Die Grünen waren einmal eine Partei, die das Land verändern wollte. Ökologischer, sozialer, gerechter und weniger patriarchal sollte es zugehen. Manches war fast ein bisschen utopisch, oder, der Zukunft weniger hoffnungsvoll zugetan, nicht immer „realitätstauglich“. Aber die Utopie ist der Thesaurus der Hoffnung – und damit jedweder Veränderung der Dinge zum Besseren.

Nach dem Wahldebakel in Ostdeutschland ist nun der Parteivorstand zurückgetreten. Kurz darauf auch der Bundesvorstand der Grünen Jugend – und er hat auch gleich die Partei verlassen. Zu den Linken wollen sie vielleicht gehen, heißt es.

Mag sein, dass das politisch nicht klug war, vielleicht auch nicht „realitätstauglich“, wie die Alt-Grüne Renate Künast festgestellt hat. Und: „Da wundere ich mich nicht und da weine ich auch nicht.“

Die Grünen sind, teils den Umständen geschuldet, teils selbstverschuldet, im letzten Jahr ziemlich unter die Räder geraten. Schon länger war die Partei auf dem Weg zu einer „FDP mit Dosenpfand“, wie böse Zungen es immer wieder einmal formuliert haben. Das dürfte jetzt forciert weitergehen. Der Vorstand der Grünen Jugend habe einen „Klassensystem-Sozialismus“ angestrebt, so die Analyse von Künast. Den Begriff kennt nicht einmal Google, daher versuche ich erst gar nicht zu verstehen, was damit gemeint ist. Irgendetwas mit links halt, so genau kommt es bei den Grünen bei dem Thema heutzutage nicht mehr an.

Auch andere prominente Grüne rufen ihren Jugendfunktionären hinterher „geht doch“. Was für eine alte Partei ist das geworden, dass sie ihre rebellische Jugend so verabschiedet. Inzwischen haben auch mehrere Vorstände von Landesverbänden der Grünen Jugend angekündigt, zurückzutreten und die Partei zu verlassen.

Man muss nicht jede Utopie junger Leute teilen, aber man sollte sich anders damit auseinandersetzen, und damit zugleich auch mit der eigenen Entwicklung. Man könnte weinen. Aber vielleicht muss man dieser Partei auch keine Träne hinterherweinen. Die sozialökologische Transformation lässt sich nicht verdrängen, sie bleibt auf der Agenda und wird, wenn nötig, dann eben von anderen politischen Kräften umgesetzt. Ob es die „Linke“ sein wird, darf man natürlich mit guten Gründen bezweifeln.

Für die Grünen wird damit vielleicht immerhin eine Koalition mit Friedrich Merz einfacher, mit weniger internen Diskussionen. Manchen reicht das ja.

Kommentare (70)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Die übelste Form der Umweltzerstörung ist der Krieg. Wer den Krieg mitträgt, dem ist die Umwelt gleichgültig – er heuchelt nur.

    Die Opportunisten verlassen nun wie Ratten das sinkende Schiff. Das ist nur konsequent, denn nach der Entzauberung fallen die Grünen dem 4%-Abrund entgegen, und können nicht mehr weiter schöne Posten bieten.

    Die Realos machen wie immer Realpolitik.

    • #2 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Volker Birk:

      Putin ist kein Grüner und er velässt auch kein sinkendes Schiff. Aber richtig ist, dass er heuchelt. Dass die Grüne Jugend nach schönen Posten strebt, ist mir neu, aber wenn dem so ist, sollte sie schöne Posten nicht ausgerechnet bei der “Linken” suchen, die haben selbst nichts mehr.

  2. #3 Robert H
    27. September 2024

    Utopien sind ja ihrer Natur nach eher Fiktion als politisches Programm. Eine Utopie lebt davon, dass man von außen auf ein System blickt, das man umkrempelt möchte. Was passiert aber, wenn Menschen mit Utopien plötzlich in die Situation kommen, konkrete Politik betreiben zu können und zu müssen?

    Die einen passen sich an und versuchen eben, so viel ihrer Utopie umzusetzen wie möglich. Die grüne Bewegung hat in den letzten Jahrzehnten tatsächlich sehr viel erreicht, auch wenn Vieles nicht mehr wahrgenommen wird weil es zur Normalität geworden ist . Das Einwegpfand ist sogar ein sehr gutes Beispiel, ich erinnere mich noch an die riesigen Widerstände, gegen die das Pfandsystem letztlich doch durchgesetzt werden konnte.

    Aber sehr viel einfach ist es natürlich, “auszusteigen”. Dann kann man sich weiter seinen Utopien hingeben und die Gesellschaft anprangern, ohne jemals etwas bewegen zu müssen.

    • #4 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Robert H.:

      “Die grüne Bewegung hat in den letzten Jahrzehnten tatsächlich sehr viel erreicht”

      Ja. Und auch viel Mist gebaut.

      “Aber sehr viel einfach ist es natürlich, “auszusteigen”. Dann kann man sich weiter seinen Utopien hingeben und die Gesellschaft anprangern, ohne jemals etwas bewegen zu müssen.”

      Ja, vielleicht ist das einfacher und trägt dazu bei, dass man prinzipientreu (“realitätsuntauglich”) bleiben kann. Aber ich finde den Umgang mit den jungen Funktionären trotzdem ziemlich elitär und herablassend – und zwar ungeachtet aller internen Diskussionen, die es im Vorfeld sicher gegeben hat. Wer seine Parteijugend öffentlich so abkanzelt, hat seine eigene Geschichte vergessen, und wird Gründe haben, sie vergessen machen zu wollen.

  3. #5 Robert H
    27. September 2024

    Das ist schon richtig. Ich täte mich aber leichter, wenn der austretende Vorstand nicht in eine so extrem linke Ecke driften würde. Im Artikel wird ja etwas hämisch über den Begriff „Klassensystem-Sozialismus“ gesprochen, aber genau das staht im Brief des Jugendvorstandes ja drin: Es gebe in der Partei “keine Mehrheiten für eine klassenorientierte Politik, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt”.

    Beim völlig ernsthaft angebrachten Ziel “Anderes Wirtschaftssystem” habe ich aufgehorcht.

    • #6 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Robert H:

      “aber genau das staht im Brief des Jugendvorstandes”

      Ich habe den Brief noch nicht gelesen. In Ihrem Zitat lese ich etwas von “klassenorientierter Politik, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt”. Kommt auch das Wort “Klassensystem-Sozialismus” im Brief vor?

      “Beim völlig ernsthaft angebrachten Ziel “Anderes Wirtschaftssystem” habe ich aufgehorcht.”

      Wie heißt es so schön: “Wir können uns eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen.” Das ist aber nicht nur ein schöner Spruch, sondern auch ein wahrer, der ein Problem mangelnder Entwicklungsperspektiven bezeichnet. Man sieht, dass unser Wirtschaftssystem die Welt zu ruinieren droht und auch, wie wenig dem System der Mensch und die grundgesetzlich geschützte Menschenwürde wert sind – dazu reicht ein Blick auf die Altenpflege -, aber wir wissen nicht, wie die Alternative aussehen könnte und wie man dahin kommt.

      Dummerweise wird das Nachdenken darüber immer sehr schnell delegitimiert, als ob man, wenn man kapitalismuskritisch denkt, die DDR wieder haben wollte. So denkt vielleicht insgeheim Sahra Wagenknecht, aber der Papst ist hier sicher unverdächtig, und er sprach einmal zu Recht von einer “Wirtschaft, die tötet”. Wie also sieht eine Wirtschaft aus, die das nicht tut und die uns allen dient? Geht es z.B. in Richtung von Peter Ulrichs “zivilisierter Marktwirtschaft”, oder in eine ganz andere Richtung?

      Für die arrivierten grünen Promis scheint das nicht mehr so wichtig. Ob sie, ganz anders als ihre Altvorderen und ihre Parteijugend, auch irgendwie “realitätsuntauglich” geworden sind?

  4. #7 Alisier
    27. September 2024

    Ich schicke voraus, dass ich nie Mitglied der Grünen war und auch sonst keiner Partei. Aber von den ursprünglichen Zielen her stehe ich den Grünen sicher recht nahe.
    Der grünen Jugend nachzutreten finde ich stillos und ebenfalls realtätsfern.
    Aber @ Joseph:
    “Und auch viel Mist gebaut” ist mir zu undifferenziert.
    Was genau meinst Du? Beispiele wären schön.
    Nur damit ich nicht den Eindruck haben muss, dass hto Deinen Account, respektive in diesem Falle den Blog gekapert hat.
    Womit man Wähler überzeugen kann Sinnvolles zu unterstützen weiß ich dann aber immer noch nicht. Anscheinend reichen vielen Ressentiments.
    Wie man andere abholt und klug in Entscheidungen einbindet wäre eine Frage, die ich mir oft stelle. Eine Antwort darauf findet gerade keine Partei, wenn ich das richtig sehe.

    • #8 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Alisier:

      “zu undifferenziert”

      Warum fragst du hier nur beim Stichwort “Mist” nach, nicht bei meinem “Ja” zum Erreichten? Scheuklappen ab, für freie Sicht nach allen Seiten!

      “Was genau meinst Du? Beispiele wären schön.”

      Ich hätte ja gedacht, da hat jeder was vor Augen, oder kann sich was ergoogeln. Angeblich sind sogar Lang und Nouripour bei ihrem Rücktritt ein paar Fehler eingefallen. Aber bitte: Im Kleinen z.B., dass sie Lauterbachs Pläne zum Streichen der Kassenfinanzierung der Homöopathie zu Fall gebracht haben, im Großen z.B. unausgegorene Heizungsgesetze oder, unter Rotgrün, z.B. die Unterstützung der Hartzgesetze.

      “Wie man andere abholt und klug in Entscheidungen einbindet wäre eine Frage, die ich mir oft stelle. Eine Antwort darauf findet gerade keine Partei, wenn ich das richtig sehe.”

      Wohin denn abholen? Was ist denn das konkrete Ziel? Im Moment Grenzkontrollen gegen Migrant:innen, teure Sanierungsauflagen für den Klimaschutz, Wegschauen bei der Pflege und bei der Wohnungsnot? Da will ich nicht abgeholt und eingebunden werden.

  5. #9 naja
    27. September 2024

    Wenn man sich die Sonntagsfrage BTW ansieht, schaffen es die Grünen bisher noch stabil in den nächsten Bundestag. Eher zwei- als einstellig. Wenn man sich die Wahlergebnisse der Grünen seit 1990 ansieht, war die Wahl 2021 ein Ausrutscher nach oben.

    Ich finde es auch tragisch, wenn die grüne Jugend meint, bei den Linken, die schon seit geraumer Zeit nicht mehr die 5% Hürde wuppen, ihre Ziele besser umsetzen zu können. Ich würde an deren Stelle eher bei Volt mein Glück versuchen, würde aber auch den Linken wünschen, dass sie die 5% Hürde bald wieder knacken.

    https://www.wahlrecht.de/umfragen/

  6. #10 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Lieber Joseph

    Der Krieg, den ein grüner Aussenminister mit gestartet hat, und den sein damaliger Chef öffentlich einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nennt – womit er seine eigenen Kriegsverbrechen zugibt –, war der Krieg der NATO gegen Jugoslawien.

    Besagter grüner Aussenminister wurde danach Ehrenvorsitzender der Grünen, und seine neue Chefin äusserte sich im Fernsehen, dass der ebenfalls völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen Irak die 500’000 ermordete Kinder wert war, so Frau Albright.

    Bitte erkläre mir doch, wie das nun mit Putin zusammenhängt. Ich komme grad nicht drauf.

    • #11 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Volker Birk:

      “… grüner Aussenminister … völkerrechtswidrigen Angriffskrieg … Kriegsverbrechen … NATO … Bitte erkläre mir doch, wie das nun mit Putin zusammenhängt.”

      Ihr Argument war, dass Kriege die größten Umweltzerstörer sind. Ich bin zwar nicht sicher, ob das stimmt, oder ob es nur die augenfälligsten Umweltzerstörer sind, während die CO2-Emissionen still und unauffällig ihr Werk tun, aber sei’s drum: alle Kriege zerstören Leben, Gesundheit und Umwelt. Putins Krieg ist kein besserer Krieg. Ansonsten wollte ich mit dem Hinweis einfach nur Ihren Reflex auslösen, was, wie man sieht, sehr einfach war.

  7. #12 hto
    27. September 2024

    @Kuhn: “… aber wir wissen nicht, wie die Alternative aussehen könnte und wie man dahin kommt.”

    Wisst ihr schon, aber ihr wollt aufgrund eurer durch massiver Implantation erhöhte Angst nicht darüber kommunizieren, habe ich ja viele Jahre Erfahrung mit euch.

    • #13 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ hto:

      Seien Sie mir nicht böse, aber Ihre Paradies-auf-Erden-Vorstellung, alles gehört allen und keiner muss arbeiten, halte ich nicht für eine Alternative, sondern für eine “realitätsuntaugliche” Vorstellung. Macht aber nichts, Sie waren ja sicher nicht in der Grünen Jugend. Tippe eher auf alten Eckkneipen-Sozialismus.

  8. #14 Partei der erneuerbaren Prinzipien
    27. September 2024

    “Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen!”

    “Doch, Rechte.”

  9. #15 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Lieber Joseph

    Soweit ich sehen kann, waren die Grünen weder am Putsch in Kiew übermässig beteiligt, noch an der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands. Insofern bin ich immer noch am Rätseln, weshalb Du über diesen Krieg und nicht über die Kriege sprichst, bei denen es eine direkte Beteiligung von grünen Spitzenpolitikern gibt.

    Dass Annalena, die Trampolinspringerin, Russland öffentlich den Krieg erklärt hat, nehme ich dabei einmal aus. Das hat ja glücklicherweise niemand ernst genommen.

    • #16 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Volker Birk:

      Ich habe überhaupt nicht über Kriege gesprochen, das haben Sie eingebracht. Ich habe über den Umgang grüner Promis mit ihrer Parteijugend gesprochen.

      Wenn es jetzt wieder losgeht, dass Sie einfach nur Ihre “Dagegen-Botschaften” absetzen wollen, muss ich Ihnen wie beim Corona-Thema die Türe auch hier zusperren.

      Was nicht bedeutet, dass man nicht über die Abkehr der grünen Partei vom Pazifismus als Dissenspunkt zwischen Parteispitze und grüner Jugend sprechen dürfte, aber man muss diesen Gaul nicht totreiten. Oder hofreitern.

  10. #17 Robert H
    27. September 2024

    Über andere Wirtschaftssystme nachdenken darf natürlich Jeder. Auch fordern darf sie Jeder. Aber der Jugendvorstand nennt das ja ausdrücklich als einer der Gründe dafür, aus der Partei auszutreten. Das halte ich in dieser fundamentalen Ausprägung für eine Extremposition, die mit der Grünen Partei, mit der ich symphatisiere, nichts zu tun hat.

    Und da der Begriff „Klassensystem-Sozialismus“ offenbar hohe emotionale Wellen schlägt: Ich finde es schon zutreffend, Forderungen nach eine Abkehr vom Kapitalismus und einer “klassenorientierten Politik” so zu nennen. Aber da müssen ja nicht Alle meine Meinung teilen.

  11. #18 Alisier
    27. September 2024

    @ Joseph Kuhn
    Ok…..dann eben nicht.

    • #19 Joseph Kuhn
      27. September 2024

      @ Alisier:

      Diese Beleidigte-Leberwurst-Reaktion verstehe ich nicht. Du hast gefragt, ich habe geantwortet. Aber o.k., dann eben nicht.

  12. #20 hto
    27. September 2024

    @Kuhn: “… sondern für eine “realitätsuntaugliche” Vorstellung. Macht aber nichts, Sie waren ja sicher nicht in der Grünen Jugend.”

    Absolut richtig, REALITÄTSUNTAUGLICH, denn ich sehe das diese Realität nicht weiter stumpf-, blöd- und wahnsinnig im Kreislauf reformiert werden darf und eine wirklich-wahrhaftig zweifelsfrei-eindeutig vernünftig-menschenwürdige Realität muss ohne Kreuzchen auf dem Blankoscheck globalisiert werden.

    Zu den Grünen: Die habe ich ÜBERHAUPT einmal gewählt, als ich grad mal wählen durfte, zu der Zeit als wir gegen Pershing auf der Straße waren, dann sind die als Fundies und Realos ins parlamentarisch-lobbyistische Marionetten-Theater eingezogen und haben sich spalterisch gestritten, wonach mir sofort klar war, dass die kleine Hoffnung für’n Arsch war und ich nicht nochmal wählen gehe.

  13. #21 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Derartige Volksbelehrung muss nicht sein. JK]

  14. #22 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Vielleicht noch der Hinweis in die Diskussion hier, dass die Spitze der Grünen Jugend, die jetzt gegangen ist, ihre Kritik vor allem auch daran geübt hat, dass 100 Milliarden in Aufrüstung und Krieg gesteckt werden statt in die Sozialsysteme.

    Auch wenn Frau Hinrichs mit 14 mal grossen Blödsinn gepostet hat – uns Alte schützt vor so etwas laut Helmut Kohl die Gnade der späten Geburt –, soll nicht unerwähnt bleiben, dass sie erfreulicherweise zu Verstand gefunden hat.

    Leider wieder etwas spät. Aber besser spät denn niemals.

  15. #23 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Bitte um Entschuldigung, habe Frau Heinrich versehentlich “Hinrichs* geschrieben. Als es mir auffiel, war es zu spät. Gibt keine Editierfunktion hier. Bitte das selbst zu ersetzen.

  16. #24 naja
    27. September 2024

    Sagen wir so: In der wahrscheinlichsten Realität wird ja Merz nächstes Jahr Kanzler und ich würde fast sagen, eine Kolation aus CDU/CSU, SPD und Grünen muss gegen eine Opposition aus BSW und AfD antreten, damit Deutschland keine 180° Wende in Bezug auf Putin macht. Sich als Partei auf dieses Szenario vorzubereiten und aufgrund der eigenen Überzeugungen auszutreten, ist beides für mich “realitätstauglich”. Es müsste nicht mal böses Blut geben. Man könnte sich theoretisch gegenseitig sogar viel Glück wünschen und es bedauern, dass man das Gefühl hat, bleiben oder gehen zu müssen. Solange die “Abtrünnigen” nicht bei BSW oder AfD anfangen, was ich eher nicht glaube, sie natürlich aber könnten.

  17. #25 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    27. September 2024

    Da vermute ich eher eine – dann NATO-treue – Koalition aus CDU und “AfD”.

    Aber ob man den Krieg solange am Laufen halten kann, bis das zustande kommt, steht zu bezweifeln. Er wird vielleicht vorher enden.

  18. #26 Naaja
    28. September 2024

    “Die Grünen waren einmal eine Partei, die das Land verändern wollte. Ökologischer, sozialer, gerechter und weniger patriarchal sollte es zugehen. Manches war fast ein bisschen utopisch, oder, der Zukunft weniger hoffnungsvoll zugetan, nicht immer „realitätstauglich“. Aber die Utopie ist der Thesaurus der Hoffnung – und damit jedweder Veränderung der Dinge zum Besseren.”

    Vieles davon wurde ja erreicht. Oft wird verdrängt, dass der Muff von tausend Jahren gar nicht so lange her ist. Es fehlt vielleicht einfach an neuen Zielen.

  19. #27 RPGNo1
    28. September 2024

    Es gibt nicht “Die Grünen”.

    Eine Realo wie Renate Künast (die übrigens in Sachen grüner Gentechnik viel Unsinn labert) oder einen Ministerpräsidenten wie Winfried Kretschmann, der den Christdemokraten ihr Stammland BW abspenstig gemacht hat, sind mit den gutbürgerlichern Salonklassenkämpferinnen “20-h-Arbeitswoche” Katharina Stolle und Svenja Appuhn nicht vergleichbar. Der ehemalige Bundesvorstand der Grünen Jugend muss sich fragen lassen, ob sie nicht von Anfang an in der falschen Partei waren und die Linken besser zum ihrem Gusto gepasst hätten.

    Polemik Ende

  20. #28 naja
    28. September 2024

    @ RPGNo1
    Wenn sich der ehemalige Bundesvorstand der Grünen Jugend fragen lassen muss, ob sie nicht “von Anfang an in der falschen Partei” waren, würde das irgendwie implizieren, dass es “Die Grünen” doch gibt. 😉

  21. #29 Uli Schoppe
    28. September 2024

    Der Umgang mit der eigenen Parteijugend (Dieses “Dann geht doch nach drüben!” Gerede geht mir wirklich persönlich ganz gewaltig gegen den Strich) zeigt ganz deutlich, wie weit sich die Grünen von ihren mal emanzipatorischen Zielen entfernt haben.
    Das Sindelfinger Programm ist ja nun nicht etwas, das sich noch irgendwie mit der Partei von Habeck vereinbaren lässt. Der ja im Grunde dabei ist, die Grünen möglichst kompatibel zu Black Rock Merz zu machen. Ausgerechnet Merz, der lobt die Fossillobbyisten von BlackRock als “zukunftsfähiges” und “nachhaltiges” Unternehmen. Da würde ich mich als Partei mit umweltpolitischem Schwerpunkt auch unbedingt anbiedern…
    So wie da über die eigene Jugend geredet wird, damit haben sich in meinen Augen die Grünen einen ordentlichen Absturz in die Bedeutungslosigkeit verdient.
    EIne vernünftige humanistische Einstellung offenbaren die Grünen da gerade nicht, dazu würde nämlich Respekt für die Eigenständigkeit und Entwicklung junger Menschen und das Bemühen um Inklusion (gerade der eigenen Parteijugend) gehören. Statt dessen sehe ich zumindest nur Ausgrenzung.
    Mal davon ab, das, was der Herr Habeck und Co im Gegensatz zu Ihrer Jugend, nach der jetzt getreten wird, ganz offensichtlich nicht begriffen haben (oder schlimmer: begreifen wollen), ist: Effektiver Klimaschutz widerspricht nun einmal der Grundlogik unserer Wirtschaftsweise. Sowas wie einen “ethischen Konsum” muss man sich nämlich erst mal leisten können.
    Einer Hartz-IV-Empfängerin abzuverlangen, dass sie sich gefälligst beim Konsum korrekt verhält, ist sowas von zynisch, da fällt mir nichts mehr ein. Aber das genau tun die Grünen mit Habeck und Co. Die wollten Hartz-IV ja schliesslich auch.
    EIgentlich sollten die die grüne Jugend mit ihrem Forderung nach einem sozial und ökologisch vertretbaren Wirtschaftssystem und den antikapitalistischen Positionen feiern.

  22. #30 Primergy
    30. September 2024

    Einer Hartz-IV-Empfängerin abzuverlangen, dass sie sich gefälligst beim Konsum korrekt verhält, ist sowas von zynisch, da fällt mir nichts mehr ein.

    Gibt es irgendeinen konkreten Beweis, dass das jemals irgendwo von Grünen gefordert wurde? Oder ist das so ein Bauernopfer wie die Krankenschwester, die auf dem Land lebt und nur Nachtschichten hat und deswegen nicht mit dem ÖPNV fahren kann, das ausgegraben wird, wenn die restlichen 60 Millionen Menschen in Deutschland, die nicht von Armut betroffen oder armutsgefährdet sind, nicht mit Klima- und Mitwelt-Schutz genervt werden wollen?

  23. #31 Pantherle
    Bamberg
    30. September 2024

    Selbstverständlich kann man auch als Bürgergeld-Empfänger so konsumieren, dass auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Das habe ich als Mutter (jetzt Großmutter) von drei Kindern ein Leben lang so gehalten. Rad gefahren statt Auto, Stoffwindeln statt Pampers, langes Stillen statt Fertigprodukten, Gemüse statt Fertigfutter. Das ist keine Frage des Geldes, sondern des Wollens, sehe ich auch bei sehr vielen Studierenden, die wirklich wenig Geld zur Verfügung haben.

  24. #32 RPGNo1
    1. Oktober 2024

    @Pantherle

    Das ist keine Frage des Geldes, sondern des Wollens, sehe ich auch bei sehr vielen Studierenden, die wirklich wenig Geld zur Verfügung haben.

    Ich habe in den 90er Jahren studiert. Ich habe kein Bafög erhalten, aber meine Eltern haben den Bafög-Höchstsatz monatlich überwiesen. Das hat für Wohnung, Essen, Studienmittel und gelegentlichen Luxus ausgereicht. Ich benötigte keinen Studentenjob und konnte sogar noch monatlich eine kleine Summe beiseitelegen und ansparen.

    Klar, meine Lebenshaltungskosten waren nicht exorbitant, da ich an einer kleinen (aber feinen) TU im Westharz studiert habe und nicht in einer der großen bekannten Hochschulstädte mit all den damit verbundenen Kosten.

    Allerdings habe ich auch noch eine Erziehung genossen, die auf vernünftigen Umgang mit Geld Wert legt und auch die Bildung von Rücklagen für Notfälle und Sonderausgaben angemahnt hat. Daran scheint es einigen Personen dann zu mangeln. Sie wollen das neue YPhone 37 1/3 haben, obwohl das YPhone 35 vom vorletzten Jahr doch noch lässig 2 weitere Jahre ausreichen würde.

  25. #33 Joseph Kuhn
    4. Oktober 2024

    Heribert Prantl …

    … gehen ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf: https://www.sueddeutsche.de/meinung/die-gruenen-gruene-jugend-habeck-vollmer-stroebele-lux.3Y5qeXLC4vgcg2Yah4iG5N?reduced=true

    Leider hinter der Paywall.

  26. #34 hto
    4. Oktober 2024

    “Blaues Wunder” – Ja so ist das im Kreislauf des “freiheitlichen” Wettbewerb, wo sich nach dem “Wirtschaftswunder” die “sozialen Erungenschaften” als Geschenke auf Zeit entpuppen und wieder eingesammelt werden, mit Zins und Zinseszinsen. 🙂

  27. #35 RGS
    5. Oktober 2024

    @Joseph Kuhn:
    „Die sozialökologische Transformation lässt sich nicht verdrängen und bleibt auf der Agenda und wird, wenn nötig, dann eben von anderen politischen Kräften umgesetzt.“

    Ja, aktuell kann ich mir das eher vorstellen mit Leuten wie Daniel Günther und Hendrik Wüst und mit Landräten vom Schlage derer im Rhein-Hunsrück-kreis seit 20 Jahren beispielsweise:
    https://www.gelobtesland.de/leben/klimaschutz/

  28. #36 Joseph Kuhn
    5. Oktober 2024

    Die ältere Generation

    Bei novoargumente, einem neoliberalen Magazin mit trotzkistischem Ursprung, wird der Artikel hier rezipiert, etwas eigenwillig als Anmoderation für einen Ausblick auf eine mögliche Wiedergeburt der Linkspartei.

    Vor mir aus. Aber dass der Autor, Thilo Spahl, mich als “enttäuschten Grünenwähler der älteren Generation” einsortieren muss? Wegen meiner Frisur? Was die “ältere Generation” angeht: Thilo Spahl ist nicht viel jünger als ich und seine Frisur nicht wirklich anders als meine. Und zum “enttäuschten Grünenwähler”: Lässt sich denn das Wahlverhalten auch frisurenphrenologisch bestimmen? Oder wie kommt er auf solche Sachen?

  29. #37 RGS
    5. Oktober 2024

    @Joseph Kuhn #36

    Oh Gott, was ist das denn für ein launiges Dampfgeplaudere, was Sie da verlinkt haben. Stilistisch eine Mischung aus Spiegel und Gala?
    Sowas kann ich nicht zu Ende lesen.

    • #38 Joseph Kuhn
      5. Oktober 2024

      @ RGS:

      “Stilistisch eine Mischung aus Spiegel und Gala?”

      Nicht nur stilistisch. Stammtisch-Geplaudere eines Milieus, das partout nicht Mainstream sein will, obwohl es längst dort mitschwimmt, insofern den Grünen nicht unähnlich.

      Für die gleiche Substanz hat Seehofer seinerzeit nur zwei Worte gebraucht: “Die Grünen”. Da wusste man auch, was gemeint war. Hier darf man etwas mehr genießen. Zum Beispiel wird der BMI Langs und Nouripours als politisches Argument bemüht, eine Referenz an die in diesem Milieu angesagte Distanz zu political correctness, hier als unfeine Variante der feinen Unterschiede Bourdieus. Manches ist auch frei erfunden. Lang wird z.B. ein “Arbeiter-Hintergrund” zugeschrieben. Der Vater: Bildhauer, die Mutter: Sozialarbeiterin. Da steckt zwar das Wort “Arbeiterin” drin, aber traditionelle Arbeiterklasse ist das eher nicht.

      Aber ich will nicht nörgeln. Vielleicht reicht es im Moment in den verschiedensten Ecken des politischen Diskurses nur für Phrasen, weil keiner so recht weiß, wo es hingehen soll. Auch das ist bei den Grünen ja nicht ganz anders.

  30. #39 N
    5. Oktober 2024

    #37
    Herr Habeck ist nur der falsche Mann an einer so wichtigen Schaltstelle. Wie die Dieselkrise nicht vom Himmel gefallen war, so ist auch die Absatzschwäche der E-autos nicht vom Himmel gefallen.
    Als Wirtschaftsminister braucht man eine Grundlage in Betriebs-/Volkseirtschaftslehre und man braucht ein technisches Verständnis, was machbar ist und was nicht machbar ist.
    Er hat das Heizungsthema unterschätzt und er hat die Bedeutung des Automobilbaus in Deutschland unterschätzt.
    Dass man das jetzt den Grünen anlastet, das ist zum Weinen!
    Der Sündenbock ist Herr H, nicht die Grünen.

  31. #40 RGS
    5. Oktober 2024

    Ja, wir haben aktuell in der Regierung scheinbar niemanden mit der Kompetenz glaubwürdig und vertrauenswürdig einzugestehen, dass die Lage schwierig aber nicht aussichtslos ist.

    Vielleicht wäre Frau Baerbock die bessere Wirtschaftsministerin gewesen? Wer weiß?

    An der Misere der Autoindustrie in Deutschland ist die Autoindustrie für mein Empfinden in erster Linie selbst schuld.
    Ich meine, die Deutschen Autobauer sind ja in China schon sehr aktiv gewesen um dort die Produktionsvorteile im globalen Wettbewerb zu heben.

    Dass die Menschen in China nun lieber gleich eigene Marken kaufen und nicht mehr die europäischen Vorbilder ist doch erwartbar gewesen. Das sind zum einen doch ganz normale Zeitläufte, wie im 19. Jh. als Deutschland dem Vereinigten Königreich in der Industrieproduktion den Rang ablief und das Made in Germany, mit dem die Briten ihre eigene Industrie vor den billigeren „Plagiaten“ aus Deutschland
    schützen wollten, sich zum Qualitätssiegel entwickelte.

    Unsere Industrie basierte bisher auf billiger fossiler Energie. Dass das Wirtschaftsmodell mal an sein Ende kommt ist schon seit der ersten Ölkrise vor 50 Jahren klar.

    In China hat die Luftverschmutzung in den Großstädten vor 20 Jahren und die Hoffnung auf Energieautarkie wesentlich zum Umdenken über Erneuerbare Energien beigetragen.

    Die Luftverschmutzung haben wir – man muss vielleicht sagen – „leider“ schon früher sukzessive reduziert.

    Und was die billige fossile Energie angeht hängt eine Mehrheit scheinbar weiterhin der Illusion an, die bleibe weiter und für immer billig und immer verfügbar.

  32. #41 N
    6. Oktober 2024

    zu #40

    Strukturelle Probleme
    Die Kommunen sind verschuldet, die Abwasserleitungen sind z.T. Schon 80 Jahre alt !
    Die Elektrizitätsversorgung ist nicht für Ladestationen an den Straßen ausgelegt.
    In sozial schwachen Stadtgebieten haben die Mieter als Laternenparker keinen Zugang zu Ladestationen an den Straßen.
    Nur mal als Beispiel in einer Nachbarstraße sind 110 Laternenpraker aber nur 2 Ladestationen.
    Selbst wenn so ein Mieter mit einem E-Auto liebäugelt, er wird keines kaufen (können) , weil er kaum Möglichkeiten hat es aufzuladen.
    Und das in einer Stadt, wo Mercedes seinen Firmensitz hat.

    Was die Mitschuld der Autoindustrie betrifft, es ist nur eine Mitschuld, denn die Auflagen der Politik sind so hoch, dass sie kaum erfüllt werden können.
    Bei den Abgaswerten für Verbrennerfahrzeuge hat man die Grenzwerte Jahr für Jahr verkleinert, ohne zu bedenken, dass das technisch nicht möglich ist. Herr W. hat ja einen Prozess wegen Betrug am Hals, er hat nur gemacht, was eigentlich die Politik mit zu verantworten hat.

    Das gleiche Bild zeigt sich bei der Versorgung mit KFZ-Elektronik. Hier hat man aus Kostengründen die Teile in Fernost eingekauft und ist deswegen jetzt abhängig. Bei den Arzneimitteln soll es ja ähnliche Probleme geben.

    Und jetzt die Grünen haftbar machen, ja, einfaltsloser geht es ja nicht. Es scheint sich tatsächlich zu wiederholen was sich in GB vor 50 Jahren abgespielt hat, Niedergang. Und wenn es Volkswagen nicht gelingt wieder seinem Namen gerecht zu werden, dann kaufen die Leute die Autos aus Fernost.

    Und man kann nur hoffen , dass die Aufsichtsräte nicht nur mit Juristen besetzt werden, sondern wieder mit Technikern.

  33. #42 naja
    6. Oktober 2024

    @ Joseph Kuhn
    Wobei Rücktritte und Parteiaustritte mehr als nur Phrasen sind, auch wenn dadurch keine einzige bezahlbare Wohnung und kein KiTa-Platz geschaffen wird.

    Die Grünen sind momentan die einzigen, die merkbar “reagieren”. Lindner tut so, als ob nichts wäre. Die SPD verzeichnet außerhalb Brandenburgs ähnliche Zahlen, wie die Grünen. Niemand scheint sich verantwortlich zu fühlen.

    Ich weiss nicht, was politisch schlauer ist, und tatsächlich ist das mE medial das, was relevant ist. Zahlt es sich aus, “Probleme” auszusitzen? Oder irgendwie zu signalisieren, dass man Konsequenzen zieht? Das ist natürlich alles extrem oberflächlich, da Parteiaustritte und Rücktritte individuelle Entscheidungen sind, die jetzt der ganzen Partei angelastet oder zugerechnet werden. Obwohl die ja aus der Partei austreten.

    • #43 Joseph Kuhn
      6. Oktober 2024

      @ naja:

      “Wobei Rücktritte und Parteiaustritte mehr als nur Phrasen sind, auch wenn dadurch keine einzige bezahlbare Wohnung und kein KiTa-Platz geschaffen wird.”

      Das stimmt, beide Satzhälften stimmen. Im Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl 2021 stehen zu Kita-Plätzen, Wohnen usw. auch anspruchsvolle Ziele:

      “Damit alle Kinder einen Platz in einer guten und inklusiven KiTa bekommen können, wollen wir das Engagement des Bundes beim Platzausbau weiterführen und verstärken.”

      “Wir wollen neuen Wohnraum schaffen – und zwar vor allem familiengerecht und öffentlich, sozialraum- und gemeinwohlorientiert. (…) Wir werden deshalb die Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich erhöhen und verstetigen (…). Dazu werden wir mit einer neuen Wohngemeinnützigkeit für eine Million zusätzliche Mietwohnungen sorgen, sicher und auf Dauer.”

      “Wir wollen den Arbeitsschutz stärken, damit er wirksam vor Stress, Burn-out und Entgrenzung der Arbeit schützt.”

      “Statt wie seit Jahrzehnten einen Verkehrsträger einseitig zu bevorzugen, sorgen wir für eine faire Balance – mit
      einer starken Bahn, einem modernen ÖPNV und besten Bedingungen für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen.”

      “Wir wollen (…), dass die Mittel für den Öffentlichen Gesundheitsdienst schrittweise auf mindestens 1 Prozent der Gesundheitsausgaben angehoben werden (…).”

      “Unser Ziel ist eine solidarisch finanzierte Bürger*innenversicherung (…). Dafür wollen wir in der nächsten Wahlperiode die Weichen stellen.”

      “Die Corona-Krise hat gezeigt, dass unser Gesundheitssystem für künftige Pandemien besser gewappnet sein muss. Deshalb stoßen wir eine umfassende Analyse des Pandemiemanagements an.”

      “Wir treten für eine Europäische Union ein, die ihre humanitäre und rechtliche Verpflichtung, den Zugang zum Grundrecht auf Asyl zu garantieren (…), einhält.”

      Sind Lang und Nouripour zurückgetreten, weil diese Ziele nicht erreicht werden konnten, oder weil die Wähler:innen in der Politik nicht nur der Ampel, sondern auch der Grünen, solche Vorhaben nicht wiedergefunden haben? Dazu haben Lang und Nouripour, wenn ich es nicht überhört habe, nichts gesagt. Die grüne Jugend schon eher. Waren solche Ziele wie die zitierten nur nicht durchsetzbar, oder nur Wahlkampfphrasen, oder gar “Klassensystem-Sozialismus”, also abgesagte Ziele? Wo ist die ernsthafte (und öffentlich wahrnehmbare) Auseinandersetzung damit zwischen Leuten wie Künast und der grünen Jugend? Jetzt gehen die Funktionäre der grünen Jugend, vielleicht ins politische Nirwana, Case closed?

  34. #44 naja
    6. Oktober 2024

    Ich muss außerdem sagen, ich empfinde den Hass auf Ricarda Lang oder Annalena Baerbock als derart irrational, nicht nur bei CDU/CSU, sondern in vielen Ecken “des Internets”, dass ich nicht glaube, dass der ohne russische Trollfabriken zustandegekommen ist. Es gibt dazu leider keinerlei zuverlässige Quellen oder überhaupt Studien soweit ich weiss, aber mir soll mal jemand erklären, was soooo schlimm an den Grünen ist und war. Ich erwarte von den Grünen eigentlich auch keine soziale, sondern vor allem ökologische Politik. Hatten die Grünen nicht in den 90ern schon 6€ (naja wahrscheinlich DM) pro Liter Benzin Ideale? Für mich waren die nie sonderlich sozial und pazifistisch spätestens seit Rot-Grün nicht mehr. Das bezieht sich jetzt allerdings alles nur auf meine Erwartungshaltung.

    • #45 Joseph Kuhn
      6. Oktober 2024

      @ naja:

      Ja, die beiden waren von Anfang an Hassobjekte und sind es im Zuge des allgemeinen Grünen-Bashings noch mehr und in immer breiteren Kreisen geworden.

      “Soooo schlimm” ist an den Grünen nichts, aber die Verabschiedung der grünen Jugend durch die Parteiprominenz war ein Armutszeugnis für diese Partei.

  35. #46 N
    6. Oktober 2024

    zu #43
    “wir wollen”
    Dass Ziele formuliert werden ist schon mal lobenswert.
    Dass sie nicht erreicht werden ist menschlich.

    In der DDR hat man auch viele Ziele benannt, erreicht hat man sie nicht. Es lag nicht am fehlenden Willen der Parteioberen.
    Es liegt an den fehlenden Voraussetzungen wirtschaftlicher Art und es fehlt am Glauben jedes einzelnen Bürgers, der sieht “woran es mangelt”.
    Und es liegt am”Würgegriff der Verwaltung”, die alles und jedes reglementiert. Man kann schon behaupten, nicht die Parlamente haben das Wort, es ist die Verwaltung, die sich verselbstständigt hat .

    Und in dieser Situation befinden wir uns hier und jetzt.
    Ein anschauliches Beispiel : In unserer Straße wohnte ein Schwerbehinderter mit eigenem Parkplatz. Er ist verstorben und der Parkplatz könnte freigegeben werden. Aber das geht nicht: Der Vorschlag wurde abgewiesen, es müsse erst eine Anhörung stattfinden.
    Gut ! Aber das dauert, jetzt schon seit über einem halben Jahr.
    Und wer ist schuld daran ? Welch Glück dass es einen Sündenbock gibt.

  36. #47 hto
    wo die systemrational-gebildete Suppenkaspermentalität ...
    6. Oktober 2024

    Das Problem der Grünen: Was sie wollen ist mit der “Ökonomie” der unternehmerischen Abwägungen zu “Wer soll das bezahlen?” nicht machbar, aber das ist eben nicht nur das Problem der Grünen, also sind ignorante Arroganz und starrsinniger Populismus weder Wunder noch Phänomen!?

    • #48 Joseph Kuhn
      6. Oktober 2024

      @ hto:

      Warum sollten eine funktionerende Bahn, mehr bezahlbarer Wohnraum oder eine Bürgerversicherung in einer “Ökonomie unternehermischer Abwägungen” nicht machbar sein? Was in der Ampel durchsetzbar war, oder in einer Regierung unter Merz durchsetzbar sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber ein “Klassensystem-Sozialismus” wäre eine pünkliche Bahn m.E. nicht.

  37. #49 naja
    6. Oktober 2024

    @ Joseph Kuhn #45
    Ja, das hätte man besser machen können.

  38. #50 hto
    6. Oktober 2024

    @Kuhn

    Weil der Unternehmer inzwischen spekulative Investoren braucht.

    Als die Bahn noch nicht privatisiert war, hat sie da schlecht funktioniert? Und als die Privatisierungen keine großen Gewinne mehr abwarfen, hat der Unternehmer also aus Nächstenliebe den Kolonialismus der Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” ausgerufen und die Produktion mehr und mehr verlagert?

    Und was soll dieser ständige Blödsinn von Klassenssystem-Sozialismus???

    • #51 Joseph Kuhn
      6. Oktober 2024

      @ hto:

      “Weil der Unternehmer inzwischen spekulative Investoren braucht. Als die Bahn noch nicht privatisiert war, hat sie da schlecht funktioniert?”

      Die Bahn gehört zu 100 % dem Bund, nicht “spekulativen Investoren”. Bei der von den Grünen versprochenen neuen Wohngemeinnützigkeit braucht es auch keine “spekulativen Investoren”, und bei der Bürgerversicherung genauso wenig.

      “Und was soll dieser ständige Blödsinn von Klassenssystem-Sozialismus???”

      Fragen Sie Renate Künast. Ich weiß ja nicht einmal, was das sein soll. Vielleicht das, was im Wahlprogramm der Grünen stand? Oder was die grüne Jugend damit verbunden hat? Oder, noch schlimmer, was in Art. 14 (2) GG steht?

  39. #52 hto
    6. Oktober 2024

    @Kuhn

    Wenn die Bahn AG also nicht privatisiert worden wäre, dann hätte es also keine privaten Betreiber von Regionalbahnen, usw. gegeben???

    Diese “versprochene Wohngemeinnützigkeit” bleibt wieviele Jahre unantastbar und elitär, Bürgerversicherung ist doch auch so’n Zynismus wie die Rentenversicherung???

    • #53 Joseph Kuhn
      6. Oktober 2024

      Wie meinen?

  40. #54 RGS
    7. Oktober 2024

    @N #41

    Ja, es gibt viele teure Infrastruktur Aufgaben in den Kommunen.
    Ich glaube die Abwasserkanalsanierung steht sehr oft über Jahrzehnte auf der Agenda der Kommunen.

    Ich habe ja oben bereits auf den Rhein-Hunsrück-Kreis verwiesen als Beispiel wie eine Kommune (Kreis) es geschafft hat mit der Energiewende Jobs zu schaffen, eine positive Stimmung dazu bei der Mehrheit der Menschen zu erzeugen, die Verschuldung der Kommunen im Kreis auf 20% des Landesdurchschnitts in RLP zu reduzieren und Wertschöpfung im Kreis zu erzeugen.

    Und das waren nur ein paar Kommunalpolitiker, die diesen großen Unterschied ausmachen.

  41. #55 RGS
    7. Oktober 2024

    @hto
    Spekulative Investoren sind solche, die einen Zins möchten auf das Geld was sie geben.
    Was hier im Programm der Grünen mit Wohngemeinnützigkeit gemeint ist darüber rätsele ich auch.
    Wir haben ja gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und auch Wohnungsbau-gGmbHs im Besitz von Kommunen.
    In Frankfurt kann momentan nichts oder nur schwer was gebaut werden, weil es sich nicht rechnet. Die Baukosten sind zu hoch.
    Für die geringere Kaltmiere im sozialen Wohnungsbau kriegen sie aktuell keine Wohnung mehr gebaut. Der Investor müsste eventuell Geld verschenken um Wohnungen zu bauen.
    Auch die Zinserhöhungen der EZB tragen dazu bei dass sich Kredite zum Bauen stark verteuert haben.
    https://www.fr.de/frankfurt/wohnungsbau-in-frankfurt-abg-waechst-trotz-krisen-93309690.html

    Zur Bahn hätte ich viel zu sagen. Die Misere begann mit den planlosen Sparprogrammen mit der Vereinigung zur Wende mit dem „Sanierer“ Heinz Dürr als Bahnvostand. Er hat damals bereits entschieden, dass die Bahn keine vorhaltende Wartung der Infrastruktur mehr macht, wie bisher, sondern erst repariert, wenn etwas kaputt ist.
    Daran hat sich seit dem nichts mehr geändert.
    Dürr hatte nichts zu tun nachdem er die AEG ins Nirvana saniert hatte und Kohl dachte, dann lass ich den mal an die Bahn um Kosten zu senken.

    • #56 Joseph Kuhn
      7. Oktober 2024

      @ RGS:

      “Was hier im Programm der Grünen mit Wohngemeinnützigkeit gemeint ist darüber rätsele ich auch.”

      Was damit gemeint ist, ist einfach, da ist die Ampel auch aktiv geworden, siehe hier: https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/Webs/BMWSB/DE/2024/06/NWG.html

      Aber im Wahlprogramm hieß es, man wolle eine Regelung schaffen, die zu einer Million zusätzlicher Wohnungen führt. Davon ist nicht mehr die Rede.

  42. #57 RGS
    7. Oktober 2024

    Danke für den Link.
    Mieteinnahmen aus Vermietung zu Preisen unter Marktmiete werden künftig nicht mehr besteuert.
    Die Frage ist, ob das den Mietern geringere Mieten bringt. 0,25-0,45€ pro m2 würde der Vermieter an Steuern sparen, die er dann an den Mieter weitergeben könnte, so das Beispiel im Link.

    Mir scheint, dass das einen Effekt und etwas Entlastung bei den Kosten bringt aber ob es den Wohnungsbeubau groß ankurbelt?

    Ansonsten heißt Sozialwohnungsbau doch eher Zuschüsse aus Steuermitteln für marginal günstigere Mieten.
    Das letzte Beispiel das ich kenne waren sozial geförderte Wohnungen in einer schicken Neubausiedlung deren Kalt-Miete bei 10,50€ lag statt 12,95€. 10,50€ muss man sich aber erst mal leisten können. Warm waren das dann 850€ für 60qm.

    Ich glaube es muss allen klar sein, dass im Alter die Wohnung kleiner werden muss. 30-40qm für eine alleinstehende Person. Mehr wird nicht bezahlbar sein mit den durchschnittlichen Renten. In der Großstadt vermutlich nicht mal das.
    Erst recht nicht für Rentnerinnen in Westdeutschland, die so geringe Renten haben.

    • #58 Joseph Kuhn
      7. Oktober 2024

      @ RGS:

      “Erst recht nicht für Rentnerinnen in Westdeutschland, die so geringe Renten haben.”

      Jahr 2022: 789 Euro im Monat. Aber man weiß ja, die West-Männer haben es ja umso dicker (1.279 Euro je Monat). Alles andere wäre Klassensystem-Sozialismus. Und die Frauen in Afrika wären froh, wenn sie 789 Euro hätten, also muss man hier nicht auf hohem Niveau jammern.

      [Sicherheitshalber: dieser Kommentar enthält bittere Ironie]

  43. #59 RPGno1
    7. Oktober 2024

    Nikolaus Blome hat auch etwas zum Thema beizutragen.

    Zugegeben, ich gehöre nicht zu denen, die in den letzten Jahren großes Mitleid mit den Grünen an den Tag gelegt haben. Aber heute möchte ich sagen: Die Grünenspitze versucht gerade etwas dazuzulernen, das ist doch schon mal was. Schließlich wird man aus Schaden klug, und Schaden haben sie ja angerichtet, zuletzt sogar an sich selbst. Darum hat die Grünenspitze die vielen Anhänger und Milieu-Groupies nicht verdient, die nun wahlweise Amok laufen, die Gefolgschaft kündigen oder jammerig verzweifeln. Die Partei vor diesen Parteigängern schützend in den Arm zu nehmen, das nenne ich den compassionate conservativism dieser Tage.
    […]
    Kurzum: Gesellschaftliche Mehrheiten und ihre Verschiebungen sind zur Kenntnis zu nehmen – nicht als Handlungsanweisung, wiewohl als Unterfutter des Handelns. Das ist ein großer Unterschied, weil es ein großer Unterschied ist, ob man eine grundsätzliche weltoffene Zuwanderungspolitik in einem Migrations-misstrauischen oder einem Migrations-freundlichen Gesellschaftsklima betreibt. Doch die grüne Fankurve will das nicht wahrhaben: Mehrheitliche Migrationsskepsis zur Kenntnis zu nehmen, heißt für sie, den Affen Zucker zu geben.

    So sieht man nur Engel, die aus höchsten Moral-Geschossen fallen. Eine Kommentatorin der »SZ« attestiert Özdemir, er grenze sich »gesellschaftlich nach unten ab, gegen den Pöbel, gegen neue, oft weniger gebildete Immigranten«. Heribert Prantl bricht den Stab, wie nur er (und Bernd Ulrich von der »Zeit«) einen Stab brechen können: »Aus dem moralischen Rigorismus von einst ist ein Anpassungsrigorismus geworden. An die Stelle von Anziehungskraft ist eine Abstoßungskraft getreten.« Der »Freitag« schreibt, dass diese Anpassung jetzt bis zur Wahl 2025 »rücksichtslos durchgezogen« wird. DER SPIEGEL nennt Robert Habeck den »grünen Kettensägenmann« . Und auch die Umweltverbände zerreißen sich im halben Dutzend die Toga vor Trauer.

    Es gibt nichts altgrüneres als jenen Niederlagenstolz, der in Wahrheit ein Moral- und Überlegenheitsstolz ist. »When they go low, we go high«, sagte Michele Obama 2016. Und Donald Trump wurde US-Präsident.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-parteispitze-will-politischen-kurs-aendern-doch-anhaenger-wollen-lieber-verlieren-a-d59d8eff-c826-4e6c-af74-0d02e5be9744

    • #60 Joseph Kuhn
      7. Oktober 2024

      @ RPGNo1:

      “Die Partei vor diesen Parteigängern schützend in den Arm zu nehmen, das nenne ich den compassionate conservativism dieser Tage.”

      Was für ein hirnloses Geschwätz.

  44. #61 zimtspinne
    7. Oktober 2024

    Passt doch – im Pflegeheim sind die Zimmer noch deutlich kleiner.

  45. #62 zimtspinne
    7. Oktober 2024

    bezog sich auf RGS, die fortschreitende Zeit kam dazwischen..

  46. #63 RGS
    7. Oktober 2024

    @zimtspinne #60
    „im Pflegeheim sind die Zimmer noch deutlich kleiner.“

    Ja, und deutlich teurer. Eigenanteil: 2.500 – 3.500€ hier in der Gegend.

  47. #64 zimtspinne
    7. Oktober 2024

    ja, habe eine Urgroma im Pflegeheim und es tut mir jeden Tag leid.

  48. #65 naja
    7. Oktober 2024

    @ RPGno1
    Danke für den Textausschnitt.

    Ich frage mich, was Blome sagen will. “When they go low, we go lower” oder was? Und dann wird Trump nicht wiedergewählt?

  49. #66 RPGNo1
    13. Oktober 2024

    Der Klimaaktivist Jakob Blasel will neuer Sprecher der Grünen Jugend werden. Die Jugendorganisation muss einen neuen Vorstand bestimmen, nachdem die bisherigen zehn Mitglieder im Streit mit den Grünen geschlossen zurückgetreten waren. In seinem Vorstellungsbrief schreibt Blasel: »Viele von euch kennen mich schon aus der Klimabewegung, in der ich seit 2018 aktiv bin. Heute bewerbe ich mich als Bundessprecher der Grünen Jugend.«

    Mit ihm bewirbt sich die 25-jährige Jette Nietzard. In ihrer Vorstellung schreibt sie, ihr Ziel sei ein »Jugendverband, der die Grünen immer weiter nach links stößt und an ihre Grundwerte erinnert.«

    “The same procedure as last year?”
    „Same procedure as every year.”

    »Ich bleibe, weil es keinen anderen Ort gibt, an dem sich so viele junge, stabile Menschen für linke Politik einsetzen – von Menschenrechten bis zu sozialer Gerechtigkeit«, so Blasel weiter. »Der Kurs auf eine schwer greifbare ‘Mitte’ befeuert nur den Rechtsruck.«

    *Großes Augenrollen*

    https://www.spiegel.de/politik/gruene-klimaaktivist-jakob-blasel-will-jugend-fuehren-a-2dd6cc08-615c-4ef5-9002-d9b31f23b2cf

  50. #67 RPGNo1
    19. Oktober 2024

    So rechnet die Grüne Jugend mit ihrem abtrünnigen Bundesvorstand ab

    In Leipzig richtet die Basis der Grünen Jugend harte Vorwürfe an ihren scheidenden Vorstand: Verrat, Missbrauch von Verbandsressourcen und die drohende Zersplitterung der politischen Linken.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-jugend-rechnet-in-leipzig-mit-abtruennigem-bundesvorstand-ab-a-211c3423-deca-4f7b-98e8-08123e2c3da9

  51. #68 RPGNo1
    19. Oktober 2024

    Die Grüne Jugend hat ein neues Führungsduo. Für den 24-jährigen Jakob Blasel als neuen Vorsitzenden stimmten beim Bundeskongress der Parteijugend in Leipzig rund 74,6 Prozent. Zuvor war die 25 Jahre alte Jette Nietzard mit rund 84,5 Prozent gewählt worden. In ihren Reden forderten die Co-Vorsitzenden unter anderem mehr Anstrengungen beim Klimaschutz, eine humane Asylpolitik und soziale Gerechtigkeit. Auch die Grünen griffen sie an.
    […]
    Jette Nietzard und Jakob Blasel betonen in ihren Bewerbungen um den Vorsitz der Nachwuchsorganisation das Selbstverständnis einer linken Parteijugend. „Ich verstehe die Kritik an der Ampel und an den Grünen von denen, die gehen und teile sie ausdrücklich“, erklärt der 24-jährige Blasel. Er zählt zu den bekannteren Gesichtern der Klimabewegung Fridays for Future und betont: „Wer unsere Zukunftsangst ernst nimmt, darf sich nicht beim ersten Gegenwind zum Klimaschutz wegducken.“ Man müsse Lösungen finden, „die sozial absichern und die Reichen zur Kasse bitten“. An keinem Ort setzten sich so viele junge Menschen für linke Politik ein wie bei der Grünen Jugend. Deshalb bleibe er.

    Die 25-jährige Nietzard erklärte in ihrer Bewerbung, sie stehe für das Selbstverständnis einer Parteijugend, die in die Partei hinein wirke und in Bewegungen aktiv sei. Gemeinsam werde man die Grünen nach links schieben. Nietzard ist bei den als besonders links bekannten Berliner Grünen aktiv, engagiert sich für Geflüchtete und arbeitet beim Deutschen Kinderhilfswerk.

    https://www.rnd.de/politik/gruene-jugend-waehlt-neuen-vorstand-neue-fuehrung-und-neue-ziele-I3H5OXCHL5LCVEM2J6SF3CMBVE.html

    Was unterscheidet eigentlich die Vorstellungen des neuen Vorstands von dem des alten? Eigentlich nichts. Die Grüne Jugend geht nicht in sich, siw wagt keine kritische Analyse, sondern zieht sich auf ein “Weiter so!” zurück. Der nächste große Krach bei den Grünen ist vorprogrammiert.

  52. #70 RPGNo1
    20. Oktober 2024

    @JK

    War übrigens letzte Woche ganz in der Nähe deiner Arbeitsstätte in Ravensburg, hinter der Firma, im B&B.

    Stimmt haargenau. Das Bürogebäude, in dem ich tätig bin ist nur einen Katzensprung entfernt. 😀