Der Begriff „alternative Fakten“ kam 2017 durch Trumps Beraterin Kellyanne Conway in die Welt. Sie hat damit eine irritierende Äußerung des Trump-Sprechers Sean Spicer über die Zahl der Menschen bei Trumps Amtseinführung verteidigt. Spicer habe nicht die Unwahrheit gesagt, sondern „alternative Fakten“ präsentiert. Eine Umetikettierung einer Lüge? Aber „alternative Fakten“ sind nicht einfach Lügen. Eher so etwas wie Harry Frankfurts Bullshit in besonderer Mission. Über das Wesen der alternativen Fakten und ihre Rolle in der Gesellschaft wird seit Conways Wortschöpfung in der sozialwissenschaftlichen Literatur intensiv diskutiert, wenngleich der Begriff oft auch nur als Kampfbegriff dient, um den Realitätsbezug einer Behauptung zu bestreiten.
Der Bremer Soziologe Nils Kumkar hat nun eine Abhandlung „Alternative Fakten“ in der edition suhrkamp vorgelegt, 333 Seiten stark, ursprünglich 18 Euro im Buchhandel, seit kurzem aber für 4,50 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung zu bekommen. Die 7-Zeilen-Rezension gibt es ganz umsonst.
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