Auf gut 375 Mrd. Euro beliefen sich 2017 die Gesundheitsausgaben in Deutschland, auf die Krankenhäuser entfielen fast 95 Mrd. Euro. Mehr als 5,5 Millionen Menschen waren im gleichen Jahr im Gesundheitswesen tätig, davon 1,1 Mio. im Krankenhausbereich – mit 1.942 Krankenhäusern und 19,5 Mio. Behandlungsfällen. Die Zahlen machen vielleicht etwas verständlicher, warum die aktuelle Bertelsmann-Studie…

Die Telematikinfrastruktur ist eines der großen Projekte des Gesundheitsministers Spahn. Die Gesundheitsdaten sollen frei fließen und alle sollen davon profitieren, ein Versprechen von Milch und Honig im Gesundheitswesen. Wie bei seiner anderen Großbaustelle, der Pflege, bei der er einen spürbaren Stellenzuwachs versprochen hat, geht es aber auch bei der Telematikinfrastruktur nicht so recht voran. Viele…

Im Arzneimittel- und Sozialversicherungsrecht genießen die sog. „besonderen Therapierichtungen“ (Homöopathie, anthroposophische Medizin und Phytotherapie) bekanntlich eine Privilegierung. Sie müssen ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen nicht in gleicher Weise nachweisen wie andere Verfahren. In einem offenen Brief an die gerade tagende 92. Gesundheitsministerkonferenz hat der Deutsche Naturheilbund unter Bezug auf die WHO-Initiative zur Förderung von Verfahren…

Am Donnerstag hat der Bundestag das TSVG, das „Gesetz für schnellere Termine und bessere Versorgung (Terminservice- und Versorgungsgesetz)“, verabschiedet. Arztpraxen müssen jetzt ihre Sprechzeiten erweitern, Fachärzt/innen „offene Sprechstunden“ ohne Terminvereinbarung anbieten und die Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen können künftig für Akutfälle unmittelbar ärztliche Versorgung vermitteln. Karl Lauterbach hat das in der Plenardebatte am 14.3.2019…

Im Moment macht die Geschichte um die auf twitter zusammengeklaubten Daten von Politikern Schlagzeilen. Eine unschöne Geschichte. Mir fällt dabei allerdings auch der Satz „Datenschutz ist was für Gesunde“ ein, die vielzitierte Quintessenz eines Buches des Gesundheitsministers Spahn mit Coautoren, in dem u.a. der Nutzen von Apps im Gesundheitswesen beworben wird. Nach seinem Amtsantritt hat…

Versorgungsplanung Vor zwei Monaten war auf Gesundheits-Check die aktuelle Diskussion um die psychotherapeutische Versorgung schon einmal Thema. Im Kern geht es darum, dass die lange im Hintergrund verborgene Krankheitslast bei den psychischen Störungen zunehmend als Versorgungsnachfrage in Erscheinung tritt. Man weiß seit langem, dass mindestens ein Viertel der Bevölkerung klinisch relevante Symptome aus dem Spektrum…

Beim Thema Geld und Gesundheit kommt die Rede meist schnell darauf, dass es eine unheilvolle „Ökonomisierung“ des Gesundheitswesens gebe. Gemeint ist, dass Kosten, Ausgaben, Gewinne etc. oft wichtiger scheinen als eine gute Versorgung der Menschen. Keine Frage: Kranke Menschen dürfen nicht nur Mittel zum Geldverdienen sein, zu Recht werden beispielsweise hohe Gewinnmargen privater Unternehmen im…

Vergangenheit und Zukunft Am letzten Samstag war ich, wie berichtet, bei einer Industriemesse der Anbieter von Komponenten für die bisher geplante Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen. Möglicherweise war ich, ohne es zu wissen, in einem Industriemuseum. Das E-Health-Gesetz, das erst Ende 2015 in Kraft getreten ist, sah vor, dass in einem geschlossenen System Daten der ambulanten und…

Digitalisierung Digitalisierung ist eines der Zauberwörter unserer Zeit. Um dieses Wort verbreitet sich derzeit eine Goldgräberstimmung, die in seltsamem Kontrast zur Wirklichkeit steht. Da gehen Visionen einer Big Data-Medizin durch die Medien, mit der individuelle Krebstherapien entwickelt werden oder die Menschen vor einem bevorstehenden Schlaganfall gewarnt werden, weil eine App irgendwelche Veränderungen von Biomarkern so…

Soziale Ungleichheit der Gesundheit Der Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheit war hier auf Gesundheits-Check schon oft Thema und dieser Zusammenhang ist sehr einfach: Fast bei allen Krankheiten nimmt die Krankheitshäufigkeit zu, je schlechter die soziale Lage ist. Das schlägt durch bis auf die Lebenserwartung: Wer weniger als 60 % des Durchschnittseinkommens hat, stirbt etwa…