Vor vier Wochen hatte ich hier darüber berichtet, dass die Kommentarspalten des Deutschen Ärzteblatts, immerhin das Organ der Bundesärztekammer, beim Thema Impfen von Impfgegnern zugespammt werden. Es sind im Wesentlichen immer drei Kommentatoren, „Mitdenker“ und „Pro-Natur“, zwei faktenbefreite Polemiker, und – mit etwas mehr Datenbezug – „Rosenkohl“.
Ich habe gerade die Kommentarspalten des Ärzteblatts zum Thema Impfen in den letzten vier Wochen noch einmal überflogen, die drei sind praktisch immer dabei. So auch gestern bei einem Ärzteblatt-Bericht über den Tod eines dreijährigen Kindes in Dresden, das möglicherweise infolge einer Meningokokken-Infektion gestorben ist. Ob tatsächlich eine Meningokokken-Infektion ursächlich war, wird noch untersucht. Der Kommentar von „Pro-Natur“ dazu beim Ärzteblatt:
Der Kommentator nimmt den Tod des Kindes, dessen nähere Umstände zudem noch offen sind, zum Anlass, mit falschen Aussagen Stimmung gegen das Impfen zu machen. Dass Impfen einen negativen Einfluss auf das Immunsystem hat und ungeimpfte Kinder gesünder seien, behauptet nicht einmal der gewiss nicht impfaffine Autor von „Eingeimpft“, David Sieveking. Der zitiert immerhin die Studien von Peter Aaby zu unspezifischen Impfeffekten, positiven wie negativen. Bei dem Thema ist noch vieles unklar, aber für die pauschale und einseitig negative Aussage von Pro-Natur spricht nichts, gar nichts.
Die Frage bleibt, warum das Deutsche Ärzteblatt diese Narrenbühne zulässt, als ob man die Warnung der WHO, dass Impfgegner eine „globale Bedrohung“ darstellen, nicht gehört hätte.
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