Bei “Lungenärzte im Netz” wurde heute die revidierte Fassung des Köhler-Papiers online gestellt. Darin ist immer noch der Satz: “Eine genauere Analyse der Daten zeigt, dass diese extrem einseitig interpretiert wurden, immer mit der Zielvorstellung, dass Feinstaub und NOx schädlich sein müssen.”
Abgesehen davon, dass Herr Köhler wohl kaum die ganzen Studiendaten “genauer analysiert” hat, noch dazu ohne Sekretärin, wiederholt er hier seinen Vorwurf, die Wissenschaft, auf die sich der 40-Mikrogramm-Grenzwert stützt, hätte Daten “extrem einseitig” interpretiert und zwar “immer” an erwünschten Ergebnissen ausgerichtet, zu Deutsch, sie sei korrupt.
Das ist eine Ungeheuerlichkeit. Über diesen Satz hätte man vielleicht beim ersten Mal noch als unbedachte Formulierung hinwegsehen können, aber nachdem Herr Köhler ihn bewusst wiederholt, sollten sich auch die Fachgesellschaften dazu verhalten. Ich verstehe nicht, dass die Lungenärzte diesem Pamphlet mit diesem ehrabschneidenden Vorwurf ein zweites Mal zu Öffentlichkeit mit fachlichem Renommee verhelfen.
Was sagen denn die Fachgesellschaften zu dieser Form der Wissenschaftskommunikation? Dass es guter Stil sei, mal die eine, mal die andere Seite zu Wort kommen lassen?
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