Das Kabel („Tether“) ist der wichtigste technische Aspekt. Es muss gleichzeitig extrem fest und extrem leicht sein. Erst Anfang der 90-er Jahre wurden ein dafür zumindest theoretisch geeignetes Materialien entwickelt: Kohlenstoff-Nanoröhren!
Statt einer „Fahrstuhlkanzel“ ist ein „Climber“ (Kletterer) geplant: Eine Chimäre aus einem Satelliten und einem Roboter mit Greifarm.
Immerhin gibt es schon einen idealen Standort für den Lift: Eine Plattform auf dem Äquator etwa 1000 Kilometer westlich der Galapagos-Inseln – mitten im Pazifik. Die Plattform ist beweglich geplant, um Weltraummüll ausweichen zu können.
Sir Arthur C. Clarkes letzte Reise zu den Sternen
Mit dem Space Lift und dem geostationären Orbit hat Clarke zwei visionäre Technologien vorgestellt und in unseren Sprachgebrauch eingeführt.
Auch wenn der Fahrstuhl zurzeit noch nicht existiert und vielleicht auch nie verwirklicht wird – er ist ein Anreiz für die Entwicklung neuartiger, noch-nie-gedachter Lösungsansätze für große technische Entwicklungen.
Der von Clarke beschriebene geostationäre Orbit ist heute ein elementarer Bestandteil der unbemannten Raumfahrt und auch unseres Alltagslebens. Science Fiction-Visionen von 1945 sind im Jahr 2014 längst im Alltag angekommen!
Clarke wurde im Herbst 2014 Jahres noch einmal posthum geehrt:
Die NASA-Sonde “Sunjammer” wird eine DNA-Probe von ihm mitnehmen.
Seine DNA wird also leider nicht im Spacelift fahren, sondern ganz altmodisch auf dem Feuerstrahl einer Rakete 1.499,908 Kilometer in den Himmel zischen.
Einer ganz besonderen Rakete allerdings: „Sunjammer“ wird im All ihre gewaltigen Sonnensegel entfalten und dann ausschließlich mit der Kraft des Sonnenlichts weiterfliegen – ohne die vorherige Umwandlung in elektrische Energie. Auch dieser Antrieb ist ein Novum und eines SF-Visionärs würdig.
Außerdem tragen ein Asteroid (4923) Clarke und eine Dinosaurierart (Serendipaceratops arthurcclarkei) seinen Namen. Von dem Ceratopier wurde bisher nur eine Elle gefunden, aber das ist eine andere Geschichte.
Literatur
Clarke, Arthur C.: “Fahrstuhl zu den Sternen”
„The Space Elevator” von Bradley C. Edwards.
https://www.niac.usra.edu/files/studies/final_report/521Edwards.pdf
Bradley C. Edwards, Eric A. Westling: “The Space Elevator: A Revolutionary Earth-to-Space Transportation System”, 2003
ISBN-13: 978-0974651712 ISBN-10: 0974651710
https://ibnlive.in.com/news/nasa-to-send-dna-of-science-fiction-writer-arthur-c-clarke-into-space/400684-11.html
Zum Weiterlesen
https://science.howstuffworks.com/space-elevator.htm
60,000 miles up: Space elevator could be built by 2035, says new study
https://io9.com/5984371/why-well-probably-never-build-a-space-elevator
https://www.biography.com/people/arthur-c-clarke-9249620
https://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2000/ast07sep_1/
https://lakdiva.org/clarke/1945ww/
https://futurezone.at/science/mit-dem-weltraumlift-vom-aequator-direkt-ins-all/25.819.621
(Dieser Beitrag wurde leicht gekürzt zuerst in “Die Zukunftsideen der Science Fiction Literatur…und welche bereits Wirklichkeit wurden” (Phantastische Bibliothek Wetzlar; Forschungsprojekt “Future Life“) publiziert und beruht in wesentlichen Zügen auf einem Vortrag des Raumfahrt-Ingenieurs Rainer Kresken, bei dem ich mich herzlich für für seine Erläuterungen bedanke).
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