Heute sollen an der ukrainisch-belarussischen Grenze „Verhandlungen“ zwischen Russland und der Ukraine beginnen. Die Erwartungen, die sich daran knüpfen, sind nach Medienmeldungen gering. Es gehe eher um ein „Sich-Zuhören“, liest man oft.

Ob das zu einem Ergebnis führt und warum jetzt und nicht früher, weiß ich nicht. Ob es die Beteiligten wissen, weiß ich auch nicht. Man weiß über solche „Verhandlungen“ überhaupt recht wenig. Wie eh und je gelten die Regeln der Geheimdiplomatie, über Verhandlungsinhalte wird auch der Souverän in Demokratien nicht gut informiert. Nur kurze Teaser sind beispielsweise aus den stundenlangen Gesprächen zwischen Macron und Putin oder Scholz und Putin bekannt, dabei kaum etwas über mögliche Kompromisslösungen und gegenseitige Zugeständnisse. Aber sicher werden die Herren nicht Stunde um Stunde Papageiendialoge geführt haben: „Dass sich die NATO nicht weiter ausdehnen darf, ist für Russland unverhandelbar“ versus „Die Bündnisfreiheit der Ukraine ist für den Westen nicht verhandelbar“.

Vielleicht erfährt man ja über die Gesprächsinhalte zwischen Russland und der Ukraine etwas mehr. Die Politik sagt schließlich zu Recht, es gehe nicht mehr nur um die Ukraine, sondern um Europa insgesamt, also um uns alle. Wie bei Corona gibt es auch hier in der akuten Krise die vielzitierte „Stunde der Exekutive“, aber dann wird hoffentlich wieder mehr demokratischer Diskurs über die Zukunft des Landes folgen, und zwar informierter, auch über Verhandlungsinhalte informierter Diskurs.

Kommentare (20)

  1. #1 hwied
    28. Februar 2022

    Verhandlungen zwischen Ukraine und Rußland sind notwendig.
    Was nämlich gänzlich aus dem Focus verschwunden ist, das ist das Kerkraftwerk in Cernobyl.
    Als 1986 das Unglück geschah, stieg die Strahlenbelastung von 0,12µ Sievert pro Stunde auf 0,16 µ Sievert pro Stunde. Und das ist der Wert von heute in Deutschland, der auch in den nächsten Hundert Jahren nicht sinken wird.
    Wenn also durch militärischen Beschuss erneut Strahlung frei wird, dann wird das Auswirkungen auf ganz Europa haben und zwar sehr langfristig.
    Ab 0,40 µS/h wird es bedenklich, diesen Wert kann man als Grenzwert sehen.
    Nachtrag: Es gibt viele Grenzwerte, die Feuerwehr hat z.B. eigene Werte.

  2. #2 Ludger
    28. Februar 2022

    hwied:

    Als 1986 das Unglück geschah, stieg die Strahlenbelastung von 0,12µ Sievert pro Stunde auf 0,16 µ Sievert pro Stunde.

    Wikipedia: ( https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenexposition#Kerntechnische_Anlagen )

    Die derzeitige zusätzliche Strahlenexposition in Deutschland durch den Reaktorunfall beträgt noch ca. 16 µSv/a.

    16 µSv/a pro Jahr, nicht pro Stunde!

  3. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    28. Februar 2022

    @ Michael. z:

    Es wird laaangweilig…

  4. #5 Michael. z
    28. Februar 2022

    Wenn Sie das Langweilig finden , ich finde es total beängstigend, Gestern wurde es angedroht jetzt tatsächlich in die Tat umgesetzt, so nah an der Katastrophe waren wie noch nie’also ich finde das alles andere als langweilig .

  5. #6 Rob
    Oberland
    28. Februar 2022

    Man sollte da etwas Kontext geben. Die russische Bereitschaft der Kernwaffen hat vier Stufen. Putin ließ sie von 1, der niedrigsten, auf 2 anheben. 2014 war das auch schon so.

    Also direkt vor einem Atomkrieg stehen wir zum Glück nicht.

  6. #7 zimtspinne
    28. Februar 2022

    Wird das denn vorher angekündigt @ Rob?
    Damit ich mich dann auch vorbereiten kann, spirituell-henkersmahlzeitig.
    (bitte nicht hauen, je ärger die Gesamtsituation, umso galgenartiger muss auch der Humor sein, damit man das übersteht)

  7. #8 zimtspinne
    28. Februar 2022

    kleine Sünden werden sofort bestraft-
    in dem Augenblick, als ich meinen post absandte, ging hier ein irrer Bohrlärm los. Handwerkerlärm schon seit Tagen, aber jetzt direkt neben mir.
    ich nehme alles ganz schnell zurück und bin brav ab jetzt.

  8. #9 Michael. z
    28. Februar 2022

    @Rob okay also das mit den 4 Stufen wusste ich jetzt zum beispiel garnicht, wieder was dazu gelernt.

  9. #10 Moreno
    28. Februar 2022

    Es ist schon maximal dreist und unverfroren, Massenvernichtungswaffen als politisches Druckmittel einzusetzen.

  10. #11 tomtoo
    28. Februar 2022

    @zimti
    Musste so sehen, wie ein Vergewaltiger der ne Handgranate zeigt, und sagt wer sich nähert explodiert mit mir.

  11. #12 hwied
    28. Februar 2022

    Ludger,
    wir reden von verschiedenen Dingen.
    Diesen Grenzwert schreibt das Gesetz fest.
    Der Grenzwert für die effektive Dosis zum Schutz von beruflich strahlenexponierten Personen beträgt 20 Millisievert im Kalenderjahr ( § 78 (1) ..

    Die typische Strahlenbelastung für Bundesbürger beträgt 4 milli Sievert pro Jahr.
    Als unbedenklich gelten 1 milli Sievert pro Jahr.
    Zu bedenken ist, dass die Strahlenbelastung vom Wohnort abhängt.
    Lüneburger Heide 0,05 µ Sv/h
    Stuttgart 0,16 µ Sv/h
    Bayrischer Wald 0,18 µ Sv/h
    Umrechnung für Stuttgart 0,16 µ Sv/h mal 24 mal 365 = 1401,6 µSv = 1,401 milliSv pro Jahr.
    Mein angegebener Grenzwert von 0,40 µSv/h
    ergibt auf das Jahr umgerechnet
    3504 µSv = 3,504 milli Sv.
    Lebensmittel, bei denen der Geigerzähler mehr als 0,4 µ Sv/h anzeigt esse ich nicht mehr.

  12. #13 Karl-Heinz
    Grsz
    28. Februar 2022

    @hwied

    Achtung: Wenn du innerhalb einer Stunde mehr als 4 Bananen verdrückst, dann hast du deinen persönlichen Grenzwert überschritten. :=)

    Eine durchschnittliche Banane enthält etwa 0,4 Gramm Kalium, das zu 0,01 Prozent aus dem radioaktiven Kaliumisotop K-40 besteht. Eine Banane gibt deswegen 12 Becquerel radioaktive Beta- und Gammastrahlung ab. Wer eine Banane isst, bekommt also eine effektive Strahlendosis von etwa 0,1 Mikrosievert ab.

  13. #15 Michael. z
    1. März 2022

    https://abcnews.go.com/Politics/reason-change-us-nuclear-alert-level-amid-putins/story?id=83159115 Das hatte mich gestern ein wenig beruhigt, das die USA versuchen jetzt nicht gleich auszurasten ‘und besonnen zu bleiben, naja man wird sehen, hoffen wir das Beste.

  14. #16 hwied
    1. März 2022

    XXX

    [Edit: OT-Kommentar gelöscht. JK]

  15. #17 Ludger
    1. März 2022

    @hwied
    Sie schreiben selber, dass 20mSv/Jahr für beruflich strahlenexponierte Menschen zugelassen seien, behaupten aber in #1, dass es ab ” 0,40 µSv/h […] bedenklich” werde. Sie rechnen selber um: “Mein angegebener Grenzwert von 0,40 µSv/h
    ergibt auf das Jahr umgerechnet 3504 µSv = 3,504 milli Sv.” Das wäre ein sechstel der o.a. zugelassenen Dosisleistung.
    Sie schreiben, dass Sie mit einem Geigerzähler die Dosisleistung von Lebensmitteln in µSv/Stunde messen. Das geht nicht. Sie werden ein Dosisleistungsmessgerät der Feuerwehr genommen und den angezeigten Sievertwert übernommen haben. Das Gerät zeigt aber an, welche Dosisleistung ein Mensch abbekommen würde, der sich eine Stunde am Ort der Messsondenspitze aufhalten würde. Das ist was anderes.
    Kurz: Das Problem der Menschen ist zur Zeit nicht so sehr die drohende Strahlenbelastung. Zur Zeit sterben viele tausend Leute aufgrund der ideologischen Verirrung weniger.Das ist das Problem.

  16. #18 hwied
    1. März 2022

    Ludger,
    alles richtig !

    XXX

    [Edit: Rest des ellenlangen OT-Kommentars über Sievert und Sahnetorten gelöscht. JK]

  17. #19 zimtspinne
    1. März 2022

    Das mit den radioaktiven Bananen hat mich eben so heftig zu unseren früheren Bananendiskussionen bei Tobi katapultiert….
    ich glaube, das erste, was ich dort las, war genau so eine Endlos-“Diskussion” (und Tobi hatte ja bei sowas immer Bandnudelnerven).
    Und dann hat es ihn selbst erwischt, wie absurd kommt mir das noch immer vor…. eins der Dinge, wo man (ich) auch nach Jahren mich noch im selben falschen Film glaube wie am Anfang.
    Robert, diese sinnlose Diskussion hättest du echt lassen und uns ersparen können!

  18. #20 hwied
    1. März 2022

    zspinne,
    überhaupt nicht sinnlos, wenn es um die Zukunft Europas geht. In der Ukraine brennt es und sie ist nicht weit von uns entfernt. Jetzt weinst du noch über Tobi, wenn der Größenwahn auf beiden Seiten so weiter geht, dann kannst du über Europa weinen.
    Denk doch einmal konsequent. Werden die Europäer nachgeben ?
    Wird Putin nachgeben ?
    Müssen sich die USA mit China absprechen um einen Nuklearkrieg zu verhindern ?