Die Medizin war zwischen 1933 und 1945 auf vielfältige Weise Teil der nationalsozialistischen Rassenpolitik, bis hin zur aktiven Beteiligung an den Morden an behinderten Menschen oder den Medizinverbrechen in den KZs. Nach dem Krieg haben viele Täter ihre Rolle im Nationalsozialismus verheimlicht oder kleingeredet. Manche, wie Prof. Werner Heyde, eine der zentralen Figuren des Behindertenmords,…
Josef Stralau war von 1957 bis 1961 Leiter der Abteilung Gesundheit im Bundesinnenministerium und nach Gründung des Bundesgesundheitsministeriums 1961 dort bis 1971 Leiter der gesundheitspolitisch maßgeblichen Abteilung I. 1974 hat er zusammen mit Prof. Dr. med. Dr. phil. Hans Harmsen die Johann-Peter-Frank-Medaille des BVÖGD erhalten. Die Medaille wird für Verdienste um das Öffentliche Gesundheitswesen in…
Vermutlich nicht. Und auch Wikipedia macht in den Fall nicht viel klüger. Gerade einmal vier Zeilen hat Wikipedia zu Gustav Tugendreich zu berichten – und gibt mit New York zudem einen falschen Sterbeort an. Gustav Tugendreich war Kinderarzt und Sozialhygieniker in der Vorkriegszeit, geboren am 21.10.1876 in Berlin, gestorben am 21.1.1948 in Los Angeles. Dort…
Fragen Die Grundfragen der Philosophie – was kann ich wissen, was soll ich tun und was darf ich hoffen – münden, so Kant, in die Frage, was ist der Mensch. Angesichts von gut 350 Milliarden Euro Ausgaben jährlich im Gesundheitswesen ist Kant fast zwangsläufig auch medizinisch durchzubuchstabieren: Was können wir über Gesundheit wissen, was sollen…
Pettenkofer als Wissenschaftler … Max von Pettenkofer steht an der Wiege der wissenschaftlichen Hygiene und war natürlich kein Pseudowissenschaftler. In einer eben erschienenen kleinen Biografie Pettenkofers aus der Feder des Münchner Medizinhistorikers Wolfgang Locher kann man einmal mehr nachlesen, wie breit Pettenkofers wissenschaftliche Arbeiten angelegt waren, von der Zementherstellung über die Chemie der Gemälderestauration oder…
Ein verbreiteter Topos der Alternativmedizin ist die „natürliche Gesundheit“: Eigentlich sind wir alle gesund, aber die Zivilisation macht uns krank – die Ernährung, weil die Industrie die natürlichen Nahrungsmittel verdirbt, die Arbeit, die entfremdet ist, die „Schulmedizin“, die nicht natürlich heilt. Natürlich (!) ist unser Lebensstil, ist unsere Gesellschaft nicht nur ein Springquell gesunder Einwirkungen…
Da wir gerade auf Gesundheits-Check eine kleine Serie mit medizinethischen Beiträgen haben, passt diese Ankündigung ganz gut: Am kommenden Dienstag findet im NS-Dokumentationszentrum München eine Podiumsdiskussion „Lernen aus der Geschichte – Welche Bedeutung hat die NS-‚Euthanasie‘ für die aktuelle Debatte um die Sterbehilfe?“ statt. Darüber werden der Medizinhistoriker und Psychiater Prof. Dr. Gerrit Hohendorf vom…
… oder besser gesagt, im Erdgeschoss. Dazu gleich mehr. In diesem Jahr wird das Robert Koch-Institut 125 Jahre alt. Es hat sich inzwischen von einem Institut für Infektionskrankheiten zu einem Institut entwickelt, das die Bevölkerungsgesundheit insgesamt in den Blick nimmt. Die großen Surveys des RKI liefern Daten, die in bevölkerungsrepräsentativer Weise sonst aus keiner anderen…
Was Krankheiten sind und wie sie entstehen, ist bekanntlich keine einfache Frage. Es gibt Krankheiten, die gibt es gar nicht, damit beschäftigt sich das Genre der „Krankheitserfinderbücher“. Und bei den Krankheiten, die es wirklich gibt, weiß man oft nicht, warum es sie gibt. Dass Krankheiten die Strafe Gottes für begangene Sünden sind, ist heute zumindest…
… das klingt so spannend wie das Stöbern zwischen vergilbten Büchern in verstaubten Archiven und wirft die Frage auf, was damit praktisch zu gewinnen ist, ob man nicht einfach die Probleme anpacken und lösen sollte, statt über so etwas nachzudenken. Aber man muss sich nur die aktuelle Diskussion um die Masernimpfung vergegenwärtigen, um vorsichtiger mit…
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