Deutschland ist das letzte Land in der EU, in dem noch auf Plakaten und im Kino für Zigaretten geworben werden darf. Eigentlich wollte die Bundesregierung das endlich ändern und hat im Frühjahr ein weitreichendes Tabakwerbeverbot beschlossen. Erst ab 2020, aber immerhin. Das Thema und die merkwürdigen Einlassungen der Tabaklobby dazu wurden auch hier auf Gesundheits-Check schon diskutiert.

Im aktuellen SPIEGEL 40/2016 kann man nun nachlesen, dass es mit dem Vorhaben vielleicht doch nichts mehr wird. Beispielsweise machen die Kommunalpolitiker gegen den Gesetzentwurf mobil. Sie fürchten um die Finanzierung von öffentlichen Bus- und Toilettenhäuschen, wenn dort nicht mehr für Zigaretten geworben werden darf. Auch sonst hat die Tabakindustrie erfolgreich ihre „Argumente“ ins politische Berlin injiziert, vom drohenden Arbeitsplatzverlust bis zur unnötigen Bevormundung der Bürger. Angeblich, so der SPIEGEL, möchte CDU/CSU-Fraktionschef Kauder daher den Gesetzentwurf in dieser Legislaturperiode am liebsten gar nicht mehr zur Abstimmung bringen. Der Entwurf würde mit der Bundestagswahl 2017 dann, wie es im Parlamentsdeutsch so schön heißt, „der Diskontinuität verfallen“, sprich, nach der Wahl stünde alles wieder auf Null.

Damit würde sich die unendliche Geschichte erfolgreicher Lobbyarbeit der Tabakindustrie gegen Werbeeinschränkungen in Deutschland einmal mehr fortsetzen. Gut, die Tabaklobby ist versiert und vernebelt so manchem Politiker den Verstand. Restlos prioritätenverwirrt klingt aber, was der SPIEGEL über ein Gespräch des zuständigen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt mit den Verbraucherexperten der Koalition vom vergangenen Dienstag kolportiert – falls die Story stimmt: „Als es um die Frage ging, was in dieser Wahlperiode wichtiger sei, das Verbot der Pelztierhaltung oder das der Tabakwerbung, antwortete die SPD-Abgeordnete Ute Vogt: ‚Dann lieber die Pelztiere.‘“

120.000 vorzeitige Sterbefälle werden dem Tabakkonsum jährlich in Deutschland zugeschrieben. Wer weiß, wenn es Juchtenkäfer wären …

Kommentare (47)

  1. #1 rolak
    3. Oktober 2016

    lieber die Pelztiere

    Wo das gerade mal wieder auf dem Tisch liegt: Was fällt eigentlich alles darunter? Jetzt nicht unter den Tisch, sondern unter ‘Pelztiere’? ‘Ausschließlich’ oder ‘auch’ für Haut→Bekleidung gehalten? Ischsachjezznur Kaninchen, Katze, Kuh – wären doch mal andere 3K zu beklagen als immer nur die der Frau…

    hat .. injiziert

    Und noch eine Frage zur Klärung: was ist das für eine Zeitform? ‘Hat grad gestern’ oder mehr vollzogener Vorgang in vergessener Vergangenheit (war es schon mal anders?)? Sind die Bewohner der Lobby nicht unermüdlich am Beknieen und Überreden? Vielleicht doch eher Präsens, diese Annäherung des Deutschen an das ‘am .. dran sein’, weil die Lobbyisten immer präsent sind?

    Juchtenkäfer

    Juchthu, wieder was aus dem wiki dazu gelernt, wer hätte denn ohne diese Nachhilfe geahnt, daß Gefressenwerden auch?

    ..wird das Insekt auch von anderen Tieren gefressen. Auch der Befall durch eine Nematodenart verläuft für den Juchtenkäfer tödlich.

  2. #2 Alisier
    3. Oktober 2016

    Ich denke doch, dass die Anzahl der Todesfälle unter Pelztieren, Menschen mal ausgenommen, erheblich höher liegt. Also, richtig entschieden!
    Ach ja, der Juchtenkäfer…..wenns nicht der Feldhamster ist, dann der Juchtenkäfer. Ich möchte dennoch bemerken, dass der Juchtenkäfer als Symbol für die Überflüssigkeit des Naturschutzes überstrapaziert ist, und auch wenn der Blogger es sicher nicht so gemeint hat, sollte man im Hinterkopf haben, dass die “Juchtenkäfer-höhö”-Fraktion meist reaktionär bis zum Erbrechen ist.

  3. #3 Alexander
    4. Oktober 2016

    Wenn die Medien darüber berichtet hätten, dass Deutschland laut der Association of European Cancer Leagues bei einem Vergleich von 34 europäischen Staaten bei der Tabakkontrolle nur einen beschämenden vorletzten Platz belegt, dann wären die vielen Tabakfreunde in den Reihen der großen Koalition vielleicht ein wenig unter Handlungsdruck geraten. Diese Leute geben sich richtig Mühe, damit Deutschland bald das Erbe Österreichs als “Aschenbecher Europas” antreten kann!

  4. #4 JanG
    4. Oktober 2016

    Rauchen ist schädlich und fordert jedes Jahr viele Todesopfer. Von den zu behandelnden Kranken und den zugehörigen Kosten ganz zu schweigen. Das ist alles unbestritten.

    Aber: Zigaretten und Tabak sind als Produkt frei verkäuflich. Ich finde, dass es in einem freien Markt zur Fairness gehört, dass jedes frei verkäufliche Produkt auch beworben werden darf. Denn wo soll man sonst die Grenze ziehen?

    Es sterben auch genug Menschen durch Alkohol, Tablettenmissbrauch oder Autounfälle. Und auch der ganze Süßkram und die Zuckerprodukte werden zu einem ernsten Problem für die Volksgesundheit inkl. der entsprechenden Kosten.

    Fairerweise müsste man also jede Menge Werbung verbieten oder eben gar keine. Alles andere ist in meinen Augen Heuchelei. Oder, was meines Erachtens die beste Wahl wäre, man müsste Tabakprodukte komplett verbieten. Macht aber dann auch keiner so richtig.

  5. #5 Earonn
    4. Oktober 2016

    @JanG
    Hm, ein Totalverbot von Werbung wäre vielleicht gar nicht so übel.
    Ist eh größtenteils verlogener Quark, gerade noch so gestaltet, dass sie zwar lügt, man es aber nicht als Lüge bezeichnen kann.

    Heutzutage gibt es Internet. Wenn jemand sich ein Auto kauft, der klappert doch nicht die Buswartehäuschen ab, um sich über neue Modelle zu informieren. Von daher ist Werbung überflüssig.

    Und angesichts überbordender Müllhalten, Dreckinseln im Meer etc. sehe ich auch nicht den Sinn darin, Menschen zum Kauf von Produkten anzuhalten, oder sagen wir es doch gleich: zu manipulieren.

    Plus: Unterstützung überkommener Rollen- und schädlicher Schönheitsideale durch die Werbung.

    Alles in allem wäre ein Totalwerbeverbot gar nicht übel.

    Jaja, lasst mich doch mal träumen am frühen Dienstagmorgen… ^^

  6. #6 Alisier
    4. Oktober 2016

    Vielleicht könnte man versuchen alles, wofür man Werbung wahrnimmt, gerade nicht zu kaufen.
    Eine Aktion, die in die Richtung geht böte sich an.
    Ich habe das mal während einem Monat versucht, und es war sehr einfach. Und ich machs immer noch, wenn mir ein Produkt überall in die Augen springt.

  7. #7 Stefan
    4. Oktober 2016

    Ich glaube nicht, dass ein Werbeverbot zu einem Rückgang des Tabakkonsums führen würde.
    Es ist – auch aus meiner persönlichen Erfahrung heraus – doch so, dass die ersten Zigaretten zusammen mit Freunden schon in sehr jugendlichen Alter geraucht werden. Eine Mischung zwischen Gemeinschaftserlebnis beim “Spielen” und “Mutprobe”, denn wenn die Eltern das mitbekommen, gibt’s Ärger.
    Und dann bleibt man auf der Droge hängen oder nicht. Die, die beim ersten Versuch nach zwei Zügen grün im Gesicht werden und ihr Mittagessen wieder von sich geben, bleiben meist nicht hängen.
    Mit der Werbung hat das wenig bis gar nichts zu tun. Schon eher mit der Verfügbarkeit von Zigaretten. Wir hatten mit 13 keine Probleme damit. Drei Jungs, jeder gab eine Mark, und dafür kamen 20 Zigaretten aus dem Automaten. Eine HB (“Wer wird denn gleich in die Luft gehen?”) war die erste Zigarette, die ich geraucht habe, wenn mich nicht alles täuscht.
    Insofern ist das weit Sinnvollere schon erledigt. “Ich hole nur Zigaretten für meinen Papi” zieht nicht mehr beim Händler, denn er will im Zweifel den Ausweis sehen. Rauchen ist jetzt erst ab 18 erlaubt, früher mit 16. Mit 18 ist die “kritische Phase” schon fast vorbei. Wer bis dahin nicht raucht, fängt wahrscheinlich auch nicht mehr damit an. Und die Automaten wollen einen Ausweis zusätzlich zum Geld. Schwachpunkt: Kid geht mit Papas Ausweis zum Automaten. Deshalb vielleicht besser Zigarettenautomaten auf der Straße verbieten, statt die Werbung.
    Ich meine sogar, dass man den Studien (z.T. natürlich Studien der Tabakindustrie) glauben darf, die behaupten, dass Werbung nur bei Leuten, die ohnehin schon rauchen, die Markenpräferenz verändern, aber keine neuen Raucher produzieren könne. Dass es dabei also nur darum geht und gehen kann, Leute von einer fremden zur eigenen Marke zu locken.

  8. #8 Earonn
    4. Oktober 2016

    @Stefan
    Bei solch gesellschaftlich verankterten Dingen ist die Lage sicherlich noch schwieriger, da stimme ich dir zu.
    Werbung wirkt hier m.E. als Verstärker, als “ist doch ganz normal”. Immerhin galten auch gefährliche Kletterakte oder auch nur Klingeljagd (gibt’s das heute noch???) als Mutproben Heranwachsender, aber darauf blieb ja auch niemand hängen.

    Zwei Dinge haben in meiner Erfahrung einen großen Unterschied gemacht: mit dem Rauchverbot in Kneipen wurde es unbequemer, zu rauchen. Raucher musste raus, manchmal, schockschwerenot, sogar in den Regen – und verpasste einen Teil der Unterhaltung. Damals haben einige Bekannte aufgehört.
    Und jetzt haben wir e-cigs. Ob die gesundheitlich besser sind, wird ja noch untersucht, aber zumindest für Passivraucher sind die wohl besser.
    Und natürlich hat sich die Gesellschaft gewandelt. Rauchen in Anwesenheit anderer ist heute nicht mehr Raucherrecht, sondern wird als Rücksichtslosigkeit angesehen.

  9. #9 Alexander
    4. Oktober 2016

    @JanG

    Aber: Zigaretten und Tabak sind als Produkt frei verkäuflich. Ich finde, dass es in einem freien Markt zur Fairness gehört, dass jedes frei verkäufliche Produkt auch beworben werden darf. Denn wo soll man sonst die Grenze ziehen?

    Das ist das “Wording” des deutschen Zigarettenverbands! Aber da deren “Argumente” in Deutschland stets auf offene Ohren treffen, kann das natürlich mal passieren. Schauen wir doch mal, was das Deutsche Krebsforschungszentrum über das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs schreibt:

    Deutschland unterzeichnete das Abkommen am 24. Oktober 2003 und ratifizierte es am 16. Dezember 2004; am 16. März 2005 wurde es für Deutschland rechtlich bindend. Unter Berücksichtigung der fünfjährigen Frist zur Umsetzung eines Werbeverbots hätte Deutschland bis März 2010 ein umfassendes Tabakverbot umsetzen müssen.

    https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/RoteReihe/Band_18_Zigarettenwerbung_in_Deutschland.pdf

    2010! Nicht zu verwechseln mit 2020! Deutschland scheint mir kein besonders vertrauenswürdiger Vertragspartner zu sein?

  10. #10 Joseph Kuhn
    4. Oktober 2016

    @ JanG:

    “Ich finde, dass es in einem freien Markt zur Fairness gehört, dass jedes frei verkäufliche Produkt auch beworben werden darf.”

    Fairness gegenüber Produkten gibt es nicht, Produkte haben keine Rechte. Menschen haben Rechte, aber kein Mensch hat das Recht, jedes Produkt völlig frei zu vermarkten. Die Vermarktung von Produkten unterliegt einer Vielzahl an Einschränkungen, z.B. aus Umweltschutzgründen, aus Gesundheitsschutzgründen, aus Jugendschutzgründen, aus Urheberrechtsgründen usw. – insofern ist das Argument des “freiverkäuflichen Produkts” ein Scheinargument.

    “Denn wo soll man sonst die Grenze ziehen?”

    Das hängt vom Einzelfall und dem Ziel ab, das eine Regulation erreichen soll. Gefahrstoffe dürfen z.B. nicht einfach in den Wald gekippt werden, für Zigaretten bieten sich u.a. Werbeverbote an.

    “Es sterben auch genug Menschen durch Alkohol, Tablettenmissbrauch oder Autounfälle”

    So ist es. Auch Alkohol unterliegt deswegen – leider völlig unzureichenden – Werbebeschränkungen: Das Jugendschutzgesetz verbietet Alkoholwerbung im Kino vor 18 Uhr. Tablettenmissbrauch ist, wie der Name sagt, ein Missbrauch von an sich notwendigen Produkten. Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen übrigens nicht beworben werden. Zu den gesundheitlichen Folgen des Automobilverkehrs könnte man auch über die Unfälle hinaus viel diskutieren, Stichwort VW-Diesel-Skandal, aber hier sieht die Gesellschaft ähnlich wie bei den Medikamenten das Produkt an sich als unentbehrlich an.

    “die beste Wahl wäre, man müsste Tabakprodukte komplett verbieten”

    Wenn man Zigaretten heute neu auf dem Markt bringen wollte, würden sie wohl auch verboten. Sie genießen eine Art Schutz der Gewohnheit. Und wenn man ein völliges Verbot daher scheut, sollte man zumindest den Schaden, den so ein Produkt anrichtet, weitestgehend begrenzen. Ein Werbeverbot ist ein Mittel dazu.

  11. #11 Alex
    5. Oktober 2016

    Bin auch für ein Werbeverbot.
    Besonders Jugendliche werden durch Werbung zum rauchen animiert.
    Oder Menschen die aufgehört haben, oder es versuchen.

  12. #12 Stefan
    5. Oktober 2016

    @alex

    “Wir begehren, was wir sehen.” So drückt es Hannibal Lecter in “Das Schweigen der Lämmer” aus.

    Nur: Wenn die Jugendlichen in der kritischen Phase nicht bekommen können, was sie sehen und daher vielleicht begehren, dann ist der Schutz der Jugend gewährleistet. (Und es ist tatsächlich so. Es gibt ein “Einstiegsalter” für Tabaksucht. Es fällt ungefähr mit der Pubertät zusammen, nur ein bisschen verzögert. Spätestens mit 20 ist dieses Alter überstanden. Danach fängt fast niemand mehr an, zu rauchen.)

    Der Schutz der Nichtraucher vor dem Passivrauch ist auch ziemlich umfassend gewährleistet inzwischen. Gleichzeitig ist Tabak nicht verboten, was auch den Rauchern ihre Freiheit lässt.

    Warum es nicht endlich mal dabei belassen? Warum immer neue Verbote und Freiheitseinschränkungen fordern? Es ist gut so jetzt.

    Aus eigener Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass für einen, der aufgehört hat, der Anblick von Tabakwerbung oder Zigaretten an der Kasse im Supermarkt kein wirkliches Problem ist.

    Das *echte* “craving” kommt nämlich dann, wenn jemand in der Nähe raucht und man den Tabakrauch riecht als frischgebackener Nichtraucher. Das ist der Schlüsselreiz, der Geruch des verbrannten Tabaks. Nicht irgendein Plakat oder ein Spot im Kino.

  13. #13 Joseph Kuhn
    5. Oktober 2016

    @ Stefan:

    “Warum immer neue Verbote und Freiheitseinschränkungen fordern?”

    Inwiefern schränkt ein Tabakwerbeverbot Ihre Freiheit ein? Sind Sie in der Tabak- oder Werbebranche tätig?

    “Es ist gut so jetzt.”

    Bei schätzungsweise 120.000 vorzeitigen Sterbefällen jährlich?

    “Das ist der Schlüsselreiz … Nicht irgendein Plakat oder ein Spot im Kino.”

    Wenn Werbung nichts bringt, warum nur geben die Tabakfirmen dann so viel Geld dafür aus, und immer wieder auch für Werbung, die junge Menschen anspricht?

  14. #14 ingolf
    5. Oktober 2016

    Ob ein Verbot der Werbung funktioniert oder nicht, kann man doch ganz einfach feststellen. Man gehe in ein beliebiges Land in der EU außer Deutschland und schaue ob die Jugendlichen weniger rauchen …

    • #15 Joseph Kuhn
      5. Oktober 2016

      @ Ingolf:

      Das würde nur funktionieren, wenn alle anderen Einflussfaktoren auf das Rauchverhalten (z.B. Zigarettenpreise, Einstellungen zum Rauchen etc.) in allen Ländern gleich wären und die Länder sich nur dadurch unterscheiden würden, dass es in manchen Werbung gibt und in manchen nicht.

  15. #16 Laie
    6. Oktober 2016

    Die Spendengelder der Tabaklobby spielen auch eine Rolle…

  16. #17 Laie
    6. Oktober 2016

    … spenden an die politischen Parteien.

  17. #18 JanG
    6. Oktober 2016

    @Joseph Kuhn
    Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit Fairness meinte ich natürlich nicht die Produkte selber sondern die Hersteller. Für mich stellt sich die Sache halt eben so dar, dass es heutzutage viele Hersteller gibt, die Produkte verkaufen, die gesundheitsschädlich sind.

    Während aber die einen recht frei in ihrem Handel inkl. Werbung sind, werden den anderen zum Teil recht harte Beschränkungen auferlegt. Und genau das finde ich halt unfair zumindest wenn wir von freier Marktwirtschaft reden.

  18. #19 Alexander
    6. Oktober 2016

    @JanG: Sollte sich Deutschland denn nun wenigstens ein klein wenig an den vor 11 Jahren in Kraft getretenen völkerrechtlichen Vertrag halten oder wäre das auch unfair?

  19. #20 Dr. Webbaer
    6. Oktober 2016

    Nur, weil hier dem Anschein nach ein Steckenpferd (des Rotwein verzehrenden) hiesigen Inhaltegebers vorzuliegen scheint oder absolut vorliegt, ein paar Denkanregungen:
    1.) Q: Was ist schlecht am Tabakkonsum?
    A: Wird der Tabak verbrannt und inhaliert, führt dies zu Schädigungen der Atem-Organe, gelegentlich mit verfrühtem Exitus als Folge.
    2.) Q: Was ist schlecht am (frühzeitigen, “vermeidbar” frühzeitigem) Sterben?
    A: Nicht so viel, so lange es sich in Grenzen hält und am besten diejenigen erwischt, die nicht mehr fortpflanzungs-willig bis -fähig sind, und sich der Schaden (“Sterbealter vermindert”) in Grenzen hält, soviel schadet die Raucherei dbzgl. eigentlich nicht.
    Sozialsysteme könnten von der Raucherei sogar profitieren, ursisch-zynisch formuliert stirbt der Rentner am besten beim Erreichen der Altersgrenze, die ihn zum Renten- oder Pensionsempfang befähigt.
    3.) Q: Ist der Wirkstoff Nikotin eigentlich sehr gefährlich, die Gesundheit meinend?
    A: Nö. Wird Nikotin wie bei Zigarrenrauchern üblich oder bei Nikotinpflaster-Usern anders aufgenommen als weiter oben beschrieben, halten sich die Schäden in Grenzen.
    4.) Q: Sollte das Rauchen von Tabak sozial ausgegrenzt werden, Werbeverbote und so?
    A: Vielleicht, diese Entscheidung hat aber den Mandatsträgern zu obliegen.
    5.) Q: Wie isses mit anderen sogenannten Kulturdrogen im Vergleich?
    A: Nicht ganz klar, Entscheidungen dieser Art stehen dem Mandatsträger zu, am besten derart beauftragt, aber hier beim Tabak sind die direkten Gesundheits-Schäden oft nicht so-o groß.
    Die sozialen Folgen beim Tabakkonsum sind insofern eher nicht vordringlich zu bearbeiten, bei anderen Wirkstoffen dagegen schon, bei THC und so, Opiaten und Amphetaminen droht direkt der allgemeine soziale Verfall.
    Allohol ist auch so eine Sache, die “richtig sattmachen” kann, wenn ungünstig konsumiert, vs. Tabak.

    HTH
    Dr. Webbaer (der sich insofern von allem fern hält, seit einigen Jahren, von Leichtbier mit einem Stammwürzegehalt von sieben bis zehn Grad einmal ausgenommen, Rotwein käme hier bspw. zu “heavy”)

  20. #21 Dr. Webbaer
    6. Oktober 2016

    *
    aber hier beim Tabak sind die direkten [und die Allgemeinheit meinenden] Gesundheits-Schäden oft nicht so-o groß

  21. #22 ingolf
    6. Oktober 2016

    Joseph Kuhn
    5. Oktober 2016

    @ Ingolf:

    Das würde nur funktionieren, wenn alle anderen Einflussfaktoren auf das Rauchverhalten (z.B. Zigarettenpreise, Einstellungen zum Rauchen etc.) in allen Ländern gleich wären und die Länder sich nur dadurch unterscheiden würden, dass es in manchen Werbung gibt und in manchen nicht.

    1. Also nützt ein Werbeverbot alleine nichts, wenn man die oben genannten Einflußfaktoren nicht auch so reguliert, daß das Rauchen weniger wird.

    2. Anstatt die Länder zu vergleichen wo Werbung erlaubt ist mit den Ländern wo keine Werbung erlaubt ist, sollte man lieber jedes einzelne Land vergleichen vor der Werbung und nach der Werbung. Deswegen habe ich auch geschrieben “und schaue ob die Jugendlichen weniger rauchen …” (im Vergleich zur vorherigen Generation, wo die Werbung noch erlaubt war)

  22. #23 Dr. Webbaer
    6. Oktober 2016

    @ ingolf :

    Das hier…

    Ob ein Verbot der Werbung funktioniert oder nicht, kann man doch ganz einfach feststellen. Man gehe in ein beliebiges Land in der EU außer Deutschland und schaue ob die Jugendlichen weniger rauchen …

    …war halt mopsig [1] gedacht.

    Was sinnhaft verglichen werden könnte, wäre der Konsum von sogenannten Kulturdrogen und wie sich dieser allgemein gesellschaftlich auswirkt.
    Es lohnt sich an dieser Stelle Allohol, Opiate, THC [2], Amphetamine und was es da noch alles gibt, für die Zwecke des Vergleichs hineinzunehmen.


    Es ist ja auch umwerfend lustig, wenn sich medial und politisch, bspw. bundesdeutsch, gegen den Konsum verbrannten und idF inhalierten Tabaks ausgesprochen wird, und ansonsten gegen die Drogen-Prohibition angeredet wird, bspw. zeitgleich THC-haltige Produkte promovierend.

    [1]
    ‘Mops’ = ‘möglicher Klops’, landschaftlich, bildlich gesprochen und nett gemeint

    [2]
    THD bspw. wird wohl in seiner gesamtgesellschaftlich schädlichen Wirkung stark unterschätzt.
    Wohl auch, weil es von einigen Politikern konsumiert und geschätzt (!) wird, andere Politiker bspw. Poppers gut finden und Chrystal Meth verschenken, wenn einem bekannten bundesdeutschen ökologistischen Politiker geglaubt werden darf.

  23. #24 Dr. Webbaer
    6. Oktober 2016

    *
    TH[C] bspw. wird wohl in seiner gesamtgesellschaftlich schädlichen Wirkung stark unterschätzt.
    (Der Schreiber dieser Zeilen hat sich hier mehrfach, glaubhaft, berichten lassen, dass nach langjährigem Konsum bereits bei den Mitte Dreißigjährigen hier deutlicher geistiger Verfall einsetzen kann.)

  24. #25 Joseph Kuhn
    6. Oktober 2016

    @ Webbär:

    “soviel schadet die Raucherei dbzgl. eigentlich nicht”

    Bei 120.000 vorzeitigen Sterbefällen? Ist das bei Ihnen eine Wahrnehmungsstörung oder Vorsatz?

    @ ingolf:

    “Also nützt ein Werbeverbot alleine nichts, wenn man die oben genannten Einflußfaktoren nicht auch so reguliert, daß das Rauchen weniger wird.”

    Wie kommen Sie auf die Idee? Ich habe nur gesagt, dass man mit Ihrer Methode nicht feststellen kann, ob ein Werbeverbot wirksam ist. Das gilt übrigens auch für zu einfach angelegte Vorher-Nachher-Vergleiche.

  25. #26 Dr. Webbaer
    7. Oktober 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Es ist doch weiter oben vor gesamt-gesellschaftlichem Hintergrund der Schaden der Raucherei analysiert worden, bitte nicht missverstehen.
    Weil der durch die Inhalation verbrannten Tabaks erfolgte Exitus in der Regel in späterem Lebensalter erfolgt, ist er nicht derart sozial schädlich wie anderer Konsum von Wirkstoffen.
    Mehr war nicht gemeint, verharmlost werden sollte nichts.

    LG
    Dr. Webbaer

  26. #27 Dr. Webbaer
    7. Oktober 2016

    *
    im späteren Lebensalter (heißt es wohl, haha)

  27. #28 michael
    7. Oktober 2016

    @Bärchen
    >ursisch-zynisch formuliert stirbt der Rentner am besten beim Erreichen der Altersgrenze

    > späterem Lebensalter erfolgt, ist er nicht derart sozial schädlich

    Ich hab schon immer gedacht, dass die sogenannte Blümsche Rentenreform ( Ab 70 darf der Rentner bei Rot die Straße überqueren, ab 80 muß er!) vom Bären erfunden wurde.

  28. #29 Dr. Webbaer
    7. Oktober 2016

    @ michael (Taxifahrer (in Berlin?)) :

    Die Rente basiert bundesdeutsch auf einem sogenannten Solidarsystem, sehr lustig, insofern wird es “solidar” anzunehmen, wie von Ihnen freundlicherweise zitiert.

    Soll u.a. auch heißen, dass derartige Solidarsysteme sittlich nicht gut, weil nicht belastbar sind, sie dienen der Kommunikation, der Bewerbung, sie taugen sozusagen nicht durch sich selbst.
    Gerade bei einer Fertilitätsrate von ca. 1,4 nicht, wie sie in der BRD seit zwei Generationen vorliegt, und lustigerweise durch Einwanderung, auch der von Analphabeten kompensiert werden soll.


    Am Rande angemerkt:
    In anderen Staaten wird schlicht sukzessive – steuerbegünstigt und die eigene Altersvorsorge meinend – eingezahlt wird.
    Was verständiger klingt, für einige.
    Allerdings gewinnen so “Rentenfonds” politisch und wirtschaftlich an Bedeutung, was die Kehrseite der Medaille ist, dies muss auch nicht gut sein.
    Es spricht alternativ nichts dagegen un- institutionalisiert [1] etwas privatim fürs Alter zurückzulegen, nein!, der Sparstrumpf ist nicht gemeint, haha.

    MFG
    Dr. Webbaer (der hier wieder einmal geschwätzig und exkursiv war, abär nicht stören wollte)

  29. #30 Dr. Webbaer
    7. Oktober 2016

    *
    – eingezahlt [].

    Die angedachte Fußnote [1] entfällt.

    Hmm, nichts spricht gegen eine (zeitlich begrenzte) Korrekturfunktion für Feedback-Geber, oder?
    (Außer natürlich ein sich so ergebender erhöhter Moderationsaufwand. – Und genau deshalb gibt es diese Funktion hier nicht, woll?)

  30. #31 Alexander
    7. Oktober 2016

    Akteneinsicht!

    Bewertung des Sachstands zur Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie in Deutschland durch das Bundeskanzleramt

    https://www.forum-rauchfrei.de/wp-content/uploads/2016/10/20161007_akte_kanzleramt_01.png

    Außerdem:

    laut Deutschem Zigarettenverband hat die Bundesrepublik gegenüber der Weltgesundheitsorganisation stets behauptet, das im Gesetz zu dem Tabakrahmenübereinkommen geforderte umfassende Verbot aller Formen der Tabakwerbung sei längst umgesetzt.

    https://www.forum-rauchfrei.de/de/2016/10/07/die-tabakindustrie-zu-gast-im-kanzleramt/

  31. #32 Joseph Kuhn
    7. Oktober 2016

    @ Alexander:

    Beim Thema Tabakindustrie scheint Akteneinsicht ja öfter mal zu solchen grafischen Kunstwerken zu führen, siehe auch:
    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2015/08/30/tipp-verhandlungen-und-die-tabakindustrie/

    Fast möchte man meinen, da gäbe es etwas zu verbergen.

    @ Webbär:

    “Weil der durch die Inhalation verbrannten Tabaks erfolgte Exitus in der Regel in späterem Lebensalter erfolgt, ist er nicht derart sozial schädlich wie anderer Konsum von Wirkstoffen.”

    Dann können Sie sicher sagen, wie viele von den geschätzt 120.000 vorzeitigen Sterbefällen “in späterem Lebensalter” sind und wie viele in jüngerem, sagen wir, unter 65 Jahren und inwiefern dieses Zahlenverhältnis ihr Urteil begründet?

  32. #33 Alexander
    7. Oktober 2016

    @Joseph Kuhn

    Fast möchte man meinen, da gäbe es etwas zu verbergen.

    Wer sich nur ein klein wenig bemüht, kann ein klares Bild erhalten!

    Über 120000 Tote pro Jahr? Kein Grund zum Handeln!

    Menschenrechte? Überbewertet!

    https://www.migazin.de/2016/10/07/deutsche-unternehmen-ausland-finanzministerium-einhaltung/

    Maßnahmen gegen Korruption? Man soll ja nichts überstürzen!

    https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-09-29/bundestag-ratifiziert-un-konvention-gegen-korruption-nach-elf-jahren

    “Speichellecker der Konzerne” klingt nicht schön, oder? Aber so bekommt man bei Bundestagswahlen fast die absolute Mehrheit! Also weiter so.

  33. #34 anderer Michael
    10. Oktober 2016

    Nikotin ist eine besondere Substanz. Sie macht sehr schnell abhängig und fast alle Raucher, die ich kenne, wünschten sich nie angefangen zu haben. Von meinen Eltern weiß ich, dass im 2 .WK und danach dringend benötigte Lebensmittel gegen Tabak eingetauscht wurden. Überspitzt gesagt, lieber sollen die Kinder zu Hause hungern, als dass man keine Zigaretten hat ( amerikanische Zigaretten als Ersatzwährung).
    Es ist normal, wenn ein Industriezweig, dessen Produkte in der Kritik steht, sich dagegen wehrt und Gegenargumente präsentiert. Die Tabakindustrie aber hat mit viel Geld und Bestechung verhindert, dass aus der Erkenntnis von Abhängigkeitspotential und Schädlichkeit politische und gesellschaftliche Konsequenzen gezogen werden, respektive diese Erkenntnisse Allgemeingut werden. Und dieses über Jahrzehnte.

    Selbstverständlich existieren Substanzen oder Verhaltensweise, die ein ähnliches gesundheitsschädliches Potential und im Hintergrund ein starkes wirtschaftliches oder politisches Interesse haben. Zu nennen ist z.B. Alkohol. Nur Alkohol kann man zu sich nehmen, ohne seine Gesundheit oder die eines anderen zu schädigen oder abhängig zu werden. Ob allerdings der bayerische Brauerbund 16 jährigen Jugendlichen täglichen Bierkonsum schmackhaft machen darf, möchte ich entschieden bezweifeln. Hier wurde das Augenmaß deutlich verloren.
    Trotzdem gönne ich Herrn Kuhn sein Glas Rotwein unter südlichen Gefilden.
    Es ärgert mich auch , wenn THC-Produkte verharmlost, idealisiert oder als Gegenpol dämonisiert werden, wenn wegen 1Gramm Haschisch umfangreiche polizeiliche Maßnahmen stattfinden oder wieder als Gegenpol die Hamburger Antifa(1) Rauschgifthändler beschützt und Familien von Polizisten angreift.

    Ob das Tabakwerbeverbot sinnig ist, möchte ich nicht beurteilen. Ich bin dafür, weil es gibt Dinge, die macht man eben nicht, auch wenn sie nicht verboten sind ( oder eben wie folgend nicht verneinend formuliert).Dazu gehört für mich, zur Tabakindustrie einen weiten Abstand halten und ihr keinen gesellschaftlichen Raum zu geben, als den, der ihr gesetzlich zusteht.

    1. Die Antifa, zu der manche Mitkommentatoren eine andere Meinung als ich habe.

  34. #35 Dr. Webbaer
    10. Oktober 2016

    @ anderer Michael :

    Von meinen Eltern weiß ich, dass im 2 .WK und danach dringend benötigte Lebensmittel gegen Tabak eingetauscht wurden.

    Das Fachwort hier Zigarettenwährung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zigarettenw%C3%A4hrung

    War nach dem Krieg wichtig in Deutschland, war im Krieg wichtig, der Handel mit Lebensmittelmarken (das Fachwort)war streng untersagt, und ist im Knast (manchmal) wichtig.

    Muss so schlecht nicht sein, der Handel blieb so möglich, das mit den Kindern war in der Tat eine ‘Überspitzung’.
    Der Handel (damit der eine was bekommt, was der andere nicht unbedingt haben will, damit Ressourcen sozusagen allokalisiert (das Fachwort) werden können) ist ja schon wichtig und eine Währung hilft hier, in der DDR gab es auch lustige andere Ersatzwährungen…


    Nikotin ist „nicht so“ der Killer, die Raucherei tötet.

    MFG + schönes Woche noch,
    Dr. Webbaer

  35. #36 Dr. Webbaer
    10. Oktober 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    @ Webbär:

    Weil der durch die Inhalation verbrannten Tabaks erfolgte Exitus in der Regel in späterem Lebensalter erfolgt, ist er nicht derart sozial schädlich wie anderer Konsum von Wirkstoffen. [Dr. Webbaer]

    Dann können Sie sicher sagen, wie viele von den geschätzt 120.000 vorzeitigen Sterbefällen “in späterem Lebensalter” sind und wie viele in jüngerem, sagen wir, unter 65 Jahren und inwiefern dieses Zahlenverhältnis ihr Urteil begründet?

    Nun, die meisten sterben sozusagen vorzeitig oder unnötig, wegen der Raucherei, im Alter 45+ , also im beginnenden Opa-Alter, so jedenfalls die Theorie, mögliche Nachkommenschaft meinend.

    Was vglw. sozialverträglich ist.

    MFG
    Dr. Webbaer (der keine Zweifel hat bessere “Zahlen” liefern zu können und beim Gesundheitsexperten sozusagen dbzgl. noch sicherer ist, dass dieser dbzgl. noch besser liefern könnte – gerne in einem Folgebeitrag in diesem WebLog)

  36. #37 Laie
    10. Oktober 2016

    Wenn man Jugendliche und Kinder den Erstkontakt nicht ermöglicht, dann ist schon viel erreicht.

    Wichtig ist, dass erst im Erwachsenenalter, aufgrund eines reifen Geistes der Konsum von Drogen, soferne erwünscht erfolgt.

    Viele meinen, sie seien von Mitschülern dazu verleitet worden, und kämen jetzt im Erwachsenenalter nicht mehr weg.

    Ansatz: Erziehung und Schule? Oder Verkaufsverbot für Kinder? (Was natürlich nichts hilft, wenn Eltern den Kindern Zigaretten geben)

    Dasselbe gilt auch für Alkohol und anderes, Stichwort Komasaufen. Freiheit: ja bitte, aber erst wenn der Geist dazu reif genug ist.

  37. #38 Dr. Webbaer
    11. Oktober 2016

    @ Laie :

    Grundsätzlich sollten legal nicht umfänglich Zurechnungsfähige, altersbedingt, 18 Lebensjahre sind manchmal die Grenze, von Schlechtem ferngehalten werden, sind sie doch weder aktiv noch passiv wahlfähig: andererseits rauchen, saufen und heiraten (!) auch diese und dies wird auch von einigen politischen Parteien, in gewissem Sinne diesem Werk folgend, so gewünscht.

    Es gibt insofern, auch sozial-staatlich anerkannte Polygamie “en masse” in der BRD und auch so etwas ist vgl. lustig:
    -> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-09/kinderehen-deutschland-fluechtlinge-minderjaehrig

    Dürfen tun dies nur andere, also nicht Deutsche, zumindest nicht in der BRD so avisiert (das Fachwort).
    Auch hier wird bundesdeutsch Recht “ausgesetzt”.

    MFG
    Dr. Webbaer

  38. #39 anderer Michael
    11. Oktober 2016

    Zu Cannabis:(entnommen: Evidenzbasierte Behandlungsoptionen der Cannabisabhängigkeit, aktuelles Deutsches Ärzteblatt)
    —-Genießt in Deutschland breite Akzeptanz, gelte als relativ wenig gesundheitsschädlich.
    Abhängigspotenzial Cannabis 6,2%, Alkohol 11,2%, Nikotin 36%.
    56% der Erstkontakte zu Suchthilfestellen wegen Cannabis.
    Ein Cannabisentzugssyndrom ist ein klinisch relevantes Problem.—-

    Tabakkonsum ist in Deutschland berechtigt in der Kritik, Kritik an Cannabis gilt als rückständig, kleingeistig, rechtsgerichtet usw..
    Wenn die bei einigen so beliebte Antifa in Hamburg deswegen ausländische Rauschgifthändler beschützt und Brandstiftung an den Privathäusern der Polizisten begeht, in bester SA-Manier, dann stört das sehr wenige.

  39. #40 Laie
    12. Oktober 2016

    @Dr. Webbaer,
    ich teile Ihre Meinung. Die Ungleichbehandlung, um die zugewanderten Fachkräfte (aka Geflüchtete?) möglichst gut aussehen zu lassen, geht wohl nur durch staatliches Ignorieren sämtlicher Straftaten und Alimentieren mit viel Geld.

    (Das kann auf die Dauer für eine echte Demokratie nicht gesund sein, und steigert den Wunsch zur Auswanderung.)

    Bei Drogen gilt wohl, zuviel ist schlecht, mit Maß und Ziel genossen wird eine Zigarette am Tag, oder ein Bier in der Woche auch nicht schädlich sein.

    Inzwischen soll sogar Babynahrung, soferne aus asiatischem Reis hergestellt wurde, zuviel Arsen enthalten und somit ungesund sein.

    Zuviel gäbe es zu berücksichtigen, so ist Schokolade einmal gesund wegen der Farbstoffe, dann wieder nicht wegen dem Cadmium. Der jeweilige Cd-Gehalt einer Tafel Schokolade ist leider nie angegeben, was soll man dann Kindern im verwandschaftlichem Umfelde geben, was sie wollen und auch verträglich wäre?

  40. #41 Dr. Webbaer
    12. Oktober 2016

    @ Laie :

    Es irritiert halt einige bis stößt einigen richtig schlecht auf, wenn einerseits, bspw. beim Tabak und den Glühbirnen oder dem Parken Recht sozusagen bis zum Geht-Nicht-Mehr durchgesetzt wird und anderswo Recht ausgesetzt (!!) wird.

    Das Aussetzen von Recht ist nämlich gar nicht vorgesehen, ganz und gar nicht.

    MFG
    Dr. Webbaer

  41. #42 Joseph Kuhn
    12. Oktober 2016

    @ Webbär:

    Ob Sie auch den Vergleich zum Falschparken ziehen würden, wenn ausländerbedingt 120.000 Menschen in Deutschland jährlich vorzeitig stürben?

  42. #43 Toroa
    13. Oktober 2016

    Wie schön wäre es, wenn Deutschland das Problem so angehen würde wie die Neuseeländer: https://www.smokefree.org.nz/smokefree-in-action/smokefree-aotearoa-2025

  43. #44 Dr. Webbaer
    13. Oktober 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Wie sagte der verstorbene Peter Scholl-Latour doch so schön? :
    -> https://www.deutschlandfunk.de/eu-fuechtlingspolitik-das-geht-doch-so-nicht-weiter.694.de.html?dram:article_id=330258 (‘Wir können Kalkutta nicht retten, indem wir Kalkutta zu uns holen.’)

    Allerdings, allerdings, dies nur am Rande angemerkt, es geht ja an dieser Stelle um Tabak, ist dieses Zitat auch in gewissem Sinnen blöde, denn eine Einwanderungsgesellschaft, wie es die BRD faktisch ist, kann sehr wohl Einwanderung bedarfsgerecht gestalten – Opi W empfiehlt an dieser Stelle: “Jappies” oder Fernost-Asiaten, ohne “I-Hintergrund” -, “Kalkutta” oder Multikulturalität, Claudia Roth sei an dieser Stelle gegrüßt, kann funktionieren, wenn die Kulturen kompatibel (“mitleidend”) sind.


    Ansonsten generiert der i seit eh und je “Höllenlöcher”, die nicht direkt zur Aufnahme sogenannter Flüchtlinge einladen.
    Ihr müsst da mal ans Verfassungssubstitut ran, dieses ist bei bestimmter Auslegung gesellschaftlich tödlich.
    Die Gewährung von Asyl hat in Verfassungen nichts zu suchen, weil Tagespolitik.

    HTH (“Hope this helps”)
    Dr. Webbaer

  44. #45 Alexander
    13. Oktober 2016

    @Toroa: Ja! Oder wie Finnland:

    Finnland war das erste Land, das von der Rhetorik über die Tabakbekämpfung zu konkreten gesetzgeberischen Maßnahmen übergegangen ist, die auf eine Beendigung des Tabakkonsums abzielen.

    https://www.euro.who.int/de/countries/finland/news/news/2014/08/achieving-a-tobacco-free-generation-stopping-them-from-starting

    In Deutschland hingegen hält es die Stadt Dortmund für eine gute Idee, sogar Geld mit einer Verkaufsförderungsveranstaltung in Form einer jährlichen Tabakmesse in den Westfalenhallen zu verdienen!

    https://www.forum-rauchfrei.de/de/2016/10/04/auf-ein-bier-mit-der-tabakindustrie-dortmunds-oberbuergermeister-besucht-intertabac/

  45. #46 Alexander
    10. Januar 2017

    Noch immer kein Tabakwerbeverbot, aber, falls das Forum Rauchfrei nicht zu optimistisch ist, vielleicht das Ende der Zigarettenautomaten?

    https://www.forum-rauchfrei.de/de/2017/01/10/zigarettenautomaten-vor-dem-aus/

  46. […] vor mit Botschaften von Freiheit (= Sucht) und Abenteuer (= Tod) umworben werden. Wenigstens ein konsequentes Tabakwerbeverbot könnte eine neue GroKo auch endlich mal […]