Vor etwa 45 Millionen Jahren war dort, wo heute Halle liegt, eine Sumpflandschaft in paratropischem Klima. Paratropisch bedeutet: warm und feucht wie in den Tropen, aber mit Jahreszeiten. Der Wald war durchzogen von Bachläufen und anderen kleinen Gewässer und Mooren. Bevölkert war diese Landschaft des Eozäns von kleinen Urpferden, die eher wie heutige Ducker-Antilopen aussahen,…

Im Auge des Schwarms – von Fischen, dem Meer und dem Leben heißt Helen Scales` neues Sachbuch (Eye of the Shoal: A Fishwatcher’s Guide to Life, the Ocean and Everything, 2018). Die promovierte Biologin, Taucherin und erfolgreiche Autorin verwebt Fischforschung mit Anekdoten, Mythen und eigenen Erlebnisse virtuos und begeistert, in ihrer ganz eigenen bildhaften Wortwahl.…

Winzige Löcher in drei fossilen Muschelschalen zeigen: Vor 75 Millionen Jahren haben hungrige Oktopusse die Schalen durchbohrt, um an den weichen Muschel-Körper zu kommen. Mit diesem Fund datieren die Paläontologen Dr. Adiel Klompmaker (Kurator für Paläontologie, Alabama Museum of Natural History) und Dr. Neil Landman (Kurator emeritus, Fossil Invertebrates, American Museum of Natural History) diese…

Wer vor einem der ehrfurchtgebietende Dinosaurier-Skelette eines T-Rex steht, ist erst einmal mit ehrfürchtigem Staunen über die schiere Größe beschäftigt. Spätestens nach einem Blick auf die Zähne ist man im Mesozoikum angekommen – aus der Perspektive der Beute. Die Frage, wie es am anderen Ende des Dinosauriers zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte, kommt meist erst…

Warum grinsen Eismumien? Eismumien sind natürlich entstandene Mumien aus arktischen und antarktischen Regionen, rezent oder aus den Eiszeiten stammend. In Eis und Schnee verendete Tiere und Menschen gefrieren, bevor sie verwesen können. Ein eisiges Grab schützt die Leichen meist auch vor Tierfraß. Kalte Temperaturen entziehen dem Körper die Flüssigkeit und trocknen ihn extrem stark aus,…

Narwale gibt es wirklich! Der 4 bis 5,30 Meter große und 1000 bis 1600 Kilogramm schwere Zahnwal lebt in Gruppen im arktischen Ozean. Er gehört, wie auch der Weißwal (Beluga, Delphinapterus leucas), zu den Gründelwalen. Der Körper ist gedrungen, der rundliche Kopf bildet keinen Schnabel. Eine Rückenflosse fehlt und die Schwanzflosse ist ungewöhnlich geformt: Der…

(Ein Teil dieses Beitrags erschien erstmals am 21.12.2020 im Meertext-Adventskalender, er ist vollkommen überarbeitet und erweitert worden. Jetzt gibt er eine Übersicht über die Permafrost-Funde in Jakutien). Die Klimakrise hat zumindest für ArchäologInnen und PaläontologInnen auch eine gute Seite: Der tauende Permafrost im fernen Sibirien gibt spektakuläre Eismumien frei. Diese zotteligen Zeugen des (gar nicht…

Pazifische Seeotter (Enhydra) sind die Hochseeform unserer einheimischen Fischotter (Lutra lutra). Sie sind erheblich größer und haben wesentlich stärkere Schwimmanpassungen: die Köpfe wirken schon wegen der kleineren Ohren viel rundlicher. Die Vorderpfoten sind klein, die Hinterbeine setzen weiter hinten am Körper an und haben große Hinterpfoten, deren Zehen mit Schwimmhäuten verbunden sind. Der beim Seeotter…

Das Säbelzahnhörnchen aus den Ice Age-Filmen ist eine der liebenswertesten fossilen Nebenfiguren der Filmgeschichte. Knopfäugig, mit gebleckten Säbelzähnen und immer etwas räudig ist es stets auf der Jagd nach der Nuß. Nun ist tatsächlich ein fossiles Säbelzahnhörnchen aufgetaucht! Zwar nur Kieferfragmente, aber mit ausgeprägten eigenen Merkmalen, die für die Beschreibung einer neuen Art gereicht haben.…

Die Burgess Shale ist eines der ältesten überlieferten Ökosysteme der Welt:  Der schwarze Schiefer im kanadischen Yoho National Park enthält einen tiefen Einblick in ein wenig bekanntes Kapitel der Erdgeschichte und Fossilien der Extraklasse. Sie sind nicht nur extrem alt, sondern auch extrem gut erhalten, oft sogar mit Weichteilen! Der schwarze Schiefer dokumentiert das Ende…