Ich fürchte, die Radikalisierung des öffentlichen Diskurses ist noch nicht abgeschlossen, da steht uns noch einiges bevor. In manchen Kreisen gilt die immer schrillere, die immer extremere Sprache als Beweis der Stärke. Die Ermahnung, sich zu besinnen, was Worte anrichten können, wird da vermutlich als Versuch der Verbalkastration wahrgenommen. Ob die Leute nur ein Rad abhaben oder mehr, sei dahingestellt.
Das Psychotherapeutenjournal war sich übrigens bewusst, dass der Artikel von Fabian Chmielewski auch kritische Reaktionen hervorrufen wird. Im Editorial heißt es:
„Ein streitbarer Text gewiss, aber gerade in seiner Zuspitzung und Parteinahme ein geeigneter Anstoß für die nötige Debatte um die gesellschaftspolitische Verantwortung unserer Berufsgruppe und für die Diskussion um die Möglichkeiten – und Grenzen – des Engagements in unseren Rollen als Psychotherapeuten und Bürger.“
Das wird man doch noch sagen dürfen. Oder auch nicht, wenn es nach der Achse des Guten geht.
———-
Edit: Über das der Achse “gemässe” sprachliche Niveau musste ich länger nachdenken. Den Halbsatz habe ich ergänzt.
Kommentare (172)