The decade of the brain ist zwar um, aber das Jahrhundert der Hirnforschung hat vielleicht gerade erst begonnen. Die „Neurosciences“, wie sie so schön heißen, sprechen in immer mehr Praxisbereichen mit. Auch in den Gesundheitswissenschaften macht sich das bemerkbar. Ein interessanter Aspekt dabei ist, was die Hirnforschung zum Thema Gesundheitsaufklärung und Verhaltensänderung beizutragen hat. Wie…

Die Homöopathie ist ein eigenartiges Phänomen. Bei Lichte betrachtet ist sie wissenschaftlich indiskutabel. Sie verstößt gegen eine Vielzahl grundlegender naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und hat keine belastbare klinische Evidenz für sich, zumindest nicht, was die spezifische Wirksamkeit der hochpotenzierten homöopathischen Arzneimittel angeht. Trotzdem erfreut sie sich großer Beliebtheit in weiten Kreisen der Bevölkerung. Sie gilt als „sanfte…

Als Stéphane Hessel sein Büchlein “Empört Euch!“ geschrieben hat, hat er sicher nicht erwartet, dass ausgerechnet das geistige Umfeld der „Achse des Guten“ seinem Aufruf einmal besonders eifrig Folge leisten wird. Zwar neigen die Autoren dort eher nicht zu negativen Weltsichten, schon gar nicht beim Klimawandel, aber angesichts einer Broschüre des Umweltbundesamts zu diesem Thema…

Gestern habe ich beim EBM-Kongress 2013 des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin einen Workshop zum Thema Pluralismus und Evidenzbasierung in der Medizin moderiert. Das Spannungsfeld, um das es geht, ist einfach zu beschreiben: Einerseits hat die Medizin als Heilkunde, anders als ihre naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, kein konsistentes wissenschaftliches Paradigma. Es gibt unterschiedliche kulturelle Sichtweisen darauf, was Krankheit, Gesundheit…

Vorhin habe etwas über den nicht immer ganz ernst zu nehmenden Ernst der Wissenschaft geschrieben. Dazu gehört eigentlich auch die unendliche Geschichte mit dem Kozyrev-Spiegel, jenem Aluminiumkessel, der das Unmögliche möglich macht und der vielleicht auch einmal Eingang in ein Buch mit dem Titel „Irrwitziges aus der Wissenschaft“ findet. Am 24. Februar hat Herr Walach,…

Wissenschaft ist eine ernste Angelegenheit. Da gibt es kein Pardon. Das wissen wir alle. Auch auf scienceblogs wird bekanntlich scharf geschossen. Tod bei Irrtum. Zumindest ist es immer ein bisschen peinlich, wenn man einräumen muss, dass man sich geirrt hat, auch wenn das eigentlich zum normalen Geschäft der Wissenschaft oder des öffentlichen Schreibens überhaupt gehört.…

Fast ein Jahr ist es nun her, dass hier und andernorts über die am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (INTRAG) an der Viadrina in Frankfurt/Oder geschriebene Masterarbeit zum Kozyrevspiegel viel und heftig diskutiert wurde. Die Sache hatte es sogar zu einer Notiz in SCIENCE (Ausgabe vom 18.5.2012) gebracht: „A recent master’s degree thesis at European University…

Die Universität Jena ist eine altehrwürdige akademische Institution, an der viele Wissenschaftler/innen erstklassige Forschung machen. Das gilt auch für das Universitätsklinikum Jena, wovon man sich anhand des aktuellen Forschungsberichts des Klinikums überzeugen kann. In einer Sache scheint Jena allerdings unter keinem guten Stern zu stehen, das ist die Tabakforschung. An der Universität Jena wurde 1941…

… nennt Felix Hasler seine „Streitschrift gegen die Deutungsmacht der Hirnforschung“. Hasler hat Pharmazie studiert und ist an der Berlin School of Mind and Brain der Humboldt Universität tätig. Mit seinem Buch will er zeigen, dass die Hirnforschung gegenwärtig Ansprüche geltend macht, die sie in keiner Weise einlösen kann: Sie gibt vor, das „Denken“ physiologisch…

Viele, wenn nicht alle medizinische Eingriffe sind mit einem Risiko behaftet. Man akzeptiert dieses Risiko, wenn der Nutzen überwiegt. Eine Herzoperation ist alles andere als risikofrei, aber wenn die Alternative der Tod ist, lässt man sich operieren. Mehr noch als in der Kuration geht es in der Prävention um ein Abwägen von Vor- und Nachteilen,…