Die Internetseite mit dem Klagelaut im Titel serviert seit einiger Zeit welterklärende Häppchen des kanadischen Psychologen Jordan Peterson. Seine Benimm-Psychologie mit 12 Regeln für ein anständiges Leben ist ein Bestseller – ein Kultbuch für Leute, die Regeln lieben. Zum Beispiel, dass man ab und zu eine Katze streicheln solle. Gerade gab es bei Achgut Aufklärung von Professor Peterson über vier grundlegende Ängste des Menschen.

„Eine ist die Angst vor ihrer eigenen Unzulänglichkeit und Böswilligkeit. (…)

Und dann haben wir Angst vor der Gesellschaft, dem unterdrückenden Patriarchat, weil die Gesellschaft uns in vielerlei Hinsicht hart und gnadenlos verurteilt. (…)

Und dann haben wir natürlich die Angst vor der Natur, und das sollten wir auch. Denn natürlich versucht die Natur mit aller Macht, uns krank und alt zu machen und uns zu töten. (…)

Nicht zuletzt fürchten wir uns vor dem Unbekannten.“

Peterson erklärt diese Aufzählung für abschließend: „Damit hätten wir alle großen Kategorien des Schreckens, denen der Mensch ausgesetzt ist.“ Die vier, keine mehr, fertig.
Allerdings hört man, dass es in diesem Punkt Uneinigkeit unter den Achgut-Denkern gibt. Professor Paulson, der ähnlich erfindungsreich wie Peterson ist, wolle nächste Woche vier andere grundlegende Ängste des Menschen vorstellen:

“Eine ist die Angst vor der Unzulänglichkeit und Böswilligkeit der Anderen.

Und dann haben wir Angst vor der Vereinzelung und dem Fehlen sozialen Miteinanders.

Und dann haben wir natürlich die Angst vor der Industrie, und das sollten wir auch. Denn natürlich versucht die mit aller Macht, uns krank und alt zu machen und uns zu töten.

Nicht zuletzt fürchten wir uns vor der Langeweile des immer Gleichen.“

Die Pluralität der grundlegenden Ängste sei gerechtfertigt. Bei den Ängsten, denen „der Mensch“ ausgesetzt sei, habe Peterson keinen Einheitsmenschen vor Augen gehabt, sondern, worauf die Einzahl seiner Formulierung ja hindeute, einen ganz bestimmten Menschen. Paulson eben einen anderen. Wie es heißt, denke man schon über eine eigene Vier-grundlegende-Ängste-Serie nach. Das passe gut ins Verängstigungs-Portfolio von Achgut und die Projektionsflächen-Methode habe sich auch in anderen Aufklärungsmedien bei Horoskopen bestens bewährt. Man sei bereits in Kontakt mit Fritz Riemann, der unter dem Pseudonym „Dr. Sommer“ die Serie wissenschaftlich betreuen wolle. Peterson hat indes angekündigt, demnächst vier grundlegende Methoden des Menschen vorzustellen, eine Katze zu streicheln und so ein klügerer Mensch zu werden.

Kommentare (52)

  1. #1 RPGNo1
    18. Januar 2020

    @Joseph Kuhn

    1)
    Gehe ich recht in der Annahme, dass Prof. Paulson ein hypothetisches Gegenstück zu Peterson darstellen soll, da gegenteilige Glückskeksweisheiten vertritt?

    2) Fritz Riemann ruft keine Begeisterungsstürme hervor, wie ich dem Text entnehmen kann. 🙂

  2. #2 nota.bene
    18. Januar 2020

    Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Böswilligkeit?
    Das sind eher zwei getrennte Kategorien, wobei ich von kaum jemandem annehme, dass er Angst vor der eigenen Böswilligkeit hätte – schließlich hält niemand sich selbst für böse. Die Konstruktion unserer Psyche schützt uns vor solchen “Bedrohungen”. Selbst die größten Schlächter der Menschheitsgeschichte waren überzeugt, absolut richtig gehandelt zu haben. Das ist bei den heuten Schlächtern nicht anders.

  3. #3 Dr. Webbaer
    18. Januar 2020

    Jordan Bernt Peterson ist Jemand, der mit Psychologie reich [1] geworden ist, anders als andere, die dem Mainstream folgend psychologisieren.
    KA, warum dies der Fall ist, die Püschologie ist ja mit äußerster Vorsicht zu behandeln; Gesellschaftspsychologie ginge schon eher, aus diesseitiger Sicht.

    MFG – WB

    [1]

    -> https://www.reddit.com/r/JordanPeterson/comments/a5m9mx/jordan_peterson_reveals_how_much_money_he_makes/

  4. #4 Basilios
    Kami-sama no Memo-chō
    18. Januar 2020

    @nota.bene

    Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit und Böswilligkeit?
    Das sind eher zwei getrennte Kategorien, wobei ich von kaum jemandem annehme, dass er Angst vor der eigenen Böswilligkeit hätte – schließlich hält niemand sich selbst für böse. Die Konstruktion unserer Psyche schützt uns vor solchen “Bedrohungen”.

    Ich befürchte das tut sie nicht immer und nicht bei jedem.
    Ich habe keine Ahnung, wie häufig das vorkommt, aber ich kenne durchaus Menschen die wirkliche Angst vor der eigenen Böswilligkeit haben.

  5. #5 libertador
    18. Januar 2020

    @ Webbaer

    Mit Humbug sind schon einige Menschen reich geworden. Mit merkwürdigem Setzen von Satzzeichen, aber noch nicht soweit ich weiß.

    @ Joseph Kuhn
    Es soll auch 4 grundlegende Formen der Zuversicht geben:
    1. Zuversicht in die eigene Überlegenheit.
    2. Zuversicht in Unterlegenheit der Mitmenschen.
    3. Zuversich in die Sonderstellung des Menschen in der Natur.
    4. Zuversicht, dass schon alles gut werden wird.

  6. #6 Golzower
    18. Januar 2020

    Warum finden die Aussagen dieses Psychologen überhaupt Beachtung ? Es gibt tausende von solchen sogenannten “Experten” mit tausenden Auslegungen zur Angst. Wie wird man auf diesem Gebiet ein Promi, einer der durch seine Bekanntheit Kasse machen kann ? Letztlich geht’s wohl nur wieder um Geld- und da muss man sich durch geschickte Werbung bzw. sich selbst als Koryphäe inszenieren von den anderen grauen Mäusen abheben. Wie wärs denn mal mit einer Angst vor Jordan Peterson ?

  7. #7 Dr. Webbaer
    19. Januar 2020

    Peterson befriedigt halt bestimmte Bedürfnisse von Personen, die liberal oder konservativ aufgestellt sind, da geht es dann um Sinn und gutes Leben, um Glück und so, offensichtlich besteht derart Bedarf und der (nach eigenen Angaben liberale, Dr. W hegt hier kaum Zweifel) Jordan B. Peterson ist wohl sehr clever, vermutlich auch ein wenig weise, kann seinen “Job”.
    Somit ist die Erklärung für Petersons Erfolg einmal nachgereicht, hoffentlich stimmt sie.
    Peterson müsste Überzeugungstäter sein, er glaubt wirklich an pychologische Erkenntnisse, nimmt sie ernst, als hard Science sozusagen, genau hier geht Dr. Webbaer nicht mít, also wenn Peterson oft streng beharrt richtig zu liegen.
    Zudem sieht er gut aus, ist eloquent und so, also das Geld nimmt der wohl gerne mit, aber er macht aus diesseitiger Sicht auch einen netten Eindruck.
    Andere haben Precht.

    • #8 Joseph Kuhn
      19. Januar 2020

      @ Dr. Webbär:

      “Peterson befriedigt halt bestimmte Bedürfnisse von Personen, die liberal oder konservativ aufgestellt sind, da geht es dann um Sinn und gutes Leben, um Glück und so”

      Ich sehe, Sie sind zur Bullshit-Resonanz mit Petersons Psychologie fähig. Dr. Blogbär würde dagegen mit Professor Paulson gehen:

      “Paulson befriedigt halt bestimmte Bedürfnisse von Personen, die liberal oder fortschrittlich aufgestellt sind, da geht es dann um Sinn und gutes Leben, um Glück und so”

  8. #9 Oliver Gabath
    19. Januar 2020

    @Golzower: Peterson ist eben zurzeit der erfolgreichste unter den Selbsthilfe-Gurus und das mit dem mehr oder minder gleichen Repertoire wie alle anderen: Sprich die Verzweifelten an, gib ihnen im Tonfall als verkündigest Du Gottes Wahrheit einige allgemeine Ratschläge, lenk sie damit vom tatsächlichen Kern ihrer Probleme ab, damit sie zwar das Gefühl haben voranzukommen, ihr Leben sich aber nicht wirklich verbessert, so dass sie immer wieder zu Dir zurück kommen und noch mehr Ratschläge verlangen. Womit dann der Kreislauf fröhlich aufs Neue beginnt. Und meide klar interpretierbare Aussagen wie der Teufel das Weihwasser!
    Ein Geschäftsmodell so alt wie das geschriebene Wort.

  9. #10 Dr. Webbaer
    19. Januar 2020

    Moment, Herr Dr. Kuhn, Dr. Webbaer hat wie zitiert festgestellt und widersprochen.
    Er glaubt Jordan B. Peterson nicht.
    Auch Ihnen eine gute Zeit in den Zwanzigern
    MFG – WB

  10. #11 schorsch
    20. Januar 2020

    Mich wundert’s immer wieder, dass es anscheinend tatsächlich noch Leute gibt, die sich freiwillig den Altherrenstammtisch achgut antun. Diese Versammlung andernorts längst gefeuerter Dummschwätzer, die heute noch der Kellnerin ins Bein kneifen und dies für einen Ausbund intellektuellen Witzes halten…

  11. #12 Golzower
    20. Januar 2020

    Petersen hat das Wesen der Angst überhaupt nicht begriffen wie Eunuchen das Wesen vom Sex. Allein bei Phobien gibt es tausende Varianten von Angst-Konditionierungen. .Diese Eso-Ratgeber Ecken in den Buchläden sind voll von solchen “Eunuchen”. Petersen bietet nicht einmal ein fundiertes Erklärungsmodell von Angst, was für eine wissenschaftliche Abhandlung wohl notwendig ist. Diese Guru-Szene mit ihren Trittbrettfahrern in diesem Land macht einen Jahresumsatz von ca.20 Milliarden EURO. Vielleicht sollte ich den Leuten das Streicheln von Krokodilen empfehlen, um in diese Szene aufgenommen zu werden bzw. mit zu kassieren ?

  12. #13 Arthur Dent
    20. Januar 2020

    Peterson ist mit Sicherheit kein Liberaler. Dass er sich selbst so bezeichnet ist meines Erachtens Zeugnis dafür, dass er im neurechten Sinne Etikettenschwindel betreibt. Die Freiheit des Individuums ist nun mal mit einer antifeministischen Haltung nicht vereinbar.

    Er ist wohl auch der Meinung übersteigerter Machismus sendet ein Signal der Stärke. Das Gegenteil ist der Fall.

  13. #14 Catie
    20. Januar 2020

    Ohne wenn und aber! Eine Katze gehört auch gestreichelt, so wie man einer alten Frau helfen sollte die Einkäufe ins Haus zu bringen.

    Ich glaub es hakt.

    • #15 Joseph Kuhn
      20. Januar 2020

      @ Catie, alias Chris, alias Ferl:

      Haben Sie denn je einer alten Frau geholfen?

  14. #16 Alisier
    20. Januar 2020

    Pet(t)erson (ohne Findus) kommt an, bestätigt gängige Vorurteile und streichelt die armen Männlein, die nicht mehr so richtig klarkommen in einer Welt, in der es nicht mehr reicht einen Schwanz zu haben, um ernst genommen zu werden oder um Recht zu behalten.
    Wellness für bald Abgehängte, mit Binsen garniert.
    Genau das Richtige fur Achgutisten.

  15. #17 Dr. Webbaer
    21. Januar 2020

    Och, Kommentatorenkollege ‘Arthur Dent’, Jordan Peterson kann womöglich geglaubt werden, das liberale Spektrum ist recht breit, er hat sich wohl mal als ‘klassischer Liberaler’ bezeichnet und ‘Antifeminist’ will er auch nicht sein, er kritisiere den Feminismus punktuell. Aber für einige ist sehr vieles “neurechts”, nicht nur die Neuen Rechten (die keine Nationalsozialisten sind, sondern nonkonform rechts sozusagen, in der BRD gibt es die “Szene” um Kubitschek und auch bei der “Jungen Freiheit”, die sich mehr um sozusagen klassischen Konservativismus bemüht, Stein hat hier ein Auge drauf, werden Neue Rechte nicht ausgeschlossen (sofern sie, haha, nicht mit Kubitschek sympathisieren, Stein und Kubitschek mögen sich nicht)).
    Peterson ist ein guter Debattant, leider folgt der Schreiber seinem Ratgebertum aus im WebLog-Artikel skizzierten, karikierten Gründen nicht.
    “Achgut” könnte als liberal-konservatives Kommentarmedium verstanden werden, wobei auf den Liberalismus Wert gelegt wird, also “Neurechtes” hat dort schlechte Karten veröffentlicht zu werden.
    Selbstverständlich beharrt Dr. Webbaer nicht auf der Richtigkeit seiner Einschätzungen, liest bei “Achgut” auch wegen Meinungsähnlichkeit nicht viel, weil irgendwie auch ein bisschen langweilig.

  16. #18 Arthur Dent
    21. Januar 2020

    Stein hält den Begriff der ‘Neuen Rechten’, ganz nach Armin Mohler, lediglich für rufschädigend und möchte das Netzwerk um das Institut für Staatspolitik und die Junge Freiheit gerne als ‘konservativ’ verstanden sehen, und dabei betreibt er eben den oben erwähnten Etikettenschwindel.
    ‘Konservativ’, das klingt so harmlos, gemeint ist aber wohl der Jungkonservativismus der Weimarer Republik, der sich gegen die Verfassung richtete und eine ‘konservative Revolution’ anstrebte.
    Er (der Jungkonservativismus) war ein verfassungsfeindlicher, also antidemokratischer.

    Das Thema ist aber Peterson. Der Betreibt Schlagwortpolemik mit akademischem Anstrich. Er leidet auch unter der political correctness, die er am liebsten auf dem Müllhaufen der Geschichte sehen würde. Das kennen wir doch irgendwo her.

  17. #19 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    22. Januar 2020

    Geht es hauptsächlich um die Psychologie, die Peterson lehrt? Dann würde mich interessieren, wieso man über den Umweg eines Transkripts bei Achgut geht, statt direkt auf das dort verlinkte Video zu gehen – dass es an mangelnden Englischkenntnissen liegt kann ich mir nicht vorstellen.

    Sein Buch “12 Rules for life” habe ich nicht gelesen, aber handelt es sich dabei wirklich um Benimm-Psychologie? Was ich bislang darüber gehört habe klang nicht so.

    “Ein Kultbuch für Leute, die Regeln lieben.” – gibt es für diese Aussage auch irgendeine Evidenz oder ist das alles nur unrecherchiertes Geplauder nach dem ersten Anschein? Das Buch heißt ja “12 Regeln fürs Leben”, also muss es was für Ordnungsfanatiker, Bürokraten oder Zwangscharakter sein?

    Man könnte auch fragen, ob jemandem, der für Selbstbestimmung und Freiheit eintritt, eintreten will, dieses Buch etwas zu bieten hat. Das wäre vielleicht produktiver, als zu fragen, ob man in Zweidreiviertel Minute eine erschöpfende Theorie der Angst vortragen kann.

    “Horoskop-Psychologie” – diese Kritik ist so klein, dass man Mitleid bekommt.

    • #20 Joseph Kuhn
      22. Januar 2020

      @ user unknown:

      Für das Mitleid danke ich, Mitgefühl ist ja etwas Schönes, gerade in diesen Zeiten. Auch inhaltlich finde ich Ihren Kommentar zum Thema passend. Ich kritisiere Peterson, ohne viel von ihm gelesen zu haben, Sie verteidigen ihn, ohne viel von ihm gelesen zu haben. Vielleicht ist an der Einordnung seiner Sprüche als Horoskop-Psychologie also doch was dran?

      Ich hätte natürlich die 4-Ängste-Lehre statt mit Horoskopen auch mit der altehrwürdigen 4-Säfte-Lehre der Humoralpathologie in Beziehung setzen können. Solche einfachen Schemata haben ja was.

  18. #21 rolak
    22. Januar 2020

    diese Kritik

    (Nicht nur) Das hast Du wohl falsch verstanden, uu, ‘H-P’ ist keine Kritik, sondern eine fachgerechte, wenn auch analogisierend formulierte Einordnung der Effektivität.

  19. #22 Alisier
    22. Januar 2020

    @ user unknown
    Warum Du Peterson verteidigst ohne ist mir schleierhaft, und Dir wahrscheinlich ebenfalls.
    Aber genau das macht Peterson so interessant: er wird unter anderem deswegen als Heiland wahrgenommen, weil er sich als Projektionsfläche für verunsicherte Männchen so überaus geschickt anbietet.
    Er streichelt deren geschundene Seelen, und dann ist es auch wurscht ob er wirklich was zu sagen hat.
    Er ist ein sehr guter Verkäufer, in der Tat, aber inhaltlich hapert es ganz gewaltig.
    Und wenn er Männer mit Hummern vergleicht, um sie dazu zu motivieren ihr Verhalten bloß nicht in Frage zu stellen, ist es durchaus interessant weswegen von den Gemeinten niemand was dagegen hat, sich ein Hirn in der Größe einer Erbse andichten zu lassen.
    Nach ein paar Stunden Vortragshören ist dann die Masche klar, aber eben nicht seinen Fans. Denen geht es um die Tröstungen und nicht darum etwas zu verstehen, muss ich annehmen.

  20. #23 Dr. Webbaer
    22. Januar 2020

    @ Kommentatorenkollege ‘Arthur Dent’

    Es lohnt sich jedenfalls zu schauen, wie die nonfkorm oder angeblich klassisch bundesdeutschen Konservativen “so drauf” sind, wie Rezo sagen würde.
    Peterson hat bei “Achgut” jetzt wieder etwas Ratgeberisches publizieren lassen, das nicht unbestimmt allgemein zustimmungsfähig ist, Dr. W hat Dr. K ja auch mal ermuntert sich mit Jordan Peterson zu beschäftigen.
    An sich müsste “unser Mann” aber liberal sein, nicht dem aus Sicht einiger so genannten “braunen Sumpf” angehörig, Dr. W mag ihn oder schätzt ihn, der Liberale ist halt gegen den Kollektivismus, btw : Konservative sind häufiger mal gegen den Liberalismus.

  21. #24 Alisier
    22. Januar 2020

    Zeit für den staatlich anerkannten wb-Übersetzer Alisier:

    Der wb meint, dass, da er sich selbst als liberal sehen möchte, Peterson ebenfalls liberal sein muss. Denn sonst könnte noch jemand auf die idee kommen, der wb sei wirklich die braune Socke, die er so überzeugend darstellt.
    Zum Kollektiv der Rechtsdrehenden zu gehören und diese bei jeder Gelegenheit zu beklatschen ist ok. Ist das Kollektiv aber irgendwie links ist es Pfuibäh.
    Logik wird man allerdings wie immer beim wb vergeblich suchen.

  22. #25 Dr. Webbaer
    22. Januar 2020

    Es lohnt sich jedenfalls die Beschäftigung mit der Person Jordan B. Peterson und seinen psychologischen Sichten, die zu kritisieren sind.
    Gerne würde Dr. W mal sehen, ob es einer schafft seine generelle psychologische Stoßrichtung irgendwie zusammenzufassen, verstanden worden ist die hier nicht, gar nicht, so dass der Verdacht eines Guru-haften bei einigen, ja auch bei Dr. W, im Raum stehen bleibt.

  23. #26 Caro
    22. Januar 2020

    @ User:

    Das ganze Buch über die 12 Regeln ist Horoskop-Psychologie. Vieles kennt man aus dem eigenen Leben, manches ist klug beobachtet, manches unkonventionell, manches sind gängige Ansichten der Mittelschicht, manches Stuss. Für jeden was dabei, für Oma Erna wie für Yuppies, für Leute, die selbstbestimmt sein wollen und auch für Leute, die meinen, man solle damit zufrieden sein, was man hat oder für Leute, die meinen, die anderen sollten sich ordentlich benehmen.

  24. #27 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    22. Januar 2020

    Sie verteidigen ihn, ohne viel von ihm gelesen zu haben. Vielleicht ist an der Einordnung seiner Sprüche als Horoskop-Psychologie also doch was dran?

    Mit diesem Argument könnte man Peterson ebenso gut unterstellen, dass er vielleicht Basketballspieler ist. Die Bücher habe ich nicht gelesen, aber genug Videos seiner Vorlesungen geschaut, sowie Interviews, VLogs und Debatten, und Sternzeichen oder horoskopartiges kam da nie vor. Ich bin aber auch nicht über AchGut auf ihn aufmerksam geworden.

    Für AchGut ist Peterson ein internationaler Promi, mit dem sie sich schmücken, weil er in der Kritik des intersektionalen Feminismus oberflächlich betrachtet zu ihnen passt. Eine intellektuelle Auseinandersetzung könnte darin bestehen, die feinen Unterschiede herauszuarbeiten und zu untersuchen, ob die Positionen eigentlich wirklich gut zusammenpassen.

    Ich komme mit AchGut nur sehr, sehr selten in Kontakt, meine Einschätzung mag daher voreilig sein, aber mein Eindruck ist, dass das ein schreihalsiges Portal ist, das gerne polemisiert und auch nicht so genau hinschaut, wenn etwas skandalisiert werden soll.
    Ich halte das für eine Blase der Selbstbestätigung.

    Peterson ist dagegen nicht schreihalsig und fällt nicht laufend auf Fakenews rein oder produziert gar selber solche.

    Ich hätte natürlich die 4-Ängste-Lehre statt mit Horoskopen auch mit der altehrwürdigen 4-Säfte-Lehre der Humoralpathologie in Beziehung setzen können.

    Ja, wenn Sie da keine weiteren Gemeinsamkeiten finden, als die Zahl 4, dann probieren wir es mit den 4-Jahreszeiten. Schon klar.

    @rolak:

    (Nicht nur) Das hast Du wohl falsch verstanden, uu, ‘H-P’ ist keine Kritik, sondern eine fachgerechte, wenn auch analogisierend formulierte Einordnung der Effektivität.

    Ich wüsste nicht, wieso eine analogisierende Einordnung der Effektivität im Widerspruch zum Kritikcharakter stehen sollte. Zudem lese ich bei Joseph nichts von Effektivität. Aber auch Du bist gefragt: Was erwartest Du von einem Ausschnitt von 2:45 Minuten?

    @Alisier:

    Warum Du Peterson verteidigst ohne ist mir schleierhaft, und Dir wahrscheinlich ebenfalls.

    Mir ist das “ohne” v.a. schleierhaft – ohne Doktor der Psychologie zu sein? Ohne dafür bezahlt zu werden? Ohne Dich zuvor um Erlaubnis zu fragen?

    Aber genau das macht Peterson so interessant: er wird unter anderem deswegen als Heiland wahrgenommen, weil er sich als Projektionsfläche für verunsicherte Männchen so überaus geschickt anbietet.

    Wenn genau das Peterson so interessant macht, dann will ich doch wissen, ohne was – ohne religiös zu sein?

    Von wem wird Peterson als Heiland wahrgenommen – von Dir? Was meinst Du damit? Dass er viele Follower hat, so wie Greta Thunberg? Spricht das schon gegen ihn/sie?

    Er bietet sich als Projektionsfläche für verunsicherte Männchen so überaus geschickt an? Machen Dir Männer Angst, so dass Du sie zu Männchen erklären musst? Inwiefern Projektionsfläche?

    Er streichelt deren geschundene Seelen, und dann ist es auch wurscht ob er wirklich was zu sagen hat.

    Weil die sind alle geistig etwas zurückgeblieben und lassen sich leicht was auftischen?

    Und wenn er Männer mit Hummern vergleicht, um sie dazu zu motivieren ihr Verhalten bloß nicht in Frage zu stellen, ist es durchaus interessant weswegen von den Gemeinten niemand was dagegen hat, sich ein Hirn in der Größe einer Erbse andichten zu lassen.

    Ich würde ja behaupten, dass ein Vergleich menschlicher Dominanzstrukturen mit denen von Tieren, die ein Hirn in der Größe einer Erbse haben, ein Form ist, etwas in Frage zu stellen, nur passt manchem die Antwort nicht. Peterson behauptet ja, dass eine Verwandschaft besteht und führt als Beleg an, dass Antidepressiva bei einem Hummer eine ähnliche Wirkung zeigen, wie bei einem Menschen.

    Dein Konter, zu behaupten, er würde damit den Männer ein Hirn in Hummergröße andichten erinnert mich an die Evolutionsleugner vor 150 Jahren, die Darwin auf ähnlich Weise in Bezug auf Affen zu diskreditieren versuchten.

    Wo es hier inhaltlich gewaltig hapert wird so offensichtlich.

    Denen geht es um die Tröstungen und nicht darum etwas zu verstehen, muss ich annehmen.

    Tja – mein Eindruck ist, es geht vielen darum ihr Leben zu ändern, zu gestalten, nicht sich zu trösten, also abzufinden. Was aber nicht bedeuten muss, dass Trost gar keine Rolle spielt.

    Und abschließend zum vergifteten Lob, er sei ja in der Tat ein guter Verkäufer, so, als ob ich das als Argument vorgebracht hätte: Woran erinnert mich das eigentlich?

    • #28 Joseph Kuhn
      23. Januar 2020

      @ user unknown:

      Die Idee mit den vier Jahreszeiten gefällt mir.

  25. #29 noch'n Flo
    Schoggiland
    22. Januar 2020

    @ Alisier:

    Danke für Deine vortreffliche Analyse des Braunbären.

    Aber sind solche psychologischen Expertisen hier bei SB nicht eigentlich geächtet? 😉

  26. #30 Alisier
    22. Januar 2020

    @ noch’n Flo
    Also, Übersetzungen müssen schon erlaubt sein.
    @ user unknown
    “….ohne etwas von ihm gelesen zu haben” sollte es heißen. Ist aber aus irgendwelchen Gründen in einem schwarzen Loch verschwunden.
    Auch ein großer Hammer hat auf einen Hummer einen ähnlichen Effekt wie auf einen menschlichen Schädel. Daraus Ähnlichkeiten abzuleiten ist dennoch einigermaßen absurd.
    Und die Bemerkung mit Darwin und der Evolution ist völlig daneben und lediglich dem Umstand geschuldet dass Du ein Argument zu konstruieren versuchst, das keines sein kann, nur weil du kein Argument hast. Sinnlos aber interessant.
    Es geht den Leuten also darum ihr Leben zu ändern? Warum hören sie dann Peterson zu, der sie lediglich in ihrer phantasielosen Bräsigkeit bestätigt?
    Er ist halt ein guter Verkäufer. Um das festzustellen, musst Du gar nichts dazu gesagt haben.
    Anscheinend kaufst auch Du ihm aber so einiges ab, was meine Behauptung stützt.
    Und wer ihn braucht ist ein Männchen, kein Mann. Meine Meinung, und Meinungen sind nicht belegpflichtig.

  27. #31 Alisier
    22. Januar 2020

    Es geht übrigens darum, wer die Follower sind, user unknown.
    Aus der Qualität der Follower kann man durchaus Rückschlüsse ziehen.
    Achgut findet Peterson klasse, und er sie ebenfalls, und das reicht dann auch aus, um ihn nicht mal mehr mit der Kneifzange anzufassen, zumindest für mich.
    Und selbst wenn ich das alles ignoriere: die Binsenweisheitigkeit Petersons ist eine Zumutung und lediglich für völlig Ahnungslose attraktiv, oder für die, die nach Bestätigung und Trost lechzen, weil sie fast schon Incelmäßig abgehängt sind, wie gesagt.
    Ein Heiland für Männlein (das Männchen nehme ich zurück) die allein im Walde stehen, und nichts verstehen.

  28. #32 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com
    23. Januar 2020

    Auch ein großer Hammer hat auf einen Hummer einen ähnlichen Effekt wie auf einen menschlichen Schädel. Daraus Ähnlichkeiten abzuleiten ist dennoch einigermaßen absurd.

    Käme drauf an, welche Ähnlichkeiten man daraus ableitet, würde ich sagen.

    Beweisführung mittels Analogie ist Betrug.

    Wieso ist denn der Verweis auf Darwin und die Evolution völlig daneben – Du behauptest nur, ohne zu Begründen. Ach, ist ja nur Deine Meinung, da bist Du dann natürlich nicht belegpflichtig.

    Warum hören sie dann Peterson zu, der sie lediglich in ihrer phantasielosen Bräsigkeit bestätigt?

    Behauptung ohne jede Evidenz.

    Er ist halt ein guter Verkäufer. Um das festzustellen, musst Du gar nichts dazu gesagt haben.

    Richtig. Aber “in der Tat” verwendet man i.d.R. um eine von einem anderen getätigte Aussage zu bestätigen – mal um dem dann einen anderen Twist zu geben “… aber …”, mal ohne dieses Anliegen.

    Anscheinend kaufst auch Du ihm aber so einiges ab,

    Was denn zum Beispiel?

    Aus der Qualität der Follower kann man durchaus Rückschlüsse ziehen.

    Welche der Follower kennst Du denn?

    Achgut findet Peterson klasse

    Und wer ist Achgut? Alle bei Achgut, die Mehrheit, ein Chef? Kannst Du Instrumentalisierung bzw. Oberflächlichkeit und Irrtum ausschließen?

    und er sie ebenfalls,

    Halte ich für lächerlich, die Aussage. Was soll denn Peterson im fernen Kanada von Achgut wissen? Ausgeschlossen ist natürlich nicht, dass sich Peterson sorgfältig informiert hat, wer das ist. Es drängt sich mir aber auch nicht unmittelbar auf.

    Und selbst wenn ich das alles ignoriere: die Binsenweisheitigkeit Petersons ist eine Zumutung und lediglich für völlig Ahnungslose attraktiv, oder für die, die nach Bestätigung und Trost lechzen, weil sie fast schon Incelmäßig abgehängt sind, wie gesagt.

    Ja, gut. Sicher ist dann auch die Diskussion von Sam Harris mit Peterson oder von Slavoj Zizek nur ein Beleg dafür, dass das auch zwei abgehalfterte Knalltüten sind, die mit jedem dahergelaufenen Kirmeswahrsager eine Bühne teilen.

  29. #33 Alisier
    23. Januar 2020

    @ user unknown
    Man kann nicht behaupten, dass Du es nicht versucht hättest.
    Aber es wird halt kompliziert, wenn Du versuchst mit Deiner etwas speziellen Derail- und Missverständnistechnik auf eine Replik zu reagieren, die diese lediglich zu imitieren versucht.
    Letztendlich diskutierst Du gerade mit Dir selber, und es mag durchaus reizvoll sein, dabei zuzugucken.
    Nur kommt nichts dabei raus.
    “Recht behalten ohne Sinn und Verstand”: Einen Vortrag, den Du ohne jede Vorbereitung aus dem Stegreif halten könntest.
    Andere möchten aber diskutieren, meistens jedenfalls.

  30. #34 Alisier
    23. Januar 2020

    Kleiner Tipp:
    Ich würde mich jetzt unbedingt an “Einen” festbeißen, so wie du auf das absichtlich eingefügte “ohne” zuverlässig reagiert hast.
    Damit Du Deinem Ruf gerecht wirst, solltest Du jetzt eine ellenlange Erklärung dazu schreiben, wieso das nicht korrekt war.

  31. #35 Alisier
    23. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn
    Dürfen wir jetzt wenigstens erwarten, dass Du sie spielst, die vier Jahreszeiten?
    “Joseph spielt Vivaldi” Ein Podcast, auf den ich mich schon freue.

  32. #36 rolak
    23. Januar 2020

    Zudem lese ich

    Das ist allerdings nicht sehr überzeugend belegt, uu. Du beantwortest eine Antwort auf Deinen ‘Geht es hauptsächlich um?’-Kommentar – dessen Berechtigung nach der Artikeleinleitung “Die Internetseite mit dem Klagelaut im Titel serviert seit einiger Zeit welterklärende Häppchen des kanadischen Psychologen Jordan Peterson.” worin besteht? Denn immerhin geht es nach einer überleitenden Einordnung, also ab “Gerade gab” ausschließlich um das in der Einleitung Beschriebene.

    btw: selbstverständlich kann eine Analogie auch eine Kritik sein, das wäre dann intentionell²es 1A. ² ist dem Text allerdings nicht entnehmbar, verbleibt beim Geschriebenen also ‘ähnliche Eigenschaften’. Was auch sehr wahrscheinlich ist, denn immerhin gibt es nach einer überleitenden Einordnung, also ab “Gerade gab” reichlich erläuternde Beispiele.

  33. #37 RPGNo1
    23. Januar 2020

    Ist der Webbaer wieder beim Torpfosten verschieben? Aus rechts wird konservativ bzw. liberal und linksliberal ist kollektivistisch und marxistisch.

  34. #38 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    23. Januar 2020

    Ja, Alisier, Derailing, das sagt der Richtige! 🙂

    Deine Begründungen für die Beschimpfungen lassen sich im Wesentlichen mit dem Zitat zusammenfassen:

    Achgut findet Peterson klasse, und er sie ebenfalls, und das reicht dann auch aus, um ihn nicht mal mehr mit der Kneifzange anzufassen, zumindest für mich.

    Also guilt-by-association. Meist ja ein Indiz, dass man in der Sache zur Kritik unfähig ist.
    Und jetzt hast Du das verlassene “ohne” absichtlich eingefügt? Ein bedauerliches Niveau, auf dem Du da angelangt bist.

    @rolak: Deine Kritik bleibt mir leider verschlossen. Joseph hat kritisiert, dass Peterson die Ängste in 4 Kategorien unterteilt. Dass das jemand tut ist nichts, das selbstevident unsinnig ist. Man müsste das meines Erachtens begründen oder Beispiele aufführen für Ängste, die sich offenischtlich keiner dieser 4 Kategorien zuordnen lassen.

    Aus dem kurzen Text Petersons erschließt sich für mich nicht, dass diese Aufteilung gut begründet, sonderlich hilfreich ist oder sich aus anderen Gründen aufdrängt. Ich sehe aber auch keine inhaltliche Kritik. Da dies nicht die erste Kritik an Peterson hier ist und die letzte m.W. ebenfalls auch auf den Publikationsort “AchGut” abhob, würde ich ja im Mindesten erwarten, dass aufgezeigt wird, inwiefern diese 4-Ängste-Lehre einer Ideologie in die Hände spielt, die bei AchGut vertreten wird.

    Bei dieser Debatte von Peterson mit Harris, geleitet von Douglas Murray vernehme ich von Peterson Töne, die ihn als Sprachrohr der Neuen Rechten, was ihm ja gerne unterstellt wird, als ungeeignet erscheinen lassen müssen.

    Die Zuordnung von Personen in ein simples Schwarz-Weiß-Schema finde ich äußerst kontraproduktiv. Wenn man die intellektuelle Kernkompetenz des Differenzierenkönnens aufgibt, erweist man der Gesellschaft einen Bärendienst. Es ist ja nicht so, dass unsere Gesellschaft das Problem des aufstrebenden Rechtsradikalismus in den Griff bekommen hätte; dass wir funktionierende Rezepte hätten, denen das Wasser abzugraben.

    Man muss sich die rosa Brille nicht aufsetzen, dass wir in einer Zeit von fast Vollbeschäftigung leben, um zu sehen, dass die wirtschaftliche Lage bald kippen kann. Wenn sich die wirtschaftliche Lage für viele deutlich verschlechtert und sich in der rechten Szene eine charismatische Führungsfigur zeigen würde, dann könnten die heute schon besorgniserregenden Zustimmungswerte noch weiter zunehmen.

    Ich glaube es ist nötig, die fundamentalen Werte unserer Gesellschaft ins Visier zu nehmen, und diese zu verteidigen – Demokratie, Freiheit, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltfreiheit.

    Jemanden zu ächten, weil er beim politischen Gegner oder der politischen Konkurrenz veröffentlicht hat, erscheint mir kontraproduktiv, wenn man im Notfall den Schulterschluss mit den demokratischen Kräften im bürgerlichen Lager suchen muss und Ächtung per se als eine Methode, die signifikant für autoritäre und totalitäre Systeme ist.

    Es gibt aber auch einen unschätzbaren Vorteil der Methode des guilty-by-assoziation: Sie ist so leicht und geht so schnell, dass man sie jedem Depp beibringen kann.

  35. #39 Alisier
    23. Januar 2020

    @ user unknown
    Du hast mich nicht verstanden. Ich habe wirklich nur gespiegelt, sonst nichts.
    Das ist mir aber auf Dauer zu anstrengend.
    Weil ich so nicht denke oder funktioniere.
    Aber ich gucke mir das Gespräch mit Harris an.
    Falls Du irgendwann entscheiden solltest, etwas weniger dick aufzutragen wäre das schon mal ein erster Schritt zum Dialog.

  36. #40 Alisier
    23. Januar 2020

    @ uu
    Ich denke, dass Du, genau wie sehr viele andere, Binsen nicht von tiefsinnigen Aussagen unterscheiden kannst.
    Peterson weiß zu gefallen, und spürt oft, was das Publikum hören möchte. Weswegen es wichtig ist, seine Texte zu lesen, um sich nochmal zu vergewissern wie leer sie wirklich sind.
    Und genau das macht mir Sorgen, denn genau hier trifft sich Peterson mit den Populisten und Achgut, denen es auch nicht um Inhalte geht, sondern teilweise um billigste Manipulation.
    Jordan Peterson ist ein notorischer Blender, was nicht schlimm wäre, wenn es nicht so enorm viele wären, die sich blenden lassen.
    Und die Antwort zum Schluss mit dem KZ-Wächter ist einerseits übelste Ranschmeiße, aber auch ein wunderbares Beispiel wie das System Peterson funktioniert.
    Der Mann hat zwar keinen ethischen Kompass und auch nicht wirklich viel zu sagen, aber ein untrügliches Gespür dafür was Menschen hören wollen.
    Wenn da jemand sitzt, der seine Aussagen als das nimmt, was sie sind, und sie seziert, dann ist er raus.
    Weswegen er auch den Soloauftritt bevorzugt.

  37. #41 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    24. Januar 2020

    Tut mir leid, ich seh da keine Spiegelung. Wahrscheinlich ist es Dir aber zu viel Mühe, das an ein, zwei Sätzen zu demonstrieren. Bestimmt haben es alle anderen gleich als Imitation erkannt – nur ich nicht.

    Das zu Vorträgen hauptsächlich ein Publikum kommt, das den Redner hören will und schon ein wenig kennt, ist auch eine Binse, so wie die Beobachtung, dass sich ein Redner auf das Publikum einstellt – das dürfte das kleine 1×1 gelungener Kommunikation sein.

    Die üble Ranschmeiße des “Eichmann in uns” hat der flache Blender bei Hannah Arendt abgeschaut, dieses Detail seines Populismus wolltest Du sicher noch nachtragen. Die Leute lieben es, auf die Suche nach ihrem inneren KZ-Wächter zu gehen.

    Ich habe keine weiteren Fragen.

  38. #42 Alisier
    24. Januar 2020

    Eichmann war nicht KZ-Wächter und Du darfst Peterson solange gut finden wie Du willst.
    Und wer zu einem Vortrag geht, weil er zu hören kriegt was er erwartet und schon weiß, dem nehme ich dann auch nicht ab, dass er irgendwas ändern will.
    Aber wie gesagt: jedem Tierchen sein Pläsierchen, solange ich der Hohlheit nicht applaudieren muss.

  39. #43 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    26. Januar 2020

    Dass Eichmann KZ-Wächter gewesen sei, haben weder ich, noch Hannah Arendt behauptet. Der Vergleich funktioniert dennoch, aber Dein nächster Versuch eines Arguments zeigt wohl, dass es Dir noch darum geht zu bestreiten – egal wie.
    Wer zwei Bücher von einem Autor gelesen hat, der hat auch meist eine Ahnung, was er vom dritten erwartet, kauft es trotzdem und findet wieder neues. Der Stil ist erwartbar, bei manchen ein Niveau, gewisse Themen.

    Bestimmt lässt Peterson Schauspieler anheuern, die zu den Veranstaltungen kommen und so tun, als habe sich für sie was geändert. Sorry, dass ich Dir das letzte Wort genommen hab, probier’s noch mal.

  40. #44 Alisier
    26. Januar 2020

    Erstens ist der Versuch Hannah Arendt und Peterson irgendwie zusammen zu denken ungefähr so, als ob man Franz Schuberts Kompositionen mit Helene Fischers Hampeleien vergleichen wollte.
    Und zweitens ist das Phänomen Peterson von begrenzter Dauer. Solche Maschen laufen sich vergleichsweise schnell tot.
    Dale Carnegie z.B. hätte auch 20 Bücher mit dem gleichen Sülz füllen können: die Ahnungslosen hätten sie sicher ebenfalls weiter gekauft und das Ganze auch weiter für Weisheit gehalten.
    Wie gesagt, das dürfen sie auch, und du darfst auch gerne das letzte Wort haben, uu.
    Es ist übrigens typisch für Peterson-Aufdenleimgeher, dass sie das letzte Wort haben 🙂

  41. #45 noch'n Flo
    Schoggiland
    27. Januar 2020

    @ Alisier, user unknown:

    Findet Ihr das mit dem letzten Wort jetzt nicht reichlich kindisch?

    (Und ja, mir ist durchaus die Ironie bewusst, dass ich es nun gehabt haben könnte…)

  42. #46 gnaddrig
    27. Januar 2020

    @ noch’n Flo: Nö, hast Du nicht, Stand jetzt 😉

  43. #47 Alisier
    27. Januar 2020

    @ noch’n Flo
    Das musst gerade Du sagen 🙂
    Und das hier ist einfach nur eine Fingerübung, und wird hoffentlich von niemandem ernst genommen.
    Letzter! Ätschibätsch!

  44. #48 noch'n Flo
    Schoggiland
    27. Januar 2020

    @ Alisier:

    Wenn es Dich glücklich macht… *schulterzuck*

  45. #49 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    30. Januar 2020

    @Alisier:
    Auf Frage #22 – ich merke, es lesen noch ein paar weitere User noch mit – schulde ich Dir noch etwas wie eine Antwort: Wieso ich Peterson verteidige.

    Das kann ich Dir schon sagen. Ob Du es auch hören kannst, wäre eine andere Frage.

    Ich komme ja aus dem linken Spektrum und lange Zeit hat man auf feministische Positionen nur reaktionäre Erwiderungen lesen können, die all die Fehler, die man heute bei vielen Linken sieht, gemacht haben: Strohmänner, Ad-hominem-attacken, Whataboutism, usw. Die Kritik hat sich selbst unmöglich gemacht.

    Peterson war einer der wenigen, bei denen man den Eindruck hat, er habe verstanden was er kritisiert. Nicht nur das, er weiß auch zu würdigen, wo die anderen gewichtige Argumente haben. Er setzt sich auch mit Kritik auseinander.

    Er hat auch viele Schwächen und nur zum kleinen Teil lassen die sich mit der unterschiedlichen Kultur jenseits des Atlantiks erklären.

    Allerdings erfordert die Kritik die Bereitschaft zu differenzieren. Wenn man auf ein plump-naives Ja-oder-Nein zu Peterson hinauswill, dann ist man mit Differenzierung nicht gut beraten. Der Wert eines solchen Ja/Nein ist allerdings dann auch überschaubar.

    Die mangelnde Lust, vielleicht auch Fähigkeit des Differenzierens kann durch Diffamierung nicht aufgewogen werden. Da haben wir jetzt also gesammelt: Horoskop-Psychologe, Benimmpsychologie und jetzt Dale Carnegie. Mit welchler Begründung? Ohne.

    Peterson hat in der klinischen Psychiatrie gearbeitet und ist seit über 20 Jahre Professor der University of Toronto, der größten Uni Kanadas. Die sollen nicht bemerkt haben, dass da ein Scharlatan sitzt, ein Zeitungsonkel?

    Sicher, das macht ihn nicht sakrosankt gegenüber Kritik, aber diese Kritik müsste man eben substanziieren. Das ist hier nicht einmal ansatzweise versucht worden. Stattdessen wird ihm vorgehalten, dass er bei Achgut publiziert – allerdings ohne nähere Hintergründe dieser publizistischen Präsenz aufzuklären. Beispielsweise erfahren wir nicht ob Peterson das Transkript selbst angefertigt hat, ob es von ihm selbst übersetzt wurde oder von einer KI, einem Achgut-Mitarbeiter oder einem Dritten. Wir wissen nicht ob Peterson den Text ausgesucht hat oder Achgut. Wir erfahren auch nicht, ob Peterson alternative Tagesmedien zur Auswahl hatte, bei denen er hätte publizieren können. Auch erfahren wir nicht, wieso Joseph den Text ausgewählt hat. Weder eignet sich der Text gut, die Beschimpfung als Horoskoponkel zu unterstreichen, noch unterstreicht sie Petersons Eignung als Achgut-Autor. Auch tagesaktuell war kein Bezug zum Blog erkennbar.

    Der Artikel war einfach kurz zuvor bei Achgut erschienen.

    Inhaltlich wurde sich nur lustig darüber gemacht, die Ängste in 4 Kategorien zu unterteilen – eine Begründung ist auch dazu ausgeblieben.

    Auf jemanden, der anlässlich dieses Artikels erstmalig diesen Blog besucht, muss das wohl ein wenig wirr wirken. Ohne die Kenntnis der Bloggeschichte, in der Peterson schon vereinzelt thematisiert wurde, kann man sich den Beitrag nicht erschließen. Aber mit der Bloggeschichte ergibt sich leider nur, dass ein Anlass gesucht wurde, einer Auseinandersetzung zum Zweck der demonstrativen Abgrenzung aus dem Weg zu gehen.

    Ich warte ja immer noch auf Leute, mit denen man über manche These Petersons streiten könnte – aber nicht auf solche, die sich darin gefallen Strohmänner aufzurichten, die sie dann unter lautem, eigenem Jubel “Dir geb ich’s, Du Wurm!” niederbrennen.

    Hier bin ich da aber wohl falsch.

    • #50 Joseph Kuhn
      30. Januar 2020

      @ User unknown:

      Ich glaube, Sie projizieren zu viel in die Peterson-Kritik hinein, statt zu lesen, was da steht.

      Er wurde hier für eine völlig platte Vier-Ängste-Lehre kritisiert, die das alltägliche Geschwätz zu einer psychologischen Einsicht hochstilisiert. Dafür hätte ich ihn auch kritisiert, wenn ich das woanders gefunden hätte. Dass ich es auf Achgut gefunden habe, ist nur die Würze an der Sache.

      Fundiert mit dieser Vier-Ängste-Lehre auseinandersetzen kann man sich nicht. Wo sollte man da anfangen? Bei einer Kritik des Alltagsbewusstseins im Gewande psychologischer Analyse?

      Ich glaube, Professor Paulson ist genau das richtige Argumentationsniveau dafür. Dass Peterson andernorts auch Diskussionswürdiges schreibt, mag sein, aber ich kritisiere halt diese Passage, statt eine andere zu loben. Sie kritisieren doch hier auch das, was Ihnen gefällt, ohne jedesmal dazuzusagen, ob Sie aus anderen Passagen etwas lernen konnten.

  46. #51 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    30. Januar 2020

    Als Beispiel für einen Gedankengang Petersons, den ich interessant finde, sei auf die ca. 5 Minuten ab hier verwiesen, wo Peterson über die sexuelle Selektion von Schimpansen und Menschen spricht.

    Seine These ist, dass die menschlichen Weibchen danach streben, ein Männchen zu bekommen, dass in der sozialen Hierarchie möglichst weit oben steht. Aber welches Männchen in der Hierarchie weit oben steht war/ist eine Sache, die die Männchen weitgehend unter sich ausmachen/ausgemacht haben.

    Das korrespondiert mit einer Beobachtung, die man ähnlich in die Gegenrichtung anstellen kann.

    Es heißt ja oft, die Frauen würden einem Modediktat unterworfen. Kleidung, Schminke, Schmuck, Frisur usw. – da herrscht ein ausgeprägter, zeit- und kostenintensiver Wettbewerb. Eine riesige Mode- und Kosmetikindustrie mit Einkaufsketten und umfangreichen Zeitschriftenarsenalen. Es heißt, die Frauen würden vom Patriarchat zugerichtet, sich in dieser Konkurrenz zu behaupten.
    Ich kenne aber keinen Mann, der überprüft, ob seine Frau ausreichend Modezeitschriften bestellt und die auch wirklich liest. Ob sie sich lange genug in Modegeschäften rumtreibt und den letzten Stand, was Sandaletten betrifft, mitbekommen hat. Die Feinheiten des Outfits nehmen die Männer oft nur beiläufig wahr. Wer es genau wahrnimmt, das sind die anderen Frauen; unter Frauen findet der Großteil des Diskurses statt.

    Ich meine nicht, dass man daraus leicht irgendwas ableiten kann, aber doch, dass man sich darüber unterhalten kann, ob diese Beobachtung eine zutreffende Beschreibung unserer heutigen Wirklichkeit ist.

    Wenn jetzt jmd. kommt, der die obige Behauptung nur deswegen bestreitet, weil er den Absender nicht mag, mit dem ist eine konstruktive Diskussion schlecht möglich, außer er ist diszipliniert genug, es dennoch bei rationalen Argumenten zur Sache zu belassen. Mit Petersons religiöser Drift kann ich auch nichts anfangen – das hindert mich aber nicht daran, bei ihm Gedanken zu finden, die ich sonst so noch nicht gehört habe und mich zu fragen, ob da vielleicht was dran ist.

  47. #52 Alisier
    31. Januar 2020

    @ user unknown
    Auch mir wäre daran gelegen, eine saubere, vernünftige Diskussion hinzukriegen. Aber……
    Jetzt bin ich Deinem link gefolgt, und werde sofort, in den ersten 20 Sekunden, wieder mit etwas konfrontiert, das Peterson einfach mal so postuliert, und darauf folgt dann zudem ein klassisches non sequitur. Und derlei Situationen ergeben sich so dermaßen oft, dass ich mich ernsthaft fragen muss, wieso das seinen Fans (ich meine jetzt nicht Dich!) nicht auffällt.
    Meine These ist, dass sie sauberes Argumentieren nicht beherrschen und bei den Themen, die Peterson anspricht, völlig unbeleckt sind.
    Anders kann ich mir sonst nicht erklären, dass er mit einem derartig zusammengeschusterten Wust durchkommt.
    Nachtrag: ich habe mir in den letzten Tagen abends etwas Zeit genommen, und nochmals einiges von ihm gehört und gelesen. Es geht nicht, es ist zu schwach und nichtssagend, durch die Bank, und erinnert stark an bestimmte Buddhismuskurse, die Menschen auch mit Binsen zuschütten, bis das Hirn verstopft ist.
    Und da kann ich dann auch immer nicht, wenn Menschen mir die “tollen” Texte vorstellen, sagen, was ich wirklich denke, obwohl ich Lust hätte das Zeug so lange zu zerpflücken, bis die Leerheit sichtbar werden muss.
    Ich fürchte dass man manchmal Gläubiger sein muss, um Weisheit sehen zu können und zu wollen.