Katzencontent ist ein vieldiskutiertes Internetphänomen. Katzenbilder sind niedlich und lösen angeblich positive Gefühle bei den Betrachter:innen aus, besonders, wenn es um Katzenkinder geht. Aber Mäusebabys gehen bestimmt auch. Hier ein Bild eines Mäusebabys, das am Straßenrand verlassen aufgefunden wurde und jetzt von einer Tierärztin mit Katzenaufzuchtmilch aufgepäppelt wird. Fell hat es schon, es kann sich schon putzen, die Augen öffnen sich gerade.
Die kleine Maus war gestern der Star bei einer Fete. Sie musste mitkommen, weil sie alle paar Stunden gefüttert wird. Außerdem bekommt sie Streicheleinheiten mit einem kleinen Pinsel.
Mäuse- oder Rattenbabys werden offensichtlich recht häufig aufgefunden, es gibt zahlreiche Einträge dazu im Internet. Wenn der Mäuserich auf dem Bild – das männliche Geschlecht wurde tierärztlich festgestellt – groß ist und wieder eine Zeit lang die Wildnis unsicher gemacht hat, kann er auch für Menschen gefährlich werden. Mäuse können Hantaviren übertragen und so virale hämorrhagische Fieber verursachen, die nicht selten schwer verlaufen.
Die Zahl der Erkrankungen ist im Zeitverlauf sehr unregelmäßig. Alle paar Jahre gibt es Erkrankungshäufungen in Abhängigkeit von der Häufigkeit des Auftretens von Mäusen. Regionale Schwerpunkte in den letzten Jahren waren immer wieder Baden-Württemberg, Niedersachsen und Ostbayern. Für diese Regionen sagt das Prognosetool beim Umweltbundesamt auch für 2023 ein erhöhtes Risiko vorher.
2021 war mit 1.740 nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) gemeldeten Erkrankungen ein typisches „Hanta-Jahr“, 2022 gab es mit 142 Meldungen dagegen recht wenig Fälle, 2023 werden es mehr, aber es wird wohl kein „Hanta-Jahr“ – 103 Meldungen gibt es Stand heute.
Etwa zwei Drittel der Betroffen sind Männer. 58 Menschen mussten 2021 aufgrund einer Hantavirus-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden.
Im letzten Jahr gab es mediale Aufregung um Bornavirus-Erkrankungen, nach Todesfällen in Bayern. Allerdings sind Bornavirus-Erkrankungen viel seltener als Hantavirus-Erkrankungen und die Viren werden vor allem von Spitzmäusen übertragen. Die kleine Maus ist daran aber so oder so unschuldig, sie war 2022 noch nicht auf der Welt. Und wer würde ihr überhaupt etwas Böses zutrauen, ist sie nicht süß? Mindestens wie Katzencontent?
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