Bei der Pflege kommen die Klassiker Entbürokratisierung, ausländische Fachkräfte und eine Teilfinanzierung durch eine kapitalgedeckte Komponente der Pflegeversicherung, sprich der einseitigen Belastung der Versicherten.
Überraschungen oder innovative Ideen sind mir auf den zwei Seiten nicht aufgefallen. Dass die FDP zu Public Health-Themen nichts sagt und den ÖGD nicht erwähnt, passt in das Bild, das die Partei derzeit von sich pflegt. Ein Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit strebt die FDP folglich gewiss nicht an. An den Gesundheitsabschnitt schließt ein Abschnitt zum schlanken Staat an:
„Die Zahl der Behörden und Einrichtungen wollen wir spürbar reduzieren. Es braucht eine Verschlankung der gesamten Behördenlandschaft. Dabei sollten wir den Mut haben, auch neue Wege zu bestreiten – beispielsweise die Abschaffung oder Neuaufstellung von Behörden wie dem Umweltbundesamt.“
Ansonsten ähnelt das Programm der FDP paradoxerweise an manchen Stellen dem der Linken: Es wird viel versprochen, z.B. die „weltbeste Bildung“, „exzellente Rahmenbedingungen“ für Studium und Forschung, „Wohnungen für alle“ und sogar der Ausbau des ÖPNV – bei gleichzeitigen Steuersenkungen und dem Festhalten an der Schuldenbremse. Am besten gefallen hat mir aber dieses Argument für das Auto – endlich mal nicht der Verweis darauf, dass man es auf dem Land braucht, weil dort kein Bus und keine Bahn fährt:
„Wir Freie Demokraten wollen das automobile Kulturgut stärken und auch für die Zukunft sichern.“
Ein Glück, dass die FDP nicht im Postkutschenzeitalter regiert hat.
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Die anderen Parteien:
• Gesundheit im Wahlprogramm der AfD
• Gesundheit im Wahlprogramm der Linken
• Gesundheit in den Wahlprogrammen von Union und Grünen
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