Jetzt geht es weiter in die Antarktis.
In der Antarktis leben besonders viele Pinguinarten. Sie fressen Krill, Fisch und Tintenfisch.
Krill-Krebschen sind Leucht-Garnelen und können mit Leuchtorganen blaue Lichtblitze aussenden. Die Leuchtorgane sind paarweise angeordnet, an den Augenstielen, an den Hüftgliedern der zweiten und siebenten Thoracopoden sowie einzelne Organe am Hinterleib. Das kleine Krillkrebsen werden drei bis vier Jahre alt und erreichen mit zwei bis drei Jahren die Geschlechtsreife. Der Krill wandert täglich vertikal in der Wassersäule: Tagsüber kommen die Schwärme an die Oberfläche, nachts wandern sie in tiefere Wasserschichten.
Im Winter stecken die Krebschen direkt an der Unterfläche des Meereises und weiden den Algenrasen ab.
Die Antarktis bietet zwar sehr viel Nahrung, aber es gibt auch einen harten Konkurrenzkampf.
Der härteste Nahrungskonkurrent – nicht nur für Pinguine – ist der Mensch.
Damit die Fischereiflotten der Menschen das Südpolarmeer nicht allzu stark ausbeuten, ist die „Abschöpfung“ der lebenden Meeresressourcen in einem dicken Regelwerk international geregelt. Die Nutzung der lebenden marinen Ressourcen in antarktischen Gewässern regelt CCAMLR. Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources, auf Deutsch: Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis
Der wichtigste und größte Anteil dabei ist die Krill-Fischerei – die mit Abstand größte Entnahme von Biomasse im antarktischen Ökosystem.
Der Antarktische Krill (Euphausia superba) sind kleine Garnelen und eine der allerwichtigsten Nahrungsgrundlagen für Bartenwale, einige Robbenarten (Crabeater) und Pinguine. Die kleinen Krebse werden schon lange befischt, allerdings bekommt der Endverbraucher sie in der Regel nicht zu sehen. Denn Krill ist kein Speisetafel-geeignetes Seafood. Und, nach Auskunft einiger Kollegen, die es mal als Suppe probiert haben, auch kein wirklich überzeugendes Snackerlebnis. Stattdessen wird Krill meist weiterverarbeitet oder -gefüttert. Es ist eine Ressource für Omega-3-Produkte und eine Grundlage für Futter in der Aquakultur, Hühnerzucht und andere Tiermastbetriebe. Nur ein kleiner Teil schafft es in Asien bis auf die Tafel. Krill hat einen hohen Nährwert, enthält sehr wenig Schadstoffe und ist attraktiv rötlich gefärbt. Diese Färbung gibt er beim Gefressenwerden in der Nahrungskette etwa an Lachse weiter. Vor allem Fischereiflotten aus Norwegen, Süd-Korea und China fischen zurzeit in antarktischen Gewässern. Zurzeit werden in 7 verschiedenen definierten Arealen 620.000 Tonnen Krill jährlich gefangen.
Die Biomasse des antarktischen Krills schätzen Wissenschaftler auf 379 000 000 Tonnn. Etwa die Hälfte davon wird von Walen, Robben, Pinguinen, Tintenfischen und Fischen gefressen. Krill ist die Basis des gesamten antarktischen Nahrungsnetzes.
Und genau darum ist es sehr wichtig, dass er nicht überfischt wird. Ein Aussterben des Krills ist nicht zu befürchten, aber das Abfischen und Verrigern des Krillangebots in einzelnen Regionen kann für einzelne Pinguin-Kolonien, Robben- oder Walbestände bedrohlich werden.
Darum ist das Fischerei-Management auch am anderen Ende der Welt wichtig.
Adélie-Pinguine verpassen ihre Beute NIE
2013 beschrieben zwei japanische Forscher das Jagdverhalten des Adélie-Pinguins.
Dazu schnappten sie sich einen ahnungslosen Pinguin und banden ihm eine Kamera um. Dann legte der kleine Adélie los: In 88 Minuten hatte der 70 Zentimeter große Vogel 244 Krillkrebse und 33 Fische gefangen. Er hatte kein einziges Mal sein Ziel verfehlt. ‘The foraging behaviour of Adélie penguins is remarkably fast and efficient”, schrieben die Yuuki Watanabe and Akinori Takahashi vom National Institute of Polar Research in Tokyo in den Proceedings of the National Academy of Sciences. Ein Pinguin schaffte es sogar, im Krillschwarm innerhalb einer Sekunde gleich zwei Krebse zu erwischen. An die Fische pirschten sich die Vögel so geschickt an, dass keine Flucht mehr möglich war. Den größten jagderfolg hatten sie direkt unter dem Meereis. Das zeigt, dass sie das Eis unbedingt zum Überleben brauchen.
Der Kamerablick entspricht dem Gesichtsfeld des Vogels. Die Kamera wiegt 33 Gramm (etwa 1 Unze!), zusätzlich ist zusätzlich mit Beschleunigungssensoren, Tiefenmesser und Thermometer bestückt. So sind auch die Bewegungen des Schwimmvogels dokumentiert.
Das Video ist hier zu sehen: “The astonishing penguin cam video reveals ruthless hunting penguins”
Leider ist die Kameraführung etwas hektisch. Vogelmäßig eben.
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