Kramp-Karrenbauer setzt die Serie ihrer Fettnäpfchenbesuche fort. Kaum waren z.B. ihre aufgewärmten Äußerungen zur Ehe für alle, dann könne man doch gleich Inzest und Polygamie legitimieren, halbwegs vergessen, bringt sie sich wieder als rhetorisches Talent aus dem Saarland in Erinnerung. Da ist gerade in Österreich die Regierung geplatzt, weil der Vizekanzler-Darsteller Heinz-Christian Strache auf einer Couch in Ibiza darüber nachgedacht hat, wie viel ihm die Pressefreiheit wert ist: Ein Video, das um die Welt ging und sogar in Wien angeschaut wurde. Und hier fällt der CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer nichts Besseres ein, als anlässlich eines Youtube-Videos, das millionenfach angeklickt wurde, sogar in Berliner Kaffeehauskreisen, darüber nachzudenken, ob man nicht vor Wahlen die Meinungsfreiheit etwas einschränken sollte. Warum, so frage ich mich, die Kramp-Karrenbauersche Extrapolationsrhetorik aufnehmend, schränkt man nicht gleich die Meinungsfreiheit in der Wahlurne ein? Das würde manches vereinfachen. Klar, Kramp-Karrenbauer hat es nicht so gemeint, sie wollte nur was sagen.
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