Fragen
Was ist, wenn sich jemand der Risiken des Rauchens völlig bewusst ist, aber trotzdem rauchen will? Gehört also auch die Kompetenz, für sich eine Risikoabwägung gegen die Empfehlungen der Fachleute zu treffen, zur Gesundheitskompetenz? Schließlich besteht das Leben nicht nur daraus, die Gesundheit zu optimieren. Und inwiefern ist Gesundheitskompetenz auch von Politikern zu fordern, damit sie z.B. wissen, wie eng soziale Lage und Gesundheit verknüpft sind, oder nicht behaupten, Homöopathie-Seminare würden die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung erhöhen, oder der Autoindustrie den Rücken stärken, egal was an Feinstaub und Stickoxiden aus dem Auspuff kommt? Müssten vielleicht sogar Organisationen – Ministerien, Krankenkassen, Verbände usw. – gesundheitskompetent sein?
Wohin geht die Reise?
Derzeit ist offen, wohin die Sache mit der Gesundheitskompetenz führt. Wenn daraus ein Belehrungs- und Bevormundungskonzept der akademisch-politischen Elite für den Rest der Bevölkerung wird, wäre das unter machttheoretischen Gesichtspunkten wohl ein erwartbares Selektionsergebnis, aber gesundheitswissenschaftlich eine Bankrotterklärung.
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