Nach aktuellen Meldungen besteht allerdings die Möglichkeit, dass Roskosmos die Mission ExoMars 2018 auf das Jahr 2020 aufschieben möchte. Igor Komarov, der Roskosmos-Chef, hatte gegenüber der Presse in Baikonur am Sonntag, dem 13.03.2016 gesagt: “The issue of the mission’s possible postponement to 2020 is being discussed but the final decision has not yet been taken,”
Die ESA hat diese Meldungen bisher weder bestätigt noch dementiert.
Aurora, ExoMars und die Zukunft der europäischen Marsforschung
Das Aurora-Programm umreißt die Richtung der europäischen Marsforschung für die nächsten Jahrzehnte.
Auch wenn sich die Rahmendaten durch den weitgehenden Rückzug der USA aus dem gemeinsamen Mars-Programm und den späteren Eintritt von Roskosmos grundlegend geändert haben, bestehen das Programm und seine dahinter liegende Philosophie natürlich fort. Die ESA-Planung musste die Missionen an die neuen Grundbedingungen anpassen, so de Groot. ExoMars 2016 und 2018 werden die Basis für weitere Explorationen sein: Danach geht es um einen Flug zum Mars, die Entnahme von Gesteinsproben und die Rückführung der Proben zur Erde (Sample Return).
In ExoMars 2016 – Aufbruch zum Roten Planeten! hatte ich geschrieben, dass die Mars 2016 und Mars 2018-Missionen zum Aurora-Programm. Daraufhin kam es zur Diskussion mit dgbt, ob das Aurora-Programm überhaupt noch aktiv oder sanft entschlafen sei.
Rolf De Groot nannte das Aurora-Programm im Vortrag, hinterher habe ich ihn noch einmal gezielt darauf angesprochen und nachgefragt. Das ist also der ganz aktuelle, offizielle Stand vom 14.03.2016: Aurora existiert, wenn auch abgespeckt und verändert.
Ab 2016 soll das Projekt MREP – Mars Robotoc Exploration Preparation – beginnen.
Der nächste Schritt danach ist eine „Sample Return“-Mission. Dabei geht es um die Landung eines Rovers, der Gestein einsammeln soll. Und anschließend sollen die Proben robotisch zur Erde zurückgebracht werden.
Hier sind Projektunterlagen von 2015 als pdf erhältlich.
Danach geht es noch einen Schritt weiter – angedacht sind kombinierte Expeditionen aus bemannten und unbenannten Missionen. Die Roboter wären die stabilen „Arbeitstiere“ und menschliche Astronauten könnten wesentlich effektiver Steine auswählen und einsammeln, die viel versprechend für die Klärung von biologischen, geologischen, chemischen und anderen Fragestellungen aussehen. Der Report iMars nennt dabei einen Zeitrahmen von 2020 bis 2022, um eine solche Mission zu starten.
Ein Video, das mehr vom ExoMars 2016-Event verrät, gibt es hier (nur in englischer Sprache):
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