Was haben Delphine mit der NASA und Außerirdischen zu tun?
In den 60-er Jahren entwickelte sich die Raumfahrt rasend schnell, die USA und UdSSR übertrumpften sich im Space Race, dem Wettlauf ins All, gegenseitig.
Einige Wissenschaftler wie Carl Sagan und Joshua Lederberg dachten damals über Raketenantriebe hinaus: Würde man im Weltall auf außerirdische Lebensformen treffen?
Der pragmatisch denkende Mikrobiologe Lederberg hatte eher kleine Organismen im Blick, er entwickelte erste Konzepte der Exobiologie.
Carl Sagan beschäftigte sich auch mit der persönlichen Begegnung mit intelligenten Lebensformen. Wie sollte man mit ihnen kommunizieren? Das SETI-Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence) beschäftigte sich mit solchen interstellaren Kommunikationsformen.
Auf der Suche nach fremdartigen Kommunikationsmustern suchten Forscher auf
der Erde nach einer intelligenten Spezies, die eine ganz andere Sprache spricht
als die Menschen. Bei der 1. SETI-Konferenz in Green Bank 1961 trafen die Weltraum-Erforscher auf den Neurowissenschaftler John Lilly. Lilly hatte gerade das Buch „Man and Dolphin“ publiziert, seine Bahn brechende Erforschung des Delphin-Verhaltens beeindruckte das Auditorium sehr. Der Delphin war der ideale Modell-Organismus, um die Kommunikation mit Außerirdischen zu erproben, schließlich sind die evolutiven Linien der Wale und Menschenvorfahren weit voneinander entfernt. In ihrer Begeisterung gründeten Sagan, Lilly und andere Anwesende den „Order oft the Dolphins“.
Lilly begann dann ein großes Forschungsprojekt mit drei Großen Tümmlern, finanzielle Unterstützung bekam er u. a. vom SETI-Projekt und der NASA. Er wollte den Delphinen Englisch beibringen. Die intensive Beschäftigung mit den Delphinen ergab zwar phantastische Einblicke in das Verhalten dieser sympathischen Meeressäuger, aber die Wale wollten kein Englisch lernen. Und dann kamen auch noch Sex und Drogen ins Spiel…
Nach einem handfesten Skandal strichen das SETI-Projekt und die NASA die finanziellen Mittel, Lillys „Dolphin House“-Projekt war damit erfolglos beendet.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Hintergründe, Fakten und Legenden von Lillys umstrittenem Delphin-Projekt und in die Versuche, eine Kommunikation mit außerirdischen Intelligenzen vorzubreiten. Dazu gibt es natürlich viel Wissenswertes um den Begriff Intelligenz und das Verhalten von kleinen und großen Walen.
Hier ist der Vortrag (ca 50 Minuten):
Diesen Vortrag habe ich am 17.10.2015 auf dem BuchmesseCon in Dreieich gehalten – Dr. Jürgen Lautner hatte mich in die Programmschiene des SFCD (Science Fiction Club Deutschland) eingeladen. Er hat meinen Vortrag aufgezeichnet und aufwändig bearbeitet (Director´s Cut). Dafür möchte ich mich noch einmal herzlich bedanken!
Zwei Fehler sind im Vortrag:
Ich behaupte, dass Pottwal-Familien nicht untereinander verwandt sind. Korrekt ist, dass in einem Sozialverband mehrere matrilineare Gruppen miteinander leben. Nicht alle sind verwandt, nur viele. Neben den Verwandtschaftsverhältnissen gibt es auch Freundschaften.
Außerdem erzähle ich, dass der Delphin Peter nach der Trennung von Margaret Selbstmord begangen habe. Mittlerweile habe ich von anderer Seite erklärt bekommen, dass diese Aussage so nicht haltbar ist, und Peter an einer Lungenentzündung gestorben sei. Solange ich die Obduktionsprotokolle nicht selbst gesehen habe, möchte ich mich darauf beschränken, dass Peter verstorben ist und sein Tod Ric O´Barry offenbar traumatisiert hat.
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