Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert „Hubsi“ Aiwanger ist für derbe Sprüche und hemdsärmlige Aktionen bekannt. Bei einer Demo gegen die Heizungspläne der Berliner Ampel am vergangenen Samstag in Erding war er wieder mal in Höchstform, wie man in den Medien nachlesen kann: „Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss“, tosender Beifall der schreienden Minderheit, und dass man „diese Berliner Chaoten vor sich hertreiben“ müsse.

Der Originaltext stammt von Alexander Gauland 2017: „Wir werden sie jagen. Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen“. Man darf davon ausgehen, dass Aiwanger mit seiner Agitation nicht zur Landtagswahl in Bayern im Herbst und zur Abwahl Söders aufgerufen hat, der gehört ja nicht zu den „Berliner Chaoten“. Aiwanger bedient, wie Gauland und andere Möchtegern-Revolutionäre, den populistischen Topos „Wir da unten gegen die da oben“. Nur: Aiwanger gehört zu denen „da oben“. Er ist, wie eingangs erwähnt, stellvertretender Ministerpräsident Bayerns.

Die Anklage gegen Eliten, die gegen das Volk die Strippen der Macht ziehen würden, ist ein Ideologem, dass Demagogen seit jeher nutzen. Es wirkt interessanterweise unabhängig davon, ob der, der es benutzt, selbst zu den mächtigen Eliten gehört. „I am your voice“, auch bei Trump hat es funktioniert, der Milliardär im Protzpalast Mar a Lago als Stimme des Volkes. Es geht dabei nicht um Wahrheit oder die Entwicklung konkreter politischer Alternativen, sondern um Reviermarkierungen, um Ausgrenzung, um Spaltung, oder mit einem Wort: um identitäre Politik.

Man mag von den Heizungsplänen der Ampel-Regierung halten, was man will, aber dass die Ampel bei der Bundestagswahl 2021 demokratisch gewählt wurde und der Wahlsieg Aiwanger nicht „gestohlen“ wurde, sollte doch bei allem wünschenswerten Streit um den richtigen Weg im Umgang mit dem Klimawandel nicht infrage stehen.

Die Süddeutsche schreibt heute dazu, „Söder hat sich an Aiwanger gekettet. (…) ‚Fleisch vom Fleische’, wie es immer heißt (…), aber so langsam fängt deren Fleisch an zu riechen. Und der Geruch hängt jetzt auch in Söders Kleidern.“ Ich glaube allerdings nicht, dass das Folgen für die Wählerstimmung in Bayern hat. Im Moment haben identitäre Politikmuster Konjunktur, damit auch die bekannten Reviermarkierungen. Die einen reisen zu De Santis und sagen stolz, dessen Einschätzungen zu teilen, die schlichteren Gemüter plagiieren Gauland. Die einen monieren den Geruch, die anderen genießen ihn. Wahlen mag man damit derzeit gewinnen, Probleme werden so nicht gelöst.

Kommentare (45)

  1. #1 Dr. Webbaer
    14. Juni 2023

    Es gibt die Theorie, dass die bundesdeutschen Parteien mit ihren Mandatsträgern in praxi nicht mehr [1] dem Wählerwillen folgen, sondern insbes. auf die Presse und sog. Global Player achten, nach der Wahl.

    Was sagt denn die “kapitalismuskritische” Fraktion zu dieser Theorie?

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Früher soll es mal anders gewesen sein.

  2. #2 RPGNo1
    14. Juni 2023

    Das war doch die Demo, auf der Hubsis Cheffe Söder von der versammelten Menge gnadenlos ausgepfiffen wurde. Sie haben dem MP nicht abgenommen, dass er sich an die Spitze ihrer Proteste stellen wollte und ihn als billigen Plagiator der “wahren” Rechtspopulisten angesehen.

    Ach ja, Monika Gruber (die mit dem Coronatrauma) hat auch mitgewirkt. Als Söder dann ausgebuht wurde, hat sie den Zeigefinger erhoben, “dududu” gesagt und alles war wieder gut.

    *Ironie off*

  3. #3 Staphylococcus rex
    14. Juni 2023

    Um die Demokratie “zurückzuholen”, müßte sie vorher erst einmal verloren gegangen sein. In Ländern wie Polen, Ungarn, Türkei oder Israel, wo populistischische Regierungen alles tun, um demokratische Institutionen zu schwächen und die Gesellschaft gleichzuschalten, könnte ich diese Forderung verstehen, aber in Deutschland?

    Da Herr Aiwanger die letzten Jahre gestaltend in der Politik tätig war, sollte er erst einmal sagen, welche demokratischen Institutionen verloren gegangen seien, und welche Rolle er dabei gespielt habe.

    Das Demokratieverständnis von Populisten ist sehr einfach erklärt. Sie definieren sich selbst als das Sprachrohr des Volkes. Wenn sie selbst an der Macht sind, dann ist das Volk an der Macht und dann haben wir eine Demokratie. Wenn sie die Macht verlieren, dann wird der persönliche Machtverlust als Machtverlust des Volkes dargestellt und das kann natürlich keine Demokratie mehr sein.

    Das “zurückholen” hat noch einen anderen Beigeschmack, im Sinne von “Reqonquista” als Spiel mit Verlustängsten und als Aufruf zur Gewaltbereitschaft.

  4. #4 Robert
    Nahierdoch
    14. Juni 2023

    Rede dem Toren nach seiner Torheit, dass er sich nicht weise dünke – Ich würde mich auf dem Niveau gar nicht auf eine Diskussion einlassen. Er sagte auf der Querheizer-Demo ja auch Dinge wie dass “die da oben” den “A* offen” hätten etc. Das ist für einen Vize-Ministerpräsidenten eigentlich untragbar.

  5. #5 Robert
    Nahierdoch
    14. Juni 2023

    P.S. Der Link prallt an einer Paywall ab. Aiwangers vollständigen Text konnte ich leider nicht finden, man bekommt immer nur Ausschnitte mit den ärgsten Ausrutschern; davon aber genügend.

  6. #6 Dr. Webbaer
    14. Juni 2023

    @ Kommentatorenfreund ‘Staphylococcus rex’

    Das Demokratieverständnis von Populisten ist sehr einfach erklärt. Sie definieren sich selbst als das Sprachrohr des Volkes. Wenn sie selbst an der Macht sind, dann ist das Volk an der Macht und dann haben wir eine Demokratie.

    In etwa so : Der Populist, in der BRD mittlerweile eine Art Schimpfwort, wie bspw. vielleicht auch das (grundgesetzlich) vorgegebene Volk, das nicht nur das Staatsvolk meint, sondern auch Deutsche ohne bundesdeutscher Staatsangehörigkeit (auch im Sinne der Wiedervereinigung), und das so passende Adjektiv, das in deutscher Sprache ‘national’ meint, im Sinne des Ethnonyms, gilt als sozusagen extra-verkommen, nowadays.

    Es lohnt sich (nicht nur) bei problematischen Wörtern die Gegenwörter zu suchen, zu finden, Gegenwörter zu ‘populistisch’ scheinen dem Schreiber dieser Zeilen ‘internationalistisch’, ‘globalistisch’ und ‘elit(ar)istisch’ zu sein.

    An sich ist es so, dass in liberalen Demokratien das Staatsvolk die Regierung bildet und in Nationalstaaten ist dann idR sozusagen populistisch gemeint.
    Looky auch zum Beispiel auf Israel, in dem der Nationalstaat und das Judentum sozusagen extra betont werden, wobei vielleicht amüsanterweise Israel über keine Verfassung verfügt. [1]

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Es geht in liberaler Demokratie auch so, kleiner Gag an dieser Stelle, Dr. W hat so nicht geprüft, die sozusagen immer in sich zerstrittenen Juden haben so nicht gefunden, noch nicht, lol, keine Herabsetzung beabsichtigt.
    Vergleiche auch hiermit :
    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalstaatsgesetz_(Israel)

  7. #7 echt?
    14. Juni 2023

    Da hat der Hubsi doch genau das Folk, das zu ihm passt!

  8. #8 Ludger
    14. Juni 2023

    Ja, Herr Aiwanger scheint mir erzkonservativ zu sein. Man sollte ihn aber trotzdem nicht mit Herrn Gauland in einen Topf werfen. Herr Gauland fördert Nazis (“gäriger Haufen”). Davon habe ich bei Herrn Aiwanger noch nichts gehört.
    Herrn Aiwanger stört offenbar, dass die Leute den netten Herrn Habeck gewählt und die Agora-Leute ( https://www.agora-energiewende.de/ ) bekommen haben und zwar in Form von Herrn Graichen mit seinem Netzwerk. Vor dem Hintergrund halte ich die Formulierung von Herrn Aiwanger ( die Demokratie wieder zurückholen “) für Wahlkampf aber nicht für undemokratisch.
    Herr Gauland hat seinerzeit damit zur Jagd auf die parlamentarische Demokratie geblasen. Das war ganz anders einzuordnen.

  9. #9 rolak
    14. Juni 2023

    nicht mit Herrn Gauland in einen Topf werfen

    Davon steht im Artikeltext auch nichts, im Gegenteil wird A sogar ausdrücklich als “Plagiator” von G bezeichnet. Plagiator:innen sind aber keineswegs dasselbe (im selben Topf) wie der/die/das Plagiierte, wirken dem/der nur in einigen Aspekten verblüffend ähnlich bzw versuchen dies.

  10. #11 Ludger
    14. Juni 2023

    Zitat rolak:

    Davon steht im Artikeltext auch nichts, […]

    Ich bezog mich auf J.Kuhn:

    Aiwanger bedient, wie Gauland und andere Möchtegern-Revolutionäre, den populistischen Topos […]

    Die Formulierung “im selben Topf” bedeutet übrigens in meinem Verständnis nicht “dasselbe”.

  11. #12 Joseph Kuhn
    14. Juni 2023

    Aiwanger in der Vorwärtsverteidigung:

    “Ich stehe zu diesem Satz. Die breite Bevölkerung muss sich schlichtweg wieder Gehör verschaffen, wenn sie anders nicht ernst genommen wird.“

    https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-wutrede-zum-heizungsgesetz-harsche-kritik-aus-der-csu-an-aiwangers-wortwahl-auf-erdinger-kundgebung-9966072.html

  12. #13 PDP10
    14. Juni 2023

    Ob man hier jetzt wirklich über die Unterschiede zwischen “dasselbe”, “das Gleiche”, “in einem Topf” diskutieren muss? Ich weiß ja nicht ..

    Auffällig für mich in dem Vergleich in Joseph Kuhns Artikel ist allerdings, dass der eine (Aiwanger) von “Demokratie zurückholen” spricht, während Gauland “das Land” zurückholen will. Das Wort Demokratie kommt in dessen Satz nicht vor. Was IMHO tief blicken lässt.

    Wie Staphylococcus rex weiter oben aber schon geschrieben hat, ist auch das Versprechen “die Demokratie zurückzuholen”, würde es denn so umgesetzt, wie es dem Aussprechenden wahrscheinlich vorschwebt, dysfunktional.

    Die beiden mögen zwar nicht in einem Topf sein – um die Metapher noch ein bisschen zu strapazieren – aber sie benutzen dieselbe Gewürzmischung. Sie versprechen ihren Anhängern “das Land” oder “die Demokratie” zurück zu holen und lügen ihnen dabei ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht.

    Während und nach der Regierungszeit von Trump wurden diese Mechanismen, die kognitive Dissonanz der Jubelnden, die Verlogenheit der Bejubelten usw. wirklich bis zum erbrechen in den Medien und den Sozial- und Politikwissenschaften analysiert (und Trump steht hier nur als ein Beispiel von vielen). Man könnte ja langsam mal was draus lernen.

  13. #14 Oliver Gabath
    15. Juni 2023

    Ich bin zu jung um mich daran zu erinnern, aber haben eigentlich Strauss und Wehner einander vorgeworfen, undemokratisch zu sein? Unfähig ja, das kommt ja dauern rüber, aber undemokratisch auch?

  14. #15 echt?
    15. Juni 2023

    Bayern und die breite Bevölkerung – klingt doch glaubwürdig!

  15. #16 knorke
    15. Juni 2023

    In Bayern scheint man sich gern darin zu gefallen, politische Minderwertigkeitskomplexe durch populistische Großmäuligkeit wettzumachen. Ist beileibe nicht bayerisch exklusiv, aber es gibt doch recht interessante Konstanten unter dem, was die Bayern sich so alles zum Ministerpräsidenten zu wählen wagten in den vergangenen Legislaturen.

    Würde sich der bayerische Wald quer durch Nordfranken und dann im Bogen nach Südwesten an Ulm vorbeiziehen, würde ich das ja hinterwäldlerisch bezeichnen, aber diese geographische Besonderheit ist so ja nicht gegeben.

    Naja, immer noch besser als der stramme rechtsruck in – aus bayerischer Sicht hinterm Walde (hinterm Thüringer Walde nämlich) – Thüringen, wo Berndolf Höckler gesellschaftsfähig ist und die AfD Chancen darauf hat demokratisch in den Landtag verwählt zu werden. Und im Bundestag blamiert sich der CDU Chef wieder und wieder mit populistischem, Verzeihung die Wortwahl, Scheißdreck und hat trotzdem (schlimmer noch: deswegen?) Chancen, Kanzlerkandidat und eines Tages doch noch Kanzler zu werden. ARMES DEUTSCHLAND

    Wenn sich jetzt Union, bayerische Freie Wähler und AfD auch noch in Bad Harzburg treffen würden um eine nationale Front zu bilden würde ich langsam magengrimmen bekommen. Aber ich tatsächlich, dass die Hälfte des populistischen Schwachsinns nicht aus Überzeugung, sondern aus Opportunismus gesagt wird. Das macht es marginal besser, ist aber auch kein Ruhmesblatt.

    • #17 Joseph Kuhn
      15. Juni 2023

      @ knorke:

      “politische Minderwertigkeitskomplexe”

      Das ist m.e. eine falsche Einordnung, sowohl was bayerische Politiker:innen im Allgemeinen als auch Aiwanger im Speziellen angeht. In solchen Erklärungen kann man vielleicht sogar die Wirksamkeit des Narrativs “ich bin wie ihr gegen die da oben” sehen: Hätte Aiwanger Minderwertigkeitskomplexe, würde er sich ja wirklich nicht als Teil der politischen Elite fühlen und authentisch agieren. Ich fürchte, er holzt ganz bewusst mit solchen Ideologemen herum, er weiß, dass er damit mobilisieren kann und er nutzt echte Fehler der Ampel bei dem Gesetzesverfahren demagogisch kaltblütig aus.

      “nicht aus Überzeugung, sondern aus Opportunismus”

      Wie dem auch sei. Jedenfalls nicht aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus.

  16. #18 knorke
    15. Juni 2023

    korrigiere. nicht “Landtag” war gemeint, sondern “zum Landrat”

  17. #19 knorke
    15. Juni 2023

    Wie dem auch sei. Jedenfalls nicht aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus.

    Naja, wer weiß das schon in jedem einzelnen Fall gut möglich dass ich da auch falsch liege. Der Bell- und Beißreflex der CSU im kampf mitgegen der Schwesterpartei um bundesdeutsche Relevanz hat mMn jedoch schon Züge eines Minderwertigkeitskomplexes, Aiwanger (wenngleich nicht CSU) bedient sich immerhin auch Seehofer’scher und Söder’scher Werkzeuge, da wird man leicht zu bestimmten Schlussfolgerungen verleitet.

    Aber ich glaube es wäre tatsächlich mühevoll und wenig produktiv, Minderwertigkeitskomplexe per Ferndiagnose für jeden einzelnen Akteur nachzuweisen. Ist sicherlich auch ein bisschen populistisch von mir.

  18. #20 RPGNo1
    15. Juni 2023

    @Oliver Gabath

    Ich habe einige wenige Erinnerungen an Strauß und Wehner. Beide sind hart miteinander und mit dem politischen Gegner im allgemeinen umgesprungen, oft bis an die Grenze der Beleidigung und gelegentlich auch darüber hinaus, und haben jeden rhetorisch-politischen Trick angewendet, der in den Handbüchern stand, um dem politischen Gegner ungünstig dastehen zu lassen. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie sich gegenseitig als “undemokratisch” tituliert hätten.

  19. #21 irgendwer
    15. Juni 2023

    Wie weit reicht der Arm der CSU?

    Bayern ist zwiegespalten. Auf dem Land und in den industriearmen Großstädten herrscht die CSU.
    In München und Ingolstadt die SPD.
    Man kann den Bayern Demokratieverständnis unterstellen.
    Was macht Herr Aiwanger, er fischt in beiden Revieren.

    PDP 10
    Das Beispiel mit Herrn Strauß und Herrn Wehner war gut, die haben allerdings nicht in fremden Revieren gefischt, das war noch echter „Klassenkampf“.

  20. #22 Hans
    15. Juni 2023

    @ #14

    In der Zeit von Heiner Geißler als CDU-Generalsekretär waren SPD und Union auch nicht gerade zimperlich mit unpassenden Vergleichen. Geißler bezeichnete die SPD als “5. Kolonne Moskaus”, Brandt revanchierte sich, indem er Geißler den “schlimmsten Hetzer seit Goebbels” nannte.

  21. #23 Herr Senf
    aus besserem Bundesland
    15. Juni 2023

    Entlassung (Grüne) und Rücktritt (SPD) Aiwangers gescheitert, der populistische
    Gauland-Vergleich bleibt hängen. Unterstützung kam von der AfD:

    “Warum soll ein Wirtschaftsminister zurücktreten, wenn er in viereinhalb Jahren einmal eine vernünftige Rede hält?”

  22. #24 irgendwer
    15. Juni 2023

    Welche Rolle spielt Aiwanger.
    Für F.J. Strauß war es Parteiraison, dass es keine andere Partei rechts von der CSU geben darf. Der Mann hat weit gedacht.
    Seine Nachfolger haben diese Einsicht nicht ernst genug genommen, und jetzt hat Bayern die AfD. Aiwanger ist
    spielt den Volksnahen, eine Alternative zur AfD.

    • #25 Joseph Kuhn
      15. Juni 2023

      @ irgendwer:

      “eine Alternative zur AfD”

      Oder ein Helfer der AfD bei der Normalisierung ihrer spalterischen Hetze? Seine Provokation geht folgenlos durch, das wird ihn ermutigen, vielleicht wird er beim nächsten Mal sogar noch ein Scheit mehr auflegen. Diese Dynamik dürfte bei Aiwanger nicht anders als sein bei jedem halbstarken Schulhofschläger.

  23. #26 irgendwer
    15. Juni 2023

    Joseph Kuhn
    Zustimmung ! Wird man die Zurückhaltung von Herrn Söder als Schwäche auslegen ?
    In der Öffentlichkeit wird es so gesehen werden, wahrscheinlich denkt Herr Aiwanger schon an die Wahl im Oktober.
    Wenn es ihm gelingt die AfD zu toppen, AfD 12 %, Freie Wähler 11 %, dann macht er sich für die CSU unentbehrlich.

    Oder gehört das zum Kalkül von Herrn Söder, der so die absolute Mehrheit anstrebt und Herr Aiwanger als Rammbock benützt.
    Ich glaube eher, dass Herr Aiwanger nicht zu stoppen ist und er wird Herr Söder noch manche Sorgen bereiten.

  24. #27 DH
    15. Juni 2023

    Interessante Frage, ob Aiwanger ein Potenzial, das es gibt, einbindet und damit abschwächt, oder stärker macht.
    “Man soll dem Volk aufs Maul schauen, ihm aber nicht nach dem Mund reden” , von FJS, Aiwanger liegt da wohl irgendwo dazwischen.
    Definitiv stärker werden Populisten durch die Reaktion der bayerischen Grünen. Man kann alle diese Begriffe nehmen wie in diesem thread bereits genannt, am treffendsten ist wohl “Populismus”, aber auch wenn es einem nicht gefällt, die Aussage ist innerhalb des demokratischen Spektrums.
    Die Grünen haben Aiwangers “Rauswurf” gefordert, ein normaler Versuch der Opposition zu profitieren.
    Die Begründung aber, die Äußerungen seien undemokratisch, zeugt eben auch von einem Mangel an Demokratieverständnis, und sie macht Populisten stärker, indem sie ihnen einen Opfermythos hinterher wirft, den sie selber gar nicht erschaffen könnten.

  25. #28 irgendwer
    16. Juni 2023

    Robert Habeck hat die Deutschen geschockt. Unser Schornsteinfeger konnte gar nicht aufhören über ihn zu schimpfen.
    Das wird sich auch auf die Grünen in Bayern auswirken. wohin werden die Geschockten abwandern ? Zur CSU, zu den Freien Wählern, zur AfD ?
    Es ist schon ein Witz, die Partei, die mit dem unüberlegten Schnellschuss von Habebeck zu den Heizungen den Unmut über die Politik herausgefordert hat, jetzt den Populismus beklagt.

  26. #29 Hans
    16. Juni 2023

    @ #28
    In Häusern mit Wärmepumpe müssen halt auch keine Schornsteine mehr gefegt werden.

  27. #30 Beobachterin
    16. Juni 2023

    Als libertäre Beobachterin habe ich an der Demo teilgenommen, wohl als einzige hier, um mirmir ein eigenes Bild zu machen und auch beurteilen zu können, wie objektiv die Presse darüber berichtet. Prinzipiell war ich positiv überrascht, dass fast alle Medienberichte recht objektiv waren, bis auf einzelne Ausnahmen der SZ (die ja lobenswerterweise ihre Hetzartikel im Giftschrank / Bezahlschranke versteckt) und dem Volksverpetzer. Leider hat die Presse durchgängig wieder die AfD negativ konnotiert mit der Aussage, dass deren Anhänger Herrn Söder ausgepfiffen hättet. Erstens waren diese offensichtlich nicht stärker vertreten als der normale Bevölkerungsdurchschnitt (~20%), zweitens wurde er einstimmig von allen 10.000++ Demonstranten ausgebuht. Seine Wendehalsigkeit und Restriktionspolitik vergessen die Leute nicht.
    Die Anwesenheit von Politikern war bei den Demonstranten durchaus unerwünscht, einige haben deswegen sogar die Veranstaltung verlassen. Ursprünglich war die Veranstaltung als Rede von Bürgern an Bürgern geplant. Aus meiner Sicht wurde die Veranstaltung von Politikern “gekapert”, evtl. war das notwendig, um die Veranstaltung in dieser Größenordnung überhaupt organisiert und finanziert zu bekommen.

    Entsprechend wurden v.a. die Reden der Bürger (Handwerker und betroffene Fachleute) positiv aufgenommen. Als einziger Politiker wurde Hr. Aiwanger positiv aufgenommen, nachdem er eine klare Oppositionssicht vertreten hat. Da er in Bayern selbst Regierungsverantwortung hat, spielt dabei keine Rolle, es geht um die grundsätzlichen Aussagen, mit denen sich die Demonstranten identifizieren konnten. Die in der Öffentlichkeit bemängelten Aussagen sind vollkommen durch den demokratischen Diskurs abgedeckt.
    Insgesamt eine sher gute Veranstaltung freidenkender Menschen mit anregenden Gesprächen, absolut friedlich und bereichernd für jeden Teilnehmer.

  28. #31 knorke
    16. Juni 2023

    @irgendwer (28). So wie ich das sehe reicht einigen jeder noch so dämliche Vorwand, um sich über grüne Politik zu mokieren. Da brauchts dann keine unbestreitbar kritikwürdigen und unausgegorenen Schnellschüsse wie den Entwurf des Heizungsgesetzes. Komisch,dass die Leute nicht auf die SPD und die Union schimpfen, die 16 Jahre an der Stelle praktisch keinen Finger gerührt haben, sodass man in Deutschland (mal wieder) nur too little too late versuchen kann zu bewegen. (Nicht dass ich zwingend davon ausgehe, dass das mit den Grünen soo viel anders gewesen wäre, aber es geht ja hier grade um Wahrnehmungen und Tendenzen nicht um die Fähigkeit der Grünen zur Weltenrettung.)

    Ich habe Leute im Bekanntenkreis, die den Grünen heute noch eine Debatte aus den frühen 2000ern vorwerfen, derzufolge die Grünen der Meinung waren, Benzin müsse 5 Mark kosten. (Ich weiß nicht mal mehr ob das mehr als eine krawallige Bild-Schlagzeile aus dem Kontext gerissen heraus war.) Darüber regen die sich heute noch auf und merken gar nicht, dass Benzin inzwischen praktisch 5 Mark kostet und das überwiegend NICHT aufgrund grüner Politik.

  29. #32 knorke
    16. Juni 2023

    @Hans (29) ich nehme mal an, ein bissle mehr wird ein Schornsteinfeger dazu schon zu sagen haben, aber als ironische Spitze ist der Einwand natürlich legitim.

  30. #33 irgendwer
    16. Juni 2023

    Hans
    Das Kehren der Schornsteine ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr die Haupaufgabe. Durch die Gasheizungen gibt es keine Asche mehr im Kamin. Die Hauptbeschäftigung sind die Abgasmessungen und das optimale Einstellen der Heizungsanlagen.
    Übrigens, unser Schornsteinfeger ist technisch gebildet er bemängelt die fehlenden und widersprüchlichen Ausführungsbestimmungen.
    Die Einführung der Wärmepumpen ist ein Lehrbeispiel, wie sinnvolle Neuerungen für politische Zwecke missbraucht werden.Weil die Leute sie nicht verstehen, kann Herr Aiwanger sie als Unsinn hinstellen um die Opposition zu diskreditieren.
    Also, entweder versteht Herr A. auch nichts von der Technik oder er ist ein verantwortungsloser Demagoge.
    Was man Herrn B. anlasten muss, der hat noch nicht gemerkt, dass vielen Hausbesitzern das Geld fehlt um solche Anlagen neu zu installieren.

  31. #34 knorke
    16. Juni 2023

    Also, entweder versteht Herr A. auch nichts von der Technik oder er ist ein verantwortungsloser Demagoge.

    Beides sollte man vermuten. Das eine ist nicht sein Metier, das andere scheint das einzige Werkzeug zu sein das er versteht einzusetzen.

    Was man Herrn B. anlasten muss, der hat noch nicht gemerkt, dass vielen Hausbesitzern das Geld fehlt um solche Anlagen neu zu installieren.

    Wer ist Herr B?

  32. #35 irgendwer
    16. Juni 2023

    knorke
    Fehlerteufel, es muss Herr H. heißen.

  33. #36 knorke
    17. Juni 2023

    Ah ich hatte es fast vermutet, dass das ein Baerbeck oder ein Habock war, den Du da geschossen hattest, war mir aber nicht sicher 🙂

    Ich befürchte besagter Herr H. war da einfach generell etwas überhastet. Es ist ja nicht nur eine Geldfrage. Was nichts daran ändert dass die jetzige Version windelweich ist.

    “Fun”fact: In meinem Heimatdorf ist der Aufbau eines kleinen Solarparks für den Eigenbedarf auf einem Stück wertlosen Brachland gescheitert, weil 3 von 4 Anwohner nicht wollten, dass die Solarpanels sie blenden wenn sie aus dem Fenster gucken. Versuche mal einer ein Gesetz zu verfassen, dass bei soviel blind-blödem Eigennutz nicht zu Proteststürmen führt oder wenn 3 Leute in einem Dorf von 300 als Verhinderer bereits ausreichen. Darüber sollte Aiwanger mal Populimsus machen: sonst sind sich Populisten doch auch nicht zu schade, auf Minderheiten zu zielen.

  34. #37 Joseph Kuhn
    17. Juni 2023

    Aiwangers Uneinsichtigkeit: gedankenlos, selbstgerecht, demagogisch, in sich widersprüchlich?

    Aiwanger ist den Medien zufolge weiter in der Vorwärtsverteidigung:

    “Nur weil irgendwann mal ein AfDler etwas Ähnliches gesagt hat, ist das noch lange kein Tabu-Satz für jeden anderen.”

    Das ist für Aiwanger eine linke Masche”, mit der sich “nicht mundtot machen” lasse. Und weiter:

    “Morgen ruft die AfD dazu auf, in Lederhose aufs Oktoberfest zu gehen, dann dürfte niemand mehr in Lederhose aufs Oktoberfest gehen – oder was?”

    Doch, auch dann darf man in Lederhose aufs Oktoberfest gehen. Man darf sich sogar, wenn ein AfDler die Uhrzeit sagt, nach dessen Auskunft richten.

    An dem Argument stimmt also was nicht, die Sätze sind nicht austauschbar. Aiwangers Gauland-Plagiat war kein Tabu-Satz, weil Gauland es so ähnlich formuliert hat, sondern aus dem gleichen Grund, warum es auch bei Gauland zu kritisieren ist: Weil diese “Wir gegen die da oben”-Parole nur die Leute in spalterischer Absicht aufhetzt, aber kein Interesse an einer inhaltlichen Problemlösung signalisiert.

    Wie sehr die Kritik an Aiwangers Satz vom Inhalt abhängt, und nicht nur davon, woher der Satz kommt, sieht man vielleicht besser, wenn man seinen Lederhosensatz leicht verfremdet:

    “Morgen ruft die AfD dazu auf, mit “Ausländer-raus”-Aufdruck auf dem T-Shirt aufs Oktoberfest zu gehen, dann dürfte niemand mehr mit “Ausländer-raus”-Aufdruck auf dem T-Shirt aufs Oktoberfest gehen – oder was?”

    Oder:

    “Morgen ruft die AfD dazu auf, in Lederhose zusammen mit Neonazis vor einem Asylbewerberheim zu demonstrieren, dann dürfte niemand mehr in Lederhose zusammen mit Neonazis vor einem Asylbewerberheim gehen – oder was?”

    Ob Aiwanger bewusst ist, dass er damit sagt, es kommt gar nicht darauf an, was ich sage oder warum man mich kritisiert, ist halt “linke Masche”, so wie ich … – auf “rechte Masche” mache?

    [Edit: Kommentar nachgeschliffen und umgestellt]

  35. #38 irgendwer
    17. Juni 2023

    knorke
    ein weiterer fun fact, in BW regieren die Grünen, mit der Folge, dass nur sehr wenige Windkraftanlagen neu errichtet werden.
    Dafür ist der Ministerpräsident noch old school, dem die Wähler vertrauen.
    Meine Meinung: mit Schwäbisch kann man keine Chaoten vor sich hertreiben.
    Und der einzige Chaot, der Herr Olav Palmer, der ist bei den Grünen ausgetreten.

  36. #39 Ludger
    17. Juni 2023

    @ J.Kuhn
    Ihre Lederhosenvergleichsvariationen sind schräg: Der Besuch des Oktoberfestes in Lederhosen gehört zum allgemein akzeptierten Brauchtum, die Verbreitung von Naziparolen (“Ausländer raus”) oder Demos vor Asylbewerberunterkünften zusammen mit Nazis gehören nicht dazu.

    • #40 Joseph Kuhn
      17. Juni 2023

      @ Ludger:

      “Ihre Lederhosenvergleichsvariationen sind schräg”

      Natürlich, das war ja die Absicht. Damit sollte deutlich werden, dass Aiwangers Vergleich seines Gauland-Plagiats mit dem Oktoberfestbesuch in Lederhose schräg ist. Aber offensichtlich war ich bei Ihnen pädagogisch erfolglos 😉

      “Der Besuch des Oktoberfestes in Lederhosen gehört zum allgemein akzeptierten Brauchtum, die Verbreitung von Naziparolen … gehören nicht dazu.”

      So ist es. Und Sprüche wie “Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss” gehören eben auch nicht zum Brauchtum, weder zum politischen noch zum folkloristischen.

  37. #41 irgendwer
    17. Juni 2023

    Dr. Alexander Gauland war Sohn eines Oberstleutnant. Das ist ein hoher militärischer Rang. Den erhält man nur bei Fachwissen, richtiger politischer Einstellung und Durchsetzungskraft.
    Von dem hat Herr Gauland seine Rhetorik gelernt.
    Hubert Aiwanger ist Sohn eines Landwirtes, seine Rhetorik dürfte also etwas bodenständiger ausfallen. Interessant ist seine Aussage zum Waffenrecht:: „Bayern und Deutschland wären sicherer wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau ein Messer in der Tasche haben dürfte“. (sinngemäß)
    Anmerkung : Lederhosen haben am rechten Bein eine extra Messertasche.
    Ludger, der Gedanke mit der Lederhose ist nur folgerichtig.

    • #42 Joseph Kuhn
      17. Juni 2023

      @ irgendwer alias Robert alias …

      “Dr. Alexander Gauland war Sohn eines Oberstleutnant. Das ist ein hoher militärischer Rang.”

      Sein Vater war Oberstleutnant der Schutzpolizei, nicht des Militärs. Und die “richtige politische Einstellung” war damals* wie heute auf der Ebene eher keine Karrierevoraussetzung. Ein Oberstleutnant wird heute in der Regel mit A14 oder A15 besoldet, also wie ein Oberstudienrat oder ein Studiendirektor.

      Und warum man von einem Oberstleutnant der Schutzpolizei besondere rhetorische Fähigkeiten lernen kann, wissen vermutlich auch nur Sie, ebenfalls warum Sie ausgerechnet da, wo Aiwanger die Rhetorik von Gauland übernimmt, Aiwanger eine bäuerliche Rhetorik unterstellen.

      Sie reden wieder einmal komprimiert Unsinn – und damit ist es Zeit, Sie hier im Kommentariat wieder mal auf die Reservebank zum Abkühlen zu setzen.

      —-
      * zumindest vor 1933 wird es eine gewisse Offenheit gegeben haben.

  38. #43 Staphylococcus rex
    21. Juni 2023

    Ich möchte hier eine scheinbar einfache Frage einwerfen: Was ist der Unterschied zwischen einem seriösen Politiker und einem Populisten? In der Theorie könnte man sagen, beide machen überzogene Versprechungen, aber der seriöse Politiker kann wenigstens einen Teil seiner Versprechen umsetzen, ohne die Substanz (Staatsschulden, sozialer Zusammenhalt) zu gefährden.

    In einer idealen Welt können natürlich Betriebsunfälle vorkommen, dass Populisten gewählt werden, aber spätestens bei der folgenden Wahl würde sich herausstellen, dass die Versprechen nur heiße Luft waren oder auf Pump finanziert wurden. Aus diesem Grund neigen Populisten dazu, nach der Machtergreifung Presse und Justiz gleichzuschalten, um die Abwahl zu verhindern. Das macht Populisten so gefährlich und sollte auch jedem zu denken geben, der sich in ihr Fahrwasser begibt.

    Wir leben aber nicht in einer idealen Welt. In den 90-er Jahren gab es das Buch “Nieten in Nadelstreifen” und ich habe den Eindruck, dass die Stärke der Populisten in Wahrheit auf der Schwäche, dem Egoismus und Inkompetenz der “demokratischen” Eliten beruht. Es handelt sich hier um einen Gesundheitsblog, wenn ich mir die Bilanz von Herrn Lauterbach anschaue, dann würde ich ihn auf jeden Fall in die Kategorie “Nieten in Nadelstreifen” einordnen. Auch in anderen Ressorts der Ampelregierung gibt es zahlreiche Kandidaten für diese Einordnung.

    Ich bin in dieser Frage derzeit ziemlich ratlos. Ich wünsche mir einen Großputz in der jetzigen Regierung, ich will aber keine CDU-Regierung und ich will erst recht keine Regierung unter Einbeziehung der AfD.

    Irgendjemand hat mal gesagt, “es gibt nicht linke oder rechte Politik, sondern nur gute oder schlechte Politik”. Wenn Probleme gelöst werden, sollte natürlich geschaut werden, wie dabei die Lasten verteilt werden. Im Augenblick habe ich aber den Eindruck, dass wir an einem Punkt stehen, wo Selbstdarstellung wichtiger ist als echte Problemlösung.

  39. #44 Ludger
    21. Juni 2023

    Irgendjemand hat mal gesagt, “es gibt nicht linke oder rechte Politik, sondern […]

    Das Zitat kommt so ähnlich vom Bundeskanzler Schröder. Allerdings hat er von Wirtschaftspolitik gesprochen.
    Herr Lauterbach -auf das von ihm mit verbrochene DRG-System angesprochen- mal gesagt, er sei halt Wissenschaftler, da sei es normal, dass man sich irre und diesen Irrtum später erkenne und korrigiere.
    Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, wie die gesamte Ärzteschaft damals gegen das DRG-System Sturm gelaufen ist. Ohne Wirkung: Ulla Schmidt hat sich auf ihren Wissenschaftler verlassen und das DRG-System beibehalten. Ich stimme zu, Herr Lauterbach ist kein Populist. Da fällt mir eher Herr Söder ein.

  40. #45 DH
    21. Juni 2023

    “dass die Stärke der Populisten in Wahrheit auf der Schwäche, dem Egoismus und Inkompetenz der “demokratischen” Eliten beruht. “(S.rex)
    Wahrscheinlich ist das sogar die unmittelbare Voraussetzung, so genial sind die Inhalte der Populisten insgesamt nicht.
    Es gibt bekanntlich den Gegenbegriff des “Elitarismus”, der fälschlicherweise oft mißverstanden wird als rechter Kampfbegriff, tatsächlich aber nur sagt, daß es starke politische Anteile gibt, die einseitig die “Eliten” als “die Guten” sehen und dabei auch einen ziemlich reduktionistischen Begriff dessen haben, wer eigentlich “Elite” ist.
    Also das genaue Spiegelbild zum Populismus, der recht engstirnig dabei sein kann, wer so alles zum “Volk” gehört und wer nicht.
    Das könnte darauf hindeuten, daß wir es mit einem Substanzverlust auf beiden Seiten zu tun haben.
    Das harte Aufeinanderprallen kann dabei im besseren Fall zum neuen Aufbau politischer Substanz führen, harte Kämpfe waren schon immer ein menschlicher Trick, sich wieder selber nach oben zu ziehen.
    Kann aber auch schiefgehen.