Der Querdenkerverein MWGFD mutiert. Wohin, ist noch unklar. Vor ein paar Tagen hat der Vorsitzende, Harald Walach, dort einen Beitrag „Den Frieden wählen“ veröffentlicht. Ausgangspunkt für Walach ist die Seligsprechung des von den Nazis 1943 ermordeten Priesters Max Josef Metzger. Max Josef Metzger war Pazifist und war von Roland Freisler in einem Schauprozess zum Tode verurteilt worden.

Walach knüpft daran seine Kritik an der Ukrainepolitik von Union und Grünen an:

„Ich kann mich nur noch wundern: Eine Partei, die das Attribut „Christlich“ in ihrem Namen führt, wirbt dafür, Angriffswaffen in die Ukraine zu exportieren, von wo aus sie russisches Gebiet erreichen können.“

Den Angriffskrieg Russlands kritisiert er nicht. Dieses Muster von „Friedensappellen“ einseitig an die Adresse der angegriffenen Ukraine oder ihre westlichen Unterstützer kennt man bereits von AfD und BSW.

„Ich bin mir nicht sicher, ob allen klar genug ist, dass nur deutsche Soldaten diese Waffen bedienen können, Deutschland also damit zur aktiven Kriegspartei wird (…).“

Ob er sich sicher ist, dass es nur deutsche Soldaten können? Wir wissen, dass Walach Fachmann für Quantentheorie, den Kozyrev-Spiegel, Homöopathie und Corona ist. Dass er auch Fachmann für den Einsatz von Marschflugkörpern ist, wusste ich nicht.

Neben der Union kritisiert er auch die Grünen:

„Eine Partei, die aus der Friedensbewegung hervorgegangen ist, hat die blindesten Kriegstreiber in die Exekutive geschickt?“

Die Verwandlung der Grünen von einer pazifistischen Partei in eine kriegsbereite Partei ist in der Tat erstaunlich und ich kann manchen grünen Positionierungen bei diesem Thema auch nicht folgen. Aber das Etikett „blindeste Kriegstreiber“ ist ungerechtfertigt herabwürdigend. Selbst für Hofreiter.

Walach kommt dann auf die Kubakrise zu sprechen und fragt, ob Russland die Stationierung deutscher Waffen in der Ukraine, die Moskau erreichen können, nicht als Provokation empfinden müsse und fährt fort:

„Die Entfernung von Königsberg/Kaliningrad nach Berlin beträgt 527 Kilometer. Dort sind russische Raketen stationiert. Ich wünsche mir nicht, dass Herr Merz ins Kanzleramt einzieht, und falls doch, wünsche ich ihm gewiss nicht, dass ihn dort eine russische Rakete mit samt seinem Stab in Schutt und Asche legt.“

Ich wünsche mir das auch nicht. Aber müsste man in diesem Zusammenhang nicht ein Wort dazu sagen, was es bedeutet, dass die russischen Raketen schon in Kaliningrad sind?

Und dann kommt es richtig dick:

„Vielleicht sollte man sich auch an die beiden letzten Versuche erinnern, russisches Territorium zu erobern. 1812 scheiterte Napoleon, 1943 Hitler.“

Glaubt er wirklich, es gehe darum, russisches Territorium zu erobern? Hat er im Koyrev-Spiegel geheime Feldzugpläne von Pistorius oder Merz gesehen?

Und weiter:

„Politiker, die zum Krieg aufrufen in einer Situation, in der wir als Nation nicht unmittelbar bedroht sind, sind aus meiner Sicht untragbar und unwählbar.“

Dem wollte man nicht widersprechen, aber welche Politiker rufen zum Krieg auf? Und wie sicher ist Walach, dass wir durch Putins imperialistische Interessen nicht bedroht sind?

Walachs letzter Satz:

„Wir sollten daher den Frieden wählen.“

Unbedingt. Aber wie machen wir das? Auf dem Wahlzettel am 23. Februar 2025 stehen weder „Frieden“ und „Krieg“ zur Auswahl, noch können wir Putin abwählen.
Ich kann Walachs Sorge vor einer Eskalation des Kriegs gut verstehen und hätte mir eine Welt, wie wir sie gerade erleben, vor fünf Jahren – eurozentrisch kurzsichtig wie ich zugegebenermaßen war – nicht vorstellen können. In Syrien, im Irak, in Tschetschenien, im Sudan und vielen anderen Regionen der Welt hatte man schon vorher keine Illusionen über die Friedfertigkeit unserer Zeit.

Aber Frieden kann man nicht einfach wählen, schon gar nicht durch Denunziation von Politiker:innen, deren Position man für falsch halten kann, aber denen man doch den Willen zum Frieden nicht absprechen sollte. Wer zwischen Angriff und Verteidigung nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheiden will, wer kein kritisches Wort über Putins Angriffskrieg verliert und das von ihm in der Ukraine verursachte Leid, wer mithin Merz und Putin verwechselt, hat nichts verstanden. Leichtfertigkeit in Sachen Krieg und Frieden gibt es auch in der pazifistischen Variante.

Kommentare (29)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    5. Dezember 2024

    Das Unverständnis der russischen Position, weshalb für Russland eine Ukraine mit US-Raketenbasis nicht in Frage kommt – denn das ist existenzbedrohend für Russland – ist der Grund für den Stellvertreterkrieg der NATO in der Ukraine.

    Lenken hier einige in Europa nicht bald ein, wird es zum Dritten Weltkrieg mit Atomwaffen in Europa kommen. Dies liegt zwar im US-Interesse, aber man muss in Europa schon verrückt sein, um das zu wollen.

    Mich erinnert die ganze Geschichte sehr an 1914. Es war auch damals objektiv klar, dass man die Nummer niemals gewinnen kann, aber freudig rüstete man auf, innerlich wie äusserlich. Eine feste Ideologie und der pure Siegesglaube sowie das völlige Verkennen des Schreckens des Krieges waren die Hintergründe.

    Es ist dieselbe Dummheit wieder.

    Deutschland hat im Ukraine-Konflikt nicht das Geringste zu suchen. Brav hat man hier das Stöckchen der Besatzungsmacht USA apportiert. Aber heute glauben die Irren wirklich, sie hätten hier irgend etwas zu gewinnen – oder es spielte in der internationalen Politik wirklich irgend eine Rolle, was “rechtmässig” oder “gerecht” sei.

    Würde das stimmen, dass das eine Rolle spielte, wäre nicht nur der russische Präsident, sondern es wären mit ihm alle US-Präsidenten der letzten Jahrzehnte im Knast.

    Dass das gar nicht in der Diskussion ist, zeigt die Doppelmoral, die die Heuchler und Kriegstreiber aufweisen, um ihr mörderisches Geschäft weiter zu treiben.

    Und währenddessen sterben Russen und Ukrainer zu Hunderttausenden, und das Land Ukraine wird billig an BlackRock & Co. verhökert und ausgeplündert.

    Schöne Freunde haben die Ukrainer.

    • #2 Joseph Kuhn
      5. Dezember 2024

      Ein Glück, dass Sie die Welt so schön erklären können, so viel Verständnis für russische Interessen haben und wissen, dass ein Atomkrieg in Europa im US-Interesse liegt.

  2. #3 Staphylococcus rex
    5. Dezember 2024

    Eigentlich ist die Welt um uns herum schon gruselig genug. Da brauchen wir nicht einen Harald Walach, der uns Nachrichten aus seinem Paralleluniversum zukommen läßt.

    Bildhaft gesprochen ist Putin gerade dabei, mit einer großen Abrißbirne auf das europäische Haus einzuschlagen. In dieser Situation den Angreifer mit Friedensparolen einwickeln zu wollen, ist nicht nur dumm, sondern grenzt schon an Kollaboration. Im Gegensatz zu den westeuropäischen Nationen hatte das Zarenreich seine Kolonien nicht in Übersee gesammelt, sondern direkt an seinen Landesgrenzen. Wenn man den Ukrainekrieg geschichtlich einordnen möchte, dann ist es nicht nur ein russischer Angriffskrieg, sondern auch ein Kolonialkrieg vergleichbar dem Algerienkrieg 1954-1962. Das Problem dabei ist, um die UdSSR wiedererstehen zu lassen, muss Putin noch einige weitere ehemalige Kolonien einsammeln…

    Man muss nicht gleich der Oberfalke sein wie Frau Strack-Zimmermann, die übrigens weder den Grünen noch der CDU angehört, aber wenn das europäische Haus vom Einsturz bedroht ist, dann ist Neutralität die falsche Strategie.

    Pazifismus ist mutig, wenn man sich den eigenen Kriegstreibern entgegenstellt. Personen, die sich in Russland gegen Putin stellen, haben eine signifikant kürzere Lebenserwartung und erleiden signifikant häufiger unerklärliche Unfälle. Pazifismus, der aus einem sicheren Salon herausposaunt wird, während andere die Leiden des Krieges erfahren müssen, ist dagegen billig und schäbig.

  3. #4 Thorsten P.
    5. Dezember 2024

    Was Herr Birk nachplappert, ist das Theoriekonstrukt des “Realismus”, dass zwischen Staaten Anarchie herrsche und es keine international gültigen Regeln gebe, was einen permanenten Überlebenskampf bedinge. Zur Sicherung seiner Existenz strebe daher jeder Staat nach mehr Macht, etwa durch territoriale Erweiterungen und/oder militärische Stärke. Aus diesem Weltbild resultiert das Verständnis für Russland, das ja nur seine Existenz sichern wolle.

    Inwiefern eine Welt, in der wieder das Recht des Stärkeren gilt, in der ein Land, sobald es mit Atomwaffen andere erpressen kann, um gefahrlos Grenzen nach Belieben zu verschieben, wo die Sicherheits- und Selbstverwirklungsinteressen kleinerer Nationen und seiner Bevölkerungen völlig egal sind, eine sichere und friedlichere Welt sein soll – ohne jetzt den vorherigen Zustand übermäßig zu idealisieren -, erschließt mir nicht.

    • #5 Joseph Kuhn
      5. Dezember 2024

      @ Thorsten P.:

      Auffällig bei den Friedensfreunden aus dem Querdenkerlager ist das Messen mit unterschiedlichen Maßstäben: Bei den Infektionsschutzmaßnahmen während Corona werfen sie dem Staat vor, völlig unverhältnismäßig überreagiert zu haben. Beim Angriffskrieg Putins sind sie nicht in der Lage zu sagen, Putin hat auf das in der Tat nicht allzu rücksichtsvolle Agieren des Westens ebenso unverhältnismäßig reagiert, sondern rechtfertigen den Angriffskrieg Putins samt seinen gezielten Angriffen auf die Zivilbevölkerung ganz ungeniert mit der Politik des Westens.

      Das wiederholt sich im Umgang mit den Atomdrohungen Putins: Es gibt von den Leuten keine Kritik daran, dass das doch eine absolut unverhältnismäßige Reaktion z.B. auf die Lieferung von Panzern oder Marschflugkörpern wäre, sondern allein der Westen wird der gezielten Eskalation beschuldigt.

  4. #6 naja
    5. Dezember 2024

    @ Volker Birk
    Bitte erklären Sie doch, inwiefern es im US-Interesse liegt, dass “es zum dritten Weltkrieg mit Atomwaffen in Europa” kommt.

    Lassen Sie mich raten:
    Weil alle Waffen Atomwaffen sind, da sie aus Atomen bestehen? Haben Sie das auch in den RKI-Files nachgelesen? Oder haben Sie es ganz anders gemeint?

  5. #7 hto
    5. Dezember 2024

    Er schreibt das sicher, weil Trump sowas gesagt hat in Kauf zu nehmen, wenn die Europäer nicht tun was er sagt.
    Und damit hat er auch garnicht so Unrecht, denn als ich in Würzburg beim Bund war, konnte ich auf einem Empfang zufällig lauschen wie zwei hochrangige amerikanische Offiziere sich den Atomkrieg in Europa GANZ EINFACH vorstellten, “dabei würden ja auch nur 500 Millionen sterben”.

    Wenn man sowas gehört hat, dann ist das Gefasel von Typen wie Baerbock oder Strack-Zimmermann logisch.

  6. #8 knorke
    5. Dezember 2024

    Hat Walach diese Ergüsse selbst und frei produziert oder doch aus dem gleichen Demagogie-Leitfaden aus dem Kreml, den BSW verwendet? Weil die Parallelen in Wortwahl und Tonalität sind frappierend.

  7. #9 knorke
    5. Dezember 2024

    @3 Staphylococcus rex
    Ob aus dem Salon heraus oder nicht aber ich stelle inzwischen in Frage ob Pazifismus als Dogma überhaupt taugen kann. Für den Frieden braucht es ja immer wenigstens zwei, für den Krieg höchstens einen.

    Und mitunter fragt man sich dann auch, ob Pazifismus in jedem Falle der humane Ansatz ist, wenn damit durch Nichtstun Unrecht und Gewalt legitimiert wird. Ergo hast Du mMn. sehr Recht: Nichts tun und aus dem Salon heraus Frieden zu salbadern ohne aktiv zu werden um zu einem gerechten und humanen Frieden beizutragen ist ziemlich bequem.

    Der Wolhstandspazifismus, den ich gepflegt hatte, solange ich mich selbst in perfekter Sicherheit wähnte ist mir jedenfalls gründlich vergangen. Bin ich deswegen eigentlich auch bereits ein Falke?!

  8. #10 hto
    5. Dezember 2024

    @Knorke

    Pazifismus als Dogma, so wie die “Friedensbewegung”
    stets auftrat, ist sicher nicht wünschenswert, denn die Welt- und “Werteordnung” des Westens ist mit ihrer “Demokratie” im Verhältnis 1:5 (Wohlstand : Tittytainment) der Weltbevölkerung nicht das Maß für eine friedlich-gerechte Menschheit.
    🙂

  9. #11 RPGNo1
    5. Dezember 2024

    Es ist wieder “schön”, von Volker Birk hier im Blog zu lesen. Er ist ein abschreckendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man sich als “erleuchtet” ansieht und im einem vor VT, Antimamerikanismus, Russophilie, Autoritarismus und Antisemitismus stinkenden Sumpf versinkt.

  10. #12 Spritkopf
    5. Dezember 2024

    wird es zum Dritten Weltkrieg mit Atomwaffen in Europa kommen. Dies liegt zwar im US-Interesse

    Birk, ich habe mich ja schon bei Ihrer klammheimlichen Freude daran, dass Trump seinen fetten Hintern am 21. Januar wieder in den Präsidentensessel plumpsen lassen kann, gefragt, in was für ethisch verkorksten Denkmodellen Sie sich wohl bewegen. Oder bei Ihrer Hoffnung darauf, dass ein Wissenschaftler wie Drosten seine Thesen gegen juristische Winkelzüge würde verteidigen müssen.

    Aber was Sie jetzt schreiben, hat nochmal eine andere Dimension. Woanders habe ich mal gelesen, dass, wenn die Verschwörungsmärchenerzähler von dunklen Machenschaften fabulieren, sie damit im Grunde eine Projektion ihrer eigenen psychopathischen Gesinnung abliefern. Frei nach dem Motto: “Alles, was ich denk und tu, traue ich auch anderen zu.” Und wenn ich Sie so schwafeln höre, fürchte ich, dass da einiges dran ist.

  11. #13 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    6. Dezember 2024

    Passend zum Thema:

    Die völkerrechtswidrige Invasion der USA in Syrien und die Unterstützung der islamistischen Al-Qaida-Rebellen durch den Westen lassen den Krieg dort wieder aufflammen.

    Von diesem Thema will man in der EU jedoch nichts wissen. Niemand fordert, nun Waffen an die syrische Regierung zu liefern, um sich gegen die rechtswidrigen Eindringle verteidigen zu können.

    Warum auch. Das ist sowieso immer nur geheuchelt, wenn die Leute selektiv dort aufs Recht pochen, wo es ihnen zufällig gerade in den Kram passt.

    • #14 Joseph Kuhn
      6. Dezember 2024

      @ Volker Birk:

      “völkerrechtswidrige Invasion der USA in Syrien”

      Dazu der Tagesspiegel: “Präsident Barack Obama vermied es in seiner Amtszeit, Assad anzugreifen und die Aufständischen zu unterstützen. Stattdessen ging er ein Bündnis mit den kurdischen Kämpfern ein, um mit deren Hilfe den sich in der Region ausbreitenden Islamischen Staat (IS) zu besiegen. Derzeit sind noch rund 900 US-Soldaten in Syrien stationiert. Trump wollte sie in seiner ersten Amtszeit auf Drängen der Türkei abziehen lassen, hätte dann aber die verbündeten syrischen Kurden im Stich gelassen. Nach internationalen Appellen machte Trump einen Rückzieher.”

      “Niemand fordert, nun Waffen an die syrische Regierung zu liefern, um sich gegen die rechtswidrigen Eindringle verteidigen zu können.”

      Merken Sie eigentlich noch was? Jetzt werfen Sie sich auch noch für jemanden wie Assad in die Bresche, der tausende ermorden und foltern ließ, dafür dem SS-Massenmörder Alois Brunner Asyl gewärte, Chemiewaffen eingesetzt hat …

      “wenn die Leute selektiv dort aufs Recht pochen, wo es ihnen zufällig gerade in den Kram passt.”

      Sie sollten selbst mal in diesen Spiegel schauen, den Sie anderen so gerne vorhalten wollen.

      Sie scheinen sich immer mehr in einen grundsätzlichen Hass gegen “das System” hier hineinzusteigern, statt Kritik da anzubringen, wo sie nötig ist, und kommen so nach der Maxime “Der Feind meines Feindes ist mein Freund” dazu, Putin und Assad zu verteidigen, das dann noch garniert mit pseudomoralischer Rechthaberei. Viel Platz auf der nach unten offenen Skala des menschenverachtenden Zynismus haben Sie nicht mehr.

  12. #15 hto
    6. Dezember 2024

    @Kuhn

    Nicht das ich für eine Seite im Syrien-Konflikt einstehen möchte, auch wenn der Westen schon hinter Assad stand, aber der Islamismus ist doch auch nicht der “arabische Frühling”!?

  13. #17 Staphylococcus rex
    6. Dezember 2024

    @ knorke, Pazifismus als Grundhaltung ist aus den bereits benannten Gründen ein schwieriges Terrain. Wobei ergänzt werden muss, Pazifismus ist die Haltung von konkreten Personen; das Auftreten von Staaten wird durch den Begriff Außenpolitik definiert. Die Außenpolitik (und Sicherheitspolitik) kann auf unterschiedlichen Prinzipien beruhen: Kooperativ und gewaltfrei; pragmatisch (interessens- und wertebasiert); imperial sowie als extreme Ausprägung militaristisch konfrontativ.

    Fau Baerbock hat sich der feministischen Außenpolitik verschrieben, was ich für äußerst unglücklich und unprofessionell halte. Nicht weil ich deren Prinzipien ablehne, sondern weil eine Außenministerin Verantwortung für das ganze Land trägt und für Identitätspolitik hier kein Platz ist. Frau Baerbock braucht aus ihren Werten und Quellen kein Geheimnis zu machen, sollte aber ihre Ausrichtung ohne identitätspolitische Nebelkerzen klar benennen.
    https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/feministische-aussenpolitik/leitlinien-ffp-2584950

    Die Außenpolitik der USA ist nach meiner Einschätzung im Spannungsfeld zwischen pragmatisch und imperial (geostrategisch) angesiedelt. China würde ich als imperial einordnen mit gelegentlichen Abweichungen in Richtung Pragmatismus (in Richtung Afrika und EU) sowie in Richtung konfrontativ militaristisch (in Richtung Taiwan). Russland war in den Nullerjahren pragmatisch orientiert, ist seit etwa 15 Jahren imperial orientiert und spätestens seit dem Februar 2022 aggressiv militaristisch.

    In einer derartigen Welt ist eine kooperative und gewaltfreie Außenpolitik als Grundwert in Ordnung, aber eine praktische Umsetzung ist nur möglich, wenn gegenüber den Teilnehmern mit anderen Werten und Spielregeln Wehrhaftigkeit demonstriert werden kann. Wehrhaftigkeit gibt es nicht zum Nulltarif und ja, es tut weh zu sehen, an welchen Stellen das Geld für den Wehretat eingespart werden muss.

  14. #18 naja
    6. Dezember 2024

    @Volker Birk
    Es gab und gibt keine Invasion der USA in Syrien. Wissen Sie, was eine Invasion ist?

    Barack Obama hatte Assad gewarnt, kein Giftgas einzusetzen. Damit würde Assad eine rote Linie überschreiten. Als Assad gegen das eigene Volk dann doch Giftgas eingesetzt hat, hat Obama nichts gemacht. In Syrien hat Russland auf der Seite Assads gekämpft.

    Darüber hinaus wurde die Rechtmäßigkeit des Handelns der USA und ihrer Verbündeter (also u.a. Deutschland) in Afghanistan und im Irak (diese waren Invasionen) kritisiert.

    Es stimmt also hinten und vorne einfach nicht, was Sie sagen. Sie wirken ziemlich verwirrt.

  15. #19 hto
    6. Dezember 2024

    @naja: “Sie wirken ziemlich verwirrt.”

    Hähä, verwirrt, hähä – In den Siebzigern kam die Amerikanisierung mit voller Wucht über Europa, die Franzosen sprachen damals schon warnend, aus Angst um ihre Kultur, von Invasion. 🙂

  16. #20 naja
    6. Dezember 2024

    @hto
    Das mag ja alles sein. Trotzdem gab und gibt es keine Invasion der USA in Syrien. Und die USA haben auch übrigens kein Interesse an einem Atomkrieg in Europa. Die wollen uns lieber LNG

  17. #21 naja
    6. Dezember 2024

    verticken… Die Amis sind keine Heiligen, die EU ist auch nicht “gut”. Falsche Tatsachen braucht man dafür aber nicht zu erfinden.

  18. #22 hto
    6. Dezember 2024

    @naja

    Und das mal schlusssein muss mit kaufen und verkaufen, werdet ihr wohl nie lernen?!

  19. #23 wereatheist
    6. Dezember 2024

    @hto:
    Du stellst Dir eine Welt ohne Fernhandel vor?
    Das gab es noch nicht mal in der (Jung)Steinzeit.

  20. #24 hto
    6. Dezember 2024

    Fernhandel im Zeitalter der Internetkommunikation – Das ist Steinzeit!?

    Da hatten die in der Steinzeit höchstwahrscheinlich mehr Vorstellungskraft?!
    🙂

  21. #25 RPGNo1
    7. Dezember 2024

    Für unseren residenten Salonkommunisten

    Überraschend anders: Baltischer Bernstein gilt als „Gold des Nordens“ und war schon in der Steinzeit begehrt. Doch wie sich nun zeigt, hatte er damals starke Konkurrenz: Im Mittelmeerraum gab es schon vor 6.000 Jahren einen schwunghaften Handel mit Bernstein aus Sizilien – lange bevor der Ostsee-Bernstein sich auch dort durchsetzte, wie nun Analysen archäologischer Funde enthüllen. Die frühen Handelsnetze des Bernsteins waren demnach komplexer als bisher angenommen.

    https://www.scinexx.de/news/geowissen/bernstein-sizilien-statt-ostseekueste/

  22. #26 hto
    wo Lockmittel aus der Steinzeit ...
    7. Dezember 2024

    Überraschend anders:
    Handel und Konkurrenzdenken, braucht Regierung und “Ökonomie” von unternehmerischen Abwägungen, für die manipulativ-schwankenden Illusionen in Eigentum und Sicherheit (“Werteordnung”, an der schon der Ostblock scheitern musste).

    Globales Gemeinschaftseigentum, braucht lediglich die Organisation von ökologisch-ökonomisch-demokratischer Fragen und einer Leistungsgerechtigkeit von fast unbegrenzter Teilbarkeit in wirklich-wahrhaftiger Flexibilität, ohne Bewerbungsschreiben, usw. 😉
    Wenn niemand mehr Steuern zahlen muss, dann wird auch der Gerichtsvollzieher überflüssig. 🙂

    Ist Deine Rente mit Bernstein “abgesichert”, RPGNo1???
    🙂

    • #27 Joseph Kuhn
      7. Dezember 2024

      Das Leben im Schlaraffenland ist unbeschwert. Da einem dort die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, stellt sich die Frage nicht, wer die Tauben züchtet, wer wie viele bekommt, wer sie zubereitet und wer spült. Oder das Geschirr liefert. Oder den Tisch, an dem man sitzt …

      Alles ist in einem riesigen Amazon-Hochregal da und jeder nimmt sich, was er braucht. Und hto hat im Schlaraffenland natürlich einen Lehrstuhl für wunderbare Brotvermehrung und Erdbeereis für alle.

  23. #28 hto
    wo Verabscheuungswürdigkeit ...
    7. Dezember 2024

    @Kuhn: “… stellt sich die Frage nicht, wer die Tauben züchtet, wer …”

    Hier stellt sich die Frage wieviele Aktienpakete Du geschnürt hältst – Eine Möglichkeit Geld, Gold, Grund, Boden, Bernstein zu mehren, in der ich sicher auch ziemlich gut wäre, aber die ich aus moralischen Gründen nie nutzen werde.

    • #29 Joseph Kuhn
      7. Dezember 2024

      Ich verstehe zwar nicht, warum sich diese Frage stellt, aber ich kann sie gerne beantworten: keine. Und in meinem Keller lagern auch keine Goldbarren, falls das die Anschlussfrage wäre, die Ihre Synapsenschaltung hervorbringen würde.