Derzeit liest man oft, dass überall die Corona-Infektionen zurückgehen, die Epidemie sich also totlaufe und die ganzen Maßnahmen nicht nötig gewesen wären. In der Tat kann man z.B. bei Worldometers zurückgehende Fallzahlen in Ländern mit ganz unterschiedlichen Strategien der Seuchenbekämpfung sehen. Nicht in allen, wohlgemerkt, in den USA, Kanada, Großbritannien oder Schweden sieht es bei den täglichen neuen Fällen noch anders aus, wobei auch dort z.T. die Sterbefälle schon rückläufig sind.
Aus den rückläufigen Kurven darf man natürlich nicht schließen, dass sich die Epidemie „von alleine“ totläuft. Dass nach der Verbesserung der Verkehrssicherheit, z.B. der Einführung des Sicherheitsgurts, die Zahl der Unfalltoten gesunken ist, bedeutet ja auch nicht, dass man nichts hätte tun müssen und die Unfälle auch „von alleine“ zurückgegangen wären.
Aber man kann eine andere interessante Diskussion daran festmachen: Es kommt offensichtlich nicht so sehr auf das spezifische Set an Maßnahmen in den einzelnen Ländern an, sondern auf das, was aus den unterschiedlichen Maßnahmen als gemeinsamer Nenner der Verhaltensänderungen in der Bevölkerung resultiert. Das könnte Mut machen bei der Lockerung einzelner Maßnahmen in einer Exit-Strategie.
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