Mit viel Engagement haben die Schweizer Behörden versucht, herauszufinden, auf welchem Wege die deutschen Finanzbehörden an Steuer-CDs kommen. Dafür werden sogar geheimdienstliche Methoden bemüht. So viel Ermittlungseifer würde man sich auch mit Blick auf die Überprüfung der wundervollen Heilungsversprechen der Klinik Santa Croce und ihrer Homöopathie-Ärzte wünschen, die vorgebeben, Krebs homöopathisch heilen zu können. Nur nebenbei: Dass sich der Zentralverein der homöopathischen Ärzte und seine Frontfrau Cornelia Bajic dazu einmal kritisch geäußert hätten, ist mir nicht bekannt. Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus.
Einem Bericht der NZZ zufolge scheinen die Schweizer Behörden auf eine Anfrage des Bremer Gesundheitswissenschaftlers Norbert Schmacke hin dann doch aktiv geworden zu sein, auch wenn sie über darüber schweigen, was sie konkret geprüft haben, was dabei herausgekommen ist und was sie veranlasst haben: Das Tessiner Dipartimento della sanità (DSS) „(…) antwortete erst Ende April 2017, mit über einjähriger Verspätung, auf die Anfrage von Schmacke vom Februar 2016. DSS-Chef Stefano Radczuweit schreibt Schmacke, dass die Tessiner Behörden erst in den letzten Wochen dazu gekommen seien, die Vorwürfe zu prüfen; doch man könne Schmacke als nicht direkt Beteiligtem keine Auskunft dazu erteilen. Auch gegenüber der NZZ verweist Radczuweit auf das Amtsgeheimnis und verweigert eine inhaltliche Auskunft.“
Die Schweiz ist eben in jeder Hinsicht ein geheimnisvolles Land.
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