Ein Auftrag

Der Deutsche Bundestag hatte im Juli 2023 das BMG beauftragt, bis 31.1.2024 „dem Bundestag ein Konzept vorzulegen, wie zeitnah – zum Beispiel mit Mitteln des Nationalen Präventionsplans – bestehende Strukturen und Angebote der Suizidprävention unterstützt werden können“ sowie bis zum 30.6.2024 „dem Bundestag einen Gesetzentwurf und eine Strategie für Suizidprävention vorzulegen, mit dem die Maßnahmen und Akteure koordiniert und eine dauerhafte sowie zeitnahe Umsetzung sichergestellt werden.“

Den ersten Termin ließ Karl Lauterbach verstreichen. Heute hat er das beauftragte Konzept vorgelegt. Es ist bereits als „Nationale Suizidpräventionsstrategie“ deklariert.

Daten

Karl Lauterbach hat sie in eine zu düstere Bilanz der letzten Jahre eingebettet. Er sagte bei der Vorstellung der Strategie:

„Seit gut 20 Jahren nimmt die Zahl der Suizide in Deutschland nicht ab.“

Er bezog sich dabei vermutlich auf ein zweites bei dieser Gelegenheit heute vom BMG veröffentlichte Papier mit dem Titel „Umsetzungsstrategie zur Suizidprävention in Deutschland“, das in geraffter Form Eckdaten dokumentiert und namentlich von Prof. Bschor, dem Koordinator der Regierungskommission Krankenhausversorgung, mitgezeichnet ist. Dort heißt es, dass die Suizidzahlen in den letzten Jahren um die Zahl 10.000 schwanken. Das ist zwar richtig, aber lässt man die Finanzkrise 2008 und die Coronakrise einmal außen vor, gingen die Zahlen durchaus zurück, zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2019 um gut 18 %, bei den Frauen um 25 %, bei den Männern waren es 16 %.

Der Rückgang zeigt, dass man es nicht mit einem unveränderlichen Geschehen zu tun hat, die Stagnation der letzten Jahre zeigt, dass Handlungsbedarf besteht, der Wiederanstieg der Zahlen im Gefolge der Krisen unterstreicht das noch einmal.

Taten

Eine Nationale Suizidpräventionsstrategie in Deutschland ist seit langem überfällig, auch mit Blick auf andere Länder, die Vorlage des Strategiepapiers daher zu begrüßen. Demnach soll „eine zentrale, bundesweite Koordinierungsstelle für Suizidprävention“ aufgebaut werden. Sie soll, so das BMG,

„• betroffene Menschen, deren Angehörige und Fachkräfte über eine bundesweite Webseite zu dem Thema informieren mit vertieften Informationen zu Hilfeangeboten und zu Angeboten der Suizidprävention,
• Maßnahmen zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und zur Enttabuisierung der Themen Sterben, Tod und Suizid initiieren, mittelfristig auch über eine Aufklärungskampagne,
• Modellhaft Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen und in der Pflege entwickeln, um diese noch stärker für das Thema zu sensibilisieren und im Umgang mit gefährdeten Personen zu schulen und diese verstärkt in die Lage zu versetzen, bei Bedarf effektiv in weitergehende Hilfs- oder Therapieangebote zu vermitteln,
• Gemeinsam mit den Ländern ein Konzept für die Etablierung einer zentralen Krisendienst-Notrufnummer erarbeiten. Diese soll Hilfesuchende unmittelbar an die Hilfsangebote der Länder und Kommunen weitervermitteln,
• ein telefonisches und Online-Beratungsangebot für Angehörige und Fachkräfte einrichten
• sowie das Monitoring von Suizidversuchen und Suiziden ausbauen.

Darüber hinaus wird empfohlen, „methodenbegrenzende“ Maßnahmen, also die Zugangsbeschränkung zu Mitteln und Orten für einen Suizidversuch, deutlich auszubauen und die Einrichtung eines pseudonymisierten Suizidregisters zu prüfen.“

Geld

Das sind im Prinzip vernünftige Maßnahmen. Allerdings scheinen die finanziellen Sparvorgaben des Finanzministeriums auch bei diesem Vorhaben ihren Schatten zu werfen. Kostenintensive Maßnahmen bleiben in der „Nationalen Suizidpräventionsstrategie“ im Vagen. Hieß es beispielsweise im Koalitionsvertrag der Ampel noch unmissverständlich „Die psychiatrische Notfall- und Krisenversorgung bauen wir flächendeckend aus“, findet sich in der „Nationalen Suizidpräventionsstrategie“ dazu nur eine unverbindliche Absichtserklärung: „Ziel ist es, gemeinsam mit den Ländern Lösungsansätze zu finden, um die psychiatrische Notfall- und Krisenversorgung zu verbessern und diese perspektivisch im Rahmen der Weiterentwicklung der Notfallversorgung in Deutschland zu implementieren.“
Es wäre wünschenswert, wenn hier bundesweit ähnliche Strukturen wie in Bayern kämen. In Bayern wurden in den letzten Jahren auf gesetzlicher Grundlage flächendeckend rund um die Uhr erreichbare Krisendienste aufgebaut, die mit mobilen Teams im Bedarfsfall auch vor Ort gehen können. Nur eine einheitliche Telefonnummer reicht nicht.

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Kommentare (23)

  1. #1 Beobachter
    2. Mai 2024

    Es tut mir leid, es sagen zu müssen, aber ich halte das für den neuesten Papiertiger des Herrn Lauterbach.
    Das (“Nationale Suizidpräventionsprogramm”) wird der letzte Bereich in unserer Gesundheitswirtschaft sein, in den man das nötige Geld stecken und professionelle, qualifizierte Mitarbeiter ausbilden und (anständig bezahlt) anstellen wird.

    Wenn schon die Telefonseelsorge (mit ihren vielen Ehrenamtlichen) völlig überlastet ist:

    https://taz.de/Telefonseelsorge-ueberlastet/!6004539/

    Außerdem ist “Suizidprävention” thematisch nahe verwandt mit “Sterbehilfe, assistiertem Suizid” und “Palliativmedizin”. Und mit “sozialverträglichem Frühableben”.

    Wenn schon eine wie auch immer geartete, womöglich recht unhinterfragte, temporäre “Lebenssattheit” als ausreichender Grund (zur Beihilfe) zum Selbstmord akzeptiert und rechtens wird, dann wird daraus zunehmend ein ausuferndes, profitables, menschenverachtendes Geschäftsmodell.

    Es ist ein ganz schwieriges, komplexes Thema.
    Man kann dazu ausführlich weiterlesen im Blog von Stefan Sell “Aktuelle Sozialpolitik” unter Stichwort “Sterbehilfe”.

    Anm.:

    Wenn Leute wie Lauterbach meinen, man könne Suizide verhindern, indem man z. B. Brücken besser sichert, dann ist das m. E. geradezu lachhaft.
    Dann wird ein Suizidgefährdeter sich halt vor einen Zug werfen, sich erhängen oder sich zu Tode saufen oder sich mit harten Drogen vollpumpen oder …
    Was Suizidgefährdete brauchen, sind (professionelle) Ansprechpartner, Hilfe in akuten Krisen und Lebensumstände, die NICHT (zwangsläufig) krank und verzweifelt machen.

    • #2 Joseph Kuhn
      2. Mai 2024

      @ Beobachter:

      “Außerdem ist “Suizidprävention” thematisch nahe verwandt mit “Sterbehilfe, assistiertem Suizid” und “Palliativmedizin”. Und mit “sozialverträglichem Frühableben”.”

      So wie der Herzinfarkt mit Haarausfall?

      “Wenn Leute wie Lauterbach meinen, man könne Suizide verhindern, indem man z. B. Brücken besser sichert, dann ist das m. E. geradezu lachhaft.”

      Was Lauterbach meint, weiß ich nicht. Ich bin kein Leut wie Lauterbach und das Beispiel ist alles andere als lachhaft, sondern wissenschaftlich gut begründet.

      “Dann wird ein Suizidgefährdeter sich halt vor einen Zug werfen”

      Manchmal ja, oft nicht. Der handlungsauslösende Entschluss, sich umzubringen, ist bei vielen Menschen situativ und von kurzer Dauer und wenn die Gelegenheit erschwert wird, wird die Chance auf Hilfe erhöht. Auch dazu gibt es Studien, Tobias Teisman aus Bochum hat z.B. dazu gearbeitet. Man sollte aufpassen, nicht alle Fragen einfach aus einem Bauchgefühl heraus beantworten zu wollen.

  2. #3 zimtspinne
    2. Mai 2024

    Ich weiß nicht einmal, was genau unter Suizidprävention zu verstehen ist.
    Akute Suizidvorhaben verhindern oder die Gründe für Suizidgedanken behandeln? Dazwischen liegen ja Welten.
    Es fängt zB schon mit guten Schulpsychologen an und hört nicht mit Telefonhotlines auf.
    Zu letzterem habe ich eh ein kritisches Verhältnis.
    Unsere Vorgehensweise früher in Selbsthilfegruppen bei angekündigten Suiziden oder angesprochenen Suizidgedanken war, nicht herumzudoktorn, sondern umgehend die Polizei zu verständigen. bzw die Ansprechpartner schnellstmöglich zu informieren.

  3. #4 Beobachter
    2. Mai 2024

    @ zimtspinne, # 2:

    ” … sondern umgehend die Polizei zu verständigen…. ”

    Und was macht dann die Polizei mit den Suizidgefährdeten?
    Ab in die “Klapse”? Auch gegen den Willen des Betroffenen?
    Genau deshalb werden sich Betroffene, die sich in echter oder vermeintlich verzweifelter Situation befinden, ihre Absichten erst gar nicht äußern!
    Wo doch ZUHÖREN erstmal das Allerwichtigste ist!

  4. #5 Fluffy
    2. Mai 2024

    Ich habe kurz bevor der Betrag hier erschien im AutoRadio einen Beitrag zur oben genannten Problematik gehört auch mit O-Tönen von Lauterbach. Er sprach dort u. a. von gestiegenen Zahlen und vielen suizidgefähdeten Jugendlichen, was mir übertrieben vorkam. Obiger Grafik entnehme ich, dass wir pro Jahr ca 10.000 Suizide haben. Bei ungefähr 1 Mio Sterbefälle sind das ca 1%. Das ist zwar eine bemerkbare Zahl aber eben auch nicht so wahnsinnig viel.
    Vielleicht erhofft er sich ja durch Aufbauschen eine größere Aufmerksamkeit für das Thema.
    Die vorgeschlagenen Maßnahmen kann man natürlich nicht von der Hand weisen, wie Notfalltelefone und “methodenbegrenzende” Maßnahmen, sowie online Beratungsangebote. Aber auch ich finde, dass man daa Übel an der Wurzel packen müsste. So ein Suizid kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Also mehr und unkomplizierte Angebote zur psychotherapeutischen Behandlung.

  5. #6 Fluffy
    2. Mai 2024

    @#3

    Ab in die “Klapse”? Auch gegen den Willen des Betroffenen?

    Die Antwort lautet: Ja
    Wobei “Klapse” schon die Misere kennzeichnet, Stigmatisierung psychischer Erkrankungen und inadäquate Behandlungen, obwohl die Möglichkeiten existieren. Bei einer Suizidgefährdung kann man davon ausgehen, dass der Wille stark eingeschränkt ist.
    Einen psychisch Kranken sollte immer man daran hindern eine Person zu verletzen oder zu töten, auch sich selbst. Das Objekt ist dasselbe.

  6. #7 Beobachter
    2. Mai 2024

    @ Fluffy, # 5:

    Ich würde dir, deinem “Ja”, zustimmen, wenn unsere üblichen Psychiatrischen Kliniken so (gut) wären, wie sie sein sollten und könnten.
    Sind sie aber nicht. Auch dort herrscht z. B. Fachkräftemangel mit all den bekannten Folgen.

    Außerdem ist sicherlich nicht jeder, der temporär suizidgefährdet ist, auch “psychisch krank” und in seinem “Willen stark eingeschränkt” und gefährlich für andere (will andere “Personen verletzen oder töten”).

    Ich denke, dass die meisten Selbstmorde konkrete Anlässe haben, völlig ausweglos/e erscheinende Situationen/Konstellationen/Perspektiven, Hilflosigkeit, Ohnmacht, …
    Meist ist es eine verzweifelte, selbstzerstörerische Reaktion auf äußere, nicht änderbare Umstände oder maßlose persönliche Enttäuschung/Kränkung.

    Und:
    Waren z. B. Kurt Tucholsky und Stefan Zweig “psychisch krank?!

  7. #8 Beobachter
    2. Mai 2024

    @ Joseph Kuhn, # 2:

    Nein, nicht “so wie der Herzinfarkt mit Haarausfall”. 🙂
    oder Haarausfall mit Fußpilz … 🙂

    Anders.
    In allen aufgezählten Bereichen geht es ums Sterben:
    Den Selbstmord will man verhindern; den assistierten Selbstmord erlauben (und zum Geschäftsmodell machen); Sterbenskranke bekommen oft nicht die pflegerische und medizinische Versorgung, die sie bräuchten; ältere Menschen sollen möglichst kurz nach Renteneintritt sterben, damit sie der Allgemeinheit/der Kranken/Pflege- und Rentenversicherung nicht zur Last fallen.

    Wenn das keine wesentlich verwandte Themenbereiche sind – welche dann?
    In allen Bereichen geht es um den Wert eines Menschenlebens.

    Zur “Brückensicherung”:
    Da habe ich mich auf den verlinkten TAZ-Artikel bezogen:

    ” … Rheinbrücken mehr sichern
    Lauterbach sagte, man müsse auch „methodenbegrenzende Maßnahmen“ durchführen, also etwa die Zugangsbeschränkung zu Mitteln und Orten für einen Suizidversuch. Er nannte als Beispiel dafür die Sicherung von bestimmten Rheinbrücken durch Auffangnetze. Tatsächlich ist die Reduktion der Suizidzahlen etwa durch die Sicherung hoher Gebäude oder die Verkleinerung der Packungsgrößen bei Medikamenten gut belegt.
    … ”

    Ich glaube nicht, dass es sinnvoller und zielführender ist, ein paar Rheinbrücken (noch mehr) zu sichern – statt dafür zu sorgen, dass Akut-Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge NICHT mehr völlig überlastet/unterbesetzt sind.
    Am besten wäre beides.
    Aber billiger ist es vermutlich, sich nur aufs Sichern von ein paar Rheinbrücken zu beschränken.

    • #9 Joseph Kuhn
      3. Mai 2024

      @ Beobachter:

      “Selbstmord”

      Da Sie diesen Begriff immer wieder verwenden, ein Wort dazu: Es gibt gute Gründe, neutral von Selbsttötung, Suizid oder wie in der amtlichen Statistik von vorsätzlicher Selbstbeschädigung zu sprechen. “Selbstmord” ist eine moralisch aufgeladene Kategorie, die die Opfer zu Tätern macht und in die Nähe von Mördern rückt. Ein Mordmerkmal ist die Heimtücke. Das passt nicht.

      “Ich glaube nicht, dass es sinnvoller und zielführender ist, ein paar Rheinbrücken (noch mehr) zu sichern”

      Es geht um ganz konkrete Orte, z.B. in der Nähe von psychiatrischen Kliniken, an denen sich wiederholt Menschen umgebracht haben.

      “Aber billiger ist es vermutlich, sich nur aufs Sichern von ein paar Rheinbrücken zu beschränken.”

      Das weiß ich nicht. Die Telefonseelsorge arbeitet ja zu großen Teilen ehrenamtlich. Aufwändig sind jedenfalls gute Krisendienste, die über ein telefonisches Angebot hinausgehen. Ich habe auf die bayerischen Krisendienste mit ihren mobilen Teams nicht deswegen hingewiesen, um Bayern-vorn-Werbung zu machen.

      Manche “methodenbegrenzende Maßnahmen” wie die Verringerung der Packungsgrößen von Analgetika kosten praktisch nichts.

      Auch Schulungen z.B. von Hausärzten und anderen Fachkräften sind wirksam, solche Elemente sind daher zu Recht Teil des Vorschlags von Lauterbach. Ich kritisiere ihn auch gerne, aber man sollte es da tun, wo er falsch liegt, Mangel an Gelegenheit dazu besteht ja nicht.

  8. #10 Richard
    3. Mai 2024

    Beobachter #1, #8 : Brückensicherung “m.E. geradezu lachhaft”, “ich glaube nicht…ein paar Rheinbrücken (noch mehr) zu sichern…”
    Ihre persönlichen Ansichten decken sich nicht mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie schon Herr Kuhn versucht hat, Ihnen näherzubringen. Es macht schon manchmal Sinn, sich v.a. zu Themen zu äußern, von denen man etwas versteht 😉

  9. #11 Olly Wood
    Sjælland
    3. Mai 2024

    @Joseph Kuhn:

    Ich lese schon lange, aber immer nur still mit. Was mir immer wieder auffällt, ist Ihre offenbar unendliche Geduld. Davon habe ich mir schon so manche Scheibe abgeschnitten. Vielen Dank dafür und für Ihr Engagement aufzuklären.

    @Beobachter:

    Sie haben ganz offensichtlich keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Der Suizid ist so individuell, wie der Mensch, der ihn begeht. Sie aber scheren alle über einen Kamm und tun auch noch so, als könnte man all diese Suizidenten retten. Die Realität lässt Grüßen und richtet aus: Das kann man nicht.

    Weder kann die Psychiatrie Wunder tun, noch ist nicht jeder Suizid eine impulsive Handlung oder nur einem vorübergehenden, wie auch immer gearteten Wunsch, geschuldet.

    Über Lebenssattheit sollten Sie erst dann sprechen, wenn Sie eigene Erfahrungen sammeln konnten. Dass Sie Lebenssattheit als Suizidgrund so vehement ausschließen, sagt mir, dass Sie noch nie mit einem solchen Menschen näher zu tun hatten. Und wenn doch, dann war es nicht besonders persönlich oder Sie haben es ignoriert. Ein paar Jahre als Pfleger im Altenheim könnte Ihre Ansicht darauf vielleicht ändern.

    Und Sie haben keine Ahnung von psychisch kranken Menschen. Psychisch krank bedeutet nicht grundsätzlich, dass eine solche Diagnose die Einsichtsfähigkeit und Selbstbestimmung – ja, auch das Recht darauf! – einschränkt. Es mag Ausnahmefälle geben, aber diese Menschen sollten ohnehin betreut sein. Über diese Frage, ob das so ist oder nicht, also ob auch psychisch Kranken beim Suizid geholfen werden darf, wird ganz aktuell juristisch gestritten

    Und Sie ignorieren die Menschen, die wohlüberlegt, gut informiert und aus gutem Grund ihrem Leben ein Ende setzen. Ein guter Grund kann eine schwere somatische Krankheit sein, deren Verlauf absehbar und bekannt ist. ALS zum Beispiel.

    Bei Suiziden geht es, nicht immer, aber meistens, um Leiden und Leidensfähigkeit und wann deren Ende erreicht ist.
    Ich empfinde Ihre Ausführungen als anmaßend, weil das Leid, oft verbunden mit dem kleinen Bruder Schmerz, physisch oder psychisch, eine höchst subjektive Empfindung ist. Wie wollen Sie das beurteilen (können)?

    Ich möchte Ihnen gerne eine Dokumentation vom SWR ans Herz legen. “Frau S. will sterben – Wer hilft am Lebensende?”. Sie finden die Doku auf YouTube:

    https://youtu.be/psYTpEr0Uzo?si=6F_WnNlh_1L7mI4e

    Und als Letztes möchte ich Sie dann noch bitten, mir zu erklären, wie und mit welchen Argumenten Sie diese Frau von Ihrem Suizid abgehalten hätten. Ich hoffe, Sie haben Zeit und Lust dazu. Es geht in der Doku noch um den § 217 StGB, der vom BVerfG gekippt wurde. Das beachten Sie bitte einfach nicht, das ist überholt. Schauen Sie einfach auf die Frau und ihre Gründe. Und bitte, hören Sie ihr gut zu …

    Vielen Dank

    Olly Wood

  10. #12 RGS
    4. Mai 2024

    Die Eistobelbrücke im Landkreis Lindau in der Nähe von Isny bekam 2015 endlich eine Absturzsicherung, nachdem sich immer wieder Menschen von dort in den Tod stürzten. Auch jemand den ich kannte tat das noch wenige Jahre vor der baulichen Sicherung. Er war viele Jahre wegen Depressionen in Behandlung und hatte viele Jahre Suizidgedanken. Vielleicht würde er noch leben, wenn die Sicherung wenige Jahre früher angebracht worden wäre.
    https://m.allgaeuhit.de/Bodensee-Lindau-Absturzsicherung-an-der-Eistobelbruecke-im-Landkreis-Lindau-Metallzaun-soll-Selbstmorde-verhindern-article10013133.html

  11. #13 RGS
    5. Mai 2024

    Hier der Link zu den Internet-Seiten des Frankfurter Aktionsnetzes Suizidprävention FRANS
    https://frans-hilft.de/

  12. #14 Beobachter
    5. Mai 2024

    zu # 11 und # 12:

    Beispiel:

    Ein früherer Nachbarsjunge/Jugendlicher hat sich in den 1970-Jahren in der Wohnung seiner Schwester mit einem Gürtel erhängt – weil er von etwas älteren Drogendealern, die sich als “Gurus” aufgespielt haben, mit Psychoterror-Briefen ständig persönlich verletzt wurde und weil seine Eltern für ihn keinerlei Verständnis hatten und ihm z. B. unter Zwang und Festhalten seine langen Haare abgeschnitten haben.

    Kann/soll man deshalb Gürtel verbieten oder mit Warnungen versehen, um so Suizide zu verhindern?!
    Hätte es in diesem Fall nicht etwas ganz anderes gebraucht?!
    Würde er vielleicht dann noch leben?

    So könnte vermutlich jeder eine (oder mehrere) “Suizid-Geschichte/n” aus seinem persönlichen Umfeld erzählen.

    Man kann nicht alle Brücken sichern, nicht alle Bahngleise und Baggerseen/Flussufer einzäunen, nicht verhindern, dass entsprechende Medikamente gehortet werden etc.

    Was mich entsetzt hat, ist die Tatsache, dass selbst die Telefonseelsorge (Ehrenamtliche) so unterbesetzt/überlastet ist, dass nur jeder 10. Anruf durchkommt ! :

    “Telefonseelsorge überlastet
    Nur jeder zehnte Anruf kommt durch
    Die Telefonseelsorge ist zunehmend überlastet. Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) will mit den Ländern eine Hotline für Suizidgefährdete entwickeln.
    … ”
    (Link siehe # 1)

    Und zeitnah an professionelle Hilfe/Therapieplätze zu kommen, ist auch sehr schwierig bis fast unmöglich.
    Und ich befürchte, dass das so bleiben wird.

    Es würden viele noch leben, wenn sie (rechtzeitig) Hilfe (Hilfsangebote) erhalten hätten.

  13. #15 RGS
    5. Mai 2024

    @Beobachter

    Ich denke, es sollte möglichst alles gemacht werden, was erwiesenermaßen hilft.
    Wenn es Brücken gibt, von denen jährlich mehrere Menschen in den Tod springen, sollten sie gesichert werden. Brücken wo niemand springt natürlich nicht.
    Die von mir genannte Brücke war in der Region dafür bekannt. Jeder wusste von den häufigen Suiziden dort.
    Ich hoffe die Bahn sorgt auch dafür, dass Stellen an denen gehäuft Suizide passieren gesichert werden.
    Mit Zügen passieren jährlich ca. 1000 Suizide.

  14. #16 RGS
    5. Mai 2024

    Um solche Punkte zu identifizieren an denen Suizide passieren ist es nötig Daten zu erheben.
    Sonst dauert es wie bei der genannten Brücke 20-30 Jahre bis alle wissen, dass das eine neuralgische Brücke ist und dann endlich was gemacht wird.

    Anderes Beispiel: Ich weiß von jemandem der einfach mal angefangen hat Pracht für sich in der Großstadt in der er lebt die Orte zu identifizieren wo Fahradfahrer schwer verletzt oder getötet werden. Er fand recht schnell einige Stellen. In der Stadt hatte das bis dahin niemand getan.
    Diese Stellen wurden dann von der Stadtverwaltung verändert und die Unfallzahlen sanken.

  15. #17 Ichbinich
    5. Mai 2024

    @RGS

    Erstaunlich, dass man dieses Prinzip immer wieder neu “entdecken” muss.
    Es ist seit Ewigkeiten bekannt, dass es fast immer einzelne Punkte gibt, an denen z. B. Unfälle passieren, oder vermehrt Krankheiten/Fehlzeiten auftreten. Diese sollte man sich dann genau anschauen um die Situation generell deutlich zu verbessern. Das gilt im Unternehmen genauso wie im Haushalt, in der Verwaltung und Sonst wo.

    Und natürlich auch für Suizide. Da gibt es auch nix zu diskutieren. Denn natürlich müssen diese Punkte besonders gesichert werden, um die die Suizide zu verhindern.

  16. #18 Beobachter
    5. Mai 2024

    @ RGS, # 15:

    “Ich denke, es sollte möglichst alles gemacht werden, was erwiesenermaßen hilft.
    Wenn es Brücken gibt, von denen jährlich mehrere Menschen in den Tod springen, sollten sie gesichert werden. … ”

    Ja, sollte man machen.
    Das habe ich schon in # 8 geschrieben (“Am besten wäre beides”).

    Bei den “gefährlichen” Brücken ist es so ähnlich wie bei den Straßen, z B. gefährlichen Kreuzungen, unübersichtlicher Straßenführung, Schulweg-Straßen, etc.

    Es kommt erst dann, wenn überhaupt, z. B. eine Ampel hin, wenn schon mehrere Menschen dort überfahren/angefahren wurden.

    Aber auch das ändert nichts an der oft rücksichtslosen Fahrweise vieler Autofahrer und den Sparmaßnahmen in den Kommunen.

  17. #19 N
    5. Mai 2024

    Die Krisendienste in Bayern sind ein Vorbild.
    Kein Mensch ist gegen Krisen gefeit.
    Das Anliegen von Herrn Lauterbach ist auch lobenswert.

    Aber warum muss so ein menschliches Anliegen mit einem Wortungetüm beschrieben werden “Nationale
    Suizidpräventionsstrategie”.
    Die Abgeordneten sind auch nur Menschen, und wenn sie diese Konzeptüberschrift lesen, ….dann lesen sie nicht weiter.

    • #20 Joseph Kuhn
      5. Mai 2024

      @ N:

      “Kein Mensch ist gegen Krisen gefeit.”

      So ist es. Es kann jeden treffen und daher geht das Thema auch jeden an.

      “Die Abgeordneten sind auch nur Menschen, und wenn sie diese Konzeptüberschrift lesen, ….dann lesen sie nicht weiter.”

      Die Abgeordneten haben im letzten Jahr genau so etwas gefordert, siehe den ersten Link im Blogbeitrag. Sie werden daher den Vorschlag von Lauterbach ganz genau lesen und auch den noch ausstehenden Gesetzentwurf im Bundestag intensiv beraten.

  18. #21 Joseph Kuhn
    6. Mai 2024

    ChatGPT und die Suizidprävention

    ChatGPT ist auch hier gut, aber anders als beim geplanten Herzgesetz kann das BMG diesmal durchaus mithalten.

    Frage: Wie sollte eine gute Suizidpräventionsstrategie in Deutschland aussehen?

    Antwort von ChatGPT:

    “Eine wirksame Suizidpräventionsstrategie in Deutschland sollte mehrere wichtige Elemente umfassen, die sich auf Prävention, Intervention und Unterstützung konzentrieren. Hier sind einige wichtige Aspekte:

    1. Aufklärung und Sensibilisierung: Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über die Anzeichen von Suizidgefahr aufzuklären und das Stigma im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen abzubauen. Dies könnte durch Kampagnen in den Medien, Schulen und Gemeinden erfolgen.

    2. Früherkennung und Screening: Ein systematisches Screening auf Suizidalität sollte in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Hausarztpraxen und Schulen implementiert werden, um gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Unterstützung anzubieten.

    3. Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung: Der Zugang zu qualitativ hochwertigen psychischen Gesundheitsdiensten sollte verbessert werden, einschließlich ambulanter Therapie, psychiatrischer Versorgung und Krisenintervention.

    4. Schulung von Gesundheitsdienstleistern: Gesundheitsdienstleister sollten in der Erkennung und Behandlung von Suizidalität geschult werden, um angemessene Unterstützung und Interventionen bereitzustellen.

    5. Suizidprävention am Arbeitsplatz und in Bildungseinrichtungen: Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen sollten Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Schüler implementieren, sowie Schulungen zur Krisenintervention anbieten.

    6. Koordinierte Versorgung: Eine koordinierte Versorgung zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern, einschließlich Hausärzten, Psychiatern, Psychologen und Sozialarbeitern, ist wichtig, um sicherzustellen, dass gefährdete Personen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

    7. Sicherheitsmaßnahmen: Es sollten Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden, um den Zugang zu potenziell tödlichen Mitteln wie Waffen oder bestimmten Medikamenten zu begrenzen.

    8. Nachsorge und Langzeitbetreuung: Personen, die einen Suizidversuch unternommen haben oder suizidale Gedanken hatten, benötigen eine kontinuierliche Nachsorge und langfristige Betreuung, um Rückfälle zu verhindern und ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren.

    9. Unterstützung für Angehörige: Angehörige von Personen mit suizidalen Gedanken oder Verhalten sollten Unterstützung und Ressourcen erhalten, um angemessen mit der Situation umgehen zu können und ihre Liebsten zu unterstützen.

    10. Forschung und Datenerfassung: Es ist wichtig, kontinuierlich Forschung zur Suizidprävention durchzuführen und Daten über Suizidfälle zu erfassen, um die Effektivität von Präventionsstrategien zu bewerten und sie kontinuierlich zu verbessern.

    Diese Elemente sollten in einer umfassenden nationalen Suizidpräventionsstrategie integriert werden, die von Regierungsbehörden, Gesundheitsorganisationen, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft unterstützt wird.”

    Ob man am Ende im BMG bei ChatGPT nachfragt hat? Wie dem auch sei, jetzt kommt es darauf an, das Ganze in ein ausreichend finanziertes Gesetz zu gießen. Auch das scheint ChatGPT ähnlich zu sehen:

    Frage: Was wäre der größte Fehler, den die Regierung bei diesem Thema machen könnte?

    Antwort ChatGPT:

    “Der größte Fehler, den die Regierung in Bezug auf Suizidprävention machen könnte, wäre, das Thema zu vernachlässigen oder nicht ernst zu nehmen. Dies könnte sich auf verschiedene Weisen manifestieren:

    1. Mangelnde finanzielle Unterstützung: Eine unzureichende Finanzierung von Präventionsprogrammen und psychischen Gesundheitsdiensten könnte dazu führen, dass wichtige Ressourcen fehlen, um gefährdete Personen angemessen zu unterstützen und Interventionen durchzuführen.

    2. Fehlende politische Priorität: Wenn Suizidprävention nicht als prioritäres Gesundheits- und Sozialproblem angesehen wird, könnten wichtige politische Maßnahmen und Gesetze zur Verbesserung der Prävention und Versorgung ausbleiben.

    3. Stigma und Tabuisierung: Das Fortbestehen von Stigma und Tabus im Zusammenhang mit psychischen Gesundheitsproblemen und Suizid könnte dazu führen, dass Menschen keine Hilfe suchen und dass öffentliche Aufklärungskampagnen ineffektiv sind.

    4. Fehlende Zusammenarbeit und Koordination: Eine unzureichende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regierungsebenen, Gesundheitsdienstleistern, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft könnte dazu führen, dass Präventionsbemühungen fragmentiert und ineffektiv sind.

    5. Mangelnde Daten und Forschung: Eine unzureichende Datenerfassung und Forschung im Bereich der Suizidprävention könnte dazu führen, dass das Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und Risikofaktoren begrenzt ist und dass Präventionsstrategien nicht auf evidenzbasierten Erkenntnissen beruhen.

    6. Fehlende Berücksichtigung von Risikogruppen: Wenn bestimmte gefährdete Gruppen, wie zum Beispiel Jugendliche, ältere Menschen, LGBTQ+-Personen oder Menschen mit Migrationshintergrund, nicht angemessen berücksichtigt werden, könnten ihre spezifischen Bedürfnisse und Risikofaktoren übersehen werden.

    7. Fehlende Integration von Prävention und Versorgung: Eine Trennung zwischen Präventionsmaßnahmen und psychischer Gesundheitsversorgung könnte dazu führen, dass Menschen, die suizidale Gedanken haben oder sich in einer Krise befinden, nicht angemessen unterstützt werden.

    Um diese Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Regierung das Thema Suizidprävention als prioritäres Anliegen betrachtet, angemessene Ressourcen zur Verfügung stellt, evidenzbasierte Strategien umsetzt, Zusammenarbeit fördert, Stigma bekämpft und die Bedürfnisse aller gefährdeten Bevölkerungsgruppen berücksichtigt.”

    Und jetzt wird es haarig:

    Frage: Kannst du grob abschätzen, wie viel Geld die Regierung für eine gute Suizidpräventionsstrategie in den Haushalt einstellen sollte?

    Antwort ChatGPT:

    “Eine genaue Schätzung der finanziellen Mittel, die für eine umfassende Suizidpräventionsstrategie benötigt werden, ist schwierig, da sie von vielen Faktoren abhängt, darunter die Größe der Bevölkerung, die vorhandenen Ressourcen im Gesundheitssystem, die geografische Verteilung der Bevölkerung und die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen gefährdeten Gruppen.

    Dennoch können wir einige grobe Schätzungen auf der Grundlage von Erfahrungen aus anderen Ländern und vorhandenen Präventionsprogrammen vornehmen. Zum Beispiel hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, dass Länder etwa 5% ihres Gesundheitshaushalts für die psychische Gesundheit aufwenden sollten. Davon sollte wiederum ein angemessener Anteil für Suizidprävention reserviert werden.

    Einige Schätzungen legen nahe, dass Präventionsprogramme pro Person in der Bevölkerung Kosten zwischen 0,50 € und 2,50 € pro Jahr verursachen können. Wenn wir diese Zahlen auf die Bevölkerung Deutschlands anwenden (etwa 83 Millionen Menschen), könnten die Gesamtkosten für eine Suizidpräventionsstrategie zwischen 41,5 Millionen € und 207,5 Millionen € pro Jahr liegen.

    Diese Schätzungen sind jedoch sehr grob und können je nach den spezifischen Anforderungen und Zielen der Suizidpräventionsstrategie variieren. Eine umfassende Bewertung der benötigten Mittel sollte daher im Rahmen einer detaillierten Planung und Analyse erfolgen, unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen des Landes.”

    Gut, da unterscheidet ChatGPT nicht zwischen staatlichen Ausgaben und denen im Versorgungssystem, aber mit ein paar hunderttausend Euro für Plakate und Broschüren ist es wohl auch für den Bundeshaushalt nicht getan.

  19. #22 Joseph Kuhn
    1. Juli 2024

    Heute ist der 1. Juli

    Eigentlich sollte das BMG “bis zum 30. Juni 2024 dem Bundestag einen Gesetzentwurf und eine Strategie für Suizidprävention” vorlegen.

    Heute ist der 1. Juli. Zur Erinnerung an den Bundestagsauftrag gab es heute um 11:55 vor dem BMG in Berlin eine Mahnwache.

    Ein Bericht dazu im Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/152581/Entwurf-des-Suizidpraeventionsgesetzes-soll-noch-im-Sommer-kommen?rt=d68297622876a70ae30a39028bd58bcf

  20. #23 Joseph Kuhn
    29. November 2024

    Der Gesetzentwurf

    Sozusagen in letzter Minute hat das BMG den Gesetzentwurf in die Verbändeanhörung gebracht.

    Ein großer Wurf ist es nicht. Der Referentenentwurf widmet vor allem der Ausgestaltung der Nationalen Koordinierungsstelle viel Platz. Verhältnispräventive Maßnahmen werden nicht normiert. Das Gesetz ist als Zustimmungsgesetz für den Bundesrat angelegt.

    Als nächstes folgt dann ein Kabinettsentwurf, der in den Bundestag geht. Ob das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode durchgeht, ist offen und hängt vom Goodwill der Opposition ab.