Es lief so gut für die Freien Wähler und ihren Chef Hubert Aiwanger. Zwar waren manche Auftritte Aiwangers grenzwertig, seine Reden mitunter transrational, aber seine Bierzelttauglichkeit hat ihm bei vielen Leuten Respekt eingebracht und die Umfragen für die Landtagswahl waren bestens. Dann die Geschichte mit dem Flugblatt, die salamitaktisch nachgeschobenen Erklärungen, die in sich nicht stimmig sind und wie frisch ausgedacht wirken, die Unfähigkeit, die richtigen Worte für diese unappetitliche Sache zu finden, obwohl er lange Zeit hatte, seine Position zu der Geschichte zu überdenken, und all das Schweigen über so viele Dinge, über die es zu reden gälte.
Heute hat Markus Söder seinem Vize aufgegeben, 25 Fragen zum Vorgang „Flugblatt“ schriftlich zu beantworten. Aiwanger habe im Koalitionsausschuss nicht alles aufklären können. Das ist eine öffentliche Demütigung. Der Schulbub, der mit seinem Bruder vor 35 Jahren Mist gebaut hat, wird jetzt wie ein Schulbub behandelt.
Die Aiwangers werden die 25 Fragen irgendwie beantworten. Eine hätte ich auch: Wie kann man als politisch erfahrener, angeblich rhetorisch begabter Mann, so unvorbereitet und dilettantisch in so einen Schlamassel stolpern?
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