Daneben bringen verschiedene Hör- und Rundfunk-Kanäle sowie zahlreiche Print-Medien umfangreiches Material, teils live. Vor allem der HR wird den ganzen Tag über ExoMars berichten, dabei kommen auch ESOC-Experten wie der Raumfahrt-Ingenieur Rainer Kresken zu Wort.
Schiaparelli und die Mars-Kanäle
Der Lander für die Erprobung der „weichen“ Landung heißt „Schiaparelli“ – als Erinnerung an ein besonders schillerndes Kapitel der Mars-Erkundung.
Der italienische Astronom und Direktor der Sternwarte in Mailand, Giovanni Schiaparelli, beobachtete 1877 mit seinem Teleskop den Mars. Dabei wollte er „nur“ ausprobieren, ob sein Linsenteleskop gut genug sei, die feinen Strukturen des Mars zu erkennen, von denen er schon viel gehört hatte. Das Teleskop zeigte ihm sogar ein sehr detailliertes Bild der Planetenoberfläche und er begann, die einzelnen Strukturen zu beschreiben und zu benennen. Darunter waren auch geographische Muster, die er „canali“ nannte – das bedeutet im Italienischen sowohl natürliche als auch künstlich angelegte Wasserstraßen. Durch eine Übersetzung ins Englische als „canal“, also künstlich Wasserstraße, und in einer Zeit des Baus großer Kanäle wie des Suez-Kanals machte der Begriff schnell die Runde und die Legende von Mars-Bewohnern, die Kanäle auf der Planetenoberfläche angelegt hatten, war geboren. Die Legende hielt sich bis in die 60-er Jahre. Die ersten Raumsonden funkten spektakuläre Bilder zur Erde – leider ganz ohne Kanäle. Schiaparelli und seine Zeitgenossen waren einer optischen Täuschung aufgesessen und waren, vollkommen unwissenschaftlich, ihrem Wunschdenken nach einem zivilisierten Mars gefolgt.
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