Andreas Scheuer zur Sprache: „Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist. Weil den wirst du nie wieder abschieben.“ Wehe dem, der sich an die Leitkultur anpasst! Eine Warnung an alle Flüchtlinge, nicht nur Ebenbild Gottes, sondern auch Ebenbild eines bayerischen Mannsbilds sein zu wollen. Schließlich sind schon Chinesen in Lederhose oder Landhaus-Dirndl auf dem Oktoberfest eine Zumutung. Scheuers Satz haben beide Sozialmanager verurteilt. Nur nebenbei: Interessant war ja auch die Entschuldigung Scheuers, das sei doch nur eine Zuspitzung gewesen: als ob das, was er da zugespitzt hat, besser wäre als die Zuspitzung. Ganz davon abgesehen sind Entschuldigungen nach dem Strickmuster „das war nicht so gemeint“ inzwischen durch Überbeanspruchung seitens der AfD eh ziemlich unglaubwürdig geworden.

Insgesamt war das Gespräch vor allem eine Erklärung der beiden Wohlfahrtsverbände, wie sie die moralischen Grundlagen unseres Miteinanders beurteilen und in welche Richtung sie gehen wollen. Auszudiskutieren war das weite Feld des Helfens an einem Sonntagvormittag natürlich nicht. Indem sich die beiden Diskutanden auf das Gemeinschaftsstiftende des Helfens konzentriert haben, kam die Brüchigkeit der Einstellungen in der Bevölkerung kaum zur Sprache, obwohl die Verweigerung des Helfens, das Augenverschließen vor der Not Anderer und das „Warum“ dessen eigentlich auch zum Bild gehört.

Kommentare (30)

  1. #1 DH
    25. September 2016

    Dieser etwas be-Scheuer-te Satz ist wohl in der alten Tradition der CSU zu verstehen , rechts von sich keine Partei zulassen zu wollen .
    Allerdings konnten sie das früher besser , den Stammtisch bedienen , ohne ihn stark zu machen.

    “Du mußt dem Volk aufs Maul schauen , darfst ihm aber nicht nach dem Mund reden”
    Dieser kluge Satz stammt doch tatsächlich aus der CSU selber , wenn mich nicht alles täuscht , sogar von Strauß höchstpersönlich.

  2. #2 Vatergerede
    26. September 2016

    Nimm ein Baby. Gib ihm keine Hilfe und es wird nicht überleben -> Jedem lebenden Jugendlichen/Erwachsenen auf der Welt wurde mindestens einige Jahre seines Lebens extrem geholfen. Also ist es uns in die Wiege gelegt. Deswegen helfen wir. Weil wir gelernt haben, dass die Welt nur so funktionieren kann bzw wir nur so überleben können.

  3. #3 Justus Jonas
    26. September 2016
  4. #4 Ludger
    26. September 2016

    vielkritisierte Satz des CSU-Generalsekretärs Andreas Scheuer

    Scheuer hat ja wohl die bestehende Realität beschrieben. Der Mensch mit der skizzierten Eigenschaft wird keine Chance auf Anerkennung als Asylsuchender haben. Die Bearbeitung des Asylantrages wird mehrere Jahre dauern, der Antrag wird abgelehnt werden und eine daraus folgende Abschiebung wird nicht funktionieren. Nur lehnt leider die CSU die sinnvolle Konsequenz ab, nämlich ein Einwanderungsgesetz. In einem Einwanderungsgesetz müsste zwischen Einwanderungswilligen und Asylsuchenden unterschieden werden. Wer heute einwandern will, muss Asyl ohne Grund beantragen und nach Ablehnung eine Duldung anstreben. Mit einem Einwanderungsgesetz könnte man das ehrlicher machen.

  5. #5 Dr. Webbaer
    26. September 2016

    Liest sich (wieder einmal) sehr gut und differenziert, werter Herr Dr. Kuhn, dieser Weblog-Artikel.
    Zum Helfen vielleicht noch aus anthropologischer Sicht, geholfen wird sich gerne, auch im Verbund, gerade im Verbund, womöglich ist auch gerade deshalb von Nächstenliebe die Rede, womöglich: in allen Religionen, aber nach außen hin, diesen Verbund verlassend, wird sich idR weniger geholfen.
    Zumindest bis eine Freund-Feind-Prüfung erfolgt ist, am besten: klärend.

    One World Szenarien gingen insofern in Richtung Altruismus, den einige ablehnen, weil er nicht kompetitiv ist und dem Eigenen schadet; ist ja auch irgendwie klar, wenn Ressourcen abgezogen werden, um außerhalb des Systems Stehenden zu helfen, geht dies zu Lasten derjenigen, die innerhalb des Systems stehen.

    Insofern ist “echter” Altruismus [1] bspw. im Wirtschaftlichen undenkbar – und auch im Privaten wird er zumindest schwierig, wenn mehr als ein gutes Gefühl “eingekauft” werden soll, wenn wirklich geholfen werden soll und warum.

    Sie scheinen dies alles, werter Herr Dr. Kuhn, zu durchblicken, Ihr Kommentatorenfreund hält sich auch an einzelnen Sätzen des dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Artikels fest und hat da nichts zu nagen.
    Der Gesundheitsexperte ist kein Idealist, sondern ein Arbeiter an der Gesundheit für deren Pflege er beauftragt worden ist, woll?!

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Das Fachwort, ‘Altruismus’ womöglich in etwa so schlecht wie ‘Egoismus’, altruisches Handeln dagegen geht, ist auch sozusagen Standard, ohne dem Ismus.

  6. #6 Stephan
    26. September 2016

    @Ludger

    mal abgesehen davon, dass mir nicht einleuchtet, warum sich Asyl und ‘Einwanderungswilligkeit’ bzw -berechtigung auschließen soll, lässt sich Scheuers (fiktives?) Beispiel auch anders interpretieren:

    Unser Asylrecht schafft das Paradox, dass jemand aus anscheinend nachvollziehbaren Gründen seine Heimat verlassen hat (sonst könnte man ihn Abschieben), er aber dennoch nicht Teil dieser Gesellschaft werden kann, egal wie sehr er sich müht.

    Oder anders formuliert: Herr Scheuer sollte mal darlegen, warum unsere Gesellschaft ‘diesem Senegalesen’ nicht das Angebot machen sollte, vollwertiges Mitglied zu werden.

    Mit einem ‘Einwanderungsgesetz’ hat all das jedenfalls nichts zu tun.

  7. #7 Ludger
    26. September 2016

    Mit einem ‘Einwanderungsgesetz’ hat all das jedenfalls nichts zu tun.

    Es sollen auch Menschen das Recht zur Einwanderung bekommen, die keinen rechtlichen Anspruch auf Schutz nach §16a Grundgesetz ( https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html )haben, so mutmaßlich der zitierte messedienende Senegalese. Er soll aber trotzdem eine Möglichkeit haben, einwandern zu können. diese Möglichkeit muss aber gesetzlich geregelt werden und sollte nicht einem unberechenbaren Zufall überlassen werden.

  8. #8 Dr. Webbaer
    26. September 2016

    Wenn die BRD ein Einwanderungsland sein will, derartige Datenlage gibt Anlass zu einem dbgzl. Vorhaben:
    -> (Webverweis) [1]

    …muss die Einwanderung definiert werden, sodass Abnehmerinteressen, alle Deutsche sind hier gemeint, sogar Doitsche (scnr), konveniert wird.
    Der Merkelsche “wilde” Versuch alle reinzulassen, insbes. junge Männer aus bestimmtem Kulturbereich, wird töten.
    In jedem Nachbarland der BRD wird womöglich so gewusst. [2]

    MFG
    Dr. Webbaer (der bspw. “Jappies” oder in concreto Vietnamesen kennt und schätzt, auch eingewanderte)

    [1]
    Es ging hier um die Fertilitätsrate der deutschen Frau, ja!, es gibt diese und i.p. Geburtenrate von ca. 1,4 seit ca. zwei Generationen sieht es hier mau aus.
    Der Feminismus / Neomarxismus (pers. gehaltene Einschätzung: ein wirkliches Schweinesystem) hat es dbzgl. anhaltend besorgt.
    Sollte dieser Webverweis nicht zur Anschauung gelangen, dies ist möglich, der Schreiber dieser Zeilen hat dbzgl. Erfahrungen, gilt es im Google Data Explorer, die Weltbank-Daten meinend, selbst ein wenig zu recherchieren.
    Nettes Tool btw.

    [2}
    Müssen nicht alle “Afd-Schweine” sein, Miloš Zeman oder auch andere “linke Vögel” im Osten Europas wissen auch Bescheid.

    • #9 Joseph Kuhn
      26. September 2016

      “Der Feminismus / Neomarxismus (…) hat es dbzgl. anhaltend besorgt”

      Der Neomarxismus ist ja bekanntlich die in Deutschland seit langem herrschende Gesellschaftsordnung, angeführt vom ZK der etablierten Parteien unter langjähriger Beteiligung der FDP. Wie viele Kinder haben Sie noch mal genau? Und warum so wenige?

  9. #10 Dr. Webbaer
    26. September 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Jedem das Seine, jeder so gut er kann und jeder nach seiner Fasson.
    Selbstverständlich wäre mehr “drin” gewesen, der Schreiber dieser Zeilen geht hier in sich und inkulpiert sich ein wenig.

    Andere mögen’s besser richten, wie hieß es doch hier:

    Wir sind des Geyers schwarzer Haufen, heia hoho,
    und wollen mit Tyrannen raufen, heia hoho.

    Refrain: Spieß voran, drauf und dran,
    setzt auf’s Klosterdach den roten Hahn!

    Wir wollens dem Herrn im Himmel klagen, kyrieleys,
    daß wir den Pfaffen nicht dürfen totschlagen, kyrieleys.

    Uns führt der Florian Geyer an, trotz Acht und Bann,
    den Bundschuh führt er in der Fahn’, hat Helm und Harnisch an.

    Als Adam grub und Eva spann, kyrieleys,
    wo war denn da der Edelmann? kyrieleys.

    Des Edelmannes Kindelein, heia hoho,
    das schicken wir in die Höll’ hinein, heia hoho.

    Des Edelmannes Töchterlein, heia hoho,
    soll heute uns’re Buhle sein, heia hoho.

    Nun gilt es Schloß, Abtei und Stift, heia hoho,
    uns gilt nichts als die Heil’ge Schrift, heia hoho.

    Das Reich und der Kaiser hören uns nicht, heia hoho,
    wir halten selber das Gericht, heia hoho.

    Ein gleich’ Gesetz das wollen wir han’, heia hoho,
    vom Fürsten bis zum Bauersmann, heia hoho.

    Wir woll’n nicht länger sein ein Knecht, heia hoho,
    Leibeigen, frönig, ohne Recht, heia hoho.

    Bei Weinsberg setzt es Brand und Stank, heia hoho,
    gar mancher über die Klinge sprang, heia hoho.

    Sie schlugen uns mit Prügeln platt, heia hoho,
    und machten uns mit Hunger satt, heia hoho.

    Geschlagen ziehen wir nach Haus, heia hoho,
    uns’re Enkel fechten’s besser aus, heia hoho. [Quelle]

    Die Enkel richten’s besser aus.

    LG
    Dr. Webbaer (der Ihnen wiederum für Ihre Toleranz dankt)

  10. #11 Stephan
    26. September 2016

    Es sollen auch Menschen das Recht zur Einwanderung bekommen, die keinen rechtlichen Anspruch auf Schutz […] haben, so mutmaßlich der zitierte messedienende Senegalese

    Herr Scheuer hat doch das glatte Gegenteil gesagt. Er möchte doch, dass solche Leute abgeschoben werden.

    […] diese Möglichkeit muss aber gesetzlich geregelt werden […]

    Es IST gesetzlich geregelt. Am genannten – wahrscheinlich fiktiven – Beispiel könnte es so aussehen:
    Der messdienende Senegalese, Herr M-S., bekommt kein Asyl, weil er nicht persönlich aus politischen Gründen etc. verfolgt wird. Ein Gericht ordnet aber ein ‘Verbot der Abschiebung’ an, zB weil Herrn M-S. im Heimatland unmenschliche Behandlung droht. Es folgt die Duldung (= abgewiesener Asylantrag aber keine Abschiebung). Und jetzt kommt das Paradox:

    Herr M-S. ist laut Asylrecht also nicht verfolgt, es droht ihm aber unmenschliche Behandlung – was der grundsätzliche Unterschied sein soll, bleibt wohl Geheimnis des Gesetzgebers.

    Er hält sich nicht illegal in Deutschland auf, und tut anscheinend viel, um Teil der deutschen Gesellschaft werden zu können. Jedoch ist er ‘geduldet’ was bedeutet, dass er keinen Anspruch auf einen Sprachkurs hat und dass eine Arbeitserlaubnis vom Wohlwollen der lokalen Behörden abhängig ist. Und das für 7 Jahre.

    Für Herrn Scheuer ist also jemand, der wegen unmenschlicher Behandlung seine Heimat verlässt ein Wirtschaftsflüchtling, der per se kein Recht auf Aufnahme hat. Warum…das bleibt wohl Herrn Scheuers Geheimnis.

    Ebenso was eigentlich dagegen spricht, Herrn M-S. eine Perspektive zu eröffnen. Stattdessen schwurbelt man von einem ‘Einwanderungsgesetz’, das es längst gibt.

    Was einem solchen Fall hilfreich wäre, ist eine Reform des grotesk unsinnigen Status der “Duldung”.
    Wie grotest das sein kann, hat der Deutschlandfunk anhand libanesischer Flüchtlinge mal gezeigt.

    Aber für solche Feinheiten hat Herr Scheuer wahrscheinlich keine Zeit….

  11. #12 Dr. Webbaer
    26. September 2016

    @ Stephan :

    Es gibt in der BRD eine Folge von Rechts- und Vertragsbrüchen, internationale meinend, Frau “Dr.” [1[ Angela Dorothea Merkel meinend.

    Die im SED-Deutschland Geschulte bekommt vielen nicht, insbesondere international nicht, auch weil sie das Aussetzen von Gesetzlichkeit als natürlich zu begreifen scheint.

    Mme Merkel gilt anderswo als Anomalie.

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Im Ausland. aus bundesdeutscher Sicht, wird ihre Doktorarbeit in Zweifel gezogen, auch weil deren Urheber klar zu sein scheint.
    Die bekannte bundesdeutsche Dame wird insofern skeptisch beäugt, auch weil sprachlich erkennbar minderbemittelt.
    Sie wäre intellektuell-kognitiv schlicht zu sparsam, sie kann ja auch nicht reden.
    Das Reden meint direkt die Rhetorik.

  12. #13 Dr. Webbaer
    26. September 2016

    *
    Frau “Dr.” [1[ Angela Dorothea Merkel meinend

    **
    Im Ausland, bestimmte bundesdeutsche Sicht meinend, wird […]

  13. #14 Ludger
    27. September 2016

    Was einem solchen Fall hilfreich wäre, ist eine Reform des grotesk unsinnigen Status der “Duldung”.

    Richtig.
    Wir brauchen deswegen Regeln für die Einwanderung mit einer Quote. Wer sich nicht an die Regeln hält, soll über Jahre keine Chance zur Einwanderung mehr bekommen. (siehe USA)
    Demgegenüber ist Asyl ein Grundrecht. Das kann man (juristisch) praktisch nicht quotieren. Ebenso ist uns Herr Ex-Gesundheitsminister Seehofer die Antwort schuldig geblieben, wie er den Zuzug von Kriegsflüchtlingen praktisch quotieren will.

  14. #15 Dr. Webbaer
    27. September 2016

    @ Ludger (derjenige, der einen Speer oder Ger hält und zu den Leutz gehört, zur Menge oder Masse, nicht dem Adel zugehörig – diese Namenswahl erfolgte oft im Münsterland und ist bischöflich gemeint, einstige Christianisierung meinend und so, also ca. 800 Jahre nach Christi) :

    Regeln für die Einwanderung sind erforderlich, sie darf nicht über die Asyl-Antragsstellung erfolgen, korrekt.
    Aufnehmer haben dbzgl. Quota festzustellen, wahlfrei und auch kultureller Maßgabe folgend, korrekt.


    Worüber sich Ihr Kommentatorenfreund amüsiert hat, ist dies hier:

    Demgegenüber ist Asyl ein Grundrecht. Das kann man (juristisch) praktisch nicht quotieren.

    Hier dürfen Sie ein wenig nachdenken, auch wenn die bundesdeutsche Rechtspflege und auch die Politik bereit scheint ca. 50 % der Weltbevölkerung dbzgl. zu inkludieren.

    Asyl oder dessen Gewährung ist insofern kein Recht, sondern eine Maßnahme, die bestimmter Abwägung oder Maßgabe folgt, es ist freundlich gemeint und hat Grenzen, auch wenn dies bundesdeutsch – sage und schreibe – im Grundgesetz verankert ist, hier liegt eine Anomalie vor, anderswo gibt es Derartiges nicht, die es zu bereinigen gilt, wenn nicht verreckt werden soll.

    Bereits in Nachbarländern der BRD wird hier eine Art Wahnsinn -oder bekannter doitscher Sonderweg- festgestellt oder erkannt.

    Hope this helps,
    Dr. Webbaer

  15. #16 Ludger
    27. September 2016

    Asyl oder dessen Gewährung ist insofern kein Recht, sondern eine Maßnahme […]

    Sie und Herr Seehofer müssen sich nur noch über die kleinen Details der “Maßnahme” einigen, dann brauchen wir auch dieses lästige Grundgesetz nicht mehr.

  16. #17 Dr. Webbaer
    27. September 2016

    Opi Webbaer hat ja nur ein wenig erklärt, klar, das bundesdeutsche Grundgesetz ist als Verfassungs-Substitut auf gewisse Art und Weise verkommen, haben’S mal reingeschaut, werter Ludger?, eine Ablösung oder Grunderneuerung scheint sozusagen pflichtig zu sein.

    Art. 146 :
    -> https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_146.html

    Ein Artikel, der vor etwas mehr als 25 Jahren umschifft, sozusagen ausgesetzt werden konnte, auch vom “Dicken”.
    Mme Merkel geht insofern in die Vollen, als dass sie hier nicht versteht oder nicht verstehen kann.

    Hope this helps,
    Dr. Webbaer

  17. #18 klauszwingenberger
    27. September 2016

    @ Webbär:

    Artikel 16 a GG enthält keine Ermächtigung zu Gnadenakten, sondern ein subjektives Recht. Das hat noch nie jemand, geschweigen denn das Bundesverfassungsgericht auch nur in Frage gestellt. Lesen Sie mal den dortigen Absatz 2 und überdenken Sie, wovon das (sich worauf nicht berufen können?) eine Ausnahme sein könnte.

  18. #19 Beobachter
    27. September 2016

    Wie wär`s –
    zur Durchsetzung von “Maßnahmen” (# 15) unter Umgehung des “verkommenen bundesdeutschen Grundgesetzes” (# 17) –
    mit “Ermächtigungsgesetzen”, “Notverordnungen” und “Notstandsgesetzen” etc., Dr. W.?

    Das wäre doch ganz in Ihrem Sinne – weg mit dem Recht, her mit den “Maßnahmen”!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus

  19. #20 Dr. Webbaer
    27. September 2016

    @ Beobachter :

    Sie sind dem Anschein nach zumindest keine “Clever-Birne”, es ging Ihrem Kommentatorenfreund gerade nicht um die ‘Umgehung’ von Gesetz, sondern um die Beachtung und mögliche Anpassung desselben.

    Es ist ja Mme Merkel, die Recht ausgesetzt hat, insofern eine unausgesprochene Notstands-Gesetzgebung zu verwalten hat.
    Wobei der eigentliche Gag darin besteht, aus Sicht vieler, dass sie dies nicht versteht oder weiß.

    Hope this helps,
    Dr. Webbaer

  20. #21 Beobachter
    27. September 2016

    @ Dr. W., # 20:

    Um bei Ihrem Niveau zu bleiben:
    Lieber “keine Clever-Birne” als eine taube, schwarz-braune Nuss …

  21. #22 Stephan
    27. September 2016

    @Ludger

    dann sind wir gar nicht soweit auseinander, wie ich zuerst dachte. Eine sinnvolle Maßnahme wäre Resettlement in Zusammenarbeit mit der UN. Ich verstehe nicht, warum das in den Debattten überhaupt keine Rolle spielt.
    Das mit dem Einwanderungsgesetz (besonders von Seiten der CSU) finde ich immer etwas hohl, weil sie eben nie gesagt haben, was grundsätzlich anders werden soll. Bestehende Regeln haben wir ja.

    @ Dr. Webbaer

    auch wenn man den Quatsch von Rechts- und Brüchen noch hundert mal wiederholt wird er nicht wahrer.

  22. #23 Laie
    28. September 2016

    @Dr. Webbaer,

    da ist vieles schlüssig was Sie sagen. Bei Frau Dr. Dorothea-igendwas hingegen vermute ich, diese Dame stellt sich verbal doof, um dadurch geliebt zu werden vom “Durchschnittsdoofen”, was ja dann als schauspielerische Leistung dem Machterhalt dient. Kann das sein?

    Warum denken die Deutschen, Deutschland wird nur von einer (doofen?) Frau regiert? Ist Deutschland inzwischen eine Diktatur geworden?

    • #24 Joseph Kuhn
      28. September 2016

      @ Laie:

      Könnten Sie bitte mal nach der Verbindung Ihres Kommentars mit dem Blogthema suchen? Ich habe sie verloren.

  23. #25 rolak
    28. September 2016

    habe sie verloren

    Alles Lüge! Zum Verlieren hättest Du sie doch vorher haben müssen, Joseph, was bei Nichtexistentem systembedingt schwierig ist.

  24. #26 Laie
    29. September 2016

    @Joseph Kuhn
    Sie haben recht, die Verbindung zum Thema ist oben von mir nicht direkt gegeben.

    Hier meine Meinung zum Helfen. Dem im Blog Geschilderten kann ich gänzlich zustimmen. Die 2 Bereiche, persönliches Helfen und institutionelles Helfen können sich gut ergänzen.

    Gegenstand der derzeitigen Diskussion ist eher das institutionelle Helfen, wo der Staat die vielen neuen Bürger, ob nun Flüchtlinge oder auch Suchende nach einem besseren wirtschaftlichem Leben, strukturiert zu helfen versucht.

    Derzeitige Koordinierungsprobleme, wie Helfen auf der europäischen Ebene reduziert sich grob gesagt auf das Helfen in wenigen Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweden bezüglich der dauerhaften Unterbringung.

    Logistische Probleme könn(t)en folgen, wie unzureichende Helfleistung durch zuviel Hilfsuchende.
    Beispiel1:
    Spracherwerb: Zuwenig Deutsch-Lehrer = zuwenig Hilfe.

    Beispiel2:
    Aufgrund der vielen berichteten Zwischenfälle in Richtung Begrapschen und mehr sollten auch mehr SexarbeiterInnen eingestellt werden, damit auch der Bedarf gedeckt ist, und die derzeitige Unterversorgung behoben wird. Damit kann man viel Frieden und Ausgleich bringen. Hier könnte der Bedarf auch innerhalb der EU durch gezielte Anfragen gedeckt werden, da die Sprache dabei nicht sooo wichtig wäre.

    Persönliches Helfen, so kommt es mir vor, ist stark im Abnehmen aus der Beobachtung.

    Beispiele.:
    Für Ältere und Gehbehinderte wird in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr freiwillig Platz gemacht.

    Älteren, Gehbehinderten oder auch normalen Fußgängern das Überqueren einer stark befahrenen Straße NICHT ermöglichen, trotz zähfließenden Verkehrs.

    Vorbeigehen vieler Passanten, wenn jemand offensichtlich die Rettung benötigt.

    Persönliches Helfen ist immer möglich und sinnvoll, wenn eine eintretende Situation dies anbietet.

    Beispiel1, ein Älterer oder Gehbehinderter steigt in den Bus, man bietet höflich den Sitzplatz an.

    Beispiel2.
    Eine älterer Mensch, ein Gehbehinderter oder eine Schwangere Frau will die Strasse überqueren. Der Autofahrer bleibt stehen.

    Ich meine, wir sollten alle ein gutes Vorbild abgeben, damit auch die neuen Bürger, soferne sie einen Bedarf am Erlernen eines guten Verhaltens haben, auch sich daran orientieren können.

  25. #27 Beobachter
    29. September 2016

    Realität – kein Einzelfall:

    Helfende werden behindert und angegriffen:

    https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozess-gegen-schaulustige-die-gier-der-gaffer-1.3182632

    Warum helfen, wenn man sensationslüstern gaffen und Smartphone-Fotos von blutenden Verletzten machen kann, die dann, eingestellt im Netz, hohe Klickzahlen bringen?

    Zeitgeist? Zeitgeist!

  26. #28 Laie
    30. September 2016

    @Beobachter
    Daher ist es notwendig und richtig, dass die Polizei mit aller Härte gegen die Gaffer vorgeht, da diese Art von Menschen nur Härte versteht. Leider kann man nicht jeden etwas bei einem gut gemeinten Kaffeekränzchen beibringen.

  27. #29 Dr. Webbaer
    30. September 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Guter Einwand natürlich…

    Warum denken die Deutschen, Deutschland wird nur von einer (doofen?) Frau regiert? Ist Deutschland inzwischen eine Diktatur geworden? [Laie]

    Könnten Sie bitte mal nach der Verbindung Ihres Kommentars mit dem Blogthema suchen?

    …allerdings war der Bezug zu den sogenannten Flüchtlingen bereits im WebLog-Artikel hergestellt, was das Helfen betraf.

    Wenn es heutzutage um das Helfen geht, denken einige zuvörderst an das Eine, nämlich an diesen erneuten deutschen Sonderweg. (Schweden ist ja weggebrochen und sonst ging wohl niemand in der EU “so wirklich” mit Merkel mit, was die Aussetzung von Recht, Vereinbarung und Vertrag betraf.)

    Was natürlich falsch ist, jedenfalls unzureichend, loge. [1]
    Helfen ist natürlich OK, am besten auch der Ratio und einer gesellschaftlichen Einstellung folgend, die wiederum zumindest grundsätzlich der Ratio folgen darf.

    MFG + schönes Wochenende!
    Dr. Webbaer

    [1]
    ‘loge’ (altes Punk-Sprech) = ‘logisch’ = ‘stringent’
    Wobei die Gleichheitszeichen keine Gleichsetzung bedeuten.

  28. […] Vogel und Gerhard Schröder auf ihre politischen Lebenswege und zuletzt anlässlich eines Gesprächs zwischen dem bayerischen Landescaritas-Direktor Bernhard Piendl und dem Landesvorsitzende… zum Thema […]