Sie glauben es nicht? Sehen Sie selbst:
• https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/deutschland-paradies-fuer-kurpfuscher-102.html
• https://www.youtube.com/watch?v=kVbnorOYtjY
3. Die Heilpraktikerausbildung
Die Heilpraktiker-Lobby behauptet, dass Heilpraktiker ihre Grenzen auch deswegen kennen, weil sie gut ausgebildet seien. Für die Heilpraktiker-Erlaubnis braucht man keine spezielle Ausbildung. Es genügt der Hauptschulabschluss. Richtig ist, dass für die Erlaubnis beim Gesundheitsamt eine Prüfung abzulegen ist, die durchaus anspruchsvoll ist, aber man kann gezielt auf den doch begrenzten Fragenkanon hin lernen. Zudem wird nicht geprüft, was die späteren Heilpraktiker tun, sondern eben nur, ob sie in der Lage sind, ihre Grenzen zu erkennen, damit sie keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellen.
Und wenn man Kurse an einer Heilpraktikerschule belegt, erhöht das die Qualifikation dann wenigstens? Das kommt auf die Heilpraktikerschule an und was man dort lernt. Selbst an der vergleichsweise seriösen Paracelsus-Heilpraktikerschule gehört „Runenheilkunde“ zum Angebot. In der Seminarbeschreibung heißt es:
„Die Symbole der Runen sind uralt, so alt, wie diese menschliche Kultur. Sie sind den Menschen geschenkt, übergeben worden, als diese verlernt hatten, direkt mit Gott/Göttin, der Quelle, zu kommunizieren. Richtig eingesetzt unterstützen sie uns dabei, die Quelle im physischen Körper zu begreifen, zu hören. Zu diesem Zweck werden die Runen gestellt und gesungen und/oder auf den Körper aufgemalt. Dieses uralte Heilungsritual zeigt manches Mal eine verblüffend schnelle Wirkung.“ Zu den Seminarinhalten gehört eine „Einführung ins Pendeln“, das „Runenstellen und -singen“, das „Aufmalen der Runen auf den Körper“ sowie das „Entstören bzw. Harmonisieren von Energiefeldern wie z.B.: Wasseradern, Verwerfungen und elektromagnetischen Feldern“. Und natürlich der Hinweis: „Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.“
Sie glauben es nicht? Sehen Sie selbst:
• https://www.paracelsus.de/a_sosemi.asp?seminaridinternet=23742075620181200
Wo sind angesichts dessen die Stimmen der Heilpraktiker, die sagen, das ist Spreu, die vom Weizen getrennt werden muss? Die sagen, es darf nicht sein, dass solche Angebote das Bild unseres Berufs bestimmen? Die sagen, hier muss der Staat eingreifen, zum Wohl der Patienten? Ich höre sie nicht.
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Disclaimer: Unter den Heilpraktikern gibt es ausgesprochen klagefreudige Zeitgenossen. Ich bitte darum, in den Kommentaren auf justiziable Beschimpfungen und unbelegte Tatsachenbehauptungen zu verzichten.
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