Trump, das selbsterklärte „stabile Genie“, Ebenbild Putins in Amerika, wandelt jetzt auf den Spuren von Doktor Eisenbart. Zur Bekämpfung von Covid-19 schlug er vor, man könne doch mal Desinfektionsmittel direkt in den Körper spritzen, oder überlegen, wie man starkes Licht unter die Haut bringe.
Zuvor hatte ein Experte gesagt, dass man das Virus auf Türklinken durch Desinfektion abtöten können und es auch die Sonne nicht gut vertrage. Woraus man erstens lernen kann, dass assoziatives Brainstorming nicht immer zu guten Ideen führt. Man muss dazu schon das Gehirn benutzen. Zweitens, dass die Coronakrise viele schon länger bestehende Defizite in ein grelles Licht rückt: Hierzulande z.B. die mangelhafte Vorbereitung auf eine Pandemie, die dazu führt, dass Tests und Masken auch nach Monaten fehlen, das Sparen an der Pflege, das jetzt noch lebensgefährlicher ist als sonst, der rückständige Internet-Ausbau, der in manchen Regionen Beschäftigte im Homeoffice vom Rest der Welt abschneidet, das Kaputtsparen des ÖGD, der nun bei der Nachverfolgung von Infektionsketten nicht mehr hinterherkommt – oder in den USA eine unterbelichtete Führung, die durch die Coronakrise taumelt wie – naja, wie Trump eben.
Wobei, rein assoziativ, befindet sich Trump mit seiner Idee einer Lichttherapie auf dem Niveau unterbayerischer Spitzenmedizin. Vor kurzem hatte schließlich der Nürnberger Arzt Hans Gschwender auch eine „energetische Neutralisierung“ des Virus behauptet. Dessen innovatives Therapiekonzept, hochrangig in der Kommentarspalte des Blogs der Evangelischen Akademie Tutzing publiziert, wurde dort inzwischen erfreulicherweise gelöscht. Mit Trumps Präsidentschaft geht das leider nicht so leicht.
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