Zum Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles, frei nach Goethe. Nachdem Mihm am Beweggrund des Gesundheitswesens als Wirtschaftszweig angekommen ist, folgt ein furioses Ende seines Glaubensbekenntnisses: „Das Gesundheitssystem profitiert vom Anbieterwettbewerb. Der zwingt beide Seiten, laufend Prozesse zu verbessern und attraktiver zu werden. Er hilft damit allen Patienten.“ Wie gerne würde ich daran glauben. Allein, wenn ich regelmäßig für meine Kostenerstattung die ganzen Arztrechnungen, nachdem ich sie überwiesen habe, in Papierform zusammenstellen und die Beträge in einem Formular aufaddieren muss, getrennt in Spalten für dieses und jenes, das Ganze sogar zweimal, einmal für die Beihilfe und einmal für meine Versicherung, dann verliere ich immer wieder den Glauben an die Verbesserung der Prozesse in der PKV. Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.

1 / 2

Kommentare (26)

  1. #1 Alisier
    29. Dezember 2016

    Ja, die gute, alte FAZ…….
    Vielleicht könnte sie die Flüchtlinge davon überzeugen, zu einer PKV zu wechseln, so lange sie des Deutschen noch nicht ausreichend mächtig sind, um zu verstehen, was das ist?
    Aber das geht ja nicht, weil die FAZ ja alle Register gezogen hat, um zu beweisen, dass Asylsuchende alles und alle ja so furchtbar belasten und man sie eh schnellstens wieder da hinschicken sollte, wo sie herkommen…
    Wen könnte Herr Mihm denn da im Blick haben? Wem will er das denn verkaufen?
    Vielleicht einfach mal an den ungebrochenenen Patriotismus und Nationalismus der eigenen Leserschaft appellieren: PKV für ein starkes Deutschland! So könnte es gehen.

    • #2 Joseph Kuhn
      29. Dezember 2016

      @ Alisier:

      Um Nationalismus geht es in dem Fall nicht, sondern um den unbeirrbaren Glauben daran, dass die PKV der Hort eines sowohl freiheits- als auch wettbewerbsorientierten Gesundheitswesens ist. Beides passt aber nicht zu den Fakten.

  2. #3 Alisier
    29. Dezember 2016

    War ich wirklich so unverständlich?

  3. #4 HF(de)
    29. Dezember 2016

    ja.

  4. #5 Alisier
    30. Dezember 2016

    Man kann nicht alles erklären. Manchmal muss auch das Hirn der anderen eine Eigenleistung erbringen.
    So wie das klassische Konservative ja auch immer erwarten.
    Also, etwas mehr Anstrengung bitte! Sollen wir euch alle geistig durchfüttern, oder was?

  5. #6 HF(de)
    30. Dezember 2016

    Ja, bitte durchfüttern. Wo kommen in dem Beitrag Flüchlinge und Asylsucher vor? Ich verstehe den Zusammenhang nicht, bin da zu doof. Wo geht es um Nationalismus? Bin ich auch zu doof. Patriotismus? Dito. Also bitte, bitte durchfüttern. Ich verspreche, ich streng dann mein Hirn an.

  6. #7 HF(de)
    30. Dezember 2016

    Allein der Satz

    Sollen wir euch alle geistig durchfüttern, oder was?

    spricht Bände. Da hat einer die Weisheit mit Löffeln gefressen.

  7. #8 Rene F.
    30. Dezember 2016

    @HF(de):

    “Da hat einer die Weisheit mit Löffeln gefressen”.

    Sie kenn Herrn A. wohl nocht nicht, sonst würden Sie sich da keine Mühe machen. Herr A. hat bereits selbst schon zugegebenen, nicht immer den Durchblick zu haben, dafür aber um so lauter zu schreien. Zudem wünscht er Meinungsgegnern auch ganz gern mal den Tod…

  8. #9 Hobbes
    30. Dezember 2016

    Alisier ieht die PKV als Bauernfänger und hat deshalb gleich den Vorschlag für zwei neue Zielgruppen mit den entsprechenden Methoden geliefert.

    Zu dem Artikel:
    Wie würde denn mehr Wettbewerb bei den Krankenkassen aussehen?
    Das erste mal das ich etwas wie Wettbewerb dort erlebt war durch die Reformen unter Schwarz/Gelb welche die Zusatzbeiträge erlaubte. Diese stießen hier aber, glaube ich, nur auf Ablehnung.
    Würde man in noch anderen Bereichen als diesen Wettbewerb schaffen wo würden sich dann Private von gesetzlichen Krankenkassen noch unterscheiden? (Keine rhetorische Frage ich bin wirklich schlecht informiert wo alle Untrschiede zwischen PKV und GKV liegen. Werde mir da heute Nachmittag wohl noch einiges zu durchlesen)

    • #10 Joseph Kuhn
      30. Dezember 2016

      @ Hobbes:

      “Wie würde denn mehr Wettbewerb bei den Krankenkassen aussehen?”

      Vielleicht sollte man zuerst einmal festhalten, dass es in der gesetzlichen Krankenversicherung längst Wettbewerb gibt – gesetzlich gewollt, siehe z.B. das “GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz” 2007. Anders als früher können z.B. Versicherte sehr einfach die Krankenkasse wechseln, die Kassen können in bestimmtem Maße besondere Leistungen anbieten, sie haben Möglichkeiten der Beitragsgestaltung usw.

      Mehr Wettbewerb ohne Regulation ist nicht automatisch besser. Beispielsweise sollte niemand im Krankheitsfall von einer Ausschlussklausel im Kleingedruckten überrascht werden und dann feststellen, dass es ihm bei der Kassenwahl oder der Wahl eines Tarifs an ausreichender Markttransparenz gefehlt hat (die Effizienz von Märkten hängt ja bekanntlich auch nach neoklassischer Sichtweise von vielen Voraussetzungen ab).

      Oder man denke an die Homöopathie als Kassenleistung: ein Auswuchs des Wettbewerbs um “gute Risiken”, also vergleichsweise gesunde und gutverdienende Versicherte, die mehr einbringen als sie kosten. Der Wettbewerb um “gute Risiken” ist, wenn das Wettbewerbsziel nicht der Unternehmenserfolg ist, sondern die möglichst gute Absicherung von Krankheitsrisiken, nicht sinnvoll, dem soll daher z.B. der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich entgegenwirken.

      Mehr Wettbewerb wäre z.B. sinnvoll bei der Qualität von Leistungen, vom Kundenservice bis zur Honorierung von medizinischen Leistungen, z.B. in der Pflege oder bei Krankenhäusern. Dazu braucht es gute Vorgaben, aussagekräftige Qualitätsparameter, Möglichkeiten, darauf zu reagieren usw.

      Ganz allgemein: Man muss sich eben überlegen, was man erreichen will und dann schauen, wie man das möglichst gut erreicht, ob über Wettbewerb (und wie reguliert) oder über andere Steuerungsformen. Das sind oft empirische Fragen, bei denen Glaubensbekenntnisse à la Mihm nicht weiterhelfen.

      Literaturtipp: Tom Rice “Stichwort: Gesundheitsökonomie: Eine kritische Auseinandersetzung”. Gibt es leider nur noch antiquarisch.

  9. #11 roel
    *******
    30. Dezember 2016

    @Joseph Kuhn das ist ein unglaubliches Glaubensbekenntnis und dreiste Lobbyarbeit für die PKV von Andreas Mihm. Danke für die Demontage.

  10. #12 anderer Michael
    30. Dezember 2016

    Der Kommentar von Andreas Mihm ist wenig gehaltvoll. Ich habe keine Ahnung ,ob eine PKV sinnvoll ist. Vom Gefühl meine ich “nein”. So etwas wie eine Bürgerversicherung für alle halte ich schon für sinnvoll. Einzelzimmer uund Chefarztbehandlung kann ruhig bei Privatversicherungen bleiben. Ich weiß aber, dass die PKV eine erhebliche finanzielle Belastung im Alter darstellt. In der Beziehung tun mir Beamte leid. Als junger Arzt war ich in der PKV, der Beitrag war lächerlich gering. Als es dann ans Heiraten und Kinderkriegen ging, sind meine Frau und ich in die GKV gewechselt. Wir hatten uns nie offiziell von der GKV abgemeldet, haben je ein Jahr halbtags gearbeitet, waren damit unterhalb der Einkommensgrenze für die PKV. Nach einem Jahr konnte man auch bei vollem Gehalt als freiwilliges Mitgleid in der GKV bleiben. Die drei Kinder und ich sind aktuell in der Familienversicherung. Für einkommensschwache Familien ist die GKV unumgänglich.
    Die PKV und ihre Strukturen sind keine Lösung für die Zukunft. Ob Wettbewerb innerhalb der GKV die Lösung ist, wage ich zu bezweifeln. Eher eine Einheitsversicherung mit klaren und überschaubaren Regeln wäre für mich die Lösung. Klingt aus dem Munde eines Konservativen ziemlich sozialistisch? Aber deswegen nicht automatisch falsch.

    Alisier:
    Was hat das mit Flüchtlingen zu tun? Wo appelliert Herr Mihm in seinem dürftigen Kommentar an Nationalismus?

  11. #13 Alisier
    30. Dezember 2016

    Es war Sarkasmus, anderer Michael.
    Denn Teile der FAZ-Redaktion verbinden seit Monaten alles und jeden mit Flüchtlingen, besonders wenn es um angebliche Kosten, gerade auch im Krankenversicherungsbereich, geht. Darauf zielte ich ab.

  12. #14 roel
    *******
    30. Dezember 2016

    @anderer Michael Ich denke jeder sollte im Gesundheitswesen immer Anspruch auf die bestmögliche Behandlung haben. Die PKV steht für ein Zweiklassen-Gesundheitssystem. Am einfachsten ist das zu sehen, an den unterschiedlichen Wartezeiten auf einen Termin. Eine Einheitsversicherung wird auch keine bestmögliche Behandlung ermöglichen, sondern bestenfalls eine einheitliche. Es fehlt der Wettbewerb, der zu Verbesserungen führt. Aber ein Zuviel an Krankenkassen, wie es zur Zeit besteht, treibt die Kosten nach oben. Die Lösung scheint mir eine GKV mit deutlich weniger Krankenkassen als zur Zeit vorhanden sind und ein echter Wettbewerb unter diesen.

  13. #15 anderer Michael
    30. Dezember 2016

    roel
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Wettbewerb wirklich aussehen soll. Ziel ist es, die Versicherung möglichst wenig in Anspruch zu nehmen und krankheitsfrei zu leben. Im Krankheitsfall entscheidet nicht die Krankenkasse, sondern die Behandlung über den Erfolg.

    Alisier
    Danke für die Klarstellung. Ich habe manchmal eine lange Leitung.

  14. #16 roel
    *******
    30. Dezember 2016

    @anderer Michael Die Krankenkassen können nur mit Ihren Leistungen und mit Ihren Kosten einen Wettbewerb führen. Du kannst dir das so vorstellen, dass Krankenkasse A die Leistungen 1,2,3 und 4 anbietet, Krankenkasse B 1,2,3 und 5. Du kannst abwägen ob dir das Leistungsspektrum der Krankenkasse A mehr zusagt als das der Krankenkasse B. Hinzu kommt, dass sich beide in den Kosten unterscheiden können.

    “Im Krankheitsfall entscheidet nicht die Krankenkasse, sondern die Behandlung über den Erfolg.” Zur Zeit entscheidet die Art deiner Krankenkasse (also GKV oder PKV) mit darüber, wie schnell du einen Termin bekommst und welcher Arzt dich wahrscheinlich behandeln wird. Oder war das noch Teil deines Ziels? Dann stimme ich dir zu.

  15. #17 Joseph Kuhn
    30. Dezember 2016

    @ roel:

    “ein Zuviel an Krankenkassen, wie es zur Zeit besteht”

    Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Fakten. Die Zahl der Krankenkassen geht seit Jahren stark zurück. 1970 gab es noch ca. 1.800 Krankenkassen in Deutschland, jetzt sind es noch ca. 120. Der Konzentrationsprozess hält an, in den letzten 5 Jahren sind ca. 30 Kassen verschwunden.

    “dass Krankenkasse A die Leistungen 1,2,3 und 4 anbietet, Krankenkasse B 1,2,3 und 5.”

    Wobei die Kassen nicht beliebige Leistungspakete wie ein Automobilhersteller schnüren sollen, aus denen sich die Versicherten dann aussuchen müssen, was sie haben wollen. Im Krankheitsfall sollte man sich darauf verlassen können, dass der Bedarf in dem Rahmen, den man solidarisch absichern will, auch gedeckt wird, keine unnötigen Leistungen angeboten werden und die notwendigen Leistungen dem Stand der Wissenschaft entsprechen. “Angebot” und “Nachfrage” können hier nicht einfach unreguliert durch den Markt vermittelt werden, so stellt sich das bestenfalls die AfD vor, wenn sie glaubt, über Bewertungsportale die Qualität im Gesundheitswesen sichern zu können. Vielmehr braucht es dazu qualitätssichernde Institutionen wie den Gemeinsamen Bundesausschuss, das IQWIG oder das IQTIG usw. Die Inanspruchnahme von Leistungen im Krankheitsfall ist etwas anderes als die Auswahl zwischen Automodellen.

    “wie schnell du einen Termin bekommst”

    Das wird sich künftig durch Instrumente wie z.B. die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen auch ändern.

  16. #18 anderer Michael
    30. Dezember 2016

    roel
    “Zur Zeit entscheidet die Art deiner Krankenkasse (also GKV oder PKV) mit darüber, wie schnell du einen Termin bekommst und welcher Arzt dich wahrscheinlich behandeln wird”

    Im Notfall sollte es keinesfalls so sein und wie ich es überblicken kann , ist es im allgemeinen auch nicht so .
    Ansonsten jeder Handwerker hat lieber Kunden, die mehr zahlen, wenn niedergelassene Ärzte Privatzahler lieber behandeln, sollte man es diesen gönnen. Allerdings einschränkend muss ich feststellen, dass aufgrund des Fachärztemangels immer mehr Praxen Aufnahmestopps verhängen, weil sie nicht mehr Patienten aufnehmen können. Verdachtsweise möchte ich behaupten, dass Privatzahler wesentlich seltener betroffen sind.

    Herr Kuhn
    die Terminservicestellen werden als Flop angesehen
    Quelle Jahresrückblick Januar 2016
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/185107/Jahresrueckblick-2016

    • #19 Joseph Kuhn
      30. Dezember 2016

      @ anderer Michael:

      “die Terminservicestellen werden als Flop angesehen”

      Wenn ich es recht verstehe, aufgrund der geringen Nachfrage.

  17. #20 Kassandra
    30. Dezember 2016

    Warum wählen viele, die es sich aussuchen können, nochmal die PKV? Ist nicht eines der treibenden Motive, Geld zu sparen? Nicht zuletzt für die, die jung sind und selten krank, die also durch ihre Beiträge selbst im klassischen Versicherungsgeschäft der PKV hochprofitabel sind? Wären sie in der GKV, würden sie einkommensbezogene Beiträge zahlen, bei vielen wäre das mehr als in der PKV.

    Mein Bruder, Mitte 40, sucht gerade nach Wegen, aus der PKV wieder herauszukommen. Er ist selbstständig und wird nun wohl vorübergehend eine Festanstellung suchen. Ich kenne genügend ähnliche Fälle. Es ist immer dasselbe: Männlich, jung und gutverdienend rein in die PKV und so ne große Klappe darüber, wie toll das doch ist, aber dann heiratet man irgendwann, vielleicht kommen noch Kinder, und jünger wird man auch nicht, die Beiträge steigen, und nachdem man die Ersparnis jahrelang gerne mitgenommen hat, wird man dann auf die GKV-Versicherten neidisch.

    An dem heutigen GKV/PKV-System ist nichts logisch und nichts gerecht. Ich wäre deshalb für eine medizinische Grundversicherung nach dem Solidaritätsprinzip mit Pflichtbeiträgen für alle (ohne Beitragsbemessungsgrenze und für alle Berufsgruppen), das muss auch nicht unbedingt alles umfassen, was heute in der GKV bezahlt wird. Alles, was darüber hinausgeht, sollte entweder privat bezahlt oder privat versichert werden. Das würde die Sache endlich mal vom Kopf auf die Füße stellen und die PKV würde damit garantiert nicht schlechter fahren als vorher. Die Leute sind ja schon jetzt ganz wild auf Leistungen wie Chefarztbehandlung und Zweibettzimmer und schließen dafür gerne Zusatzversicherungen ab.

  18. #21 uwe hauptschueler
    30. Dezember 2016

    Man vergleiche Deutschland einmal mit Japan. Trotz Erdbeben, Tsunamis, Taifune, erhöhter Strahlenbelastung aus Bombenabwürfen und Kraftwerkskatastrophen, geringerer Ärztedichte werden die Menschen dort älter als in Deutschland und dies bei geringeren Gesundheitskosten. Wenn ich diesen Beitrag https://www.expat-news.com/24352/recht-steuern-im-ausland/japans-sozialversicherungssystem-jeder-muss-zuzahlen/ richtig verstanden habe, ist Japans Gesundheitswesen ein staatliches.

  19. #22 roel
    *******
    30. Dezember 2016

    @Joseph Kuhn Dieser starke Rückgang der Anzahl der Krankenkassen seit 1970 war mir nicht bewusst. Der Trend geht in die richtige Richtung.

    Das Beispiel mit den Automodellen greife ich gerne auf. Eines haben alle in Deutschland zugelassenen Automobile gemeinsam: Sie müssen durch den TÜV. Sie müssen Sicherheitsbestimmungen usw. erfüllen.
    Und sie unterscheiden sich von den anderen Modellen durch Ausstattungsmerkmale, optische Merkmale usw. Bei den heutigen Krankenkassen ist das ähnlich. Sie müssen bestimmte Leistungen anbieten – und das ist gut so, zusätzlich dürfen Sie Leistungen anbieten, damit sie sich von einander unterscheiden können.

    Wenn heute die von den Krankenkassen übernommene Leistung bei Zahnfüllungen Amalgam ist und Amalgam gem. Studienlage unkritisch ist, dann ist das gut so. Ich freue mich, dass ich mit einer Zusatzversicherung andere Füllungen bekomme. Da ich Amalgam nicht mag, würde ich mich noch mehr freuen, wenn dieses aus Zahnarztpraxen verbannt würde und andere Füllungen der gesetzliche Standard werden würden. Solche Leistungen meine ich, mit denen sich Krankenkassen unterscheiden können.

    Zu den Terminservicestellen. Das kann durchaus ein wertvoller Service sein. Anderer Michael schreibt sie seien ein Flop, du schreibst die Nachfrage sei gering. Ich denke der Bekanntheitsgrad ist niedrig und die Patienten können den Arzt/die Ärztin nicht wählen. Ersteres kann man ändern, zweites wahrscheinlich nicht.

    @Anderer Michael Ich hatte starke Schmerzen und benötigte, um diese besser eingrenzen zu können verschiedene Arzttermine. Also habe ich versucht Termine bei verschiedensten Ärzten zu vereinbaren. In 4,5,6 Wochen hätte ich Termine bekommen können. Eine der ersten Fragen ist die Frage nach der Art der Behandlung und die gleich darauffolgende nach der Krankenkasse. Ich habe dann die freien Sprechstunden genutzt, um die Untersuchungen schneller durchzuziehen. Da konnte ich bei 1 Arzt/Ärztin pro Woche einen Termin wahrnehmen.

    Später brauchte ich eine Behandlung, die nicht von der Krankenkasse gezahlt wurde. Morgens bei einem Arzt, der sonst 6 Wochen Wartezeit hat, angerufen, abends den 1. Termin wahrgenommen. Danach 3 weitere Termine im wöchentlichen Rhythmus. Ähnlich ist es, wenn man in der PKV ist.

    • #23 Joseph Kuhn
      30. Dezember 2016

      @ roel:

      “Bei den heutigen Krankenkassen ist das ähnlich.”

      Da lastet viel auf dem Wort “ähnlich”. Richtig ist jedenfalls, dass selbst der Automarkt nicht unreguliert ist.

      “Ich hatte starke Schmerzen (…) In 4,5,6 Wochen hätte ich Termine bekommen können”

      Hier fehlen relevante Informationen. Als Notfallpatient bist Du demnach nicht eingestuft worden? Aber vielleicht ist das auch kein Thema für einen Blog.

  20. #24 roel
    *******
    3. Januar 2017

    @Joseph Kuhn Zuerst wünsche ich Dir, deiner Familie und deinen Lesern ein frohes neues Jahr.

    “Als Notfallpatient bist Du demnach nicht eingestuft worden?” Nein, ich hätte auch nicht gewusst, wie ich zu dieser Einstufung gekommen wäre. Wenn ich jetzt z.B. hier (https://www.das.de/de/rechtsportal/patientenrecht/arztpflichten/behandlungspflicht.aspx) lese: “Die Rechtsprechung geht von einem Notfall aus, wenn sich eine Erkrankung plötzlich und rasch verschlimmert.” dann war es bei mir eher eine “plötzlich aufgetretene starke Erkrankung”.

    “Aber vielleicht ist das auch kein Thema für einen Blog.” Ich denke das auch.

  21. #25 Illoinen
    3. Januar 2017

    Eigentlich möchte ich nur einmal unsere aufgeklärten Leser darüber informieren, dass Zinsen nicht auf den Bäumen wachsen, weil allerorts im Westen so auch die PKV oder die Lebensversicherer u.a. die niedrigen Zinsen beklagt werden? Da aber nicht alle versklavt werden können auf dieser Welt, um die Zinsen zu erarbeiten, ohne zu verhungern, muss sich der bejubelte Neoliberalismus im Westen andere Schuldige suchen. Ich möchte hier einmal Jean Ziegler zitieren: “Jean Ziegler, der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, stellt dazu fest: „Der deutsche Faschismus brauchte sechs Kriegsjahre, um 56 Millionen Menschen umzubringen – die neoliberale Wirtschaftsordnung schafft das locker in gut einem Jahr.“ deshalb gibt es immer weniger Zinsen, auf der gesamte Kapitalismus im Westen aufgebaut ist, auf Ausbeutung!!!!

  22. #26 Nordlicht_70
    13. Januar 2017

    Ich habe von dem Thema wenig Ahnung und hoffe, hier Antworten zu finden.
    Ich frage mich:
    Ist es sinnvoll, wenn gesetzliche Krankenkassen miteinander im Wettbewerb stehen?
    Ist es nicht effizienter, nur eine bzw. wenige gesetzliche Kassen zu haben?

    Meine Überlegung: Im Rentesystem gibt es auch nur wenige gesetzliche Versicherer – z. B. LVA und BFA.
    Ich finde es nicht sinnvoll, wenn KK versuchen, sich gegenseitig “profitable Kunden” abzujagen und “Problemfälle” abzuwimmeln. Letztlich wird die Gesamtheit der Fälle mit der Gesamtheit der eingenommenen KK-Beiträge zzgl. der zur Verfügung gestellten Steuermittel bezahlt.

    Wichtig fände ich, dass ALLE in das gesetzliche System einzahlen müssen. Dieses stellt dann eine medizinische Grundversorgung für jedermann zr Verfügung. Was dazugehört und was nicht, müssen Fachleute entscheiden.
    Menschen, denen die Grundversorgung nicht reicht, können zusätzlich private Versicherungen abschließen.