Das Statistische Bundesamt hat gestern die 5. Sonderauswertung der Sterbefälle 2020 veröffentlicht. Sie reicht jetzt bis zum 3. Mai 2020. Die Zahl der über dem Durchschnitt 2016-2019 liegenden Sterbefälle in den Kalenderwochen 12-18 summiert sich auf 7.833. Das RKI hatte am 3. Mai 6.649 coronaassoziierte Sterbefälle berichtet. Zur Interpretation sei ansonsten wieder auf das dazu schon Gesagte verwiesen.

Kommentare (10)

  1. #1 benno
    1. Juni 2020

    Gut so. Über den Rest kann man forschen.

  2. #2 UMa
    4. Juni 2020

    Hallo Joseph Kuhn,
    im Situationsbericht des RKI (3.6.) gibt es eine Abbildung 5 mit den taggenauen Sterbefällen. Kennst Du davon die Zahlen als Tabelle?
    Ich finde nur wochenweise Daten als Tabelle.

    Es wäre nützlich, um diese mit der Übersterblichkeit zu vergleichen, da hier das Sterbedatum und nicht das Meldedatum vorliegt.

  3. #3 UMa
    4. Juni 2020

    Übrigens kann man an den wöchentlich Herausgegeben Sterbefällen sehen, wenn man sie vergleicht, dass noch nachträgliche immer neue gemeldete Sterbefälle hinzu kommen. Auch in schon vergangen Monaten.

    Hier sind nach den wochenweisen Todesfällen
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
    Dateien zum Download, der Vergleich mit meiner ermittelten Übersterblichkeit im Vergleich zu 2016-2019 mit den wöchentlichen verstorbenen COVID-19-Fällen des RKI nach Sterbedatum (nicht nur Meldedatum)

    Woche, COVID-19(Q:RKI), Übersterblichkeit(Eigene Berechnung, nach Destatis-Auswertung)
    11, 17, 474
    12, 161, 431
    13, 597, 724
    14, 1342, 1756
    15, 1708, 1981
    16, 1553, 1458
    17, 1131, 1281
    18, 752, 626

  4. #4 Joseph Kuhn
    4. Juni 2020

    @ UMa:

    “dass noch nachträgliche immer neue gemeldete Sterbefälle hinzu kommen”

    Deswegen weist das Stat. Bundesamt ausdrücklich darauf hin, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt. Oder meinten Sie Nachmeldungen bei den RKI-Toten? Die sind gegenüber den täglichen Lageberichten erheblich.

    “Situationsbericht des RKI … Abbildung 5 … Kennst Du davon die Zahlen als Tabelle?”

    Nein, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht doch irgendwo online sind.

    “Übersterblichkeit(Eigene Berechnung”

    Den Sterbefällen, die dem RKI gemeldet werden, liegt eine Meldung nach IfSG wegen Corona zugrunde (übers Gesundheitsamt). Für die Übersterblichkeit sind die Daten des Stat. Bundesamtes einschlägig (übers Standesamt, ohne Coronabezug), man will ja gerade wissen, wie viele es mehr gibt als über den IfSG-Meldeweg kommen. Bei Influenza ist das in manchen Jahren enorm, bei Corona nicht, die Verbreitung des Virus wurde effizient unterdrückt.

    Außerdem gibt es einen interessanten Trend in der Relation der Sterbedaten des Stat. Bundesamtes zu denen des RKI. Hier die Relationen der Sterbedaten des Stat. Bundesamtes aus der letzten Sonderauswertung zu den Sterbefällen in den täglichen RKI-Lageberichten (jeweils kumulativ bis zur genannten KW):

    Bis KW 14: 94 %
    Bis KW 15: 81 %
    Bis KW 16: 51 %
    Bis KW 17: 30 %
    Bis KW 18: 18 %

    Nimmt man die Sterbefälle, wie sie beim RKI in der Tabelle nach Sterbedatum stehen, Stichtag 29.5., die Sie gefunden haben, hat man wesentlich höhere Sterbezahlen als in den Lageberichten, die Relation reduziert sich daher deutlich, der Trend schwächer. Ein Meldeartefakt?

    ——-
    Edit: Kommentar umgebaut, so hoffentlich halbwegs verständlich.

  5. #5 UMa
    4. Juni 2020

    Ich meinte schon die Gesamtfälle des statistischen Bundesamtes. Unkorrigiert ist das für die letzten Wochen ein ganz schöner Bias, der sich aber dank der Daten der letzten Auswertungen korrigieren lässt.

    Den Text ab „Außerdem gibt es“ habe ich nicht verstanden. Die Prozentzahlen sind das Verhältnis welcher Zahlen?

    • #6 Joseph Kuhn
      5. Juni 2020

      @ UMa:

      “Die Prozentzahlen sind das Verhältnis welcher Zahlen?”

      Siehe die oben im Blog genannten genannten 6.649 am Ende von KW 18 im Tagesbericht des RKI genannten Sterbefälle und die in der letzten Sonderauswertung des Stat. Bundesamtes bis dahin kumulierte Übersterblichkeit von 7.833 Fällen 2020 gegenüber dem Durchschnitt 2016-2019, das sind die 18 % bis KW 18. Analog ergeben sich die 30 % bis KW 17, wenn man in der letzten Sonderauswertung die bis dahin kumulierte Übersterblichkeit von 7.324 den am Ende von KW 17 im Tagesbericht des RKI genannten 5.640 Fällen gegenüberstellt usw.

      Nimmt man dagegen die RKI-Tabelle mit den Sterbefällen nach Sterbedatum, ergeben sich bis KW 18 nur noch 8 %, bis KW 17 noch 13 % usw. (die RKI-Daten natürlich ebenfalls kumuliert). Der Unterschied ist zwar auch rückläufig, auf auf niedrigerem Niveau und nur für die letzten KWs ausgesprägt, daher die Annahme, dass ein Meldeartefakt dominiert. Wenn demnächst beim RKI weiteren Wochen nach Sterbedatum verfügbar sind und die Fälle in den letzten Kalenderwochen noch aufgefüllt werden, wurde das diese Annahme bestätigen.

      Was immer man damit anfängt – hat was von meaningsless statistics.

  6. #7 UMa
    5. Juni 2020

    OK. Aber immerhin kann man feststellen, dass die Übersterblichkeit nur etwas größer, als die gezählten Corona-Sterbefälle sind.

    Inzwischen gibt es die nächste Sonderauswertung von Destatis. Die Anzahl der Gestorbenen der letzten Woche vom 27.4.2020 bis 3.5.2020 ist im Vergleich zur Auswertung der Vorwoche von 17312 um 203 auf 17515 gestiegen, meine Korrektur hätte nur einen Anstieg um 161 erwartet.

    Neue RKI Wochenzahlen gibt es noch nicht, aber ich kann die Übersterblichkeit neu auswerten

    Ein Update der von mir errechneten Übersterblichkeit:
    Woche, Daten29.5., Daten5.6.
    11, 474, 476
    12, 431, 434
    13, 724, 731
    14, 1756, 1767
    15, 1981, 1990
    16, 1458, 1457
    17, 1281, 1310
    18, 626, 676
    19, —, 550

  7. #9 UMa
    5. Juni 2020

    Mist, Indexfehler, alles ab 1.4. um einen Tag verschoben, das waren die Wochen von So bis Sa, nochmal, von Mo bis So:
    Update vom Update
    Ein Update der von mir errechneten Übersterblichkeit:
    Woche, Daten5.6.
    11, 476
    12, 434
    13, 731
    14, 1970
    15, 1997
    16, 1420
    17, 1176
    18, 703
    19, 664

  8. […] Landesamt vorgestellt hat, sind zwei Grafiken besonders interessant: Die erste zeigt, dass die hier im Blog wiederholt präsentierte Übersterblichkeit im Frühjahr 2020 gut durch die Corona-Sterbefälle zu erklären ist. Das hat auch schon der […]