Die Kolibri-Bobtail-Sepia – Euprymna berryi (Hummingbird Bobtail Squid) lebt vor der Küste Ost-Timors im Indo-Pazifik. Die ungewöhnliche Färbung entsteht durch schillernde Chromatophoren – das sind Zellen, die Farbstoff enthalten. Diese Zwergtintenfische (s. u.) leben in einer Symbiose mit bioluminiszenten Bakterien der Art Vibrio fischeri. Die Bakterien wohnen in einem Leuchtorgan im Mantel der Sepia, dort werden sie vom Wirt mit einer Zucker-Aminosäure-Lösung versorgt. Zum Dank für den leckeren Cocktail senden die Bakterien soviel Licht aus, dass die Sepia-Silhouette im einfallenden Licht verschwindet. Jedenfalls, wenn man von unten guckt. Das ist ein guter Schutz vor Fressfeinden, die das proteinreiche Weichtier sonst von unten überraschen könnten. Schließlich sind Tintenfische begehrte Snacks bei fast allen Ozeanbewohnern.
In diesem Video von “Nautilus live” ist eine flüchtende Bobtail-Sepia zu sehen. Sie eilt vor der Kamera davon, mit flappenden Flossen und gestreckten Tentakeln. Um sich dann ein wenig entfernt wieder in den Sand zu kauern, Tentakel und Flossen einzuklappen und aus großen Augen in den Ozean zu gucken. Diese Augen und die rundliche Figur sorgen selbst bei einem wirbellosen Tier für ein regelrechtes Kindchenschema.
Da kann man nur noch sagen: “Ohh…wie süüüüß!“.
Sepien sind sehr eng mit Kalmaren verwandt. Der Sepia-Schulp in Wellensittich-Käfigen ist eine gekammerte Kalkkonstruktion, die unter der Haut liegt und für Auftrieb sorgt. Sepien sind leicht pummelig mit ovalem Körperumriss und schwimmen eher entschleunigt. Bobtail-Squids gehören zu den Zwergtintenfischen (Sepiolidae).
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