Das Zentrum für Krebsregisterdaten beim Robert Koch-Institut ist so etwas wie eine Referenzstelle für epidemiologische Krebsdaten, also bevölkerungsrepräsentative Daten zum Krebsgeschehen. Mehrfach wurde hier auf Gesundheits-Check schon auf die informative Broschüre „Krebs in Deutschland“ Bezug genommen, die regelmäßig von der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) und dem Zentrum für Krebsregisterdaten beim RKI herausgegeben wird – eine Übersichtsdarstellung, die noch vor 30 Jahren mangels Daten undenkbar gewesen wäre.
Mehr Wissen bringt immer auch mehr Fragen mit sich. In eben jener Broschüre „Krebs in Deutschland“, in der letzten Ausgabe auf Seite 21, findet sich eine Abbildung, die zeigt, dass die absolute Zahl der Neuerkrankungen bis etwa 2007 angestiegen ist und seitdem zurückgeht. Die absolute Zahl der Sterbefälle steigt aber weiter leicht an. Nur als Hintergrundinformation: Rechnet man statistisch die Alterung der Gesellschaft raus, sinkt auch die Rate der Sterbefälle. Ganz pauschal: Das Krebssterberisiko in den einzelnen Altersgruppen nimmt nicht zu, es sinkt. Trotz Chemie im Essen, Handystrahlen und Glyphosat im Bier.
Nur: Warum steigt die Zahl der Sterbefälle, wenn die Zahl der Neuerkrankungen seit fast 10 Jahren sinkt? Und die Überlebenszeiten fast bei allen Krebsarten steigen? Ist das ein Nachlaufeffekt der früher steigenden Zahl der Neuerkrankungen? Oder ein Effekt des sich ändernden Anteils einzelner Krebsarten (mit ihren unterschiedlichen Überlebenszeiten) am Krebsgeschehen? Oder noch was anderes? Steht es irgendwo bei „wie jeder weiß“ und nur ich weiß es nicht?
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