Die Kanarischen Inseln sind ein Hot Spot für Wale – mehr als 18 Arten der Meeressäuger kommen hier vor. Manche leben ganzjährig in den Gewässern, andere kommen nur in bestimmten Monaten.
Dazu gehören sowohl küstennah lebende Arten wie Delphine als auch hochozeanische Arten wie Schnabelwale.
Leider waren die Inseln auch mehrfach ein Hot Spot für ungewöhnliche Massenstrandungen von Schnabelwalen. Als Ursache war das bei NATO-Manövern eingesetzte LFAS-Sonar in Verdacht geraten. Darum hatte die spanische Regierung schon 2004 ein Moratorium für den Einsatz dieses Sonars in dem Meeresgebiet vor den Kanaren verboten. Seitdem hatte es keine weiteren atypischen Massenstrandungen mehr gegeben.

2011 hatte das spanische Umweltministerium wegen der besonderen Bedeutung dieses Seegebiets für Wale eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, welchen Umfang ein Schutzgebiet haben sollte.
Paradox ist, dass die Regierung der Ölfirma Repsol im gleichen Zeitraum für das gleiche Meeresgebiet eine Bohrgenehmigung für die Ölsuche erteilt hatte.
Darum hat der WWF jetzt zur Unterzeichnung für eine Petition aufgerufen, um das  Walschutzgebiet zu realisieren und die Repsol-Bohrungen zu verhindern.
Damit würde die spanische Regierung ihren walfreundlichen Kurs fortsetzen.
Zwanzig Vertreter von 11 spanischen Parteien, (PSOE, IU, PNV, CiU, BILDU, UPyD) sowie das portugiesische Parlament haben die Erklärung an die EU-Kommission bereits unterzeichnet.

Zur WWF-Petition geht es hier.

Ich nehme die Petition, die ich natürlich auch unterschreiben habe, zum Anlass, noch einmal das Thema „Sonar und Schnabelwale“ anzuschneiden.



LFAS-Sonar und atypische Strandungen von Schnabelwalen

Schnabelwale sind mittelgroße Zahnwale. Sie leben in tiefen Gewässern und jagen in ähnlichen Tiefen wie Pottwale nach Tintenfisch und Fisch. Sie halten sich immer nur kurz an der Oberfläche auf und sind ihres unauffälligen Oberflächenverhaltens immer noch wenig erforscht.
Bis jetzt wissen wir, dass sie sehr alt werden und nur wenige Jungtiere geboren werden.
Die meisten Informationen stammen von tot gestrandeten Tieren.
Immer wieder sind verunglückte, kranke oder verirrte Tiere tot gestrandet oder kurz danach verstorben. Typischerweise sind es einzelne Tiere, manchmal Mutter- und Kind-Paare. Diese Strandungen sind seit Jahrhunderten dokumentiert – auf alten Stichen oder in Zeitungsartikeln, seit etwa 150 Jahren auch in wissenschaftlichen Publikationen. Schließlich sind die Tiere mit Größen zwischen 5 und 10 Metern groß genug, um am Strand Aufsehen zu erregen.
Seit einigen Jahrzehnten gibt es vermehrt atypische Massenstrandungen, das bedeutet, dass mehrere Tiere gleichzeitig an die Küste gespült werden.

LFA-Sonar (LFAS, Low Frequency Active Sonar) ist ein niederfrequentes Sonar und wird zum Aufspüren von U-Booten eingesetzt. Die niedrigen Sonar-Frequenzen zwischen 100 -1000 Hz haben eine besonders große Reichweite und können auch sehr leise U-Boote entdecken. Das LFAS-System nutzt große Lautstärken von 235 Dezibel oder mehr. Die Impulse werden von einer starken Schallquelle erzeugt, die hinter einem Schiff der TAGOS-class geschleppt wird (FAS).
Dezibel misst Schalldruck, die Skala steigt logarithmisch an.

Zum Vergleich:
Die Schmerzgrenze für Menschen liegt bei 130 Dezibel.
Die von der Marine eingesetzten Sonargeräte mit ihren mit zu 235 dB sind in 10 km Entfernung noch das so laut wie ein startender Düsenjet.
Dazu kommt: Wasser leitet Schallwellen viel besser als Luft, die Laute haben eine wesentlich höhere Reichweite.

Der griechische Biologe Alexandros Frantzis hatte 1998 als erster den Zusammenhang zwischen dem Sonar-Einsatz und dem Schnabelwal-Tod in Nature publiziert: A. Frantzis: “Does acoustic testing strand whales?” Scientific Correspondence); https://en.wikipedia.org/wiki/Marine_mammals_and_sonar). (Nature 392, 29 (5 March 1998) | doi:10.1038/3206).

Direkt im zeitlichen Zusammenhang mit einem NATO-Manöver waren gleich mehrere Cuvier-Wale gestrandet  – eine absolut untypische Strandung, wie es sie noch nie gegeben hatte.
Bei der pathologischen Untersuchung der Tiere durch den Zoologen Frantzis (Universität Athen) kam heraus, dass die die Tiere Einblutungen in einigen Geweben herum zeigten – Zeichen für Gasembolien, die durch ein Barotrauma („Taucherkrankheit“) verursacht worden waren. Das ist für Wale sehr ungewöhnlich, als Meereswesen und Tieftaucher haben sie normalerweise keine Probleme mit dem Druckausgleich. Die ganze Gruppe muss viel schneller aus großer Tiefe aufgetaucht sein, als sie es normalerweise tun.
Vor allem durch Massenstrandungen im westlichen Mittelmeer und der Karibik mittlerweile ein signifikanter Zusammenhang mit den Marinemanövern nachgewiesen.
Die Erklärung: Das Sonar versetzt mit seiner spezifischen Frequenz und Intensität die Tiere in solche Panik, dass sie viel zu schnell aus großen Tiefen auftauchen. Die Wale sterben dann an schweren, Taucherkrankheits-ähnlichen Symptomen: massiven Blutungen in den Ohren, im Gehirn und in der Lunge.

Islas Canarias – Paradies für seltene Schnabelwale

Die kanarischen Inseln sind Vulkaninseln im Atlantik, sie ragen abrupt aus großer Tiefe auf. Die Inseln haben steile Abhänge, dicht an der Küste ist das Meer schon 500 Meter tief und wird schnell noch tiefer.  Das sauerstoffreiche Tiefenwasser wird von den Inseln mit organischen Stoffen angereichert – es ist ein gedeckter Tisch für Mikroorganismen und alle weiteren Stufen der Nahrungskette.
In diesem Meeresparadies leben auch Schnabelwale (Ziphiidae):

–         Cuvier-Wale (Ziphius cavirostris)

–         Blainville-Schnabelwal, Blainville´s beaked whale (Mesoplodon densirostris)

–         Sowerby-Schnabelwal, Sowerby´s beaked whale (Mesoplodon bidens)

–         Gervais-Schnabelwal, Gervais´beaked whale (Mesoplodon europaeus)

–         True-Schnabelwal, True´s beaked whale (Mesoplodon mirus)

–         Entenwal (Hyperoodon spec.)

Übrigens: Ein kalifornischer Cuvier-Wal (Ziphius cavirostris) ist der amtierende Tieftauchmeister: Der Meeressäuger erreichte bei einem Tauchgang vor der kalifornischen Küste 2992 Meter Tiefe und 137,5 Minuten Tauchdauer.

Lange Zeit waren diese mittelgroßen Wale mit den ungewöhnlichen Schnäbeln vor allem durch Strandungen und somit tote Tiere bekannt. Ihre Lebensweise war kryptisch. Erst seitdem man verstärkt ihre Lautäußerungen erforscht, werden auch die lebenden Tiere häufiger entdeckt und dokumentiert.
Wo tiefe Meeresareale dicht an der Küste liegen, wie in Kalifornien oder den Kanarischen Inseln, können Wal-Experten die dort lebenden Meeressäuger mit wenig Aufwand erreichen und beobachten bzw. abhören.
Selbst beim Whale-Watching hat man dort zumindest eine kleine Chance, zumindest einen kurzen Blick auf diese ungewöhnlichen Tieftauchmeister zu erhaschen.
Am häufigsten sind Cuvier-Wal und Blainville-Schnabelwal.

Aus den Ergebnissen von Walforschern wie Alexandros Frantzis, dem erfahrenen Kenneth Balcomb und anderen Experten leitete die spanische Regierung den Sonar Ban vor den Kanaren ab. Es wäre schön, wenn jetzt auch der nächste Schritt zum Schutzgebiet kommen würde.
Der Sonar-Ban ist ein erfolgreicher Schritt zum Walschutz, in einem Schutzgebiet dürften dann auch etwa Ölbohrungen, die ebenfalls hohe Risiken für die Meeresbewohner bedeuten, untersagt werden.
Eine ausgezeichnete Idee!

Walschutz in deutschen Gewässern?

Könnte die deutsche Regierung sich daran nicht ein Beispiel nehmen?
Bei uns sind die Meeressäuger und andere Tiere bisher nicht einmal im Bereich des Nationalparks Deutsches Wattenmeer geschützt.
Erst vor einigen Wochen hatten mehrere Umweltschützer die Regierung dafür scharf kritisiert und verklagt: “In den ausgewiesenen Gebieten müssen nach EU-Recht Schweinswale, Seevögel, wertvolle Sandbänke und Riffe geschützt werden. Tatsächlich darf aber jeder Quadratmeter im Schutzgebiet befischt werden, obwohl Fischerei der schwerste Eingriff ins Ökosystem Meer ist.”.
Beschämend.
Gerade für die Ach-so-ökologisch-aktiven Deutschen.


Appendix: Übersicht von Massenstrandungen in zeitlichem Kontext mit Marinemanövern

  • January 2006 At least four beaked whales strand in the Gulf of Almeria, Spain, while sonar exercises take place offshore.
  • January 2005 At least 34 whales of three species strand along the Outer Banks of North Carolina as Navy sonar training goes on offshore.
  • July 2004 Four beaked whales strand during naval exercises near the Canary Islands.
  • July 2004 Approximately 200 melon-headed whales crowd into the shallow waters of Hanalei Bay in Hawaii as a large Navy sonar exercise takes place nearby. Rescuers succeed in directing all but one of the whales back out to sea.
  • June 2004 As many as six beaked whales strand during a Navy sonar training exercise off Alaska.
  • May 2003 As many as 11 harbor porpoises beach along the shores of the Haro Strait, Washington State, as the USS Shoup tests its mid-frequency sonar system.
  • September 2002 At least 14 beaked whales from three different species strand in the Canary Islands during an anti-submarine warfare exercise in the area. Four additional beaked whales strand over the next several days.
  • May 2000 Three beaked whales strand on the beaches of Madeira during NATO naval exercises near shore.
  • October 1999 Four beaked whales strand in the U.S. Virgin Islands during Navy maneuvers offshore.
  • October 1997 At least nine Cuvier’s beaked whales strand in the Ionian Sea, with military activity reported in the area.
  • May 1996 Twelve Cuvier’s beaked whales strand on the west coast of Greece as NATO ships sweep the area with low- and mid-frequency active sonar.
  • October 1989 At least 20 whales of three species strand during naval exercises near the Canary Islands.
  • December 1991 Two Cuvier’s beaked whales strand during naval exercises near the Canary Islands.(Quelle: https://www.nrdc.org/wildlife/marine/sonar.asp)

Es handelt sich überwiegend um Schnabelwale, in wenigen Fällen sind auch Schweinswale (harbour porpoise) und Breitschnabeldelphin (melon-headed whale) mit aufgeführt. Auch bei diesen Tieren waren es atypische Strandungen.
Die auffallenden Schnabelwalstrandungen sind sehr wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs. Wal-Experten wie der englische Tierarzt Jepson gehen von weitaus mehr Strandungen auch kleinerer Wale aus.
Inoffiziell haben auch chinesische Walschützer von Massenstrandungen im Kontext mit Marinemanövern etwa vor Hongkong berichtet, dazu gibt es allerdings keine offiziellen Angaben oder wissenschaftliche Publikationen.

Zum Weiterlesen:

meertext: Schnabelwal-Strandungen durch Sonar (1)

meertext: Schnabelwal-Strandungen durch Sonar (2)

meertext: 1 Marinemanöver im Mittelmeer und 10 gestrandete Cuvier-Schnabelwale

KENNETH C. BALCOMB III, DIANE E. CLARIDGE A MASS STRANDING OF. CETACEANS CAUSED BY. NAVAL SONAR IN THE. BAHAMAS.
https://www.bahamaswhales.org/resources/Stranding_Article.pdf

A. Frantzis: “Does acoustic testing strand whales?” Scientific Correspondence); https://en.wikipedia.org/wiki/Marine_mammals_and_sonar). Nature 392, 29 (5 March 1998) | doi:10.1038/3206).

Podesta et al: A review of Cuvier’s beaked whale strandings in the Mediterranean Sea, J. CETACEAN RES. MANAGE. 7(3):251–261, 2006
https://www.nmfs.noaa.gov/pr/health/noise/docs/podesta_mediterranean.pdf

Cox, T.M., T.J. Ragen, A.J. Read, E. Vos, R.W. Baird, K. Balcomb, J. Barlow, J. Caldwell, T. Cranford, L. Crum, A. D’Amico, G. D’Spain, A. Fernández, J. Finneran, R. Gentry, W. Gerth, F. Gulland, J. Hildebrand, D. Houser, T. Hullar, P.D. Jepson, D. Ketten, C.D. MacLeod, P. Miller, S. Moore, D. Mountain, D. Palka, P. Ponganis, S. Rommel, T. Rowles, B. Taylor, P. Tyack, D. Wartzok, R. Gisiner, J. Mead, L. Benner. (2006) Understanding the Impacts of Anthropogenic Sound on Beaked Whales. Journal of Cetacean Research and Management7: 177-187.

Rommel, S.A., Costidis, A.M., Fernandez, A., Jepson, P.D., Pabst, A., McLellan, W., Houser, D.S., Cranford, T., van Helden, A., Allen, D. and Barrows, N. (2006) Elements of Beaked Whale Anatomy and Diving Physiology, and Some Hypothetical Causes of Sonar-related Stranding. Journal of Cetacean Research and Management: 189-209.

Jepson, P.D., Deaville, R., Patterson, I.A.R., Pocknell, Ross, H.M., Baker, J.R., Howie, F.E., Reid, R.J., Colloff, A. and Cunningham, A.A. (2005) Acute and chronic gas bubble lesions in cetaceans stranded in the United Kingdom. Veterinary Pathology42: 291-305.

Jepson, P.D., Arbelo, M., Deaville, R., Patterson, I.A.R., Castro, P., Baker, J.R., Degollada, E., Ross, H.M., Herráez, P., Pocknell, A.M., Rodriguez, E., Howie, F.E., Espinosa, A., Reid, R.J., Jaber, J.R., Martin, V., Cunningham, A.A., and Fernandez, A. (2003) Gas-bubble lesions in stranded cetaceans. Nature 425: 575-576.

 

Kommentare (24)

  1. #1 bruno
    12. Februar 2015

    …zumindest das mit den Ölbohrungen hat sich nun offenbar von selbst erledigt…
    https://noticias7.eu/kein-oel-vor-den-kanaren-repsol-stellt-probebohrungen-ein/9713/

  2. #2 Bettina Wurche
    12. Februar 2015

    @ bruno: Die Bohrungen sind nur erstmal auf Eis gelegt, sagt Repsol ausdrücklich. Mit neuen Techniken oder dem Anstieg des Öl- und Gaspreises (der in den nächsten Jahrzehnten anznehmen ist) ist zu befürchten, dass sie irgendwann weitersuchen werden. Nur ein Schutzgebiet könnte diese Gefahr langfristig bannen.

  3. #3 Ingo Buth
    13. Februar 2015

    Der Vergleich von Wasser- und Luftschall ist m.E. nicht zulässig.

  4. #4 Bettina Wurche
    13. Februar 2015

    @ Ingo Buth: Aus der Perspektive der Physik ist es nicht ganz richtig, da haben Sie recht.
    “Als wichtigste Messgröße für den Wasserschall wird wie beim Luftschall der Schalldruckpegel verwendet. Obwohl formal die gleichen Methoden verwendet werden, sind Wasserschall- und Luftschallpegel nur schwer vergleichbar und führen bei Laien immer wieder zu Missverständnissen. […] Für eine – ohnehin fragliche – Vergleichbarkeit sind also vom Wasserschall etwa 62 dB abzuziehen. Weiterhin werden beim Luftschall oft frequenzbewertete Schalldruckpegel angegeben, um den Frequenzgang des menschlichen Gehörs zu berücksichtigen. Dies ergibt unter Wasser keinen Sinn und wird daher dort nicht angewendet, wodurch der Unterschied scheinbar gleicher Pegelwerte noch vergrößert wird. Die schwere Vergleichbarkeit von Schallpegelangaben für Luftschall und Wasserschall sorgt z. B. bei der Diskussion über die Schädlichkeit von Sonaren und Echoloten für Meerestiere häufig für Verwirrung.” steht dazu explizit in Wikipedia.
    Die Worte in meinem Beitrag stammen überwiegend aus Texten von Biologen bzw. einer Webseite über LFAS und es geht um die Aussage, dass Geräusche sich im Wasser viel besser (über größere Entfernungen und mit wenig nachlassender Lautstärke) verbreiten. Darum sind Geräusche, die in der Luft schon laut sind, für die armen Wale im Wasser noch viel schlimmer. Zumal die Tiere auch noch ein viel besseres Gehör haben, als wir.
    Das umreißt extrem laienhaft das Problem, um das es in diesem Artikel geht.
    Haben Sie einen Formulierungsvorschlag, der für Physiker korrekt und für Laien verständlich ist?
    Den würde ich gern übernehmen.

  5. #5 meregalli
    13. Februar 2015

    Mir hat ein Marinetaucher einmal erklärt, dass man einen UW-Aufenthalt im Sonarkegel eines U-Boot-Aufklärers nicht überleben würde.

    Vor einigen Jahren hat die Nato den Zusammenhang von Walstrandungen und Marinemanöver zugegeben. Da Militärs nur solche Dinge zugeben, die sich ohnehin nicht leugnen lassen m muss man davon ausgehen, dass sie jahrzehntelang wissentlich Raubbau an der marinen Fauna betrieben.

    Nebenbemerkung: Die Basstölpel auf unseren Straßen, die die gesamt Ladkapazität ihres Kofferraums für Subwhoofer vergeuden sind auch nicht gerade umweltverträglich.

  6. #6 Bettina Wurche
    13. Februar 2015

    @ meregalli: Völlig richtig.
    Ja, Balcomb hat da eng mit der US Navy zusammen gearbeitet. Der Druck der öffentlichen Meinung in den USA muss immens hoch gewesen sein,sonst wäre da nichts passiert. Balcomb hat beschrieben, wie ein Cuvier-Wal panisch versucht hat, aus dem Wasser zu flüchten. Er hatte so etwas vorher noch nie gesehen und er ist schon ziemlich lange im Job.
    Die Strandungsdaten wegen der Sonar-Problematik gehen im Moment nur bis 1991 zurück und 1998 ist der Zusammenhang dann ja auch klar beschrieben worden.
    Aber die Strandungsdaten sind ganz bestimmt unvollständig, aber ich wollte nur die “sicheren” Events angeben, wo der Nachweis ohne Zweifel ist.
    “Basstölpel” den Witz habe ich erst nach etwas Nachdenken verstanden : )

  7. #7 DasKleineTeilchen
    13. Februar 2015

    200 grindwale an neuseelands küste gestrandet; im gebiet wird wohl öl-exploration betrieben, der artikel suggeriert das jedenfalls:

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/neuseeland-200-grindwale-gestrandet-a-1018269.html

    der fast unvermeidliche standardsatz: ” Warum die Meeressäuger stranden, ist unklar. Womöglich verirrt sich ein krankes Tier in seichtes Wasser und die anderen folgen.” macht mich ehrlich gesagt nur noch fassungslos.

  8. #8 meregalli
    13. Februar 2015

    In dem Bericht ist aber schon auch die Rede von aktuellen Messungen zur Erdölsuche. Theoretisch ist eine Erkrankung oder eine Traumatisierung des Leittieres alleine als Ursache einer Massenstrandung möglich.

  9. #9 Gerhard
    13. Februar 2015

    Das alles kann ganz schön fassungslos machen! “Wieso” benutzen wir unsere Intelligenz und unser mittlerweile sehr angewachsenes Wissen nicht, um die Schäden unserer Unternehmungen möglichst klein zu halten? In Betrieben gibt es etwa Regularien ohne Ende, die einzuhalten, Pflicht ist. Wenn wir uns schon zu mehr als 7 Milliarden auf der Erde herumtreiben müssen, wieso gibt es da keine weitreichenden Richtlinien? Vermutlich allein schon deshalb, weil unsere Anzahl und unsere Möglichkeiten ein Gespinst von Regularien benötigen würden, die unüberschaubar wären.
    Man kann ja schon im Kleinen recht weitreichende Fehler machen. So las ich, daß die Einführung von Hummeln in Tasmanien dazu führte, daß diese auch bestimmtes “Unkraut” bestäubte, das bisher ein Schattendasein führte und das sich ab da anschickte, die Vegetation großflächig “zu übernehmen”.

  10. #10 DasKleineTeilchen
    13. Februar 2015

    @meregalli: “In dem Bericht ist aber schon auch die Rede von aktuellen Messungen zur Erdölsuche.” schrub ich ja auch. und soweit mir bekannt, ist es *verdammt* ungewöhnlich, das gleich 200 anstranden, weil sie einem verwirrtem leittier gefolgt sind. nene, echt nicht, ist ja auch beileibe nicht daß erste mal, daß soviele vor neuseeland stranden, kommt da anscheinend langsam alle nase lang vor. und was in der gegend alles an uBooten mit aktivem sonar rumhängt, möchte ich schon garnicht mehr wissen. bei der abwiegelung des militärs der letzten jahre zu dem thema kotz ich eh nur noch im quadrat.

  11. #11 meregalli
    13. Februar 2015

    @Gerhard
    Ich weiß nicht wie schlimm die Vermehrung der Baumlupinen in Tasmanien ist, wir haben hier in Europa auch mit eingeschlepptem Unkraut zu kämpfen. Aber das sind alles unbeabsichtigte Eingriffe in die Natur und eine natürliche Folge der Globalisierung. Denk jedes Mal daran, wenn du Reis, Kartoffel, Tomaten oder Zucker isst.
    Im Fall der marinen Sonarortung liegen die Dinge anders. Da nimmt man wegen Profitstreben bewusst massive ökologische Schäden in Kauf. Die alte Methode mit Sprengsätzen und nachfolgender Echoaufzeichnung war nebenbei bemerkt noch schlimmer.
    Jede Betriebsansiedlung bedarf heutzutage einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Wahrscheinlich gibt es für die offene See etwas Ähnliches, aber die Erlaubnis bekommen die Firmen offensichtlich nachgesch(m)issen.
    Und das Militär macht ohnehin, was es will.
    @Teilchen
    Ich geb dir ganz recht. Ich meinte ja auch nur, dass die Traumatisierung eines Leittieres ausreicht, die Tragödie auszulösen. Es werden Untersuchungen erfolgen und es kann sich zeigen, dass alle Tiere somatisch gesund waren. Jetzt finde unter 200 toten Walen das Leittier, dessen Orientierungsorgane oder dessen Nervensystem geschädigt ist. Die Nachweisbarkeit gelingt selten.
    Das Militär wiegelte NICHT in den letzten Jahren ab, das tat es schon zu Caesars Zeiten.

  12. #12 Gerhard
    13. Februar 2015

    meregalli, natürlich hast Du recht mit den Baumlupinen. Ich führte das nur als sehr zahmes Beispiel an. Aber ob man bewusst oder unbewusst Raubbau an der Natur betreibt, ist letztlich der Natur “egal”- meine ich. Solange solcher Raubbau massenhaft passiert und immer wieder, summiert sich das Ganze sehr bedrohlich.
    Ich bin in all dem nicht bewandert, aber es müsste eine verbindliche Ethik geben, die unser Zusammenleben regelt. Ohne das kann es nicht funktionieren.
    Ich habe mal das Buch von Wolf Schneider,Untertitel:”Karriere Mensch” gelesen, in der er so gut wie keine Hoffnung für uns sieht. Der Mensch ist soweit gekommen, weil er seit Beginn an sich in agressiver Weise ausdehnt und Möglichkeiten ergreift, wo er sie nur sieht. Nun wenden sich diese Eigenschaften, die ihn zum unbestrittenen König auf der Erde machten, gegen ihn. Er kann einfach nicht einhalten.
    Letztlich einen bekannten Witz bei einem Hundefreund angebracht: “Du weißt ja, Hunde könnten die Welt regieren!” Auf seinen verdutzen Blick setzte ich nach: “Aber sie wollen nicht!”.

  13. #13 Bettina Wurche
    14. Februar 2015

    @ alle: Im Schnabelwal/Sonartod-Beitrag geht es um atypische Strandungen.
    D. h.: Anzahl/Artensprektrum/Arten und Umstände sind atypisch – hat es so nicht oder noch nicht lange gegeben.
    Die Grindwalstrandung in Neuseeland ist leider eine typische Strandung.
    Es kommt immer wieder vor, dass Pods (große Gruppen) dieser Art in dem Strandareal stranden. Das steht auch so in den Artikeln.
    https://www.bbc.com/news/world-asia-31450651
    Von Grindwalen ist das bekannt, von mehreren Küsten weltweit. (Das gilt übrigens auch für die Strandungen von Pottwalbullen in der Nordsee!)
    Historische Quellen belegen, dasss diese Strandungen über Jahrhunderte zurück gehen, manchmal gibt es sogar noch subfossile oder fossile Nachweise.
    In diesem Fall hatten sich offenbar mehrere Grindwale-Pods zu einem Superpod zusammengefunden , das war ihr Pech.

    Bis heute ist nicht so ganz genau erforscht, warum diese Sorte Strandungen passiert.
    Klinowska hat 1985 solche Strandungen, die immer an den gleichen Orten wiederkehren, auf die geomagnetische Topographie zurückgeführt.
    https://www.aquaticmammalsjournal.org/share/AquaticMammalsIssueArchives/1985/Aquatic_Mammals_11_1/Klinowska.pdf
    Bis jetzt gibt es keine bessere Erklärung für diese regelmäßigen Strandungen.

    Die Erdölexploration/Sonareinsätze finden ja erst in den letzten Jahrzehnten statt.
    Die Walstrandungen an diesen Stellen haben vor viel, viel längerre Zeit begonnen.

    Wissenschaftlich korrekt müsste ich sagen: Ich kann nicht ausschließen, dass auch Erdölexploration noch eine zusätzlcihe Auswirkung gehabt haben kann, wahrcsheinlich waren es aber “natürliche” Gründe. Z. B. die spezielle Topographie der Erdmagnetfeldlinien, die hier in spezifischer Weise auf den Strand treffen.
    (PS: Falls Interesse bestehet, kann ich das Klinowska-Paper gern auch noch mal aufbereiten und noch eine neuere Recherche dazu machen).

  14. #14 bruno
    kanaren
    14. Februar 2015

    @BW #2
    ..nu, ich habe den von mir verlinkten Artikel wohl ebenso gelesen… aber ich wohne auch hier!

    …klar machen die, was sie wollen … (Fuerteventura…Majanicho…Origo Mare : https://thesunglassmutt.blogspot.com.es/2006/11/majanicho-origo-mare-disaster.html)
    …da hat sich der Bürgermeister mal schnell seine “Genehmigung” selbst geschrieben – nachdem er das Land als nicht bebaubar (für lau) gekauft hat … (und man munkelt für 40mio. vertickt hat).
    Also, auf den Kanaren ist vieles denkbar.

    Aber – ich behaupte – “kein Öl” ist nur die halbe Wahrheit. Die Mainland-Regierung war nicht auf so massiven Protest vor Ort gefasst und hat sich vrmtl. dadurch von diesem Projekt abbringen lassen… “kein Öl” ist eher zum Wahren des Gesichts gedacht. Ich bin sicher, hätte sich kein Widerstand geregt, dann hätte man auch halb sinnvolle Bohrungen wahrgenommen.
    Die lanzarotische (lanzarotinische?) Regionalregierung hat sich zumindest anfänglich höchst euphorisch über die Ölbohrungen ausgelassen. Ich habe persönlich 4-5 Ölbohrplattformen/ Ölbohrschiffe im Hafen Gran Canarias liegen sehen (vor 3-4 Jahren bereits). Nach massivsten, auch ins Internationale getragenen, Protesten hat hier die Obrigkeit ganz schnell ihre Fahne gedreht… so ein Wunder….

    Jaja, Ölbohrungen …noch immer denkbar… aber …politisch auf unabsehbare Zeit definitiv nicht durchführbar!!

    Selbst wenn die in 5-10 Jahren nochmal Bohren wollten … ich glaub nicht dran!
    Ich habe die öffentlichen Proteste nicht nur mitbekommen, sondern auch per sozialen Netzwerken weitergetragen und multipliziert.
    Für mich ist diese “Idee” politisch faktisch gestorben! (in 20-50 Jahren evtl. nochmal.)

    Deshalb: entweder gibt es sehr bald das Walschutzgebiet, weil sich die Regierung grün geben will und man tatsächlich ungefähr gar kein Öl gefunden hat – – – oder das Walschutzgebiet wird es nie geben, weil die eben doch mehr Öl als bekanntgegeben gefunden haben und sich den – in die Zukunft verlegten – Ölabbau nicht selbst gesetzlich verderben wollen und auf (politisch) bessere Zeiten warten…

    Aber die nächsten 10 (bis 20) Jahre passiert da nix mehr!!
    Isch schör!!

  15. #15 Ingo Buth
    14. Februar 2015

    @ Bettina: Eine bessere Formulierung habe ich nicht. Der Vergleich mit dem startenden Düsenjet ist zwar sehr eingängig, aber auch irreführend weil falsch.
    @ kleines Teilchen. Mir ist nicht bekant, daß bei Neuseeland gehäuft Uboote vorkommen. Mir wäre auch kein geopolitscher Grund bekannt, warum sich Uboote um Neuseeland herum tummeln sollten. Im Übrigen benutzen Uboote, wenn sie überhaupt mit einem aktiven Sonar ausgerüstet sind, das Gerät nicht oder sehr selten, um sich nicht selber zu verraten.
    Tatsächlich geht es um Sonargeräte, die von Schiffen eingesetzt werden und auf relativ tiefen Frequenzen arbeiten. Von Standungen betroffen waren fast ausschließlich Couviers Schnabelwale. Soweit ich weiß, wird die Schädigung hervorgerufen, wenn die Wale nach einem tiefen Tauchgang während der Dekompessionsphase an der Oberfläche gestört werden vor Abschluß der Phase wieder zu einem tiefen Tauchgang übergehen und dann zurück an die Oberfläche kommen.
    Mittlerweile meiden die Marinen mit ihren Übungsaktivitäten die Gebiete, in denen Schnabelwale, aber auch andere Meeressäuger gehäuft vorkommen. Außerdem werden die Sonargeräte abgeschaltet, wenn Wale in der Nähe beobachtet werden. Der Rückgang von Walstrandungen, die im Zusammenhang mit Manöveraktivitäten stehen, ist vermutlich darauf zurückzuführen.
    Das Thema ist auch ansonsten sehr komplex. Ein russischer Meeresbiologe hat mir gegenüber geäußert, daß Delphine bei einem Sonarsignal gleicher Lautstärke, aber unterschidlicher Modulationsart zu Sendegerät hinschwammen bzw. panikartig die Flucht ergriffen. Seine Vermutung war, daß die eine Modulationsart Ähnlichkeiten mit den Suchsignalen von Schwertwalen hatte. Es ist wohl nicht immer die Lauststärke alleine, die einen Einfluß hat.

    Mit der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie von 2008 versucht die EU, den Schalleitrag in das Meer zu erfassen und zu reglementieren. Dies umfasst dann neben militärischen Aktivitäten auch andere Einflüsse ein, etwa durch Bohrinseln, Explorationsvorhaben und Schifffahrt.

  16. #16 Bettina Wurche
    15. Februar 2015

    @ bruno: Danke. Ich bin ja keine Kanaren-Expertin. Ich hatte bei unserem La Palma-Aufenthalt allerdings den Eindruck bekommen, dass der Tourismus dort in Bahnen gelenkt wird, dort eher Wandertourismus stattfindet un d auch die Reglementierungen für das Whale-watching sehr strikt waren. Es kam mir so vor, als ob den Palmeros bewusst sei, dass sie von ihrer Insel leben und darum auch an einem nachhaltigen Tourismus interessiert sind.
    Und es kann gut sein, dass der Tourismus ein so großer, auf lange Zeit gesicherter Gewinn ist, dass die Ölbohrungen dagegen weniger profitabel sind. Ein nachhhaltiger Tourismus kann ein Schutz für ganze Ökosysteme sein, die Interessensvertreter haben eine starke Lobby.
    Ich will es in diesem Fall einfach mal hoffen.
    Die Organisation M:E:E:R auf La Gomera ist sehr aktiv und mischt sich (glücklicherweise) auch konstruktiv ein, z. B. bei der Erstellung von Whale-watching-guidelines.
    Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass der Tourismus auf den einzelnen Inseln doch recht unterschiedlich ist.

  17. #17 Bettina Wurche
    15. Februar 2015

    @ Ingo Buth: Der Düsenflieger-Vergleich sollte lediglich illustrieren, dass den Walen dabei die Ohren wegfliegen.
    Es war kein physikalisch korrekter Vergleich geplant.
    Dass es um tiefe Frequenzen und in vielen Fällen um Cuvier-Wale geht, hatte ich ja auch geschrieben.

    Den Vergleich mit den Orca-Ortungslauten habe ich auch gelesen, kann ihn aber nicht verifizieren.

    Ob die Navy welches Staates auch immer jetzt wirklich die bekannten Hotspots meidet und die Ortungsgeräte dabei abschaltet, darauf würde ich nicht schwören.
    Die letzte große Strandung von Cuvier-Walen in der Ionischen See haben leider etwas anderes gezeigt.
    https://www.deepwave-blog.de/2011/12/05/mittelmeer-massenstrandungen-walen-sonar-12260923/
    Ich hatte in dem Kontext direkt mit Frantzis korrespondiert und hatte auch verfolgt, dass die italienischen Kollegen dort versuchten, etwas für den Walschutz zu tun
    Die US-amerikanischen Kollegen versuchen vor Hawaii das gleiche.
    Ich bin aber nicht so sicher, wieweit die Navy sich wirklich darauf einlässt, schließlich geht es hier um Fragen der nationalen Sicherheit.

    Hat der russische Meeresbiologe auch einen Namen?

  18. #18 meregalli
    15. Februar 2015

    Ja, ja die nationale Sicherheit.
    Das österreichische Bundesheer stellt sicher keine Gefahr für Wale dar.
    Aber für andere Säugetiere.
    Voriges Jahr gab es ein Hubschrauberunglück in Tirol. Von den Untersuchungsergebnissen war absolut nichts zu hören.
    Ich weiß schon, das gehört nicht hierher! Aber irgendwo musste ich das mal unterbringen.

  19. #19 bruno
    15. Februar 2015

    @BW #15

    “Ein nachhhaltiger Tourismus kann ein Schutz für ganze Ökosysteme sein, die Interessensvertreter haben eine starke Lobby.
    Ich will es in diesem Fall einfach mal hoffen.”

    Ja, völlig richtig – allerdings das ist alles sehr deutsch gedacht…
    In 2015 kann man sich (als Deutscher) kaum vorstellen, dass man den logischen Zusammenhang nicht evident vor Augen hat, zumindest als Verantwortlicher/ Regierender.
    Doch die Spanier sind da schon sehr anders – und die kleinen Vukangipfel, die hier aus dem Atlantik schauen, sind nochmal “egaler”. Den Zusammenhang zwischen “Tourismus langfristig erhalten” und “kein Öl fördern” – den stellt man hier nicht. Spätestens nach der Krise in 2008 sind hier Arbeitsplätze Gold wert. Die Lanzarotiner waren massivst begeistert, neue Arbeitsplätze zu bekommen. Umwelt wurde von der Bezirksregierung überhaupt nicht thematisiert. Wenn das Mainland Spanien schon mind. 25% Arbeitslosigkeit hat, dann kommen wir hier ca. auf das Doppelte…

    Für uns umweltpolitisch hypersensibilisierte Deutsche ein unbegreifliches Unding, zumal Tourismus auf allen Inseln der grösste Geldbringer ist. Was haben die Kanaren als Wirtschaftsfaktor denn ausser Sonne und (echt schönem) Meer…?

    *Aber selbst in 2015 gibt es immer noch die einheimischen Bauern, die beim Einkaufen im Supermarkt den Motor ihres Wagens nicht abstellen… Umwelt? Am A…
    *Ich war heute erst beim Strandaufräumen (wie jeden Sonntag) – da kommen keine Einheimischen….
    *Vor relativ kurzer Zeit erst hat der (Schwieger)Sohn des Bürgermeisters eine Lizenz für den Betrieb von Jetskis innerhalb eines seit Jahrzehnten ausgeschriebenen Naturschutzgebietes bekommen… Und das geht nicht durch den Bürgermeister allein, da braucht es “Höhere”. Nun nerven 3 Jetskifahrer die sensible Tierwelt bei Isla de los Lobos – und 1000de am Strand liegende Touris… soviel zu Ideen über nachhaltigen Tourismus… ..auch am A….

    La Palma, La Gomera (und El Hierro) sind Provinz Teneriffa – vielleicht sind die etwas “moderner”…

    Lanzarote und Fuerteventura gehören zur Provinz Gran Canaria… da ticken die Uhren noch anders…
    Und in dem Gebiet liegen leider auch die Bohrgründe.
    Würde Cesar Manrique noch leben – wir hätten seit 10 Jahren bereits ein “Walschutzgebiet”.

    Immerhin – Manrique hat sich immer für maximal 2-stöckige Gebäude auf Lanzarote eingesetzt.
    Und das einzige mehrstöckige Hotel auf der Insel brannte 2jahre nach seinem Unfalltod “zufällig” ab.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt…

  20. #20 DasKleineTeilchen
    16. Februar 2015

    @bettina#8: ja, hab ich jetzt auch gelesen; meine stammtisch-pauschalisierung sei mir bitte verziehen, der globale wahnsinn treibt mich gelegentlich in die reaktion und dann neige ich halt ooch zum agitieren. sorry, das.

  21. #21 Bettina Wurche
    16. Februar 2015

    @ Das Kleine Teilchen:
    Ich bemühe mich auf dem Science-Blog ganz doll, nicht zu sehr zu agitieren, aber bei Walen und Meeresschutz geht mir auch regelmäßig das Temperament durch : )

    Ich danke euch allen für die sehr engagierte und kenntnisreiche Diskussion über Physik, Technik, die Kanarischen Inseln, Baumlupinen (invasive Arten) und die Ergänzungen!!! Und für Euer Interesse an diesem Thema, das mir wirklich am Herzen liegt.

  22. #22 Ingo Buth
    16. Februar 2015

    @ Bettina Wurche, #17, leider kann ich die Visitenkarte des russischen Meeresbiologen nicht mehr finden. War schon ein paar Jahre her.

  23. […] europäischen Gewässern um die kanarischen Inseln hatte ein Moratorium zum Verbot von MFAS- und LFAS-Sonar-Einsätzen eine Serie von Massenstrandungen von Schnabelwalen abrupt untergebrochen. Die Spanische Regierung […]

  24. […] mehr oder weniger irgendetwas ausmachen würden – aber für den Wassersport und unser tolles Ökosystem ist das natürlich weder unwichtig noch […]