An Spannung bei der Landtagswahl in Bayern fehlt es diesmal wirklich nicht. Ein paar Spekulationen will ich vorher noch abgeben, mal sehen, in welchem Licht sie heute Abend nach den Hochrechnungen erscheinen.

• Die CSU zittert schon seit Tagen. Wenn sie unter 35 % fällt, wird es ernst für die Bundesregierung. Dann wird Seehofer unter starken Rücktrittsdruck kommen und Söder wird ihm die Schuld am Wahldebakel der CSU geben. Und in Bayern ist der Nimbus der Staatspartei dahin.
• Wenn die CSU ganz mies abschneiden sollte, sagen wir 32 % und weniger, wird Söder heute Abend ein ganz finsteres Gesicht haben.
• Wenn die CSU über 35 % bekommt, wird Söder ein Siegerlächeln auflegen: Seht ihr, wir haben doch besser abgeschnitten als in den Umfragen. Dann allerdings kann er nicht im gleichen Atemzug Seehofer zum Rücktritt drängen: Sieg und Niederlage gleichzeitig kann man nicht verkünden. Wenn Seehofer trotzdem zurücktritt, muss man fast unterstellen, dass er damit Söder die Stimmung ein letztes Mal verderben will.
• Die Grünen werden zittern, ob es wieder so kommt, dass sie in den Umfragen Bestwerte hatten und in der Wahl doch nicht so gut abschnitten. Wer für die Grünen stimmt, stimmt möglicherweise für den künftigen Koalitionspartner.
• Die SPD zittert zu Recht. Egal was kommt. Aber sie kann auch hoffen: Hier werden Oppositionsstimmen gesammelt.
• Die FDP sollte zittern. Warum sie wieder über 5 % gehandelt wird, erschließt sich zumindest mir nicht. Was sie in der Koalitionsregierung mit der CSU 2008-2013 erreicht hat, können vermutlich nicht mal ihre Parteispitzen sagen.
• Vor der Linken muss niemand zittern, sie bleibt wohl unter 5 %.
• Vor der AfD sollten alle zittern, denen etwas an anständiger Politik liegt.
• Und vor dem Chef der Freien Wähler sollten alle zittern, die sich in seine Arme begeben müssen. Das könnte Söder sein, je nachdem, wie die CSU abschneidet. Die Freien Wähler sind Fleisch vom Fleische der CSU, inhaltlich passt da kaum ein Blatt dazwischen. Daher droht Rippenbruch.
• Wenn die Grünen mit der CSU koalieren, werden sie traditionelle Stammwähler enttäuschen, weil sie in einer solchen Koalition viele grüne Kernthemen nicht durchsetzen können. Dafür werden sie noch mehr als bisher für wertkonservative Kreise, z.B. die Bauern, akzeptabel. Wenn dann künftig CSU, Freie Wähler und ÖDP Wähler noch mehr Wähler an die Grünen verlieren, könnten diese stimmenmäßig bei der nächsten Wahl sogar gestärkt aus einer solchen Koalition hervorgehen. Allerdings um den Preis einer inhaltlichen Verschiebung der Partei. Viel Konjunktiv, der Wähler ist heutzutage bekanntlich recht wechselhaft.
• Die SPD kommt für die CSU als Koalitionspartner nur im äußersten Notfall infrage. Söder hat immer wieder vor „Berliner Verhältnissen“ in Bayern gewarnt. Damit hat er nicht Seehofers Anti-Merkel-Position gemeint. Wenn er die „Berliner Verhältnisse“ also konkret benennen müsste, müsste dafür die SPD herhalten. Und dann in Bayern mit ihr koalieren? Schwierig.
• Auch Orban kommt als Koalitionspartner nicht infrage.

Gesundheitspolitisch haben leider alle Parteien keine richtig großen Würfe. Das Thema hat im Wahlkampf auch keine Rolle gespielt, von gelegentlichem Bedauern des Pflegenotstands einmal abgesehen. Dass Gesundheit „unser höchstes Gut“ sei, wie es immer wieder in Grußworten von Politikern heißt, gilt also zumindest nicht in der bayerischen Politik.

Heute Abend wissen wir mehr.

Kommentare (64)

  1. #1 Floh
    14. Oktober 2018

    Kein Wort zur gleichzeitig stattfindender Bezirkstagswahl?
    Müssen die Leute in Berlin davor nicht auch zittern?

    In einigen Gemeinden finden simultan sogar auch Bürgerentscheide statt. Wenn das kein Grund zum Zittern in Berlin ist?

  2. #2 Markweger
    14. Oktober 2018

    Tja, früher oder später werden sie einsehen müssen dass auch die AfD eine ganz normale demokratische Partei ist.
    Und die AfD wird Teil der einen oder anderen Koalition sein.
    Ob es dem einen oder anderen nun recht ist oder auch nicht.

    • #3 Joseph Kuhn
      14. Oktober 2018

      @ Markweger:

      Oder die bürgerlichen Mitläufer der AfD werden einsehen, dass sie rechten Demagogen hinterherlaufen und suchen sich eine andere Protestpartei.

  3. #4 rolak
    14. Oktober 2018

    Berliner Verhältnisse

    Wurden dereinst in BY ‘Bonner Verhältnisse’ ebenfalls als Menetekel verdeutlicht, als drohende Inkarnation des Gottseibeiuns heraufbeschworen, Joseph? Oder war der Vorgänger dann doch schon das ‘Weimarer Verhältnisse’?

    alle Parteien keine richtig großen Würfe

    Na zum Glück! Sonst würden sie sich ja noch mehr vermehren…

    ~·~ ~·~ ~·~
    Zu einem schönen Start in den Tag verhalf heute morgen ua Lars Reichows Aufarbeitung²:

    Ehrlich gesagt, für den [Seehofer] hab ich mir garnichts ausgedacht.
    Das lohnt sich nicht mehr für die zwei Tage.

    ___________
    ² ab ca 12:21, Zitat bei ca 16:50

  4. #5 Reno M
    14. Oktober 2018

    Hr. Kuhn: “Oder die bürgerlichen Mitläufer der AfD werden einsehen, dass sie rechten Demagogen hinterherlaufen und suchen sich eine andere Protestpartei”

    Mit “Protestpartei” haben Sie sicherlich recht, es wird vermutet, dass 80% der AfD-Wähler diese aus dem Grund wählen, weil Sie Veränderungen INNERHALB des Systems wollen – nicht außerhalb, wie so viele der Linksterroristen.

    • #6 Joseph Kuhn
      14. Oktober 2018

      @ Reno M:

      “Linksterroristen”

      Andreas Baader und Ulrike Meinhof leben nicht mehr und Horst Mahler ist jetzt auf Ihrer Seite. Gegenüber dem, was von gewaltbereiten Linksextremen derzeit an Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgeht, muss man sich doch mehr Sorgen um die von Ihnen indirekt genannten restlichen 20 % der AfD machen, die ganzen Absaufen- und Aufhängen-Krakeeler bei den “Trauermärschen” und “Revolution Chemnitz”-Sympathisanten. Aber sächsische Verhältnisse will die CSU gottseidank auch nicht.

  5. #7 Spritkopf
    14. Oktober 2018

    @Markweger

    Tja, früher oder später werden sie einsehen müssen dass auch die AfD eine ganz normale demokratische Partei ist.

    In meiner Welt errichten normale demokratische Parteien kein Spitzelsystem, um online Lehrer anzuschwärzen, die sich mit der AfD nicht in der gewünschten Jubelperser-Attitüde auseinandersetzen.

    Demokratische Parteien äußern auch keine unverhohlenen Drohungen gegen Journalisten und Verlagshäuser. Sie gehen weiters nicht auf Satiriker los und überziehen sie mit Morddrohungen.

    Aber wenn der Hebereflex im rechten Arm schon zuckt, wenn man verzückt an den thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Adolf Bernd Höcke denkt, dann hat man einfach auch eine andere Wahrnehmung. Nicht wahr?

  6. #8 Spritkopf
    14. Oktober 2018
  7. #9 Michael
    14. Oktober 2018

    ” ,,, früher oder später werden sie einsehen müssen dass auch die AfD eine ganz normale demokratische Partei ist …”

    Sie haben ja so recht, bis auf zwei kleine Fehler: die AfD ist weder eine normale, sondern eine völkische Partei, noch ist sie eine demokratische Partei, sondern eine rechtsextreme Sammlungsbewegung.

    Die passenden Wähler haben sie natürlich auch – den neuen und den alten Nazi.

  8. #10 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, 18.30 Uhr:

    Sehr interessant. CSU bei 35,5 %, Grüne bei 18,5 %, Freie Wähler 11,6 % SPD 9,9 % (alles Hochrechnung ARD, 18:29 Uhr).

    Dementsprechend ausdruckslos sind die Parteigesichter. Was macht man jetzt?

  9. #11 rolak
    14. Oktober 2018

    Was macht man jetzt?

    Man? Keine Ahnung, Joseph. Ich mach jetzt Abendbrot und schaue wohl noch ein paar Male da drüben rein. Obgleich sich an den Werten kaum mehr etwas ändern wird…

  10. #12 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 18:45 Uhr:

    Nach derzeitiger Lage würde es für eine Koalition CSU-Freie Wähler reichen, also für die zwei Landtagsfraktionen der CSU. Wenn die Mehrheit stabil genug ist, wird Söder wohl diese Koalition bevorzugen. Wünsche verletzungsfreie Umarmung der Alpha-Männchen.

  11. #13 borstel
    14. Oktober 2018

    Nu, wenn es ein Gutes gibt, das man aus dem Wahlergebnis ziehen kann, dann, daß sich von den demokratischen Parteien keine es sofort bequem machen kann auf der Oppositionsbank. Alle sind gefordert, zur Bildung einer stabilen Regierung beizutragen.

  12. #14 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 18:55 Uhr:

    Söder gibt gerade ein Interview. Wirkt recht gefasst. Was immer das für Seehofer bedeuten mag.

  13. #15 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 19:25 Uhr:

    Katharina Schulze von den Grünen hat im BR gerade mit sichtlich enttäuschtem Schlussgesicht gesagt, es hätte sich ja jetzt schon viel in Bayern verändert. Sie hat mit etwas Verzögerung verstanden, dass sie zwar fast 19 % Wählerstimmen hat, ihr das aber nichts nützen wird.

    Söders Miene hellt sich immer mehr auf. Etwas über 35 % – er fühlt sich wohl raus aus dem Risikospiel “Wer ist schuld?”.

  14. #16 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 19:38 Uhr:

    Seehofer auch entspannt. Räumt Defizite der CSU im Umweltbereich ein. Ober er die Dieselpolitik von Dobrindt/Scheuer meint?

  15. #17 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 19:45 Uhr:

    Interview mit Ulrich Maly, OB in Nürnberg und schon lange Reserve-Hoffnung der bayerischen SPD. Nennt viele Gründe für den Stimmenverlust der SPD und was das auch für das Land und die Demokratie bedeutet. Kein Wort dazu, dass die SPD inhaltlich nicht viel bietet. Gut, in Berlin hat es gequietscht.

  16. #18 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 20:00 Uhr:

    Die CSU versucht jetzt auch, auf “Weiter so” zu machen. Ob das klappt? Für die CDU spielt kommt jetzt viel auf die Wahl in Hessen in zwei Wochen an. Für Bayern ist diese hinterfränkische Region allerdings von begrenzter Bedeutung. Da dürften die nächsten Tage entscheidend werden, egal, was das für die CDU bedeutet.

  17. #19 Markweger
    14. Oktober 2018

    Zufrieden kann man nicht sein.
    Aber wenn die Grünen nicht als Regierungsmitglieder Schaden anrichten können, geht es ja fast noch.

  18. #20 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, 20:10 Uhr:

    Bernd Riexinger von den Linken in der Tagesschau: “Für uns zeigen die Balken nach oben”. Stimmt, aber sie gehen nur bis 3,5 %. So richtig als Erfolgsmeldung kann man das nicht sehen. Realitätsverlust hat offensichtlich keine 5%-Hürde.

  19. #21 gnaddrig
    14. Oktober 2018

    Ach was Realitätsverlust, das ist langfristiges Denken. Wenn der Trend sich fortsetzt, schafft es die Linke 2023 in den bayerischen Landtag…

  20. #22 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, erste Spekulationen nachher, ARD-Hochrechnung 19:57 Uhr:

    CSU: 37,3 Prozent / SPD: 9,5 Prozent / Freie Wähler: 11,6 Prozent / Grüne: 17,8 Prozent / FDP: 5,0 Prozent / Linke: 2,9 Prozent / AfD: 10,7 Prozent / Andere: 5,2 Prozent.

    Siehe Spiegelstrich 3 oben. Ob Söder und Seehofer es vorhin schon ahnten?

  21. #23 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, letzte Spekulationen nachher, ARD-Hochrechnung 20:50 Uhr:

    Das “Weiter so” aus Kommentar #18 ist das vorläufige Ergebnis der Landtagswahl. Die CSU hat mit ihrer Schwiegertocher FW wieder die absolute Mehrheit der Mandate geholt.

    Seehofer wird eine schlaflose Nacht haben, bis er weiß, was er aus der Sache machen soll. Bis Söder analyisert hat, was Seehofer machen kann, wird er auch etwas unruhig sein, aber im Grunde ging alles gut aus. Die CSU-Abgeordneten, die jetzt gehen müssen (das andere “gehen”, nicht das gute), werden gute Miene zum gut ausgegangenen Spiel machen müssen.

    Zur SPD fällt mir auf die Schnelle echt nichts ein. Die Partei müsste wirklich einmal darüber nachdenken, wofür sie steht. Dann könnte man wenigstens sagen, ob ihre Inhalte ankommen oder nicht.

    AfD: Hahaha. Was ich jetzt schreiben will, kann ich leider nicht schreiben. Das wäre nicht nur politisch nicht korrekt.

    Freie Wähler: Herr Aiwanger, üben Sie Zärtlichkeit statt Rippenbruch. Bei Söder weiß man nie.

    Grüne: Tja, so kann es gehen.

    FDP: Ihr seid gegen die Homöopathie. Das spricht für euch. Leider noch nicht viel mehr.

    Gesundheitspolitik, mein eigentliches Thema: In Nächten wie heute sind alle Katzen grau.

  22. #24 foobar407
    14. Oktober 2018

    Falls die FDP noch rausrutscht, wären das ca. 13% der Stimmen, die dann unter den Tisch fallen. Das ist noch etwas weg von den 15,7% bei der Bundestagswahl in 2013, aber da muss doch mal was gemacht werden, oder nicht?

  23. #25 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    @ foobar407:

    Warum fallen mit der FDP 13 % der Stimmen unter den Tisch, obwohl sie nur 5 % haben? Und von welchen 15,7 % bei der Bundestagswahl 2013 ist die Rede?

    @ all:

    Sehr interessant: die aktuellen Analysen der Forschungsgruppe Wahlen zu Bildung und Wahlverhalten. Bei CSU, FW und AfD: je niedriger der Bildungsabschluss, desto höher der Wähleranteil. Bei Grünen und FDP umgekehrt, schwach auch bei den Linken, bei der SPD kein Zusammenhang.

    Da dürfte nicht ohne Folgen für den Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und Wahlverhalten sein. Die SPD, bei der er in der Vergangenheit stark ausgeprägt war, ist schon fast ausgestorben. Ist jetzt die CSU dran? (Disclaimer: Vorsicht, das könnte nicht ganz ernst gemeint sein)

  24. #26 foobar407
    14. Oktober 2018

    @Kuhn

    Ich summiere die Prozente der Parteien, die unter die 5%-Hürde fallen:
    FDP drin => 8%
    FDP draußen => 13%

    2013 war die Summe über 15%

    Mehr als jeder zehnte abgegebene Wahlzettel hat keinerlei Auswirkung auf das Ergebnis. In einer Demokratie.

  25. #27 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2018

    Der Stand der Dinge, nach der Wahl ist vor der Wahl:

    Die CSU findet zum Siegerton zurück. Vorhin in den Tagesthemen hatte schon Markus Söder gesagt, man habe mehr Prozente als in den Umfragen (siehe Spiegelstrich 3), jetzt bei Anne Will sagt Dorothee Bär, die Visionärin der Lufttaxis, im Vergleich zur Bundestagswahl habe sich praktisch nichts verändert. Morgen werden die ersten den grandiosen Wahlsieg des bürgerlichen Lagers feiern. Von Trump lernen, heißt siegen lernen.

  26. #28 Integrity
    14. Oktober 2018

    Ha! Herr Kuhn, sie sind der Herrscher über diesen Blog. Sie können doch den Ausnahmezustand für ein paar Minuten ausrufen. Zu gerne hätte ich gesehen, was sie zur AfD zu sagen haben.
    Ich bin ehrlich überrascht, ich war da weitaus pessimistischer. Ein kleiner Dämpfer tut der AfD sicher ganz gut nach all der Hybris. Definitiv ein kleines Licht am Horizont, das nun etwas Mut macht.
    A propos, Gratulation an die Grünen, die heute mind. 1/2 meter über dem Boden schweben dürften ^^

    • #29 Joseph Kuhn
      14. Oktober 2018

      @ Integrity:

      “Zu gerne hätte ich gesehen, was sie zur AfD zu sagen haben.”

      Sie meinen, wegen meiner Bemerkung in Kommentar #23? Ich sehe es ähnlich wie Sie, hätte es spontan nur gerne anders formuliert.

      Kleiner Nachtrag: Den dümmsten Kommentar zur AfD nach der Wahl hat bisher die Süddeutsche Zeitung:

      “Der Parlamentarismus bietet die Chance, die AfD zu enttarnen und deutlich zu machen, welch menschenverachtende Anschauungen die vermeintlichen Kümmerer zum Teil vertreten. Für den neuen Landtag ist das eine Herausforderung. Und eine Chance.”

      Wer die AfD nach den “Trauermärschen” immer noch nicht für “enttarnt” hält, dem ist nicht mehr zu helfen. Und die AfD ist für den Landtag gewiss keine Chance, sondern vor allem die Gefahr, dass man über AfD-Sprüche redet statt über Wohnungsnot, Pflegenotstand oder prekäre Beschäftigung.

  27. #30 Integrity
    15. Oktober 2018

    @J.k.
    Ja, derartig blauäugigen Optimismus teile ich auch nicht. Auseinandersetzung ja, aber keine Bühne. Letztendlich wird wohl mit der Zeit die Normalisierung des Wahnsinns nicht gänzlich zu verhindern sein, fürchte ich.

    Ich schaue mir nun von Anfang an fast jeden Abend diese neue Reality Satire-Sendung mit Trump in der Hauptrolle auf CNN an (Ist streckenweise sehr witzig gemacht. In der einen Folge hat er bspw. vor einem nordkoreanischen Admiral salutiert!). Die Liste der Unglaublichkeiten, die sich das stabile Genie bisher geleistet hat, ist so unfassbar lang, dass man ein großes Team und viel Zeit bräuchte um alles zusammenzutragen, und dennoch lässt die Empörung in den Gesprächsrunden stetig nach. Das Inakzeptable wird zur Normalität. Ich halte das für brandgefährlich.

  28. #31 Laie
    15. Oktober 2018

    Mit Erleichterung nimmt man das nicht ganz so schlechte Abschneiden der CSU erfreut zur Kenntnis.

    Die CSU und die SPD wurden ja zum größten Teil wegen der Bundespolitik abgestraft, das hat man inzwischen schon gemerkelt. Söder muß jetzt die Probleme der Bürger ernst nehmen, nicht leistbarer Wohnraum ist da mal ein Punkt von mehreren.

    Daß sich die SPD halbiert war zu erwarten, von denen fühlt sich halt keiner mehr vertreten, das haben die noch nicht so recht gemerkelt. Mehr gendern hilft da auch nix!

  29. #32 Joseph Kuhn
    15. Oktober 2018

    The Day after:

    Welche Dynamiken kommen jetzt wohl in Gang und bestimmen die Ausgangslage der nächsten Wahl?

    1. Der CSU stehen harte Richtungskämpfe bevor. Im Moment herrscht Ruhe vor dem Sturm.

    2. Die Freien Wähler müssen in der Koalition mit der CSU Profil zeigen, sonst werden sie aufgerieben. Aber wie zeigt man Profil gegenüber der CSU, wenn man, abgesehen von kleineren Punkten, die gleiche Grundlinie verfolgt? Das, was schon das Problem der Berliner GroKo ist, kehrt hier in verschärfter Form wieder.

    Jetzt werden viele erst mal das Wahlprogramm der FW durchblättern. Was wollten die nochmal bei Bildung, bei der dritten Startbahn, bei den Kita-Plätzen, bei den kleinen Krankenhäusern oder in der Pflege?

    3. Die Grünen können jetzt nicht an der Seite der CSU allen Konservativen zeigen, dass sie auch bürgerlich wählbar sind und die Welt mit ihnen nicht untergeht. Wenn sie nun weniger in die Mitte rücken, entsteht links weniger Platz für die Linke oder die Grünen-Abspaltung MUT. Ob ihr Höhenflug, der auch damit zu tun hat, dass die CSU so sehr nach den AfD-Stimmen geschielt hat, auch in der Opposition bis zur nächsten Wahl anhält? Fraglich.

    4. Die AfD ist jetzt nicht Oppositionsführer und vielleicht auch an die Decke des in Bayern für sie Erreichbaren gestoßen. Wenn die “Bayern-Koalition” (ein blöder Begriff, als ob es in München eine Hessen-Koalition geben könnte) ihre Themen nicht warmhält und Erdogan nicht neue Flüchtlinge schickt, dürfte es ab jetzt eher abwärts gehen. Im Landtag decken die anderen Oppositionsparteien das politische Spektrum weitgehend ab.

    5. Die SPD hat mein Mitgefühl. Ihre Perspektiven haben viel mit Punkt 1 und der Bundes-SPD zu tun. Tröstlich ist vielleicht, dass es nicht mehr viel weiter nach unten geht.

    6. Die FDP ist zwar zurück im Landtag, aber sie wird es dort auch schwer haben. Wozu genau braucht man sie nochmal? Für die Wirtschaft sorgen schon CSU und FW, für Bürgerrechte treten die Grünen ein und manchmal die SPD, Bildung ist angeblich allen wichtig.

  30. #33 Markweger
    15. Oktober 2018

    Die AfD hat eine weitere Gelegenheit sich zu proflieren. Ich hoffe sehr dass sie das zu nutzen weiß.
    Die Grünen sind deshalb so stark weil die Linken zu ihnen abgewandert sind. Es findet halt eine Polarisierung statt.
    Das haben die Grünen zu einem großen Teil den ihnen wohlgesonnenen Medien zu verdanken. Es ist mehr mit Emotionalität begründbar als mit Rationaliät. Man wird sehen ob sie diese Stimmung halten können.
    Alles in allem hat die AfD eine Aufwärtsbewegung hinter sich und ich glaube nicht dass sie bereits ihren Plafond erreicht haben. Ob das den hier Schreibenden und Lesenden nun recht sein mag oder auch nicht.

  31. #34 Alisier
    15. Oktober 2018

    Wir haben gestern in Franken bei Freunden und einer gemeinsam geleerten Flasche wirklich guten fränkischen Schwarzrieslings die Wahlresultate wahrgenommen, und uns, trotz unterschiedlicher politischer Ansichten, einfach sehr gefreut. Es hat sich was bewegt.
    Und wenn die SPD das fast ungebremste Abstürzen als Gelegenheit nutzt, sich zusammenzuraufen, und sich denen, die Hilfe bräuchten, auch wirklich wieder anzunehmen, dann wär das doch schon was.
    Und wenn es jetzt noch alle schaffen sich mit Aggressivität und insbesondere Hohn und Spott zurückzuhalten, dann kann viel Konstruktives entstehen.
    Ok, die AfD mal ausgenommen……wenn die diese Art von Zurückhaltung pflegen würden, käme das einer Selbstauslöschung gleich.
    Dank an Bayern für diese interessante Wahl.

  32. #35 Wetterwach
    15. Oktober 2018

    Erleichterung auch in Preußen. Endlich vorbei mit dem braunen Spuk?

    “Wir müssen jetzt nach diesem Ergebnis klar erkennen, ein Rechtsruck ist falsch (…) Unser eigentlicher Wettbewerber sind jetzt die Grünen. In jeder Stadt über 100.000 Einwohner liegen die in Bayern vorne. Das Gerede von Rechtsruck muss jetzt aufhören” Armin Laschet

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-wie-gruen-sind-bayerns-grossstaedte,R6Wybrn

  33. #36 schlappohr
    15. Oktober 2018

    Der Herr Söder hat ja angekündigt, das er viele neue Lehrer einstellen und keine Zeitverträge für Lehrer mehr zulassen wird. Hoffen wir mal, dass er sich auch jetzt nach der Wahl noch daran erinnert, denn das sollte ja deutliche Auswirkungen auf das Bildungsniveau und damit den Wählerkreis der NSDAP-Nachfolgepartei haben. Ich frage mich nur, warum die CSU erst jetzt nach 50 Jahren Dauerregierung auf die Idee kommt, den Lehrermangel zu beseitigen.

  34. #37 RainerO
    15. Oktober 2018

    @ schlappohr
    Hätte Herr Söder überhaupt genug Lehrer, um so ein Versprechen erfüllen zu können?
    Das österreichische Bildungsministerium rühmt sich ja, dass es im Gegensatz zu Deutschland genug neue Lehrer in der Pipeline (d.h. gerade in Ausbildung) hat. Wenn das stimmt, hätte er eine schnelle Ausrede.

  35. #38 Egon
    15. Oktober 2018

    > Hätte Herr Söder überhaupt genug Lehrer, um so ein Versprechen erfüllen zu können?

    Söder hat vor einigen Wochen in einem Interview gesagt, in Bayern verdienen die Lehrer besser, es könnte zu einer Lehrer-Immigration kommen.

    > Ein kleiner Dämpfer tut der AfD sicher ganz gut nach all der Hybris. Definitiv ein kleines Licht am Horizont, das nun etwas Mut macht.

    Wahrscheinlich ist das ein spezieller bayerischer Fall, die AfD hat wegen der CSU schlechter abgeschnitten. Ob meine Vermutung stimmt, werden wir in der Hessen-Wahl in einigen Wochen sehen. Dort gibt es die CSU nicht.

    Ja für einige war die CSU zu weit rechts, die sind zu den Grünen gewandert. Für andere zu weit links, die sind zu der AfD gewandert.

    Wenn man sich das linke Lager (Linke, Grüne, SPD) und das rechte Lager (FDP, CSU, AfD, FW) anschaut sieht man die beiden Lager haben sich kaum geändert. Alles was geschehen ist, die “großen” Parteien haben Verluste eingefahren und die “kleinen” Parteien haben Gewinne eingefahren. Es gab keinen Linksruck und auch kein Rechtsruck, eher einen Ruck von der Mitte zum Rand.

    Schade um die SPD, aber wahrscheinlich braucht sie in ein paar Jahren kein Mensch mehr und es ist nie gut zu viele Parteien im Parlament zu haben, deswegen gibt es die 5% Prozent Hürde.

  36. #39 Integrity
    15. Oktober 2018

    Also ich sehe im rechten Lager eigentlich nur die AfD. Ich sehe schon worauf sie hinaus wollen, aber es hat sich nun mal so eingebürgert, dass mit ‘rechts’ oder ‘rechtsgerichtet’ eben ‘rechtsradikal’ oder ‘rechtsextremistisch’ gemeint ist (es heißt ja auch ‘Kampf gegen rechts’). Wer sich davon abgrenzen möchte, sagt einfach ‘rechts-konservativ’.
    Ich erwähne das, weil ich das Neusprech der AfD nicht akzeptieren kann. Sie würde gerne rechte, also rechtsradikale Positionen ‘konservativ’ nennen, weil dann die Akzeptanz größer wäre. Das nur der Vollständigkeit halber.

  37. #40 DH
    15. Oktober 2018

    Gefährliches Ergebnis für die CSU. Eigentlich müsste sie sich jetzt mal in der Opposition erholen, so wird sie weder herausgefordert in einer Koalition mit den Grünen, noch gezwungen, ihre Politik wirklich zu überdenken.
    Die FW fallen ab jetzt weg als Protestpartei, sodaß die AfD ihren Zenit erst noch erreichen könnte bei der nächsten Wahl, trotz einer höchst bizarren Spitzenkandidatin, die wie das personifizierte Klischee einer bayerischen Hinterwäldlerin wirkt.
    Auf die Gefahr hin, für verrückt erklärt zu werden, aber Bayern könnte längerfristig einen MP von der SPD erhalten, oder einen Grünen, der von einer starken SPD gestützt wird.
    Die Sozialdemokratie in ganz Europa steht an einem Wendepunkt und wird sich auf traditionelle sozialdemokratische Werte zurückbesinnen (müssen), ausgehend von den angelsächsischen Ländern, in denen das bereits teilweise geschehen ist, irgendwann wird diese Entwicklung in Deutschland ankommen und dann auch in Bayern.
    Gleichzeitig wird sich die CSU weiter aufreiben und auch der AfD erwächst ein schwieriger Gegner mit einer sich erneuernden Sozialdemokratie.

  38. #41 Egon
    15. Oktober 2018

    > Also ich sehe im rechten Lager eigentlich nur die AfD.

    Da können sie sehen, wie die Begriffe manipuliert wurden.
    Wenn man heute sagt: “Die rechten Parteien in Europa sind auf dem Vormarsch”

    Denken viele automatisch an nationale Parteien oder rechtspopulistische Parteien, dies ist vom Begriff her falsch! Rechte Parteien sind nicht automatisch Parteien am rechten Rand.
    Genausowenig wie linke Parteien automatisch zum linken Rand gehören.

    Übrigens hat sich die SPD in ihrem Programm als linke Volkspartei bezeichnet.
    Das war vor einigen Jahren, heute kann sie sich nicht mehr so nennen, ich meine den Begriff Volkspartei.

  39. #42 Integrity
    15. Oktober 2018

    In der Öffentlichkeit hat man sich nun mal auf den Begriff ‘rechts-konservativ’ oder eben nur ‘konservativ’ geeinigt. Ich wüsste nicht wieso sich das nun ändern soll außer man möchte gerne Image-Kosmetik betreiben.

  40. #43 Integrity
    15. Oktober 2018

    Wir sind aber off-topic. Ich kann nur raten es zu vermeiden sich in der Öffentlichkeit als rechts zu bezeichnen wenn man ‘konservativ’ meint.

  41. #44 Joseph Kuhn
    15. Oktober 2018

    Der Vollständigkeit halber:

    Das vorläufige amtliche Endergebnis:
    CSU 37,2 %
    Grüne 17,5 %
    FW 11,6%
    AfD 10,2 %
    SPD 9,7 %
    FDP 5,1 %

    Die Wahlbeteiligung lag bei 72,4 %, das sind fast 9 Prozentpunkte mehr als beim letzten Mal.

    Die Koalitionsoption CSU-FW ist klar Favorit, gesellschaftspolitisch ist das eine Richtung und die CSU muss auch nicht so viele Ministerposten abgeben wie es mit den Grünen in einer Art BayGroKo nötig wäre.

  42. #45 schlappohr
    16. Oktober 2018

    @Egon
    “Rechte Parteien sind nicht automatisch Parteien am rechten Rand.”

    Aber die afd ist am rechten Rand, und zwar ganz außen. Ich erinnere an den Vorschlag ihrer ehemaligen Obersturmbannfüh… ich meine Parteivorsitzenden, dass man auf Flüchtlinge doch auch mal schießen könne, um sie aus Deutschland heraus zu halten. Rechter gehts nicht mehr. Und genau diese Parteien sind gemeint, wenn man sagt, dass die die rechten Parteien in Europa auf dem Vormarsch sind. Le Pen und seine Brut, Wilders, Orban.
    Mach nicht den Fehler, dich hinter Wortklaubereien zu verstecken. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen, auch wenn es hässlich klingt.

  43. #46 shader
    16. Oktober 2018

    @Joseph Kuhn: “Die Wahlbeteiligung lag bei 72,4 %, das sind fast 9 Prozentpunkte mehr als beim letzten Mal.”

    Ich finde dieser Umstand ist in den Diskussionen nach Schließung der Wahllokale nahezu ignoriert wurden. Und ich finde zu unrecht. Diese Wahlbeteiligung bei einer Landtagswahl hatte man zuletzt in den guten alten 80er Jahren gehabt. Als die CSU mit Stoiber mal über 60% holte, lag die Wahlbeteiligung unter 60%. Man kann also nicht mehr von einer Politikverdrossenheit sprechen. Die Menschen interessieren sich deutlich mehr für Politik als noch vor 10-20 Jahren. Und das halte ich auch für ein positives Produkt der Demokratie, die Menschen haben erkannt, dass sie Alternativen wählen können. Als Strauß das letzte Mal gewählt wurde, holten CSU, SPD und FDP zusammen 87,1%. Dieses Mal waren es 52,0%. Und die anderen Parteien müssen wirklich nicht schlechter sein als die drei “alten”.

  44. #47 Egon
    16. Oktober 2018

    @schlappohr

    > Aber die afd ist am rechten Rand,

    da gebe ich ihnen Recht

    > Und genau diese Parteien sind gemeint, wenn man sagt, dass die die rechten Parteien in Europa auf dem Vormarsch sind.

    Und genau das ist falsch, damit werden alle Parteien im rechten Spektrum in einen Top geworfen.
    Nennen sie die Parteien rechtsextrem, wenn sie die rechtsextremen meinen und nicht die rechten Parteien.

    Rechtsgerichtete Strömungen reichen von konservativen oder rechtspopulistischen Positionen innerhalb des demokratischen Spektrums bis hin zu verschiedenen Erscheinungsformen des antidemokratischen Rechtsextremismus, die ihre äußersten Extreme in Bewegungen wie Faschismus oder Nationalsozialismus finden.

  45. #48 Integrity
    16. Oktober 2018

    Rechtsextremismus ist in seinem Wesen immer antidemokratisch, man muss also nicht spezifisch von ‘antidemokratischem Rechtsextremismus’ reden.
    Sagen sie doch einfach konservativ oder rechts-konservativ, dann weiß man sofort wovon sie reden, Egon. Ich sehe überhaupt keinen Bedarf an Begrifflichkeiten zu rütteln.

  46. #49 Joseph Kuhn
    16. Oktober 2018

    Der Verständnisvolle:

    In Kommentar #32 schrub ich unter Punkt 1: “Der CSU stehen harte Richtungskämpfe bevor. Im Moment herrscht Ruhe vor dem Sturm.”

    Heute zitiert der SPIEGEL Söders öffentlichen Kommentar zur parteiinternen Kritik an Seehofer: “Ich respektiere das. Es ist auch normal, dass nach einem solchen Wahlergebnis eine Partei reden möchte”. Das erste Säuseln des Sturmes?

    Und der Merkur dazu, dass die SPD nicht an Sondierungsgesprächen für eine kleine Koalition interessiert ist: “Vielleicht wären die Sondierungen mit der SPD ja gar nicht mehr nötig, sagt Söder und gibt sich verständnisvoll.”

    Mag sein, wenn er genug Verständnis für Aiwangers Forderungen aufbringt. Der muss schließlich dafür sorgen, dass die Freien Wähler neben der CSU sichtbar bleiben. Das ist schwer bei den Zwillingen der sog. “Bayern-Koalition”.

  47. #50 schlappohr
    17. Oktober 2018

    @Egon

    Mir ist ein wenig unwohl dabei, rechtspopulistische Positionen noch dem demokratischen Spektrum zuzuordnen. Das Ende der Weimarer Republik wurde auch zunächst mit politischen Ansichten eingeläutet, die wir heute rechtspopulistisch nennen, und was daraus wurde, ist bestens dokumentiert.
    Ich gebe dir recht, dass man nicht alles über einen Kamm scheren darf. Auch wenn man über den erneuten Wahlsieg der CSU in Bayern nur mäßig begeistert sein kann, so ist das auf jeden Fall besser als eine afd-Regierung.
    Trotzdem muss man sehen, dass es im gesamten rechten Spektrum eine deutliche Strömung Richtung rechtsaußen gibt. Im linken Flügel lässt sich das nicht in dieser Form beobachten. Im derzeit aufgeheizten politischen Klima ist da äußerste Vorsicht geboten.

  48. #51 Dr. Webbaer
    18. Oktober 2018

    Wenn die CSU über 35 % bekommt, wird Söder ein Siegerlächeln auflegen: Seht ihr, wir haben doch besser abgeschnitten als in den Umfragen. Dann allerdings kann er nicht im gleichen Atemzug Seehofer zum Rücktritt drängen: Sieg und Niederlage gleichzeitig kann man nicht verkünden.

    Womöglich werden die beiden nun politisch einstweilen überleben, “Hund’ sans scho”, die sog. Freien Wähler als Mehrheitsbeschaffer nutzend.

    Schön wird es nicht, die bundesdeutsche Krise wird sich in Bayern fortsetzen.

    MFG + schöne Mittwoche noch,
    Dr. Webbaer (der i.p. ‘Was sie in der Koalitionsregierung mit der CSU 2008-2013 erreicht hat, können vermutlich nicht mal ihre Parteispitzen sagen.’ gerne zustimmt, denn diese bundesdeutsche Partei, der der liberale Webbaer eigentlich zuzustimmen hätte, ist eine Versager-Partei, was eben in der zitierten Legislaturperiode (mit ca. 15% der Wählerstimmen) deutlich geworden ist, abär bereits zwischen 1969 und 1982, Dr. W war dabei, noch deutlicher)

  49. #52 Dr. Webbaer
    18. Oktober 2018

    @ “Schlapp” und hierzu :

    Mir ist ein wenig unwohl dabei, rechtspopulistische Positionen noch dem demokratischen Spektrum zuzuordnen.

    Die Alternative bestünde in verfassungsdienstlicher Beobachtung und gesellschaftlicher Abgrenzung.
    Blöd halt, dass das, was die AfD so von sich gibt, auch i.p. Islam, in anderen Ländern demokratischer Usus ist und insofern denn auch bspw. Donald J. Trump oder Miloš Zeman (ein nonkonformer Sozialdemokrat) derart auszugrenzen wären, als nicht deutsch akzeptabel, lol.

    MFG
    Dr. W (der die Grenzen politischer Akzeptanz eher auf der Schiene “liberal-kollektivistisch” sieht, wir erinnern uns, dass Liberale sozusagen gewonnen haben, um so in der Folge die nun vorzufindenden Gesellschaftssysteme aufgesetzt zu haben, die als aufklärerisch gelten, auch frickin, sozusagen, komplex sind)

  50. #53 FW
    18. Oktober 2018

    Die FW setzen sich für die Förderung von Landärzten und die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen in der Pflege ein, ich finde das gut.

    Ich finde es auch gut, dass es in Bayern kostenlose KiTas geben soll. Dafür sinken die Transferleistungen in das gescheiterte Bundesland Berlin und das ist gut so.

    Großer Streitpunkt wird der Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München werden. Die CSU ist dafür, die Freien Wähler sind dagegen.

    Bin gespannt ob es in Bayern die Papaya (Schwarz/Orange) geben wird.

  51. #54 Alisier
    18. Oktober 2018

    Eine CSU/CSU Koalition, in der das Plagiat dann ein wenig progressiver sein darf. Toll.
    Und zur Anerkennung der ausländischen Abschlüsse in der Pflege: es ist keine weltbewegende Leistung zu erkennen, dass man ohne die ganzen importierten Leute die ganzen alten Säcke, auch die der CSU, nicht mehr betreuen kann.
    Respekt vor ausländischen Pflegekräften sieht anders aus.
    Und CSU light bleibt trotzdem CSU.
    Wann kommt denn der bitter nötige Wandel jetzt endlich? Müssen wir wirklich warten bis Seehofer an Altersschwäche gestorben ist?

  52. #55 Alisier
    18. Oktober 2018

    Und klar, das gescheiterte Bundesland Berlin…….durfte ja nicht fehlen, die Bemerkung.
    Bayxit, und gut ist.
    “Facepalm”

  53. #56 Dr. Webbaer
    19. Oktober 2018

    @ Kommentatorenkollege ‘FW’ :

    Können Sie, ganz grob und in wenigen Worten, freundlicherweise die sog. Freien Wähler ein wenig politisch einordnen?

    Sind die liberaler als die CSU, was zeichnet sie aus, Nonkonformität und der Wille zur (weitgehend ideologie-freien, sofern möglich) Sacharbeit?

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich natürlich auch anders informieren könnte, aber gerne beim (vermuteten) Fachmann fragt)

  54. #57 Dr. Webbaer
    19. Oktober 2018

    @ Kommentatoren-“Freundin” ‘Alisier’ :

    Dunkelrot-rot-grün tut dem Bundesland Berlin nicht gut, dies ist eine nicht nur in gewissen politischen Kreisen verbreitete Einschätzung.

    Alleine diese Sache mit dem Flughafen, tsk, tsk…

    Ansonsten ist es, wie Dr. W findet und womöglich wegen einer gewissen Nähe zu Pflegediensten auch einzuschätzen vermag, eine Sauerei, wie bevorzugt osteuropäisches Personal angezogen wie abgezogen wird, denn auch dort wird Altenpflege benötigt, um dann in der BRD für Hungerlöhne (!) zu arbeiten.

    Sicherlich wird in der BRD, und nicht nur dort, alsbaldig verstärkt gepflegt, wie gestorben werden.
    Eine bedauerliche Entwicklung, die auch nicht durch antiselektive Immigration kompensiert werden kann, den Pflegeaufwand meinend.
    Wegen unzureichender und nicht den Bestandserhalt sichernde Fertilität.

    MFG
    Dr. Webbaer

  55. #58 Markweger
    19. Oktober 2018

    Das einzige Problem dass die CSU wirklich hat ist dass sie sich nicht konsequent gegen Merkels verantwortungslose Grenzöffnungspolitik gestellt hat.
    Hätten sie das getan dann hätten sie ohne weiteres 50 % erreicht.

    • #59 Joseph Kuhn
      19. Oktober 2018

      @ Markweger:

      Und warum hat dann die so konsequente AfD gerade mal 10 % eingefahren? 90 % haben sich der konsequenten AfD verweigert. Den Spruch “wir sind das Volk” kann sich die AfD in Bayern in Zukunft jedenfalls sparen. Zieht man die nach den “Trauermärschen” immer noch nicht aufgewachten Protestwähler ab, bleibt eine rechte Polit-Sekte, mehr nicht.

  56. #60 Alisier
    19. Oktober 2018

    Na, wenigstens ist die Reproduktionsquote der Chinesen noch niedriger (trotz Lockerung, bzw Aufhebung der Ein-Kind-Regel), sonst müssten sie auch noch vor der gelben Gefahr warnen, wb.
    Und um die Fertilität müssen sie sich keine Sorgen machen: für sinnvolle Blutauffrischung wird inzwischen ausreichend gesorgt, und der feuchte Traum der Identitären ist ausgeträumt. Endgültig.

  57. #61 Dr. Webbaer
    19. Oktober 2018

    Antizivilisatorisches Gedankengut wie Personal finden einige halt nicht so-o gut, i.p. Einfuhr.

    Werte Kommentatoren-“Freundin” ‘Alisier’.

    Ansonsten wünscht Ihnen Dr. W i.p. ‘sinnvoller Blutauffrischung’ alles Gute, würde selbst abär nicht zu Auto-Rassismus greifen wollen.
    Das Schwein in der BRD ist zuvörderst ein innerliches, Dr. W hat dies verstanden.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich nun auszuklinken hat)

  58. #62 roel
    19. Oktober 2018

    @Webbär

    “Dr. Webbaer (der sich nun auszuklinken hat)”

    Wenn ich so die letzten Kommentare überfliege, hört sich das doch gut an.

  59. #63 Wetterwachs
    19. Oktober 2018

    Alesier #58
    “…der feuchte Traum der Identitären ist ausgeträumt. Endgültig.”

    Die jungen Frauen. auch die deutschen jungen Frauen, rennen den Nazis und Dummmännern scharenweise weg.
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article906286/Im-Osten-fehlen-die-Frauen.html

    Manchmal könnte man meinen, dass d i e Chemnitzer, d i e Sachsen, die Bio-Doof-Deutschen sich tatsächlich abschaffen, allerdings in einem anderen Sinn als Sarrazin das prognostiziert.

  60. #64 Basilios
    Akiba'S Trip
    19. Oktober 2018

    @Markweger
    Glaubst Du diese Lüge über diese angebliche Grenzöffnung inzwischen sogar selber?

    Oft genug hast Du die Lüge jedenfalls schon erzählt.