Wissenschaft und Objektivität Wissenschaft ist ein Versuch, Wissen im Sinne von Aussagen, die gut begründet sind, also Kandidaten für wahre Aussagen, von Aussagen zu trennen, die gute Gründe gegen sich haben, also Kandidaten für vermeidbare Irrtümer sind. In den Naturwissenschaften und auch in der Medizin trifft man dabei häufig auf einen naiven Realismus. Aussagen gelten…

Von der Tabakindustrie lernen Wie man unliebsame Wissenschaft ins Leere laufen lässt, ist nach wie vor am besten von der Tabakindustrie zu lernen. Sie hat vermutlich alle Register in diesem Geschäft gezogen und zur Meisterschaft entwickelt. Sie hat vorhandene Erkenntnisse verheimlicht. Sie hat eigene gute Forschung gemacht, um zu wissen, wie gefährlich Tabakrauch ist, bevor…

Heute ist Sonntag und ich habe ein dazu passendes Thema: Über Gott sprechen. Genauer gesagt, geht es mir um eine Frage, nämlich, wie kann man überhaupt sinnvoll mit dem Begriff „Gott“ umgehen. Dazu drei längere Vorbemerkungen: 1. Ich bin weder Theologe noch Philosoph und überblicke die jahrhundertelange Diskussion zu diesem Thema nicht. Ich kann also…

Auf der Seite des Zentralvereins der homöopathischen Ärzte ist vor einigen Tagen ein Beitrag von Stephan Baumgartner veröffentlicht worden, der einen Überblick über die „Grundlagenforschung“ zur Homöopathie geben will. Offenkundig möchte man der anhaltenden Kritik, dass es für die Wirksamkeit der Homöopathika naturwissenschaftlich keinerlei Plausibilität gibt, etwas entgegensetzen. Auf kritische Einwände zu antworten, ist natürlich…

Gerade gibt es wieder einen Kutschera-Sturm im Wasserglas. Seit einiger Zeit schon ist er auf kathnet, einem rechtskatholischen Forum unterwegs und gibt dort seine Ansichten zur “Ehe für alle” als wissenschaftlich begründete Aussagen zum Besten. Vor kurzem wurde bei kathnet ein Interview Kutscheras mit dem ebenfalls einschlägigen polnischen Wochenmagazin Sieci recycled, in dem wir erfahren,…

Um die Frage, ob die Homöopathie „wirkt“, dreht sich der größte Teil der Diskussion um diese Behandlungsmethode in den sozialen Medien. Mit der Wirkungsfrage wird ein ganz bestimmter Zusammenhangstyp angesprochen: Es geht um kausale Zusammenhänge zwischen Ereignissen. Das ist nicht alles auf der Welt. Es gibt z.B. auch Begründungszusammenhänge bei Handlungen: „Ich habe das Licht…

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Blogbeitrag über eine Rezension zu Ulrich Kutscheras Buch „Das Gender-Paradoxon“ veröffentlicht. An der Diskussion dazu hat sich ein Kritiker der Gender Studies beteiligt, Markus Meier, nach eigener Aussage Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universidad Externado de Colombia in Bogotá (Kolumbien). Nach kurzem Diskussionsverlauf hat Markus Meier begonnen,…

Vor ein paar Tagen hatte ich hier im Zusammenhang mit den Wahlprognosen für Trump und Clinton gefragt, inwieweit wir darauf vertrauen dürfen, dass sich Trends fortsetzen. Das kann man bekanntlich verallgemeinern: Inwieweit dürfen wir überhaupt darauf vertrauen, dass unsere Meinungen richtig sind? Bewährte Meinungen sind gute Alltagsheuristiken. Wir können im Alltag nicht ständig alles infrage…

Im Journal of Clinical Epidemiology wird gerade ein Streit um das Verhältnis zwischen der Praxisnähe von Studien und ihrer methodischen Stringenz ausgetragen, genauer formuliert, ob eine hohe interne Validität von Studien immer (und notwendigerweise) auf Kosten der externen Validität geht und umgekehrt. Bei der „internen Validität“ von Studien geht es darum, inwiefern sie es durch…

Wie jedes Praxisfeld, in dem es um das „Wie“ des Miteinanders geht, ist auch Public Health, die öffentliche Gesundheit, durchsetzt von ethischen Problemen. Manche davon waren hier auf Gesundheits-Check auch schon Gegenstand der Diskussion: Soll man bei der Masernimpfung weiter auf die informierte Entscheidung der Menschen setzen oder eine Impfpflicht einführen? In welchem Umfang darf…