Die Wahlen werden gerade unter allen möglichen Gesichtspunkten analysiert, einen etwas ungewöhnlichen möchte ich hier einmal hinzufügen: den Zusammenhang von regionalen Wahlergebnissen und regionalen Sterberaten.

Für die aktuelle Landtagswahl 2013 habe ich noch keine Umrechnung der Wahlergebnisse von den Stimmkreisen auf die Landkreise und kreisfreien Städte gefunden, die eine solche Zusammenhangsanalyse erleichtert. Nimmt man daher die Ergebnisse der Landtagswahl 2008 in Bayern nach Landkreisen und kreisfreien Städten und die rohen, also nicht altersbereinigten Sterberaten des gleichen Jahres, so ergeben sich für die Parteien folgende Korrelationskoeffizienten zwischen regionalen Wahlergebnissen und Sterberate:

CSU: 0,03
SPD: 0,38
Freie Wähler: -0,28
Grüne: -0,26
FDP: -0,22

Der Korrelationskoeffizient misst bekanntlich den linearen Zusammenhang zweier Merkmale. Je näher an der Null, desto weniger hängen die Merkmale (linaer) zusammen, je näher an der Eins, desto stärker, und wenn das Vorzeichen negativ ist, ist der Zusammenhang invers.

Was sieht man hier also: Die regionale Verteilung der CSU-Stimmen zeigt praktisch keinen (linearen) Zusammenhang mit der Sterblichkeit, dagegen ist ein höherer Anteil an SPD-Stimmen in einer Region auch mit einer höheren Sterblichkeit verbunden, bei den anderen Parteien ist es umgekehrt.

Ist das eine Nonsens-Korrelation? Vielleicht, aber für die Landtagswahl 2003 kommt man – in der Tendenz – zu ähnlichen Ergebnissen, Zufall scheint es demnach nicht zu sein. Wenn man bedenkt, dass die Sterblichkeit vor allem vom Alter und der sozialen Lage abhängt, könnte man als Hypothese einmal formulieren, dass man sogar an der Sterblichkeit sehen kann, dass die CSU in Bayern eine echte Volkspartei ist, deren Wahlergebnisse nicht vom Alter und der sozialen Lage der Menschen abhängen. Analoge Interpretationen für die anderen Parteien fallen nicht schwer. Vor der Idee, dass FDP-Wählen das Leben verlängert, sei allerdings ausdrücklich gewarnt.

Rechnet man das Ganze mit altersstandardisierten Sterberaten (standardisiert an der alten Europa-Standardbevölkerung), so dass Altersunterschiede in den Regionen keine Rolle mehr spielen, ergeben sich folgende Korrelationskoeffizienten:

CSU: 0,07
SPD: 0,35
Freie Wähler: -0,11
Grüne: -0,43
FDP: -0,29

Wer will, kann sich gerne an einer Interpretation der Änderungen bei den Freien Wählern und den Grünen versuchen.

Ein Cave zum Abschluss: Hier wurden auf Landkreisebene aggregierte Daten korreliert, d.h. das Fenster zum sog. ökologischen Fehlschluss ist weit offen. Darauf, dass der Korrelationskoeffizient nur lineare Zusammenhänge abbildet, wurde schon hingewiesen, weitere Einwände liegen nahe. Vorsicht also. Aber könnte es nicht doch sein?

Kommentare (37)

  1. #1 rolak
    28. September 2013

    Ach was, dieser Venedig-Gedächtnis-Spruch “SPD wählen und sterben” ist doch schiere CSU-AgitProp.

  2. #2 Joseph Kuhn
    28. September 2013

    @ rolak: Hm. Andererseits: Wenn der Zusammenhang lange genug besteht, erklärt das nicht das langsame Verschwinden der SPD? Ein Dahinsterben im wahrsten Sinn des Wortes?

    Sicherheitshalber, für verängstigte SPD-Wähler: 😉

  3. #3 Wilhelm Leonhard Schuster
    28. September 2013

    Das langsame Verschwinden der SPD?

    Mein Bruder, Gott hab in selig,(er war ein einfacher arbeitssamer Mann) war 1945 bei Kriegsende Soldat in Berlin.
    Zunächst war er dort(ein Schlitzohr) im “Untergrund”.
    Um sich durchzumogeln und Sibierien zu entgehen,meldete er sich bei der neu aufgestellten Polizei und wurde entsprechend “geschult”.

    (Was man bei DENEN alles hat machen sollen!)

    Bei nächst bester Gelegenheit konnte er sich, ca im September 45 von Berlin absetzen und von den Amis “verhört” in die Heimat nach Franken zurückkehren.

    Sein Lebens Resümee:

    Niemand ist so unduldsam wie SPD/ SED!

    Dies, ist der” Eigentliche Grund”,warum der heutige, täglich
    hart arbeitende Mensch in Deutschland,
    eher CDU/CSU wählt.

  4. #4 Dr. Webbaer
    28. September 2013

    Ist das eine Nonsens-Korrelation?

    Sehr schlau gefragt:

    Der persistierend wollende Wählertyp, der die bisherige Handhabung gut findet, kann durchaus durchschnittlich älter sein als sein Gegenpart, der befürchtende Wählertyp, der bspw. die EURO-“Rettungen” deutlicher zur Kenntnis nimmt als sein älterer Gegenpart – wegen möglichen Knall des Gesamtsystems und Verlustiggehen der Alterssicherung.
    Weil zu viel “gerettet” worden ist.

    BTW, “Grüne” [1] könnten noch stark von den Bildungssystemen und deren Nachrichten, die naturgemäß verlautbarend und stabilisierend sind, vereinnahmt sein.

    Wobei das hier eine Analyse einer Provinzwahl war, die sich bei der Bundestagswahl deutlicher ausdrücken könnte, was zu prüfen wäre.

    MFG
    Dr. W

    [1] sind aber nicht mehr so-o viele, wie es schon einmal waren

  5. #5 Wilhelm Leonhard Schuster
    28. September 2013

    Ich will nicht alles über einen Kamm scheeren ,gestehe aber, des öfteren in den älteren Beamtenkreisen gehört zu haben :
    “Für UNS langts no!”

    (Sozusagen :Nach uns die Sintflut!)

    Nun, wir werden sehen, wie sich die Lage( in den nächsten 15 Jahren) entwickelt.
    An anderer Stelle schrieb ich :Wollen sehen ob Sankt Martin genügend Mantelhälften zur Verfügung hat!

  6. #6 Joseph Kuhn
    28. September 2013

    @ WL Schuster: Helfen Sie mir doch bitte mal auf die Sprünge. Sie schreiben erst, dass es früher, im September 45, schlimm war, dann, dass es bald wieder schlimm wird, aber die gegenwärtigen Pensionäre davon nicht betroffen seien. Beides wird wohl stimmen, aber inwiefern erklärt das eine der dargestellten Korrelationen?

  7. #7 Ludger
    28. September 2013

    Hab ich das richtig verstanden: Müsli und Riesling wirken lebensverlängernd, Weißwurst mit Weißbier sind indifferrent; aber was zum Teufel machen die Leute von der SPD falsch?

  8. #8 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. September 2013

    Ich sagte doch, die (SPD) ist undultsam.
    Wer diese SPD zu Zeiten Wehner´s und Brandt´s hat erleben müssen ,kann ein Lied davon singen.
    Damals träumte man allerorten noch:
    von der Weltrevolution.
    Die RAF war große Mode und so mancher war stolz einen BMW (Bader Meinhof Wagen) zu fahren. (Das war zeitweise sogar Manie).
    Brandt hat seine Buben nicht bändigen wollen oder können.
    Wie auch, da diese doch “zeitgemäß antiautoritär” erzogen worden sind und wohl nahe daran waren:”mitzukämpfen”.

    Ich erinnere mich an Tausende,die mit roter Fahne grölend durch die Deutschen Städte zogen.
    Es hätte da nur noch gefehlt ,daß die ihre Professoren
    am Seil gefesselt ,mitgeführt hätten.
    Die Hannoverschen “Chaostage” waren Beispiel eines
    grenzenlosen rüpelhaften organisierten Verhaltens.
    Ausnahmen gab es da auch ,ich habe einer hervorragend, am Hannoverschen Bahnhof aufspielenden Kapelle,
    beispielsweise, 20 Mark spendiert!
    Erst der auch von mir anerkannte, tüchtige Schmidt, hat diesem Treiben teilweise Einhalt bieten können.
    Mir persönlich hat mal einer eine Eisenstange in der Firma
    zwischen die Beine geworfen .Dabei war ich weder Vorgesetzter noch Führungskraft sondern lediglich ,
    (damals!) FDP Wähler und für meine, zugegebener Maßen,nationale Einstellung, die ich nie verhehlt habe bekannt.
    Aber man hat halt von der Internationale geträumt, die das Völkerrecht erkämpft. Ho ,Mao und Castro und der, den man auch heutzutage noch auf T-Shirts bewundern kann, waren große Vorbilder!(China verhält sich heutzutage klug)!
    Zur Moderne: Ich habe 1989 gesagt: Nun, nach dem “Sieg” der Kapitalisten, werden die total verrückt werden und in 20 Jahren abgewirtschaftet haben.
    Ich hoffe,daß sich doch so manches einigermaßen einrenkt
    und uns keine “Hannoverschen Chaostage”wegen heißgelaufener Gelddruckmachinen in Amerika bevorstehen!
    Nochmal zur SPD: Ich finde es schade, daß, eigentlich schon seit der Zeit eines Lassalle,die Linken nicht so recht miteinander konnten und ein Lafontaine vor kurzem die (extremere?) Linke abspaltete.
    Der “Kapitalist” Engels, hätte den Marx einfach bremsen müssen! Schließlich haben sich die zwei doch auch nicht gegenseitig abgemurkst. Warum nur hat der Engels zugelassen, seine “Mitkapitalisten” abschlachten zu wollen?
    (Ich habe mich wenig mit der Geschichte der Sozialdemokratie beschäftigt.Wenn ich also irgendwie daneben liege, ist selbiges meiner Unkenntnis zuzuschreiben.)
    Nochmal ,der Marx war doch nicht dumm und mußte Wissen, was er,da,in Bewegung setzte! .
    (Ohne höchsten Blutzoll, konnte” sowas”nicht verwirklicht werden).

  9. #9 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. September 2013

    Herr Kuhn ich will Sie ja nicht beleidigen, aber Sie beschäftigen sich, meiner Meinung nach, hier mit lächerlichen Tabellen, die dem Problem das Sie behandeln : nämlich Wählerschwund bei bestimmten Parteien,nicht gerecht wird!

  10. #10 Andreas Kielmann
    29. September 2013

    Ich denke daß CSU- Wählen mehr eine regional-religiöseTradition als eine politische Wahl ist.

    Argumente spielen da weniger eine Rolle sonst wäre Ude mit seinen 20 jährigen vorzeigbaren Erfolgen nicht so in den Arsch getreten worden.

    Zur Demokratie gehört ein mündiger abwägender Bürger.

    Mit dieser Wahl ist das Projekt der Demokratie in Bayern gescheitert.

    Über 50 Jahre antikommunistische CSU, davor treue Folgsleute des katholischen Führers, davor unpolitisch und stramm katholisch, davor Kaiser und Königstreu.

    Freie Wähler, Grüne und FDP haben halt noch von der Kirche nicht aufgesogene Themen besetzt und werden von unvernebelten lebendigen Aktivisten in vorangetrieben.

  11. #11 Joseph Kuhn
    29. September 2013

    @ WL Schuster, Kommentar #9: Mein Beitrag zielt nicht darauf ab, warum es Wählerschwund bei bestimmten Parteien gibt. Aufschlussreiche Wahlanalysen gibt es zur Genüge, siehe den ersten Satz des Blogbeitrags. Mir ging es lediglich um einen – zumindest auf den ersten Blick – kuriosen Zusammenhang und seine mutmaßliche Erklärung. Als ernstgemeinte Wahlanalyse wären das in der Tat “lächerliche Tabellen”.

    @ Ludger, Kommentar #7: Über Ihre Frage sollte man wirklich einmal nachdenken (Vorsicht WL Schuster, Ironie!): Der SPD-Wähleranteil korreliert negativ mit der regionalen Ärztedichte. Daher fehlt in diesen Regionen auch die ärztliche Beratung am Stammtisch.

    @ Kielmann, Kommentar #10: Wie gesagt, eigentlich ging es mir nicht um eine ernstgemeinte Wahlanalyse. Ihre erste These teile ich, ich glaube auch, dass es die CSU geschafft hat, mit Bayern, den Alpen, der Maß Bier usw. assoziiert zu werden, sie gilt vielen Leuten als Teil bayerischen Selbstverständnisses. Dass Ude “20 jährige vorzeigbare Erfolge” hat, mag für München gelten, er hat das Format eines Lokalpolitikers im Wahlkampf aber auch nie ablegen können, das Aschaffenburg-Fettnäpfchen war dafür symptomatisch.

    Der Zusammenhang von Katholizismus und Führer ist so einfach nicht, auch dazu gibt es übrigens interessante Wahlanalysen.

    Freie Wähler, Grüne und FDP als “unvernebelte lebendige Aktivisten”: Meinen Sie das ernst?

  12. #12 Basilius
    Nyaruratohotepu
    29. September 2013

    @Andreas Kielmann

    Ich denke daß CSU- Wählen mehr eine regional-religiöseTradition als eine politische Wahl ist.

    Von der Richtigkeit dieser Annahme bin ich überzeugt. Ich hatte das mehrmalige “Vergnügen” vor, während und nach der Wahl mit lieben Mitmenschen zu sprechen, denen ich auf den Kopf zusagen konnte ihr Kreuzchen bei besagter Partei gemacht zu haben, obwohl man sich gerade eben über Umstände geärgert hatte, welche ursächlich eben dieser – ein weiteres Mal gewählten – Partei zu zu schreiben sind. Die Reaktion darauf war jedes Mal ein völlig verständnisloses Gesicht.
    Es ist deprimierend, aber mit Menschen, die einfach aus Gewohnheit heraus wissen, daß man ja nur die eine, weil “Die richtige” Partei wählen darf und die anderen Parteien unser Land sowieso nur ins Chaos stürzen, mit diese Menschen kann man über Politik und ein Parteiprogramm überhaupt nicht diskutieren. Sie verstehen es nicht und es interessiert sie auch gar nicht.

    Da äußert nach der Wahl eine Person aus meinem Bekanntenkreis beim Zeitunglesen ihr starkes Missfallen über diverse Umstände, so daß jeder klar sehen kann, daß diese Person eigentlich schon fast nicht mehr soziale, sondern deutlich sozialistische Tendenzen im Gerechtigkeitsempfinden hat. Das hatte aber überhaupt keinerlei Einfluss auf die bereits vor mehr als 30 Jahren getroffene Entscheidung, wen man zu wählen hätte. Mein dezenter Hinweis, daß Sie, falls ihre Verärgerung echt wäre, jetzt aber leider die falsche Partei gewählt hätte endete wiederum im verständnislosen Gesicht.

    Ich bin dafür, daß man vor der Wahl erst mal einen Wahlbefähigungskurs absolvieren muss. Viele Menschen scheinen mir überhaupt gar nicht zu wissen, WAS sie da wählen. Vielleicht sollte man weniger explizite Parteien (die meisten wählen ja sowieso lieber Personen, auch das finde ich ziemlich daneben), sondern mehr so wie beim Wahl-O-Mat die Tendenzen in Sachfragen wählen?
    Jedenfalls kenne ich einen ganzen Satz Menschen, die beim Wahl-O-Mat ein ganz anderes Ergebnis erzielen würden, als sie dann später wirklich wählen. Und diese Diskrepanz ist denen gar nicht bewusst.
    Leider.

  13. #13 Dr. Webbaer
    29. September 2013

    Herr Dr. Kuhn:

    Über 50 Jahre antikommunistische CSU, davor treue Folgsleute des katholischen Führers, davor unpolitisch und stramm katholisch, davor Kaiser und Königstreu.

    Hier hätten Sie ein wenig deutlicher zu demjenigen Kommentatoren sein können, der die Demokratie in Bayern als gescheitert ansieht.

    Oder werden hier derart verlautbarende Subjekte – ‘Ich bin dafür, daß man vor der Wahl erst mal einen Wahlbefähigungskurs absolvieren muss.’ – gezielt gepflegt?

    Kann eigentlich nicht sein, Ihr bisheriges intellektuelles Fassungsvermögen zugrunde gelegt.

    MFG
    Dr. W

  14. #14 rolak
    29. September 2013

    Freie Wähler, Grüne und FDP als “unvernebelte lebendige Aktivisten”: Meinen Sie das ernst?

    Wesentlich ernster klingt imho das nur implizit erwähnte, Joseph: Daß sämtliche anderen Parteien demzufolge von vernebelten toten Aktivisten vorangetrieben werden. Stelle ich mir praktisch ziemlich unpraktisch vor, könnte im übertragene Sinne allerdings auch wieder ein Fingerzeig ins Religiöse sein. Was wiederum, falls faktisch, einige der Betroffenen ziemlich betroffen machen dürfte.
    WLSs Kommentare sind hier ja geradezu klar und themen(grobbereichs)bezogen, doch

    Hannoverschen “Chaostage” waren Beispiel eines grenzenlosen

    ist wieder mal schön. Entweder hannoversch oder grenzenlos.

  15. #15 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. September 2013

    Ich werde sofort einen” Wahlbefähigungskurs” belegen.
    Da lerne ich dann, daß der Herr Ude durchaus wählbar ist,
    obwohl er gewisse, von bayrischen Königen mit Hilfe Napoleons, vereinnahmte Fränkische Lande nicht kennt.
    Sein großes Plus :Herr Ude ist Privat, nur zu seinen Gunsten, von einer verehrungswürdigen adeligen Dame gezähmt worden und handelt deshalb durchaus im Sinne des allseits verehrten Königs Ludwig des II, des Märchenkönigs.
    Dieses ist keine Ironie!
    Leider aber, macht eine frühe Lerche,noch keinen Sommer!
    Das lerne ich in dem Kurs auch!

  16. #16 Joseph Kuhn
    29. September 2013

    @ Dr. Webbär:

    “Oder werden hier derart verlautbarende Subjekte (…) gezielt gepflegt?”

    Gestehen Sie “Basilius” die zugespitzte Formulierung zu, Sie genießen als zuweilen ebenfalls problematisch “verlautbarendes Subjekt” hier doch auch eine rücksichtsvolle Behandlung. In der Sache hat er ja recht. Wahlentscheidungen reflektieren nicht nur die inhaltlichen Positionen der Wähler/innen, sondern auch Gewohnheiten, Stimmungen, Milieus usw.

    Und mit “Kielmanns” Führerpolemik will ich mich über den verlinkten Hinweis hinaus nicht beschäftigen. Ich betreibe hier keine Wahlfrusttherapie. Aber schön, dass Sie Ihr Gespür für political correctness entdeckt haben ;-).

    Und um wieder auf die kuriosen Korrelationen zurückzukommen: Im Jahr 2008 gab es zwischen den regionalen Wähleranteilen von CSU und FDP übrigens (auf Landkreisebene) eine gar nicht so geringe negative Korrelation: -0,46. Ob die 2013 noch deutlicher ausgefallen ist?

  17. #17 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. September 2013

    @rolak ,Hannoversche Chaostage =Eigenname!
    Aber ich nehme das Grenzenlose der Deutschen Sprache nicht so genau ,das gestehe ich!

  18. #18 Joseph Kuhn
    29. September 2013

    @ WL Schuster: Kommentieren Sie eigentlich direkt aus einem Oktoberfestzelt?

    A propos: Leider gibt es keine Daten, um den regionalen Alkoholkonsum mit den Wähleranteilen zu korrelieren.

  19. #19 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. September 2013

    Herr Kuhn, wenn Sie mir Ihre Praxis mitteilen, lasse ich gerne meinen geistigen und körperlichen Zustand(jederzeit auch selbstverständlich während ich einen Kommentar abgebe LoL)) von Ihnen überprüfen.

    Im übrigen aber :Man sollte ein Oktoberfestzelt in München nicht diffamieren.
    Was würde ein Josef Filser (Ludwig Thoma) denn dazu
    sagen!
    Nehmens dies doch bitte mit Humor!

  20. #20 rb
    30. September 2013

    Lieber Herr Kuhn,
    Sie sind ja selbst Experte für die “sozioökonomischen” Zusammenhänge mit der Mortalität. Eine “Nonsens-Korrelation” liegt m.E. nicht vor, auch wenn man sich die Wahlergebnisse nach Alter, Bildung und Konfession ansieht, siehe
    https://www.sueddeutsche.de/bayern/wahl-statistik-fuer-bayern-wer-seehofer-den-triumph-beschert-hat-1.1771671-3
    Das scheint sich v.a. bei den kleineren Parteien auszuwirken. Sie sollten das auch wissenschaftlich beleuchten.. Viele Grüße!

  21. #21 Wilhelm Leonhard Schuster
    30. September 2013

    rb Ist Ihnen da aus Versehen ein ” t ” zuviel in der 1. Zeile
    untergekommen? LoL!
    Eins wundert mich immer wieder :
    Wie kommen die Leute zu diesen Statistiken?

  22. #22 Dr. Webbaer
    30. September 2013

    Wie kommen die Leute zu diesen Statistiken?

    Durch Auswertung derartiger Statistiken:
    -> https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/42226/zahlen-und-fakten

    MFG
    Dr. W (der nur deshalb pauschal verlinkt hat, weil SB.de Probleme hat Kommentare mit mehr als einem Webverweis direkt zu publizieren)

  23. #23 Joseph Kuhn
    30. September 2013

    @ rb:

    “Sie sollten das auch wissenschaftlich beleuchten”

    … lieber nicht, dafür gibt es Politologen und Soziologen, die verstehen davon mehr. Wobei – ganz anders als mit den Menschen ist es mit den Parteien anscheinend auch nicht. Auch sie können kränkeln und dahinsiechen, siehe die bayerische SPD, und die FDP ist aufgrund ihres liederlichen Lebenswandels sogar dem Tode nahe.

    @ Dr. Webbär:
    Danke für den Link, interessante Daten. Der Blog hier ist übrigens so eingestellt, dass 3 Links durchgehen sollten.

  24. #24 Andreas Kielmann
    1. Oktober 2013

    Ich muß gestehen daß es kein Freudentaumel war, der mich zum Brief an Sie veranlasst hat. Es war schon die Suche nach Erklärung. Deshalb an alle Dank, daß sie mich zum Subjekt gemacht haben.

    1933 haben die demokratischen katholischen Wähler, ihre Stimme noch nicht mehrheitlich der NSDAP gegeben (Spiegel 29.01.2008). Zu einem richtigen Katholiken gehört aber, daß er dem Papst gehorcht. Der hat aber 1931 den Gesandten im Vorzimmer des Papstes sitzen lassen und 1933 Arschloch Hitler selbst empfangen, vertraglich gebunden und politisch Weltweit aufgewertet wenn nicht sogar erst installiert. Weil das so war halte ich die Idee von #12 Basilius für nicht optimal. Kurse helfen nicht unbedingt, nur die Offenlegung und Diskussion der Fakten. (ohne sowas funktioniert Demokratie einfach nicht) Ich bin mir sicher, daß der Wahlausgang in Bayern ohne kirchliche Belehrung, Kreuze in Wahlräumen, Kirchenprivilegienfinanzierter Manipulation von Autoritäten, in Zeitungen und BR, sowie Angstmacherei auf allen Ebenen eine freie Wahl erlaubt hätte.

    Mit Wahrscheinlichlichkeitsrechnungen und Statistiken kenne ich mich nicht gut aus und mir passieren auch Fehler bei der Interpretation von Zahlen, aber ich weis spätestens seit Snowden, daß machtgeile alte Männer alle zur Verfügung stehenden Techniken und Zahlen in ihrem Interesse nutzen. Auch die Organisation von KZs wurden ordentlich berechnet. Es geht also nicht nur darum richtig zu Interpretieren, sondern auch darum wie die Analysen verwendet werden. Den Bayern geht’s gut. Wie kommt das? Wars Gott? Die Zugerasten? FJS? Weils hier so schön ist? und ist das OK wenn der Reichtum auf Krediten,Panzer- und Giftgaslieferungen und AKW aufgebaut ist ? Diese Diskussionen finden bei den Traditionalisten nicht tiefgründig statt.

    Vielleicht sterben SPD Wähler auch häufiger weil nach Cherrypicking und Übrzeugungsversuchen trotzdem nur ziemlich eklige schwarzbraune Machtstrukturen wahrgenommen werden, und der Hang zur Selbstgeißelung aus humanitären Gründen weniger ausgeprägt ist.

    Der Trotz, SPD in Bayern zu wählen, ist nicht gesund. CSU tötet oder vertreibt Andersdenkende und zieht Formbare dauerhaft und Widerspenstige und Unvorsichtige nur kurzfristig an. Die gute Bildung in Bayern hat das Land nicht vom religiösen Aberglauben befreien sollen. So wie 1945 die Begrüßung “Heil Hitler” entfiel, weil der Mann ein Arschloch war und seine Macht (offiziell) erloschen, so wird Bayern erst an den wesentlichen menschlichen Entwicklungen einen Fortschritt erreichen wenn auch die Hitler Erzeugende Macht verschwindet und die Begrüßung “Grüss Gott” durch ein menschlich freundliches “Guten Tag” von einem auf sein schönes Land Bayern stolzen Menschen ganz selbstverständlich gesprochen wird.

  25. #25 Spritkopf
    1. Oktober 2013

    @Andreas Kielmann

    Vielleicht sterben SPD Wähler auch häufiger weil nach Cherrypicking und Übrzeugungsversuchen trotzdem nur ziemlich eklige schwarzbraune Machtstrukturen wahrgenommen werden, und der Hang zur Selbstgeißelung aus humanitären Gründen weniger ausgeprägt ist.

    Ich wohne nicht in Bayern und ich würde auch nicht die CSU wählen. Aber vielleicht finden Sie sich bitte damit ab, dass die Gründe, warum jemand CSU wählt, Ihnen nicht einleuchten mögen, aber jedermanns persönliche Entscheidung darstellen. Ihr Lamento, welches die CSU-Wähler in die Nähe von Kryptofaschisten bzw. willigen Wahlsklaven rückt, schmeckt verdammt nach dem typischen Bevormundungsgedröhn bestimmter Kreise.

    Wenn das Wahlvolk in Bayern die CSU nicht mehr haben will, dann wird diese abgewählt. So einfach ist das in der Demokratie.

  26. #26 Basilius
    Oreimo.
    1. Oktober 2013

    @Andreas Kielmann

    halte ich die Idee von #12 Basilius für nicht optimal. Kurse helfen nicht unbedingt, nur die Offenlegung und Diskussion der Fakten.

    Ich halte meine – aus Frust geborene – Idee beileibe nicht für Ideal.
    Ich bin auch absolut für Offenlegung und Diskussion der Fakten. Nur ist meiner Erfahrung nach der typische Traditionswähler daran nicht sonderlich interessiert. Deswegen darf er aber trotzdem wählen was er für richtig hält. Das muss auch so sein, weil sonst wäre es ja keine Demokratie mehr. Man könnte es auch von der anderen Seite aufziehen und nicht zu Unrecht sagen, daß die parteilichen Alternativen es nun mal leider noch nie geschafft haben diese Menschen zu erreichen, da sie schon längst abgeholt wurden.
    Und was das alles noch mit dem ollen Adolf zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.
    O_o

  27. #27 Wilhelm Leonhard Schuster
    3. Oktober 2013

    Solange DIE, in Bayern, Leute wie den Herrn
    Andreas Kielmann,
    “schadlos” verkraften können,
    ist noch nicht Hopfen und Malz verloren!
    Die Schad -Grenze könnte so um 20 -10% liegen!

    Auch das “dumme Wahlvolk” scheint diese Grenze zu kennen und wählt entsprechend!

  28. #28 Andreas Kielmann
    3. Oktober 2013

    Ich habe die Bayern nie als dumm bezeichnet. Falls das so erscheinen sollte bitte ich um Verzeihung. Nur ist ihnen der Glaube eingetrichtert worden und die zur Beurteilung von politischen Entscheidungen notwendige Informationen vorenthalten worden bzw. ihr Glaube verhindert eine sachgerechte Prüfung der Fakten.

  29. #29 Wilhelm Leonhard Schuster
    4. Oktober 2013

    @Andreas Kielmann
    Da Glaube,(im Sinne von ERLEUCHTUNG) dem reinen
    rationalen Intellekt weit überlegen ist,können diese Leute, durchaus Fakten sachgerecht beurteilen. Diese Menschen, müssen dabei nicht unbedingt Fachleute auf dem zu beurteilendem Gebiete sein.
    Ihr “gesunder Menschenverstand” liegt meist richtig.
    Das soll aber nicht heißen , daß sie Mathe Genies
    sind.-
    Aber eben doch, bei entsprechender Schulung werden könnten!
    So wie ich das sehe ,verstehen die meisten “Gläubigen”,
    sehr wohl zu unterscheiden, zwischen DEM, was ihnen die Kirchenbehörde sagt ,und DEM was “Leben” ist und ausmacht.
    Schließlich prüft jeder Mensch, täglich, im ÜBERLEBENSKAMF ,Fakten!
    (Auch der Millionär, muß täglich seinen Geldsack hüten ,
    ist also nicht ohne SORGE!)

  30. #30 Wilhelm Leonhard Schuster
    4. Oktober 2013

    Da oben fehlt ein “P” wie Power!
    (Kommt eben vor !)

  31. #31 Spritkopf
    4. Oktober 2013

    @WLS

    Da Glaube,(im Sinne von ERLEUCHTUNG) dem reinen rationalen Intellekt weit überlegen ist,können diese Leute, durchaus Fakten sachgerecht beurteilen.

    Ich finde, dieser Satz erklärt vieles, was Sie so alles von sich geben. Sie sollten ihn jedem Ihrer Kommentare als Postscriptum anhängen.

  32. #32 Dr. Webbaer
    4. Oktober 2013

    Mit einigem zeitlichen Abstand feststellend:
    In Bayern zumindest sind, etwas flapsig ausgedrückt, bei der SPD sind in der Wählerschaft alte reaktionäre Säcke am Start, die in ihren Wärmetüten noch einen geruhsamen Altersherbst verbringen möchten, wenn sie denn können, und die restliche -faktische!- Progressivität verteilte sich auf Liberale mit oder ohne Parteihut, wobei die Progressivität der Ökolologisten als angelernt & den Bildungssystemen geschuldet verstanden werden kann.

    Bayern hat insofern gewählt, als dass man eine allgemeine Abrauche der Sicherungssysteme entweder ahnt (FDP, FW) oder befürwortet: “Grüne”.

    Ischt ja auch nicht schlimm: Was man braucht, bekommt man aucht.

    MFG
    Dr. W

  33. #33 Wilhelm Leonhard Schuster
    5. Oktober 2013

    @Spritkopf :Frei nach Dr. Webbaer,
    meine ERLEUCHTUNG :
    Was man nicht braucht, kann abrauchen!
    Übrigens las ich heute in der Zeitung, daß ein Terrorist ,
    der das Ansbacher Platen Gymnasium 2 Jahre besuchte und in jenen Zeiten sicherlich gegen die
    blasierten “Gläubigen” in Kirche und Staat Amoklief ,
    böse in Entebbe unter die Räder geriet und abgeraucht worden ist.
    Der Böse ist damals im Flugzeug erschossen worden.

    Vom Platen hat DER sicherlich nichts in sich aufgenommen!
    So is halt LEBBEN ,wer nicht hören will muß fühlen!

  34. #34 Vera Schrader
    10. Oktober 2013

    wow also den artikel finde ich wirklich unterhaltsam und zugleich interessant.
    die kommentare dazu sind teilweise etwas “daneben gegriffen”
    aber ich finde es interessant, da man ja oft so sprüche hört wie cdu wählen doch nur alte säcke, die mit ihrem daimler rumfahren.
    schön auch, wie der autor platz für interpretationen anregt und offen lässt.
    wirklich guter artikel, wer mehr zu den wahlergebnissen und weitere interpretationen möchte:
    https://www.nur-nachrichten.de/Bundestagswahl

  35. #35 UMa
    11. Oktober 2013

    Ich habe ein paar Fragen:
    Wo bekommt man die Rohdaten, so dass man das nachrechnen kann?
    Könnte da evtl. ein Stadt-Land Unterschied eine Rolle spielen? Also wie ist das Ergebnis getrennt nach Landkreisen und kreisfreien Städten?
    Oder wie sieht es mit der Korrelation der Wahlergebnisse und der Sterberaten mit (dem Logarithmus) der Bevölkerungsdichte der Kreise aus?

  36. #36 Joseph Kuhn
    12. Oktober 2013

    Wo bekommt man die Rohdaten, so dass man das nachrechnen kann?

    Das kommt darauf an, was mit “Rohdaten” gemeint ist. Die altersstandardisierten Sterberaten kann man aus dem bayerischen Gesundheitsindikatorensatz einfach abrufen. Wenn man das wiederum nachrechnen wollte, müsste man sich die Ausgangsdaten dazu beim Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung aus der Datenbank “Genesis” holen, das ist allerdings etwas mühsam. Die Wahlergebnisse nach Landkreisen und kreisfreien Städten für die Wahl 2008 sind ebenfalls in der Genesis-Datenbank abrufbar. Für die Wahl 2013 gab es, als ich den Blogbeitrag schrieb, noch keine Zuordnung der Stimmen von den Stimmkreisen zu den Landkreisen und kreisfreien Städten, ob das inzwischen verfügbar ist, müsste man nachsehen.

    Ob die dargestellten Korrelationen über die Sozialstruktur von Wählerschaft und Sterblichkeit zu erklären sind oder ob sich das bei näherer Betrachtung, z.B. potentieller Confounder, als nur verführerisch naheliegender Trugschluss herausstellt – wer weiß. Wobei man dann auch prüfen müsste, ob nicht z.B. die Bevölkerungsdichte selbst wiederum mit der sozialen Lage korreliert – die Ausgangsdaten dazu wären übrigens im erwähnten bayerischen Gesundheitsindikatorensatz abrufbar. Wenn man es noch etwas weiter treiben will: Beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gibt es für 45 Euro die CD-Rom “INKAR” mit umfangreichen Regionaldaten zu siedlungsstrukturellen und wirtschaftlichen Sachverhalten.

  37. […] Erinnern Sie sich noch an die Krake Paul, die bei der Fussball-WM 2010 die Ergebnisse vorhergesagt hat? Bekanntlich gibt es immer seltsame Zusammenhänge zwischen diesem und jenem. Manchmal sind sie nur kurios, manchmal kann man dahinterliegende Einflussfaktoren vermuten. […]